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- Damaraland und Namib Wüste im Februar 2024
01 Mär 2024 08:11
#683337
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Heyde schrieb:
Hallo Carsten, vielen Dank für den schönen Bericht und die Bilder. Ich nehme an, ab dem „Örtchen“ Wereldsend bis zum Doros Crater ist ein Sat-Phone empfehlenswert, oder? Diese Strecke in anderer Richtung steht als nächstes auf meiner Tour-List. Beste Grüße Oliver Hallo Oliver, ich bin immer mit nur einem Auto unterwegs und so weit weg in der Wildnis wie möglich, habe aber noch nie ein Satellitentelefon mitgenommen. Aber Wasser für mindestens eine Woche. Nun, in ein paar Jahren wird eh jeder Starlink im Auto verbaut haben. |
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01 Mär 2024 12:13
#683359
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Hallo Carsten,
anbei die grüne Route, die wir gefahren sind. Müsst Ihr beim nächsten Mal auf alle Fälle auch machen - absolut lohnenswert. Auch wenn die Route nicht groß IM Huab fährt - so ist sie landschaftlich traumhaft schön. Das ist der Weg, der in den Huab führt und den man (glaube ich) von dem Desolation Viewpoint aus gegenüber sieht... Hier fährt man dann ein kurzes Stückchen am Rande des Huab... Danach zu den Spectacular Rocks... Und weiter in der Nähe des Huab bevor es wieder Richtung Süden geht... Bei weiteren Fragen kannst Du Dich gerne melden... Grüße Schnuppe |
Letzte Änderung: 01 Mär 2024 12:15 von sternschnuppe.
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03 Mär 2024 19:36
#683432
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Montag 5. Februar
Nun waren wir also engültig der Wildnis entkommen, und während wir die ersten 9 Tage fast jeden Tag 10 Stunden oder mehr gefahren waren, sollte es ab jetzt deutlich ruhiger werden; aber nicht lanweilig. Wir schliefen aus bis nach 7:00, packten zusammen, und fuhren gegen 8:00 nach Swakopmund rein. Als erstes gingen wir zum Raith Deli, für ein deutsches Frühstück. Das Croissant war aber nicht so toll, und die harten runden Bretzeln eine Zumutung. Immerhin das deutsche Bauernbrot schmeckte sehr gut, und wir sollten morgen noch eines kaufen. Danach schauten wir den Leuchtturm und das Hafengebiet an, bevor wir zum MET Office gingen, um unsere Permits für die nächsten Tage in der Namib zu holen. Dann ging es in die Kristall Galarie, deren Kristalle und Edelsteine uns wirklich sehr beeindruckten. Dabei wurde uns, wie wenig wir über die Geologie Namibias wussten, weshalbe wir noch am selben Tag das (wie sich herausstellte) sehr empfehlenswerte Buch der Geologin Nicole Grünert kauften (der deutsche Titel ist „Namibias faszinierende Geologie“). Inzwischen hatten wir eine Message von Magic Dune Tours, mit denen wir vor 2 Tagen eine Tour zu Sandwich Harbour für Dienstag gebucht hatten. Um zu zahlen, gingen wir in deren Büro, das direkt beim MET Office ist, so dass wir wieder alles zurück laufen mussten. Dabei machten wir einen kleinen Bogen und kamen noch bei der deutschen Buchhandlung vorbei, wo ich mich noch mit einigen weiteren Büchern ausstatette; Biografien Deutscher in Namibia (werde ich beim nächsten Namibia Trip lesen). Auf dem Rückweg schauten wir noch beim Swakopmundmuseum vorbei. Eigentlich hatten wir keine Lust auf ein weiteres Museum, aber da der Eintritt gering war und das Museum sehr einladend