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Liebes Forum,
da die Afrika-Begeisterten hier auch ab und an von ihren Fernreisen auf andere Kontinente berichten, möchte ich Sri Lanka mal „ins Rennen“ bringen. Dazu hatte ich bisher nur einen einzigen Bericht (von Honey-Badger zu einer Reise aus 2018) im Forum gefunden. Einiges daraus hat mir im Übrigen auch bei der Reiseplanung geholfen. Daher danke an dieser Stelle nochmal dafür! Vielleicht interessiert ja den einen oder anderen ein aktueller Bericht aus Sri Lanka. Das Land ist nämlich wirklich überaus besuchenswert und hat mich mindestens ebenso begeistert wie Costa Rica im Jahr zuvor. Vorneweg: ich war bisher noch nie in Asien gewesen und hatte auch keine besonderen Erwartungen an diese Reise. Es war einfach als günstige Fernreise geplant. Eine Freundin hatte mich damit überredet, dass sie für nur 2.000,- EUR drei Wochen in Bali als Backpackerin unterwegs war. Und zwar inkl. Flug. Unglaublich! Da für 2024 finanziell eigentlich keine Fernreise eingeplant war, ließ ich mich gern überzeugen drei Wochen im kalten März - statt in Europa – mit ihr in Asien bzw. Sri Lanka zu verbringen. So weit so gut. Der Flug war schnell gebucht, aber leider hätten wir mal vorher besser über unsere Reisevorstellungen reden sollen. Die lagen, wie es sich herausstellte, nämlich so weit auseinander, wie man es sich überhaupt nur denken kann. Wir waren noch nie zusammen unterwegs gewesen und bei den Versuchen der Planung passte einfach nichts zusammen. Meine Interessen (Tiere, Natur und Kultur) waren nicht ihre und sie wollte dazu alles spontan vor Ort buchen und sich auf gar nichts festlegen. Während es mein größtes Hobby ist, schöne Unterkünfte schon im Vorfeld herauszufinden und zu buchen. Ohne fehlt mir einfach die Vorfreude. So kam es schlussendlich ein paar Wochen vor der Reise zu der Entscheidung, dass jeder einfach seins macht und wir die Reise komplett getrennt verbringen. Für mich tatsächlich die beste Entscheidung überhaupt, denn so konnte ich drei Wochen lang genau das machen, was mich interessierte. Mein Freund konnte auch nicht einspringen, da er bereits parallel einen Skiurlaub gebucht hatte. Somit hatte ich eine kleine Auszeit ganz für mich. Und die habe dann auch ich in vollen Zügen ausgekostet und genossen. Infos zur Reiseplanung: Eine Reiseagentur, festen Guide oder Fahrer hatte ich nicht. Braucht man meines Erachtens in Sri Lanka auch nicht unbedingt. Natürlich vorausgesetzt man hat Zeit und Lust, die Reise selbst zu organisieren. Die Unterkünfte waren einfach übers Internet zu buchen. Und die Transporte zwischen den Unterkünften habe ich jeweils einzeln über die Unterkünfte selbst gebucht. Per Anfrage schon von Deutschland aus. Das war mir als allein reisender Frau sicherer als öffentliche Transporte und auch überhaupt kein Problem. Jede Unterkunft konnte mir einen Fahrer mit Auto für die Weiterfahrt zur nächsten organisieren oder auch eine Abholung. Bei den kleinen Homestays in denen ich genächtigt habe oftmals Freunde oder Verwandte vom Inhaber. Die freuen sich alle, ein bisschen was dazu zu verdienen. Vorteil ist auch, dass man so viele unterschiedliche Fahrer hat und nicht nur einen, mit dem man sich (evtl.) nicht so gut versteht. Das ergab auf jeden Fall viele interessante Gespräche und ich habe die unterschiedlichsten Menschen dabei kennengelernt. Die Unterkünfte waren ansonsten eine Mischung aus günstigen Homestays und deutlich teureren sonstigen Unterkünften (Lodges, Tea-Estate, Nature