THEMA: (Mal wieder) Warnung: Fahrverhalten Touristen
25 Jul 2017 13:25 #482479
  • Sanne
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  • Sanne am 25 Jul 2017 13:25
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Hallo zusammen,

wir haben dieses Jahr ja nach langer Zeit mal wieder ein Fahrzeug in Namibia angemietet. Value Car/ Asco hat für mich einen neuen und wie wir fanden guten Anstoss zum Mitdenken der Mieter gegeben. Man unterschreibt nun so sinngemäß folgendes:
Egal, was die Schilder am Wegesrand für eine mögliche höhere Geschwindigkeit erlauben, im Fall eines Unfalls erlischt JEDER Versicherungsschutz,
1. wenn in Orten/Städten mehr als 60 km/h auf der Blackbox erscheinen
2. wenn auf Gravel mehr als 80 km/h auf der Blackbox erscheinen
3. wenn auf Teer mehr als 100 km/h auf der Blackbox erscheinen

Natürlich kann auch bei geringerer Geschwindigkeit ein Unfall passieren, aber wenigstens nach oben wäre es dann gedeckelt.

Zusammen mit der "Bildergalerie" bei Asco, die dann zeigen, wie hoch die Geschwindigkeit war, welcher Schaden an Mensch und Fahrzeug entstanden ist und OB die Versicherung den wirtschaftlichen Schaden übernahm, war es schon zusätzlich eindrücklich, noch einmal so ein Schriftstück zu unterschreiben. Die teils vollständig zerstörten Fahrzeuge in der Halle zur Ansicht taten ihr Übriges.

Wir gehören zwar nicht zu den Rasern in Afrika, aber sicher zu denen, deren Tagesetappen gelegentlich länger sind als hier im allgemeinen Konsens empfohlen - wir fahren aber auch abwechselnd mit vielen Pausen.
Ich tue mich auch schwer zu glauben, dass ein Ausweichen nach links aufgrund der doch oft sehr hohen Fahrspurkanten unfallfrei erfolgen kann - vor allem wenn ich mir vorstelle, dass solche Manöver ja dann eher abrupt erfolgen müssten...

Namibia hat ja den Vorteil, dass man auf Gravel schon relativ früh an den Staubwolken sieht, dass da jemand kommen könnte... wir sind dann immer schon seeehr langsam geworden, auch wenn der entgegenkommende erst nach vielen Minuten auf der selben Höhe war ;) :blush:

Viele Grüße
Sanne
"Der letzte Beweis von Größe liegt darin, Kritik ohne Groll zu ertragen." Victor Hugo
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25 Jul 2017 14:08 #482484
  • Markus615
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  • Markus615 am 25 Jul 2017 14:08
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Hallo Sanne,

das sind die Grenzen des Forums, in einer Diskussion wäre man sich ganz sicher gleich einer Meinung.
Sanne schrieb:
Egal, was die Schilder am Wegesrand für eine mögliche höhere Geschwindigkeit erlauben, im Fall eines Unfalls erlischt JEDER Versicherungsschutz,
1. wenn in Orten/Städten mehr als 60 km/h auf der Blackbox erscheinen
2. wenn auf Gravel mehr als 80 km/h auf der Blackbox erscheinen
3. wenn auf Teer mehr als 100 km/h auf der Blackbox erscheinen

Auch eine Blackbox macht Fehler und zeichnet unter gewissen Umständen eine total falsche Geschwindigkeit aus. Vor allem die Geräte die ihre Informationen ausschließlich aus dem GPS Signal ziehen. Das zu erklären ist allerdings etwas schwer, das liegt mit den Signallaufzeiten zusammen und es auch denkbar ist, dass Signale falsch ankommen oder falsch interpretiert werden. Jedenfalls muss es dennoch möglich sein, den Beweis zu erbringen, dass man eben nicht so schnell war wie vom Gerät behauptet.
Sanne schrieb:
Natürlich kann auch bei geringerer Geschwindigkeit ein Unfall passieren, aber wenigstens nach oben wäre es dann gedeckelt.

Damit ist nur das Versicherungsrechtliche geregelt. Nicht schneller als 60 km/h innerhalb geschlossener Ortschaft versteht sich von selbst, wobei ich 60 km/h als viel zu viel betrachte, vor allem mit einem Geländewagen mit Geländebereifung... Da quietschen ja schon die Reifen beim normalen Anbremsen.
80 km/h auf Schotter ist ein sehr guter Richtwert und sollte wirklich nie überschritten werden, es gibt auch keine Grund das zu machen.
100 km/h auf Asphalt ist auf der sicheren Seite, da hat man dann auch noch Reserven. Kommt natürlich auf die Strecke drauf an und wie viel Tiere unterwegs sind... ;)
Sanne schrieb:
Zusammen mit der "Bildergalerie" bei Asco, die dann zeigen, wie hoch die Geschwindigkeit war, welcher Schaden an Mensch und Fahrzeug entstanden ist und OB die Versicherung den wirtschaftlichen Schaden übernahm, war es schon zusätzlich eindrücklich, noch einmal so ein Schriftstück zu unterschreiben. Die teils vollständig zerstörten Fahrzeuge in der Halle zur Ansicht taten ihr Übriges.

