THEMA: Löwen als Tierart gefährdet !!
13 Feb 2012 17:46 #224385
  • Gerd1942
  • Gerd1942s Avatar
  • Sag' was Du denkst, aber bedenke, wie Du es sagst
  • Beiträge: 5538
  • Dank erhalten: 2665
  • Gerd1942 am 13 Feb 2012 17:46
  • Gerd1942s Avatar
Hallo Zusammen,

erst einmal ganz herzlichen Dank an Afrikasonne für Deine sehr informative Darstellung. Es ist beim Jagen wie bei vielen anderen Dingen des Lebens immer eine Frage des Standpunktes, von dem aus der Einzelne diskutiert. Und so lange keiner der Diskutanten bereit ist, sich einmal von seinem Standpunkt wegzubewegen, wird in einer Diskussion auch nie ein halbwegs befriedigendes Ergebnis erreicht. Zumindest gedanklich sollte daher Jeder die Bereitschaft haben, sich einmal in den Standpunkt des Anderen zu versetzen. Nur dann können wir - wie hier dankenswerter Weise bisher fast immer geschehen - sachlich diskutieren. Ich selbst bin KEIN Jäger, gehe aber gerne mal mit auf die Pirsch oder sitze frühmorgens mit auf dem Ansitz. Da geht es mir aber nicht um die Jagd, sondern das grandiose Naturerlebnis des anbrechenden Tages. Und ich kenne viele Jäger, für die genau dieses Naturerlebnis an erster Stelle steht. Als zweites kommt der Urtrieb des Menschen - denn gejagt wird ja nicht erst seit gestern oder zwanzig Jahren, sondern das haben die Menschen schon immer getan.

Leider gibt es auch den anderen Typ jeder. Aber der ist Gott sei Dank in der Minderheit. Genau so wie die Veganer in der Minderheit der Jagdgegner sind. Trotzdem achte ich auch deren Standpunkte, denn es sind alles Menschen. Das sollten wir nie vergessen. Auch Du Prachtschmerle, der Du durch Deinen Beitrag bewiesen hast, dass Du kein bisschen besser bist, als der schlimmste Jäger. Denn wer anderen Menschen den Tod wünscht und sich darüber freut, ist für mich noch viel, viel schlimmer.

Ich freue mich über jeden Tröphäenjäger der von seinem
Opfer in Jenseits beförderte wird. Das sind für mich keine Menschen sondern
Killermaschinen die sich auch im Krieg gut machen würden. Es kann nur ein
Psycho sein oder ein Schwachmat der sich daran erfreut ein Tier zu töten um
sich dann gross zu fühlen. Ehrlich gesagt kann die Welt auf solche Untermenschen
verzichten. Die Leute die damit Geld verdienen sind ebenfalls Abschaum.


Nein, heute keine nachdenklichen Grüße, denn über solch einen Unsinn lohnt es sich für mich nicht nachzudenken.

Daher wie immer liebe Grüße
Gerd
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Sanne, fotomatte
13 Feb 2012 17:55 #224387
  • carl
  • carls Avatar
  • Beiträge: 1287
  • Dank erhalten: 721
  • carl am 13 Feb 2012 17:55
  • carls Avatar
Hallo,

ich würde gern noch einen Punkt, der wie ich finde in der bisherigen Diskussion fehlte, ergänzen. In meinen Augen, finden die Menschen vor Ort nicht genügend Beachtung in der Frage nach gefährdeten Tierarten.

Natürlich ist es für uns Touristen immer recht einfach, Tierschutz zu fordern und jegliche Dezimierung von Wildbeständen oder Schutzflächen zu verdammen. Nur vergessen wir bei unserer Begeisterung für die wilden Tiere Afrikas immer, dass vor Ort Menschen leben. Und die Zahl der Menschen in Afrika hat sich in den letzten 50 Jahren vervierfacht.
Der zunehmende Platzbedarf der vielen Menschen wird zwangsläufig zu einer Verkleinerung der verfügbaren Schutzgebiete führen. Die einzige Möglichkeit das nachhaltig zu verhindern, ist in der Tat, wenn die Tiere für die Menschen vor Ort einen monetären Nutzen bringen. Das geht eben nur durch Tourismus oder in einigen Fällen auch durch bezahlte Jagd. Wenn das innerhalb nachvollziehbarer Regeln geschieht, ist es, glaube ich, sogar die beste Möglichkeit, Naturraum mit frei lebenden Tieren zu erhalten.

Sind Tiere extrem vom Aussterben bedroht (wie z.B. Gorillas), ist die bezahlte Jagd natürlich nicht mehr möglich. Das hat dann zur Folge, dass Tourismus zu den Tieren sehr exklusiv und extrem teuer wird. Ich denke, dass wünschen wir uns nicht für Etoscha&Co..