Resort etc.). Mein ursprünglicher Plan mal eine wirklich günstige Fernreise zu machen, war damit dann natürlich schon Geschichte. Hier meine Reiseroute / Unterkünfte vom 04.03. bis 23.03.24: 3 Nächte: Tropical House– Hikkaduwa (Südliche Westküste) 2 Nächte: Rainforest Nest –Region Sinharaja Rainforest 2 Nächte: Sinharaja Vini Villa – Deniyaya / Region Sinharaja Rainforest 2 Nächte: Silent River Cottage – Nahe Udawalawe NP 2 Nächte Stratishla Tea Estate – Nahe Matale 2 Nächte Ama Eco Lodge – Sigiriya 2 Nächte Ceylon Resort Wilpattu – Nahe Wilpattu NP (Ostseite) 2 Nächte: The Backwaters Lodge– Nahe Wilpattu NP (Südseite) 1 Nacht: Elements Beach and Nature Resort – Thalawhila (Halbinsel Kalpitiya) 1 Nacht Ayubowan Guesthouse – Negombo Und hier wie immer für die Einstimmung ein paar Eindrücke. Ich hoffe auf ein paar Mitfahrer ins tropisch-warme und sehr grüne Sri Lanka. Viele Grüße Tina
Anhang:
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Uganda 2022 - Ohne Gorillas aber mit Chamäleons
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03.03.2024 /04.03.2024 (Flug Düsseldorf - Abu Dhabi – Colombo / erster Tag in Hikkaduwa).
Schon beim Packen stelle ich fest, dass aus mir wohl nie eine Backpackerin werden wird. Ich möchte so viel mitnehmen, dass das niemals in einen Rucksack passt. Wäre auch viel zu schwer zum Tragen. Es wird also doch – wie immer - der große Koffer. Egal, ich muss ja keine öffentlichen Verkehrsmittel nehmen, sondern werde vom Fahrer mit dem Auto herumkutschiert. Bloß gut, dass ich alleine auf meine Art reise. Der siebenstündige Flug von Düsseldorf nach Abu Dhabi mit Etihad ist dank viel Beinfreiheit am Notausgang und einem interessanten Film gut erträglich. Nur die fünfstündige Stopover-Zeit dazwischen ist anstrengend. Ich gönne mir im Flughafen von Abu Dhabi einen vegetarischen Wrap, bummle und telefoniere etwas mit meinem Freund. Für die restlichen 4,5 Stunden nach Colombo ist es dann leider vorbei mit dem Beine ausstrecken. Ich war zu sparsam, hier auch noch den Aufpreis zu zahlen und quetsche mich in die normalen Economy-Sitze. Da ich generell im Flugzeug nicht schlafen kann, bin ich ziemlich übernächtigt bei Ankunft in Colombo am frühen Morgen. Wie immer ist mein erster Gang nach dem Kofferband, der Geldautomat. Dort ziehe ich genug Sri Lanka Rupien (LKR), um die ersten Tage zu überstehen. Und gleich dahinter in der Empfangshalle gibt es praktischerweise Verkaufsstände verschiedener Anbieter mit Prepaid-SIM-Karten. Die sind wirklich günstig. Für 2.500 LKR (ca. 7 EUR) bekomme ich 50 GB, gültig für 30 Tage. Damit komme ich den ganzen Urlaub aus. Perfekt, nun bin ich erstmal ausgerüstet. Und mein Fahrer vom Tropical House - meiner Unterkunft - wartet wie verabredet auch schon mit einem Namensschildchen auf mich. Die Fahrt nach Hikkaduwa, einem beliebten Strandort an der Südwestküste dauert etwas mehr als 2 Stunden (bei 150 km Entfernung). Die ersten Eindrücke von Sri Lanka sind aufregend, da alles so fremdartig wirkt, dazu viel grün und viel Natur. Sogar einige Vögel flattern über die Schnellstraße. Unter anderem sehe ich drei Pelikane unterwegs - dicht zusammengequetscht auf einer hohen Straßenlampe -. Das lässt sich doch schon mal gut an und auf tolle Birding-Erlebnisse hoffen. Leider sind wir viel zu schnell vorbei und ich habe die Kamera noch nicht griffbereit. Mit dem gut englisch sprechenden Fahrer komme ich direkt ins Gespräch. Er ist Buddhist, wie überhaupt viele Menschen in Sri Lanka. Insbesondere an der