Das ist reine Show. Unfallbilder und zerstörte Autos schrecken kaum jemanden nachhaltig ab. Sonst würde nicht so gefahren werden wie gefahren wird.
Sanne schrieb:
Wir gehören zwar nicht zu den Rasern in Afrika, aber sicher zu denen, deren Tagesetappen gelegentlich länger sind als hier im allgemeinen Konsens empfohlen - wir fahren aber auch abwechselnd mit vielen Pausen.

Viele Pausen und lange Strecken schließen sich ja eigentlich gegenseitig aus. Ich fahre meistens als einziger Fahrer und lieber etwas länger, dafür langsamer. Mir reichen aber mit einem guten Auto auch 60 km/h auf Gravel meist völlig aus, man hat ja doch ca. 10 Stunden Licht am Tag und wer macht schon über 450 km Gravel an einem Tag im Urlaub?
Sanne schrieb:
Ich tue mich auch schwer zu glauben, dass ein Ausweichen nach links aufgrund der doch oft sehr hohen Fahrspurkanten unfallfrei erfolgen kann -

Du fährst einen schweren 4x4 Geländewagen der mehr Potential hat, als viele hier jemals nutzen werden. Glaubst Du nicht, dass der nicht auch locker über Fahrspurkanten rüber kommt ohne dass großartig etwas passiert?
Sanne schrieb:
vor allem wenn ich mir vorstelle, dass solche Manöver ja dann eher abrupt erfolgen müssten...

Widerspricht sich mit dem nächsten Satz...
Sanne schrieb:
Namibia hat ja den Vorteil, dass man auf Gravel schon relativ früh an den Staubwolken sieht, dass da jemand kommen könnte... wir sind dann immer schon seeehr langsam geworden, auch wenn der entgegenkommende erst nach vielen Minuten auf der selben Höhe war ;) :blush:

Eben, man ist schon langsam und muss nur langsam seitlich ausweichen. So überraschend kommt der Gegenverkehr also nicht. Eigentlich immer fährt der maximal in der Mitte wenn nicht gleich ganz auf seiner Seite, daher reicht es im Notfall doch völlig aus, einfach links ran zu fahren und wenn es wirklich extrem eng würde, dann besser über die Fahrspurkante hinweg.

Schlechter sieht das auf Passstraßen aus, wo auf der einen Seite eine Felswand ist und auf der anderen Seite der Abgrund. Aber ich denke das sollten eigentlich alle aufmerksam fahren und nicht auf der falschen Seite. Gefährlich ist doch immer nur eine "eintönige" Landschaft mit langen, geraden Strecken und da rollt man neben der Straße im Notfall aus niedriger Geschwindigkeit ganz einfach aus.

Gruß Markus
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25 Jul 2017 14:23 #482487
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Markus615 schrieb:
Auch eine Blackbox macht Fehler und zeichnet unter gewissen Umständen eine total falsche Geschwindigkeit aus. Vor allem die Geräte die ihre Informationen ausschließlich aus dem GPS Signal ziehen. Das zu erklären ist allerdings etwas schwer, das liegt mit den Signallaufzeiten zusammen und es auch denkbar ist, dass Signale falsch ankommen oder falsch interpretiert werden. Jedenfalls muss es dennoch möglich sein, den Beweis zu erbringen, dass man eben nicht so schnell war wie vom Gerät behauptet.

Unsere Geraete zeichnen Sekunde fuer Sekunde auf. WENN da mal ein Fehler aufgrund des Signals auftritt, dann sicherlich nicht jede Sekunde. Ein Unfall besteht ja nicht nur aus ein oder zwei Messpunkten - die Chance, dass die Geschwindigkeit unkorrekt gemessen wird ist da gering. Wir koennen auch die Anzahl der Satelliten benennen, die jeweils zur Verfuegung stehen, sowie die Signalstaerke des GSM-Netzes (wobei dies da nur nebensaechlich ist). Wie da der Gegenbeweis aussehen soll, weiss ich nicht.