aussah, gingen wir trotzdem rein. Wir wollten es nicht im Detail anschauen, sondern einfach die Atmosphäre genießen. Es ist noch ein altmodisches Museum mit Austtellungen und Schaukästen. In Deutschland sind ja inzwischen fast alle Museen interaktive und man sieht deshalb weniger Ausstellungsstücke. Aber uns gefallen eben noch die Ausstellungen, die atemberaubend sind, weil sie eine riesige Vielfalt zeigen, die man kaum verarbeten kann! Und das Museum in Swakopmund ist wirklich sehenswert und wir verbrachten dann doch mehr Zeit dort, als geplant. Dann noch Einkaufen beim Spar, und gegen 13:30 Uhr verließen wir Swakopmund Richtung Walfish Bay. Die Fahrt entlang der Küste mit den weißen Sanddünen links und dem wilden Atlantik rechts war wie immer sehr schön. Dann fuhren wir zur Dune 7, weil sie eben so berühmt ist. Allerdings war es uns zu touristisch, viel zu viele Menschen, und wir drehten um. Kurz vor Walfish Bay waren dann links wie eigentlich immer Flamingos zu sehen, in einer kleinen Feuchtlandschaft. Wir fuhren die kleine Dirt Road rein und beobachteten die Wasservögel. Dann gab es noch einen einstündigen Stop bei Toyota Walfish Bay, um den Keilriemen einstellen zu lassen, da dieser etwas schleifte. Danach gingen wir zu den Lagoon Chalets, wo wir heute campten. Der Platz war schön und sauber, die Toiletten luxeriös, aber die Duschen zu klein. Auf jeden Fall war der Platz mehr als genügend für uns. Gegen 17:00 fuhren wir dann zur Lagune von Walfish Bay, in der Hoffnung, hier viele Wasservögel zu sehen. Es war aber enttäuschend, zumal der Himmel in der Zwischenzeit bewölkt war, und alles grau aussah. Die Flamingos und Konsorten konnte man weniger gut sehen, als bei unserer kleinen Feuchtlandschaft zwei Stunden vorher; wie waren einfach zu weit weg. Da wussten wir noch nicht, dass der Höhepunkt für heute noch kommen sollte. Aber so fuhren wir frustriert zurück, zur Water Front von Walfish Bay, wo wir im Restaurant Anchors zu Abend aßen: Seafood Plater für zwei mit 4 Crayfish, also Langusten! Schmeckte gut, aber die Crayfish waren zu trocken, der Rest zu kalt. Habe schon sehr viel bessere Seafood Platers gegessen, aber schlecht war es nicht. Da wir nicht so lange bei der Lagune geblieben waren, wie gedacht, waren wir früher mit Essen fertig als gedacht, und es war noch hell, als wir zurück fuhren. Wir fuhren an der Küste entlang. Da sahen wir plötzlich ein Gruppe („Schwarm?“) von über 10 Pelikanen die Uferpromenade langlaufen! Sofort parkten wir und stiegen aus, die Kameras im Anschlag. Zwei andere Touristen waren bereits da, doch von den Pelikanen etwas verängstigt: Tatsächlich jagten die Pelikane die Touristen, die schnell hinter meinem Land Cruiser Schutz suchten! Ich weiß nicht, ob die Pelikane die Leute tatsächlich gejagt haben, oder denen hinterhergelaufen waren, in der Hoffnung auf Futter, immer scheller werdend, wie die Touristen immer schneller wurden. Auf jeden Fall bin ich Zoologe und lasse mich nicht von Vögeln jagen, die zwar groß sind, im Vergleich zu mir aber nur ein Sechstel oder weniger wiegen! Selbstwewusst lief ich also zwischen den Vögeln umher und machte Fotos aus weniger als einen Meter Entfernung, und die Pelikane zeigten weder Anzeichen von Furcht noch von Aggression. Auf jeden Fall ein atemberaubendes Erlebnis zum Ende des Tages! |
Letzte Änderung: 03 Mär 2024 19:37 von CarstenS.