Südküste. Gut erkennen kann man dies, an dem kleinen Buddha-Schrein in seinem Auto. Wir unterhalten uns über die Wirtschaftskrise, die vor knapp 2 Jahren ihren Höhepunkt hatte. Damals stürmten die aufgebrachten Menschen den Präsidentenpalast und sprangen u.a. in den luxuriösen Pool. Der Präsident hatte sich kurz zuvor ins Ausland geflüchtet. Leider ist Misswirtschaft und Korruption jedoch weiterhin an der Tagesordnung und die alte Elite ist zu großen Teilen immer noch an der Macht im Lande. In Sri Lanka versucht jeder bestmöglich über die Runden zu kommen, meist mit mehreren Jobs, wie mir der Fahrer erzählt. Er arbeitet neben den Fahrdiensten abends noch öfter in einer Bar und betreibt ein Internetcafé(!). Wahnsinn, wie hält man sowas durch, frage ich mich. Aber die Stromversorgung ist immerhin wieder deutlich besser geworden als zu den schlimmen Krisenzeiten und man muss sich auch nicht mehr den ganzen Tag an der Tankstelle anstellen, um etwas rationiertes Benzin zu ergattern. Das wäre wohl für ihn als Fahrer das Schlimmste gewesen. Verständlich und mal wieder wird mir klar, wie gut es uns in Deutschland eigentlich geht. Die kurzweilige Fahrt endet im Tropical House, dass in einem ruhigen, grünen Viertel von Hikkaduwa liegt. Schön abseits vom Touristenrummel am Strand, aber mit ca. 20 Minuten Weg ist dieser noch gut zu Fuß erreichbar. Die Unterkunft, die Kerstin, eine deutsche Anwältin sehr persönlich führt, begeistert mich von Anfang an. Der Name ist Programm. Eine tropische Oase mit wunderbar großen Garten und schönem Pool. Das Haus mit nur 8 Zimmern ist dazu sehr stylish eingerichtet. Hier stimmt jedes Detail. Da als einziges Zimmer nur noch die „Superior Suite mit Kingsize Bett“ frei war, habe ich diese gebucht. Und komme aus dem Staunen nicht heraus, wie großzügig das Zimmer geschnitten ist. Vom Bad aus blickt man direkt ins Grüne. Und kaum zu glauben, diese riesige Terrasse mit diversen Sitz- und Liegemöglichkeiten ist tatsächlich exklusiv meine. Leicht überdimensioniert und eigentlich etwas dekadent für eine Person, aber genau das Richtige um sich nach dem anstrengenden Flug zu erholen. Ich verbringe den Rest des Tages in der Unterkunft, hole viel Schlaf nach, gehe zwischendurch schwimmen im angenehm warmen Pool und fühle mich wie im Paradies. Nur an die feucht-heißen Temperaturen von deutlich über 30 Grad muss ich mich erst noch gewöhnen. Kurz nach dem Duschen ist man schon wieder durchgeschwitzt. So heftig kannte ich das bisher nicht. Auf meiner Riesen-Terrasse bekomme ich später noch einen sehr willkommenen Besucher. Als Hundefan wie für mich bestellt. Der wird natürlich erstmal ordentlich durchgeknuddelt. Das abendliche Essen, ein typisch sri-lankisches Curry mit mehreren Gemüsesorten schmeckt ganz vorzüglich. Und bestätigt damit die vorher gehörte Aussage, dass die Küche in Sri Lanka besonders lecker sein soll. Man kann etwas nach Karte in der Unterkunft bestellen, wenn man möchte oder auch auswärts essen. Beim Gang zurück ins Zimmer fällt erst auf, wie gut es hier eigentlich riecht. Es sind die großen weißen Blüten an den Bäumen vor den Zimmern. Es sind Tempelblumen (Frangipani) wie mir Tharanga, eine sehr sympathische Angestellte, erzählt. Fast zu schön, um wahr zu sein. Träume ich das alles nur? Zwickt mich mal. Auf jeden Fall ein perfekter Ort und Tag, um so richtig im Urlaub anzukommen! |
Uganda 2022 - Ohne Gorillas aber mit Chamäleons
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05.03.2024 (Tag zwei in Hikkaduwa).
