makis schrieb:
Mich nicht. Ich will keinen Windpark von der Größe der Schweiz in unserem Land. Ich hoffe das Projekt versandet wie die Schienen zwischen Aus und Lüderitz.
Die Zukunft kann ich auch nicht vorhersagen und ich beanspruche auch nicht, da die alleinig richtige Sichtweise zu haben, aber deine Sichtweise kann ich nicht verstehen. Du magst ja relativ gut situiert und von den Problemen Namibias aktuell nicht betroffen sein. Aber Namibia ist tief im Junk-Status und wird durch die riesigen Probleme des wirtschaftlich übermächtigen Nachbarn Südafrika unverschuldet weiter abwärts gezogen. In Bereichen wie Bildung ist Namibia denkbar schlecht aufgestellt. Ich weiß nicht, wie Namibia sich zukünftig finanzieren will, wo zukünftiger Wohlstand herkommen soll. Wenn es weiter abwärts geht, kann es enden wie in Simbabwe. Dann sind irgendwann die Weißen schuld, sollen enteignet werden. NEEEF und anderes waren schon mal erste Anläufe in die Richtung. Oder man ergreift jetzt eben die Chancen, die sich durch die weltweite Umstellung auf erneuerbare Energien ergeben. Das ist aus meiner Sicht eine Art letzter Strohhalm, den Namibia ergreifen kann oder eben nicht.
Für das hier maßgeblich diskutierte Projekt von Enertrag sind 7 GW an Stromerzeugungskapazität in einem Mix aus Photovoltaik und Windkraft eingeplant. Ich habe jetzt nicht nachgelesen, aber wenn ich 3,5 GW an Windkraft veranschlage, dann entspricht das 700 großen Onshore-Windrädern a 5 MW oder ca. 250 Offshore-Windrädern. In Deutschland stehen allein an Land rund 30.000 Windräder. Namibia ist 2,3 mal so groß wie Deutschland. Wenn man sich dann an ein paar Windrädern stört und stattdessen lieber eine höhere Wahrscheinlichkeit für ein Ende als Failed State in Kauf nimmt, erschließt sich mir das rational nicht. Ich wünsche mir, dass Namibia da viel Erfolg hat.
Grüße, Thorsten