Ich selbst war noch nie jagen (wenn Fische fangen nicht als jagen zählt) und kann mir das für mich auch nicht vorstellen. Aber ich klage Leute, die jagen nicht pauschal an, da Jagen zur Geschichte der Menschheit gehört. Wir in der westlichen Welt haben es eben in den letzten paar Jahren geschafft, das Töten von Tieren dermassen zu abstrahieren, dass es uns mittlerweile fast wie Mord vorkommt.

Gruß
Carl
Madam und Boss Unterwegs (2014/15)

"Bacon and Eggs - A day's work for a chicken; A lifetime commitment for a pig." (Anon)
"I will go anywhere, provided it be forward" (David Livingston)
Letzte Änderung: 13 Feb 2012 17:57 von carl.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
13 Feb 2012 18:09 #224389
  • M@rie
  • M@ries Avatar
  • severely bush-addicted
  • Beiträge: 1639
  • Dank erhalten: 1269
  • M@rie am 13 Feb 2012 18:09
  • M@ries Avatar
wenn hier schon mit dem archaischem Argument aufgefahren wird, dass Jagen doch zur Natur des Menschen gehört, dann sollte auch berücksichtig werden, dass es der moderne Mensch ist, der den wildlebenden Tieren ihren Lebensraum nimmt, in dem er Land/Viehwirtschaft betreibt, sich immer weiter ausdehnt ... ohne den Menschen würde es keine "Problemtiere" geben, ohne den Menschen würde es auch keine "Schadtiere" geben ... es ist doch ziemlich schräg wenn gesagt wird, dass die Jagd zur Natur des Menschen gehört und gleichzeitig den wildlebenden Tieren den Lebensraum immer mehr zu verknappen, sodass sie in "Wildreservaten" letztlich vor den Menschen geschützt werden müssen.
lG und bleibt gesund! M@rie
M@rie's on the road again - Namibia-Botswana 2012

"Es kommt nicht darauf an, ob du gewinnst oder verlierst, es kommt nur darauf an nicht aufzugeben!"
~ "It always seems impossible until it is done." Nelson Mandela ~
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Serengeti
13 Feb 2012 18:24 #224392
  • Gerd1942
  • Gerd1942s Avatar
  • Sag' was Du denkst, aber bedenke, wie Du es sagst
  • Beiträge: 5538
  • Dank erhalten: 2665
  • Gerd1942 am 13 Feb 2012 17:46
  • Gerd1942s Avatar
Hallo Marie,

ich gebe Dir absolut Recht, der moderne Mensch ist es, der mit seinem Urtrieb Sex sich immer weiter ausbreitet und den Tieren ihren Lebensraum nimmt. Hiermit fordere ich, dass alle Menschen ab sofort auf Sex verzichten, um die Überbevölkerung zu stoppen und den Tieren wieder mehr Lebensraum zu geben. Wenn sich die nächsten 20 Generationen daran halten, dürfte das Verhältnis Mensch zu Tier sich wieder auf einem Niveau wie vor 100.000 Jahren bewegen und alles ist gut. :lol:

@ all: Ich hatte mich die ganze Zeit aus der Diskussion herausgehalten, weil ich beide Seiten - wohlgemerkt beide Seiten - ganz gut verstehen kann. Ich kann leider aber Unsachlichkeit nicht ab und auf Beitrag von Prachtschmerle entsprechend reagiert. Ich ziehe mich jetzt wieder zurück und lasse Euch bei dieser Diskussion in Ruhe. Aber ich werde sie aufmerksam weiter verfolgen.

Liebe Grüße
Gerd
Letzte Änderung: 13 Feb 2012 18:36 von Gerd1942. Begründung: Tippfehler beseitigt
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
13 Feb 2012 18:54 #224398
  • Serengeti
  • Serengetis Avatar
  • Beiträge: 353
  • Dank erhalten: 229
  • Serengeti am 13 Feb 2012 18:54
  • Serengetis Avatar
Hallo Gerd,

absolut richtig. es ist schon sehr, sehr, sehr harter Tobak, den Prachtschmerle da raucht.