Heute Nacht konnte ich wegen der tropischen Wärme kaum schlafen und bin immer wieder schweißgebadet aufgewacht. Die Ventilatoren anzumachen, war mir zu laut. Beim Frühstück werde ich etwas mitleidig angesehen und erfahre, dass es im Zimmer auch eine Klimaanlage gibt. Ich muss gestern noch so fertig vom langen Flug gewesen sein, dass ich das nicht mitbekommen habe. Oder ich habe sie im Riesen-Zimmer einfach nicht gefunden. Beim leckeren Frühstück draußen auf der Hotel-Terrasse bekomme ich einige gute Tipps für meinen Tag von Kerstins Ex-Mann (dem die Anlage mit gehört und der ab und zu einfliegt aus Deutschland.) Auch eine junge deutsche Angestellte, die hier eine Saison verbringt, berät mich sehr nett und erzählt mir, dass sie sich als Frau alleine in Sri Lanka nie unsicher gefühlt hat. Das klingt doch schon mal gut! Ich möchte einen Strandtag machen. Etwas Erholung vor der Rundreise kann nicht schaden. Außerdem bin ich danach nur noch einmal einen Tag am Strand. Die Gelegenheit muss also genutzt werden. Der Weg vom Tropical House zum empfohlenen Amaroo Beach-Club, ist mit 23 Minuten zu Fuß in der Sonne ganz schön schweißtreibend. Ich habe Schnappatmung als ich am Strand ankomme. Man hätte auch bequemerweise ein Tuk-Tuk bestellen können. Aber ich möchte lieber die Eindrücke von unterwegs fotografieren. Die 15 Minuten bis zur Hauptstraße von Hikkaduwa ist der Weg auch noch schön und idyllisch. Dann jedoch ist Touristentrubel an der Hauptstraße im Ort angesagt. Überall Läden, viele Menschen und heftiger Straßenverkehr. Ich bin heilfroh, so weit abseits im Ruhigen zu Wohnen. Zum Glück finde ich mein Ziel nach wenigen Minuten Weg an der lauten Straße. Das Amaroo ist wirklich eine tolle Location mit schönem Blick aufs Meer. Und man kann dort vor allem bequeme Liegen im Schatten nehmen, wenn man etwas trinkt oder verzehrt. Praktisch, denn in der Sonne würde ich es keine 10 Minuten mehr aushalten. Nach ein paar herrlich entspannten Stunden mit Lesen, aufs Meer schauen, lecker essen und trinken und die Füße mal ins Meer halten, stelle ich allerdings mal wieder fest: das geht maximal einen Tag. Danach würde es mich zu sehr langweilen. Ich bin einfach keine Strandliegerin und möchte lieber etwas von Land, Leuten und Tieren sehen. Aber der Anblick des Meeres ist natürlich trotzdem schön. Hier noch ein paar Eindrücke vom Rückweg. Und die ersten unspektakulären Tiersichtungen an der Straße. Ein indisches Palmenhörnchen und ein Hahn (leider nur ein ganz normaler und nicht der berühmte, endemische Sri Lanka Junglefowl) . Ein weniger schönes Erwachen gibt es später, als ich im Zimmer mein Restgeld zähle und merke das mir umgerechnet ca. 40 EUR fehlen. Vermutlich hat man mir zu wenig Wechselgeld im Amaroo rausgegeben (sonst war ich nirgends). Das habe ich leider zu leichtgläubig und ohne richtig nachzuschauen eingesteckt. Ganz schön blöd von mir und teures Lehrgeld. Zumal die Scheine mit den vielen Nullen mir noch ziemlich fremd sind. Aber noch zu verschmerzen. Ab jetzt zähle ich immer genau nach, was ich zurückbekomme. Übrigens wird es in dieser Hinsicht zum Glück die einzige schlechte Erfahrung der Reise sein. Ich springe noch einmal in den tollen Pool und bestelle mir abends ein Sandwich im Tropical House. Nach diesen beiden faulen Tagen wird es nun höchste Zeit, etwas mehr vom Land zu sehen. Für morgen ist bei mir die bekannteste Stadt der Südküste, Galle, mit dem alten holländischen Fort geplant. Sie liegt etwa 30 Autominuten entfernt von Hikkaduwa. Ich freue mich schon riesig diese Stadt mit ihren historischen Bauten in aller Ruhe entdecken zu können. (Eine Fortsetzung folgt nun leider erst nach meinem verlängerten Wochenende ab 02.05.) |
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06.03.2024 (Tagesausflug nach Galle).