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05 Mär 2024 12:06
#683507
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Dienstag 6. Februar
Um 5:45 trafen wir unseren Guide von Magic Dune Tours auf einem Parkplatz in Walfish Bay. Dieser fuhr in einem niedrig liegenden Toyota Fortunner mit Benzinmotor vor uns nach Sandwich Harbour, wir hinterher im hoch stehenden Ladn Cruiser mit dem schwachen 4.2 Dieselmotor. Via Funkgerät waren wir in Kontakt, der Reifendruck war auf 0,5 Bar runtergelassen. Wußte gar nicht, dass man so tief gehen kann, ich dachte, bei 0,8 Bar ist die Grenze. Ich war erst nicht so glücklich, einen Guide für 3500 NAM nehmen zu müssen und nicht alleine fahren zu können. Zumal ja auch mit Guides genug passiert: Letztes Jahr war das Auto einer Gruppe mit Guide im Atlantik veschwunden, dieses Jahr ist ein Guide im sich überschlagenden Auto ums Leben gekomme. Die Gefahr, von der Flut überrascht zu werden, besteht ja nur, wenn man sich nicht informiert hat, wann die Flut ist. Und am Strang langzufahren ist ja nicht gefährlich, es sind die Dünen, die Gefahr des Umfallens bieten. Nun, für viele Touristen ist das Dünenfahren das Spannende, wir wollten aber das „Wüste trifft Meer“ Erlebnis. Allerdings stellte sich heraus, dass man (1) eben nicht alles am Strand fahren kann, sondern in die Dünen muss, weil Teile des Strandes zu eng und zu feucht sind (gesehen haben wir das nicht, aber ich glaube das dem Guide mal), und (2) dass sich die Tracks ständig wegen Wind und Wellen ändern, die Tracks in T4A also nicht zuverlässig sind. So gesehen ist ein Guide sicher doch empfehlenswert. Mein 4.2er tats sich im Sand wirklich schwer, teilweise sehr schwer. Mit viel Schwung über Dünen und durch Kurven zu jagen mit einem schwankenden, hohen Land Cruiser, ohne zu sehen, wie es weitergeht, ist nicht so meines. So blieb ich mehrmals stecken und mußte in der Spur langsam zurück runter, um nochmals Anlauf zu nehmen. An einer Stelle war es wirklich kritisch, als der Land Cruiser aus der Bahn gekommen war und etwas schief am Abhang stand und somit nicht in der Spur zurück konnte. Aber wir blieben ruhig und schafften es sowohl langsam runter, als dann auch schnell hoch. Nach dieser Erfahrung fuhr ich dann doch wie eine gesengte Sau mit viel Schwung, um nicht mehr stecken zu bleiben. Der Himmel war bedeckt und die Sonne kam nicht raus, was die Stimmung etwas störte. Dafür waren wir die Einzigen. In der Hauptsaison sollen bis zu 40 Autos am Tag unterwegs sein und am Parkplatz am Ende der Strecke stehen. Na, das wäre ein Albtraum für mich, solche Massen an Leuten. Immerhin hatten wir viel Zeit, die Landschaft zu genießen. Auf dem Rückweg durch die Dünen grub der Guide noch einen Schwimmfußgecko aus. Ich war etwas zerrissen zwischen „armer Gecko“ und „cooles Vieh“, aber doch froh, dass wir dieses Tier zu sehen bekamen. Alles in allem war der Ausflug nach Sandwich Harbour lohnenswert und für mich etwas Neues. Wiederholen werde ich es aber wahrscheinlich nicht, es sei denn, ich habe zu viel Zeit und Geld. Einmal reicht mir. Dementsprechend hat Lindelani diesen Ausflug auch als nicht so überwältigend gerankt: Für sie waren ja viele andere Sachen neu die ich schon konnte, und damit sehenswerter. Wir waren gegen 11:00 zurück in Walfish Bay, pumpten die Reifen auf, fuhren nach Swakomund zum Brot kaufen, und dann in die Namib: Moonlandscape und Welwitschia Drive, alte Bekannte für uns beide, und dann zur Blutkuppe, wo wir gegen 16:00 Uhr eintrafen. Wir campten diesmal am nördlichen Rand, weil man von hier aus die Blutkuppe hochsteigen kann. Als wir ankamen, waren wir die einzigen, aber später kam noch ein anderes Auto, das von den 12 freien Campingplätzen natürlich den neben uns wählen mußte, warum auch immer. Höhepunkt hier war eine sehr schön gefärbte gehörnte Puffotter (die kleine horned adder) in der Toilette. Um 18:40 beganen wir dann zu Wandern, so weit hoch wie wir halt kamen. Aber ganz hoch kamen wir hier nicht. Trotzdem gab es herrliche Aussichten und tolle Felsüberhänge und Höhlen zu sehen, sowie einen schönen Sonnenuntergang. Als wir kurz vor 20.00 am Camp zurück waren, war es fast dunkel, und die Kohlen vom vorher angemachten Feuer waren fertig für den Braai! |