Folgendes aber auch zu bedenken: Was empfindet man bei Betrachten der einschlägigen Jagdfotos. Die "Jäger" halten lachend das tote Tier in den Armen, setzen teilweise den Sohnemann auf den Rücken des drapierten toten Tieres etc. (Du kennst bestimmt diese Fotos) Ich persönlich sehe da schon etwas "psychopathisches", sorry.
Und wer macht mit derartigen Fotos Marketing? Richtig, die entsprechenden Farmen.
Notwendige Dezimierung von Tieren auf Farmen , notwendiger Schutz vor Raubtieren,notwendige Fleischbeschaffung, dies wurde hier diskutiert, mag in Ordnung sein. Aber warum muss man sich Werkzeugen bedienen, die "problembehaftet" sind. Als solche bezeichne ich schon diese Menschen, welche, und ich wiederhole mich erneut, zur Erholung von Europa nach Afrika fahren (mit Kind und Kegel) und zwischen 2 Golftuniere und Cocktails am Pool mal schnell für ein paar tausend EUR einen Leo abballern wollen. Die Farmen forcieren dies mit entsprechendem Werbematerial. Ich hab das Ganze jetzt versucht etwas "vornehmer" als Prachtschmerle auszudrücken.
Und wenn man dann auch noch mit bekommt, wie teilweise die Trophäenjagd abläuft, damit der "Jäger" auch sicher seinen Abschuss bekommt (fast zahme abgehalfterte Tiere werden in Richtung Jäger getrieben, Abschuss in Käfigen etc.) ist es schon ein wenig verständlich, wenn auf diese Typen ein klein wenig rumgehackt wird. Das sollten sie dann auch vertragen.

sehr nachdenkliche Grüße
Serengeti
Letzte Änderung: 13 Feb 2012 19:03 von Serengeti.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: TanjaH
14 Feb 2012 10:56 #224441
  • malealea 2.0
  • malealea 2.0s Avatar
  • malealea 2.0 am 14 Feb 2012 10:56
  • malealea 2.0s Avatar
Hallo

@ Sanne
ich differenziere aus folgendem Grund. Wenn Antilopen geschossen werden, wird extrem viel verwertet. So bekommen die Angestelten Fleisch. Teilweise werden auch die Innereien von diesen gerne Verwertet oder etc.. Das sieht bei Großwildtieren anders aus. Da mir nicht bekannt ist, dass z.B. Löwen gegessen werden. Da geht es nur um die Trophäe. Das finde ich in der Tat Kritikwürdig.

@ m@rie
Den Zahn muss ich dir ziehen. Überbevölkerung findet meistens in oder um Städten, oder Stadtkooperationen statt. Dazu gehört das Rhein Main Gebiet, mit Stuttgard und Frankfurt aber auch das Ruhrgebiet. Der ländliche Raum bleibt leer. Dasselbe System lässt sich u.a. auch in GB finden.
Auch zu deinen zweiten Punkt muss ich dir Wiedersprechen. Wir Menschen haben das Recht auf dieser Erde zu leben. So lange das der Fall ist, wird Farming ein Bestandteil sein. Das wiederum bewirkt Konflikte. Ob jetzt der Abschuss jetzt unbedingt von Nöten ist darf kritisiert werden. Wichtig ist es meiner Meinung nach Kompromisse einzugehen. das fehlt manchmal.

Denn gerade die Fleischproduktion ist villeicht die einzige Möglichkeit in Namibia, Geld zu generieren. Das Klima ist zu Arid. Da sind ja die meisten Konflikte zu suchen.

@ Serengeti

Eine kleine Frage hätte ich an dich. Wo hast du Infos her? Denn nach meinen Forschungen, sind diese nicht korrekt. Das abschiessen von zahmen Tieren ist defenetiv unter den Jägern verpönnt. Ob das jetzt Illegal ist muss ich nochmal nachlesen. Ich meine aber schon. Was aber defenetiv Illegal ist, ist das sogenannte Cage hunting. Das ist das was du beschrieben hast.

@ all

Ich finde ihr seht das alle zu einseitig. Gerade bei eine AL von 50% ist es wichtig, AP zu generieren. Trophäenjagd spielt eine wichtige Ökonomische Rolle. Unter Bestimmten Vorrausetzungen ist es in der tat Naturschutz und eine Geld generierung wird garantiert. Häufig wird versucht die Permits ausschliesslich von Problemtieren herrauszu geben. Zwei Fliegen mit einer Klatsche.

Auf der anderen Seite beherbergt es großes Konfliktpotetial. Betrunkene Schützen, teilweise Illegale Jagdmethoden etc.

Ich finde es macht spass darüber zu disskutieren. Nur einige Leute sind mir dabei zu emotional. Sie hauen reihenweise Totschlag Argumente raus. Die meiner Meinung aber nur im Grundgedanken ggf. einen wahren Kern aufweisen. Ich führe das darauf zurück das sich einige mit diesem Thema nur bedingt auseinander gesetzt haben. Letzten Punkt kann ich ja noch teilweise verstehen.das man sich Integriert um neues Wissen zu erlangen. Das fehlt mir hier bei einigen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Pro oder Contra Argumente handelt. So lange einige Leute auf ihrer Meinung bestehen, wird diese Disskussion, über kurz oder lang, eskalieren. Das Prophezei ich jetzt mal.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.