Ein neuer Morgen in Sri Lanka. Ein totales Glücksgefühl überkommt mich. Nach zwei entspannten Tagen bin ich bereit für neue, spannende Entdeckungen. Aber auch der Gedanke jeden Schritt und jede Aktivität in der nächsten Zeit so machen zu können, wie es mir gerade gefällt, ist einfach herrlich. Keinerlei Absprachen oder Kompromisse, einfach völlige Freiheit. Es ist fast schon etwas beängstigend, wie gut mir das gefällt. Um ins 20 Kilometer entfernte Galle zu kommen, gibt es ohne Auto zwei einfache und günstige Möglichkeiten. Zug oder Tuk-Tuk. Ich möchte beides probieren und entscheide mich für die Hinreise ein Tuk-Tuk zu nehmen. Zurück soll es dann die Bahn werden. Mit dem bestellten Tuk-Tuk geht es nach dem Frühstück vom Tropical House direkt nach Galle. Die luftige Fahrt dauert etwa 30 Minuten und kostet umgerechnet 6 EUR. Sturmfrisur inklusive. Die kleinen Details im Tuk-Tuk sind interessant. Oben ist hier - wie beim Fahrer, der mich am Flughafen abgeholt hatte - ein kleiner Buddha-Schrein verbaut. Der Fahrer setzt mich direkt innerhalb der Mauern des historischen Forts ab, welches zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Es wurde ursprünglich von den Portugiesen errichtet und später im 17. Jahrhundert von den Holländern übernommen und erweitert. Innerhalb der kilometerlangen Festungsmauern befindet sich das Altstadtviertel mit vielen, gut erhaltenen Kolonialbauten. Ich spaziere ein wenig auf der Festungsmauer, um mir einen ersten Überblick zu verschaffen. Fotomotive bzw. Sehenswertes überall. Als erstes fällt mir der bekannte Leuchtturm auf der Point-Utrecht-Bastion ins Auge. (Leider bekomme ich das Bild nicht gedreht ). Und kurz dahinter befindet sich die große, weiße Meera-Moschee. Aber auch der Blick von der Mauer aufs Meer lohnt sich. Ich lasse mich nun einfach treiben und genieße es ohne jeden Zeitdruck oder festes Ziel durch das alte Fort-Viertel mit seinen historischen Bauten zu schlendern. Die lebendige und auf mich exotisch wirkende Atmosphäre gefällt mir auf Anhieb. Es ist ein geschäftiges Viertel mit vielen Läden, Cafés und Restaurants. Aber auch Museen, Kirchen, Tempel, ein altes Krankenhaus und vieles mehr findet man. Hier ein paar Eindrücke. Besonders faszinieren mich auch die alten Banyan Bäume mit den riesigen Wurzeln auf dem lebendigen Galle Central Square, auf dem sich ein großer Parkplatz befindet.