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06 Mär 2024 20:43
#683604
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Mittwoch 7. Februar
Bis 6:00 Uhr ausgeschlafen und dann die wenigen Kilometer bis zum Beginn the Rock Sculpture Trails gefahren. Dieser Wanderweg wurde 1995 von einem Schüler aus Swakopmund als ein Schulprojekt gemacht. Wenn alle Schulprojekte so produktive wären! Die Wanderung war einfach und schön. Wie der Name schon sagt, kommt man an vielen interessanten Felsformationen vorbei, dann geht es einen Hügel hoch, und von dort im Bogen zurück zum Parplatz. Insgesamt 7,5km. Wenn man vom Hügel stattdessen weiter zu den Tinkas geht, kann man die Länge des Trails verdoppeln. Nach 2 ½ Stunden waren wir zurück beim Auto. Nun fuhren wir durch den Namib Park, an den Tinkas vorbei, zum Wasserloch Gemsbok Water. Wir sahen ein paar Strauße, ein paar Springböcke, und Erdmännchen. Im Vergleich zu vor zwei Jahren, als wir das letzte Mal hier waren, war aber kaum Wild zu sehen. Ein Auto des Geierprojektes hielt neben uns an und man erzählte uns, wegen der seit Jahren anhaltenden Dürre wäre das meiste Wild entweder gestorben oder in die Berge der Pre-Namibi gegangen. Später bei der Forschungsstatio in Gobabeb erzählte man uns dasselbe. Und tatsächlich sahen wir während des Restes des Tages nichts, zumindest kein Wild, nur trockene verdorrte Landschaft. Recht früh kamen wir beim Campingplatz Homeb an. Die Fahrt in das Tal des Kuiseb Rivers, in dem der Campingplatz liegt, zeigte uns eine beeindruckende Landschaft: Tiefe Schlucht mit grünem Galleriewald, dahinter die tiefroten Sanddünen der Namib! Homeb liegt neben einem Dort der Topnaar Namas - die gerade eine Kuh schlachteten - ein paar Häuser und Hütten. Der Campingplatz liegt direkt daneben unter großen schönen schattenspendenden Akazien. Das ist auch der einzige Campinglatz der Namib, wo es Wasser gibt, viel und gut! Wir waren recht früh angekommen, gegen 14:30, und richteten uns für einen gemütlichen Nachmittag zum Lesen ein. Ein paar Kühe liefen durchs Camp, und am späten Nachmittag eine riesige Ziegenherde mit einem Schäfer und zwei Hunden. Schäfer und Hunde waren in der Mitte der Herde, wohl überzeugt davon, dass schon alle Ziegen kommen würden. Und die Herde war wirklich groß, weit über 100 Tiere, die mindestens eine halbe Stunde brauchten, bis alle durchs Camp gelaufen waren. Dem einen Schäferhund, der etwas zutraulicher war, warf ich etwas altes Brot zu, dass er begierig fraß. Es war heute wieder recht heiß. Zwei Stunden vor Sonnenuntergang, um 17:30, machten wir uns auf für die zweite Wanderung des Tages. Wir wollten Richtung der roten Sanddünen auf der anderen Seite des Flußes. Das trockene Flußbett zu durchqueren war kein Problem, aber der extrem dichte und auch breite Galeriewald, der war ein Problem! Es war nicht schön, einen Durchgang zu suchen. Tasächlich war es extrem unangenehm. Endlich fanden wir eine breite Spur im Galeriewald, der wir folgten, und dann noch etwas durchs Unterholz, und endlich waren wir auf der anderen Seite. Nun wurde es richtig anstrengend: Den steilen Berg hinauf, eine Mischung aus weichem und festen Sand, sehr steil. Unsere Herzen pochten wie verrückt, und wir waren heilfroh, als wir endlich oben waren. Nun ging es auf Schotter einfacher weiter, bei geringer Steigung. Aber wir hatten schon fast eine