Markus615 schrieb:
Das ist reine Show. Unfallbilder und zerstörte Autos schrecken kaum jemanden nachhaltig ab. Sonst würde nicht so gefahren werden wie gefahren wird.
Das ist leider wahr...aber man versucht halt alles um Unfaelle tunlichst zu vermeiden.
Markus615 schrieb:
Du fährst einen schweren 4x4 Geländewagen der mehr Potential hat, als viele hier jemals nutzen werden. Glaubst Du nicht, dass der nicht auch locker über Fahrspurkanten rüber kommt ohne dass großartig etwas passiert?
Vor allem wenn man bedenkt, was die Alternative sein wuerde. Lieber riskiere ich minimalen Schaden beim Fahren in den Busch, als einen Frontalzusammenstoss.
Letzte Änderung: 25 Jul 2017 14:29 von WoMa.
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25 Jul 2017 14:42 #482490
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....wenn man das hier so liest, dann könnte man meinen, dass von euch in Deutschland keiner mehr ins Auto steigt! Bei den ganzen I....., die da unterwegs sind. :woohoo:

Wie gesagt, einfach den normalen Menschenverstand einschalten und dann macht man das doch alles irgendwie intuitiv! :silly:

Gruß
Alex
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25 Jul 2017 15:19 #482493
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  • Applegreen am 25 Jul 2017 15:19
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Liebe Fomis,

zunächst einmal mein Beileid den Angehörigen und eine hoffentlich baldige Genesung den möglicherweise überlebenden Verletzten.

Ich finde es schon recht befremdlich, dass bei einer solch schrecklichen Meldung eine 6-seitige Diskussion spekulativ über mögliche Ursachen, technische Details und Fahrverhalten diskutiert wird - aber nur wenige Worte des Mitgefühls.

Von solch einem Schicksal könnten auch die eigenen Angehörigen, Freunde, Bekannte, Fomis oder man selbst - auch durchaus völlig unschuldig - betroffen sein.

Nach wie vor gibt es nur sehr spärliche Informationen zu diesem tragischen Unfall (datiert 24.7.2017) - um genauer zu sein exakt nur diese Meldung:

www.hitradio.com.na/...achrichten-am-mittag

"Bei einem schweren Verkehrsunfall unweit von Mata Mata in der Kalahari sollen unbestätigten Angaben nach mindestens drei Touristen ums Leben gekommen. Möglicherweise sind die beiden Bakkies mit Dachzelten frontal zusammengestoßen. Einzelheiten zum Unfallhergang hat die Polizei bisher nicht bekannt gegeben."

Und hier ein ziemlich aktueller und trauriger Bericht über die aktuelle Verhandlung des schrecklichen Unfalls am 29. Dezember 2014 des einzig überlebenden Familienmitglieds einer 4-köpfigen Familie:

www.morgenpost.de/be...fall-in-Namibia.html

Dieser Fall hat mich damals sehr beschäftigt, da unser Sohn in gleichen Jahr in Namibia gelebt hat und eben auch mit seinen Freunden auf den Straßen Namibias unterwegs war.

@ Christian bzw. alle anderen "Insider": habt Ihr schon nähere Informationen zum Unfallhergang?

Nachdenkliche Grüße
Sabine
Letzte Änderung: 25 Jul 2017 15:27 von Applegreen.
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25 Jul 2017 15:32 #482494
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Applegreen schrieb:
Ich finde es schon recht befremdlich, dass bei einer solch schrecklichen Meldung eine 6-seitige Diskussion spekulativ über mögliche Ursachen, technische Details und Fahrverhalten diskutiert wird - aber nur wenige Worte des Mitgefühls.

Ich denke schon, dass hier alle mehr oder weniger betroffen sind angesichts der toedlichen Folgen dieses Unfalls, nur wird es halt nicht jeder so ausdruecken. Ich persoenlich bin immer noch sehr geschockt. Ueber moegliche Ursachen dieses Unfalls wurde imho nicht diskutiert, nur darueber, wie man sich auf Namibias Strassen moeglichst sicher bewegt, und dazu gehoert natuerlich auch, dass man technische Details und Fahrverhalten anspricht. Gerade letzteres ist in den allermeisten Faellen die Ursache fuer Unfaelle, und gerade so schreckliche Unfaelle wie diesen hier will ja keiner wiederholt haben. Unfallvermeidung ist quasi mein taegliches Brot.
Applegreen schrieb:
Und hier ein ziemlich aktueller und trauriger Bericht über die aktuelle Verhandlung des schrecklichen Unfalls am 29. Dezember 2014 des einzig überlebenden Familienmitglieds einer 4-köpfigen Familie:

www.morgenpost.de/be...fall-in-Namibia.html
Der verfolgt mich auch immer noch. Kann gar nicht in Worte fassen was ich fuehle, wenn ich an den Unfall denke.
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