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Ich stoppe unterwegs immer mal wieder um das eine oder andere schöne Andenken zu kaufen. Zum Beispiel Tee in dem gut sortierten Geschäft direkt bei der kleinen Lanka Living Gallery. Dieser statte ich ebenfalls einen kurzen Besuch ab.
Genauso wie dem sehenswerten Historical Mansion Museum mit vielerlei Exponaten aus der Kolonialzeit. Man kann alte Möbel, Gebrauchsgegenstände usw. in mehreren Räumen und einem großen Innenhof besichtigen. Der Eintritt ist kostenfrei. Man sieht außerdem im Innenhof einen Edelsteinschleifer. Allerdings wird man am Ende durch ein angeschlossenes Schmuckgeschäft geschleust. Da niemand aufdringlich verkaufen will, ist dies gut zu verschmerzen. Als angenehm empfinde ich es, dass es überhaupt nicht überfüllt mit Touristen hier im Fortviertel ist. Eher schon etwas ruhig. So bin ich tatsächlich auch die Einzige, die gegen 13 Uhr im schön dekorierten Mango House isst. Ich bestelle Jackfruit-Frikadellen mit Ananas-Curry und Spinatreis. Eins der besten Essen, das ich hier in Sri Lanka bekomme. Gut gesättigt mache ich mich auf den Weg zur nächsten Post. Die gibt es lt. Google Maps nur außerhalb des alten Forts. Ich brauche noch Briefmarken für ein paar gekaufte Karten. Ja, ist total altmodisch. Aber so etwas aus der Zeit Gefallenes liebe ich ab und zu. Aber erst nochmal ein kleiner weiterer Spaziergang auf eine andere Seite der Festungsmauer. Ich kann mich so schlecht von der historischen Atmosphäre trennen… Außerhalb des Alten Forts beginnt das untouristische Galle. Ich falle auf, da keine anderen hellhäutigen Touristen, unterwegs sind. Es ist auf einmal laut und voller Menschen. Den geschäftigen Tuk-Tuk-Fahrern, die mich alle zu gerne mitnehmen würden, weiche ich weiträumig aus. Ein kurzer Abstecher zum Meer mit bunten Fischer-Booten kommt mir da gerade Recht. Die Post ist nach 5 Minuten schnell gefunden und mit den Briefmarken in der Tasche habe ich nun auch wieder mehr Augen für die so ungewohnte Umgebung. Sri Lanka ist wirklich ein Schmelztiegel verschiedenster Religionen. Ich entdecke nicht weit entfernt nahe der Hauptstraße einen schönen Hindu-Tempel. Hier halten tatsächlich auch ein paar Touristen im Fahrzeug kurz an. Gegenüber ist eine muslimische Schule und direkt daneben dieser Buddha-Schrein. Es ist später Nachmittag geworden und ich merke meine Füße. So langsam wird es Zeit die heutige Entdeckungsreise zu beenden und mit dem Zug gemächlich zurückzufahren. Soweit die Theorie. Ich habe nicht damit gerechnet, dass die Sri Lanka Bahn, der Deutschen Bahn in Hinblick auf Unzuverlässigkeit Konkurrenz machen könnte. Ich bin zwar schon etwas verwundert, dass ich am Kassenhäuschen nur Dritte-Klasse-Tickets für den Zug kaufen kann (Man hatte mir im Tropical House dazu geraten unbedingt 1. oder zumindest 2. Klasse zu nehmen). Aber egal. Der Zug steht schon da und es sind ja nur 30 Minuten Fahrt. Zusammengequetscht auf den überfüllten Sitzen warte ich im heißen, stickigen Abteil ganze 40 Minuten auf die Abfahrt. Und versuche dabei mit wenig Erfolg nicht in Richtung meines nach Schweiß riechenden Nachbarn zu atmen. Doch leider bewegt sich nichts und dann heißt es für alle wieder aussteigen. Der Zug ist defekt! Na toll. Die ganze Stinkerei und Schwitzerei umsonst ertragen. Aber sowas ist halt Alltag und muss man wohl auch mal erleben. Und bin ich als Nicht-Motorisierte aus Deutschland auch schon gewohnt. Es bleibt als Souvenir das Dritte-Klasse-Ticket für ganze 60 Rupien (19 Cent). So wird es nun doch wieder eine Tuk-Tuk-Fahrt zurück. Wie gut, dass es diese Möglichkeit gibt. Ich bin gerade sehr dankbar für die vielen Tuk-Tuks, die man hier überall an der Hauptstraße nehmen kann. Im Tropical House hüpfe ich nochmal kurz in den Pool. Diesen Luxus werde ich die nächsten Tage nicht mehr haben. Dann esse ich eine Kleinigkeit und entspanne mich vom schweißtreibenden Tag. Auf morgen freue ich mich ganz besonders, denn es geht zur Abwechslung in die Natur- in den Sinharaja Rainforest. Ich bin gespannt, ob dieser mit dem Regenwald in Costa Rica letztes Jahr mithalten kann. Und natürlich, ob ich das Glück habe, ein paar Vögel oder sonstige Tiere zu sehen. Fortsetzung folgt schnellstmöglich. |
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Letzte Änderung: 04 Mai 2024 15:31 von tina76.
