Ich stoppe unterwegs immer mal wieder um das eine oder andere schöne Andenken zu kaufen. Zum Beispiel Tee in dem gut sortierten Geschäft direkt bei der kleinen Lanka Living Gallery. Dieser statte ich ebenfalls einen kurzen Besuch ab.
Genauso wie dem sehenswerten Historical Mansion Museum mit vielerlei Exponaten aus der Kolonialzeit. Man kann alte Möbel, Gebrauchsgegenstände usw. in mehreren Räumen und einem großen Innenhof besichtigen. Der Eintritt ist kostenfrei. Man sieht außerdem im Innenhof einen Edelsteinschleifer. Allerdings wird man am Ende durch ein angeschlossenes Schmuckgeschäft geschleust. Da niemand aufdringlich verkaufen will, ist dies gut zu verschmerzen.
Als angenehm empfinde ich es, dass es überhaupt nicht überfüllt mit Touristen hier im Fortviertel ist. Eher schon etwas ruhig. So bin ich tatsächlich auch die Einzige, die gegen 13 Uhr im schön dekorierten Mango House isst. Ich bestelle Jackfruit-Frikadellen mit Ananas-Curry und Spinatreis. Eins der besten Essen, das ich hier in Sri Lanka bekomme.
Gut gesättigt mache ich mich auf den Weg zur nächsten Post. Die gibt es lt. Google Maps nur außerhalb des alten Forts. Ich brauche noch Briefmarken für ein paar gekaufte Karten. Ja, ist total altmodisch. Aber so etwas aus der Zeit Gefallenes liebe ich ab und zu.
Aber erst nochmal ein kleiner weiterer Spaziergang auf eine andere Seite der Festungsmauer. Ich kann mich so schlecht von der historischen Atmosphäre trennen…
Außerhalb des Alten Forts beginnt das untouristische Galle. Ich falle auf, da keine anderen hellhäutigen Touristen, unterwegs sind. Es ist auf einmal laut und voller Menschen. Den geschäftigen Tuk-Tuk-Fahrern, die mich alle zu gerne mitnehmen würden, weiche ich weiträumig aus. Ein kurzer Abstecher zum Meer mit bunten Fischer-Booten kommt mir da gerade Recht.
Die Post ist nach 5 Minuten schnell gefunden und mit den Briefmarken in der Tasche habe ich nun auch wieder mehr Augen für die so ungewohnte Umgebung.
Sri Lanka ist wirklich ein Schmelztiegel verschiedenster Religionen. Ich entdecke nicht weit entfernt nahe der Hauptstraße einen schönen Hindu-Tempel. Hier halten tatsächlich auch ein paar Touristen im Fahrzeug kurz an.
Gegenüber ist eine muslimische Schule und direkt daneben dieser Buddha-Schrein.
Es ist später Nachmittag geworden und ich merke meine Füße. So langsam wird es Zeit die heutige Entdeckungsreise zu beenden und mit dem Zug gemächlich zurückzufahren. Soweit die Theorie. Ich habe nicht damit gerechnet, dass die Sri Lanka Bahn, der Deutschen Bahn in Hinblick auf Unzuverlässigkeit Konkurrenz machen könnte. Ich bin zwar schon etwas verwundert, dass ich am Kassenhäuschen nur Dritte-Klasse-Tickets für den Zug kaufen kann (Man hatte mir im Tropical House dazu geraten unbedingt 1. oder zumindest 2. Klasse zu nehmen). Aber egal. Der Zug steht schon da und es sind ja nur 30 Minuten Fahrt.
Zusammengequetscht auf den überfüllten Sitzen warte ich im heißen, stickigen Abteil ganze 40 Minuten auf die Abfahrt. Und versuche dabei mit wenig Erfolg nicht in Richtung meines nach Schweiß riechenden Nachbarn zu atmen.
Doch leider bewegt sich nichts und dann heißt es für alle wieder aussteigen. Der Zug ist defekt! Na toll. Die ganze Stinkerei und Schwitzerei umsonst ertragen. Aber sowas ist halt Alltag und muss man wohl auch mal erleben. Und bin ich als Nicht-Motorisierte aus Deutschland auch schon gewohnt.
Es bleibt als Souvenir das Dritte-Klasse-Ticket für ganze 60 Rupien (19 Cent).
So wird es nun doch wieder eine Tuk-Tuk-Fahrt zurück. Wie gut, dass es diese Möglichkeit gibt. Ich bin gerade sehr dankbar für die vielen Tuk-Tuks, die man hier überall an der Hauptstraße nehmen kann.
Im Tropical House hüpfe ich nochmal kurz in den Pool. Diesen Luxus werde ich die nächsten Tage nicht mehr haben. Dann esse ich eine Kleinigkeit und entspanne mich vom schweißtreibenden Tag.
Auf morgen freue ich mich ganz besonders, denn es geht zur Abwechslung in die Natur- in den Sinharaja Rainforest. Ich bin gespannt, ob dieser mit dem Regenwald in Costa Rica letztes Jahr mithalten kann. Und natürlich, ob ich das Glück habe, ein paar Vögel oder sonstige Tiere zu sehen.
Fortsetzung folgt schnellstmöglich.