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07.03.2024 (Sinharaja Rainforest – Rainforest Nest).
Heute ist es soweit, die entspannte Luxus-Oase ist schon wieder Geschichte und meine Rundreise startet. Kerstin vom Tropical House hat netterweise einen Fahrer mit Auto für mich organisiert. Den braucht man auch, denn mein heutiges Ziel – das Homestay Rainforest Nest - liegt ziemlich abgelegen und wäre schlecht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Es geht in die Region des Sinharaja Rainforest, des letzten großen zusammenhängenden Waldgebiets der Insel im Südwesten von Sri Lanka. Dort gibt es noch Primärregenwald und der Wald ist ein biologischer Hotspot mit zahlreichen endemischen Arten. Gelesen hatte ich vorher, dass es hier auf den Touren vor allem kleinere Tiere zu sehen gibt sowie Vögel, Reptilien, Insekten und Schmetterlinge. Und das diese wie üblich im dichten Wald eher schwer zu finden sind. Außerdem, dass es dort leider nicht gerade wenige Blutegel gibt. Das klingt im ersten Moment schon etwas eklig (und war für meine Freundin damals auch der Grund den Plan rundweg abzulehnen). Nun aber kann ich ja zum Glück für mich alleine entscheiden. Da ich Regenwälder einfach liebe und schon ziemlich auf Regenwaldentzug nach Costa Rica bin, muss ich da unbedingt trotzdem hin. Und zwar direkt ausgiebig für 4 Nächte. So habe ich richtig Zeit die Regenwaldatmosphäre zu genießen und mehr als eine Tour zu machen. Die Strecke ab Hikkaduwa klingt mit ca. 120 Kilometern nicht wirklich weit entfernt. Der kurvige Weg hat es aber in sich. Mir wird als Beifahrer nach Zweidrittel der Fahrt beim schnellen Fahrstil meines Fahrers in den vielen Kurven schlecht. Ich bitte ihn zu stoppen und muss Luft schnappen. Die erste Fahrt und schon ist mir übel. Das fängt ja gut an. Ich Mimose. Der Fahrer ist sichtlich erschrocken, als ich es ihm erzähle und fährt dankenswerterweise den Rest der Strecke schön vorsichtig und fast schon im Schneckentempo in den Kurven. Dazu fragt er mich alle 5 Minuten ganz besorgt, ob es wieder geht. Schon ziemlich nett. Wie überhaupt alle Fahrer, die ich in Sri Lanka haben werde. Dieser kann gut Englisch und ist Cricket-Fan, wie viele aus Sri Lanka. Er hat selbst ein Match morgen in seinem Heimatdorf in der Sinhajara Region. Daher passte die Hinfahrt für ihn auch ideal. Als er hört, dass ich Hunde mag, fährt er extra noch an dem Haus vorbei, wo seine Eltern leben, um mir seinen Deutschen Schäferhund zu präsentieren. Der ist jedoch im Zwinger und eher kein Streichelhund. Schon etwas skurril, was man so alles erlebt. Wir brauchen schlussendlich jedenfalls fast vier Stunden, um schleichend das Ziel zu erreichen. Das Rainforest Nest ist ein kleines ländliches Homestay mit nur zwei sauberen, schönen Bungalows und traumhafter Aussicht auf die Reisfelder und den dahinter liegenden hügeligen Regenwald. Hier der Blick von der Bungalow-Terrasse. Man ist wunderbar weit abgelegen und es gibt nur wenige andere Häuser hier. Genau mein Ding! Am Tage laufen viele Pfauen über die Reisfelder. Man braucht nur auf der Terrasse stehen und kann sie beobachten. Die Schreie der Pfauen höre ich hier zum ersten Mal. Ich mag diesen Ruf. Für mich wird er die typische Erinnerung an Sri Lanka sein, weil man ihn fast überall im Land in den Abendstunden hört. Aber nicht nur Pfauen sind zu sehen. Auf den Stromleitungen und an dem kleinen Teich direkt vor den Bungalows sind einige White-throated Kingfisher unterwegs. Sie sitzen etwas bedröppelt wirkend im Regen. Den gibt es hier am Sinharaja Rainforest namensgerecht oft am Nachmittag. Das Beste aber sind die Gastgeber im Homestay. Saman und Umesha sind die liebsten und herzlichsten Menschen, die man sich nur vorstellen kann. Ich mag sie schon vom ersten Moment bzw. Ihrem ersten Lächeln an. Sie werden sich in der ganzen Zeit rührend um mich als Alleinreisende kümmern. Von allen Gastgebern die folgen – und es folgen noch viele, auch sehr nette und sympathische - werden es mit Abstand die Herzlichsten sein. Hier noch ein Bild vom Hauptgebäude, wo man die Mahlzeiten einnimmt. Abends werde ich von dem israelischen Paar aus dem anderen Bungalow gebeten, doch den Tisch mit Ihnen zu teilen. Da freue ich mich natürlich. Es wird ein lustiger und interessanter Abend mit leckeren hausgemachten Essen von Umesha. Hier ein Bild, wo die Gastgeber mit drauf sind. Und hier das vegetarische Curry. (Da ich keine Knochen in den Hähnchenstücken mag - wie es hier üblich ist – gebe ich lieber vor Vegetarierin zu sein in Sri Lanka). Nach dem Essen werde ich von Ariel noch auf die andere Terrasse eingeladen, um einen israelischen Tee mit Ihnen zu trinken. Da sage ich natürlich nicht nein. Die Beiden haben schon vor einigen Jahren mit Mitte/Ende 40 aufgehört zu arbeiten und reisen seitdem viel. Klingt traumhaft und nach einem guten Plan. Sie bieten Ihr Haus in Tel Aviv außerdem kostenfrei für Radreisende an, die eine längere Tour machen. Und reisen selbst auf diese Art auch oft günstig. Zuletzt auf Radreise an der Elbe in Deutschland. Spannend, was man alles für unterschiedliche Menschen auf Reisen kennenlernt. Den Grund, warum ich so gerne ins Rainforest Nest wollte, erleben wir dann auch gemeinsam. Es gibt hier nämlich Glühwürmchen, die im Dunklen spätabends rauskommen. Es blinkt über dem kleinen Teich und dann schwirren sie auch an der Terrasse entlang. Was für ein toller Anblick!!! Wir sind alle fasziniert, obwohl es gerade nicht so viele sind, wie zu manch anderen Zeiten (wie Saman erzählt). Ein letzte kleine Tierbegegnung in Form eines großen goldfarbenen Froschs habe ich noch, als ich zum Schlafen in meinen Bungalow hinüberwechsle. Ich habe ihn nicht geküsst, dazu war ich zu müde. Gute Nacht! Morgen folgt die erste Tour in den Regenwald. |
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Letzte Änderung: 07 Mai 2024 14:59 von tina76.
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