Stunde verbraucht, und die Sanddünen waren noch weit. Wir stiegen noch eine weitere Böschung hoch und sahen dann eine weite Schotterebene vor uns, an deren Rand die Sanddünen. Aber es war zu spät und wir kehrten um. Der Rückweg war etwas einfacher, da wir nun den breiten Weg durch den Galariewald fanden. Nun, zumindest nach einiger Zeit des unglücklichen Umherirrens fanden wir ihn. Der Weg brachte uns schnell zum trockenen Flußbett, und von hier waren es nur wenige hundert Meter zum Camp. Dort duschten wir und grillten dann, es war inzwischen stockdunkel. Und trotzdem hatte ich das Gefühl, nicht alleine zu sein. Im Licht der Stirnlampe entdeckte ich 20 Meter entfernt den Hirtenhund von heute Nachmittag, der zurück gekommen war. Ich warf ihm den Rest des trockenen Brotes zu, dass er nun gemütlich verdrückte, bevor er zurück zum Dorft trottete. |
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07 Mär 2024 19:59
#683657
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Donnerstag 8. Februar
Kurz nach 6:00 gingen wir los, in das trockene Flußbett des Kuisebs. Den breiten Weg durch den Galeriewald hatte ich markiert, so dass wir diesmal deutlich schneller und einfacher durch waren. Der steile Aufstieg war dann wieder extrem anstrengend, die Aussicht aber herrlich. Dann ging weniger steil weiter und bald waren wir am Anfang der Schotterebene. Von hier war es dann doch noch ein recht langer Weg, bis wir am Ende der Sanddünen waren. 1 ½ Stunden nach Beginn der Wanderung waren wir dort. Wir waren ans hintere Ende einer langgezogenen Sanddüne gewandert und kletterten diese nun hoch. Erfreulicher Weise war der Sand sehr hart, es war also nicht anstrengend. Dann wanderten wir am Kamm der Sanddünen entlang zurück Richtung Kuiseb. Die Aussicht und alles war atemberaubend. Nicht so hoch und nicht so viele Dünen wie in Soussusvlei, aber dafür waren wir hier ganz für uns alleine! Nach 3 ½ Stunden waren wir zurück beim Camp und frühstückten. Wir waren sehr froh, diese Morgenwanderung gemacht zu haben! Da wir heute nicht viel vorhatten, lasen wir noch eine Stunde, dann brachen wir auf. Unser nächstes Ziel war die Forschungsstation Gobabeb, die nicht weit enfernt war. Ich hatte schon mehrmals Kontakt mit Kollegen von dort. Wir stellten uns vor und dass wir Kollegen seien, und ein Masterstudent war so freundlich, uns umherzuführen und über aktuelle Themen zu unterrichten. Er arbeitet so wie wir auch mit Kleinsäugern (Ökologie dreier Wüstenrennmausarten), so dass wir genug zum Reden hatten. Die meisten Studenten in Gobabeb sind aus Namibia, aber interessanter Weise meist bei südafrikanischen Universitäten eingeschrieben. Die haben einfach mehr Resource als die Uni in Namibia, und auch bessere Studienprogramme. Interessant war zu erfahren, dass die meisten Geldmittel aus dem Ausland kommen, und zwar von Forschungsprogrammen zum Klima. NASA und einige europäische Programme lassen regelmässig Luftmessungen hier in der Namib durchführen bzw. Luftproben nehmen. Und das wird dann direkt von den Leuten in Gobabeb gemacht. So wurde z.B. die ökologische Arbeit unseres Führers so finanziert, dass er einmal im Monat Luftproben für die NASA sammelt. Es war nun kurz vor 14:00 Uhr. Eigentlich hatten wir vorgehabt, heute nochmals durch die Namib zu fahren und bei den Tinkas zu campen. Aber da die Namib tot war, machten wir es uns einfach, und campten stattdessen beim Campingplatz der Namib mit der besten Aussicht: Dem Felsen von Mirabib! Dieser war weniger als eine Stunde von uns entfernt. Hier hatten wir wieder Ruhe zum Lesen, auch wenn es recht windig war. So kauerten wir hinter dem Land Rover unter dem Canopy, vor Hitze und Wind geschützt. Lindelani las das Geologiebuch, ich das Buch „Big History“ von David Christian, das die Geschichte vom Urknall bis zu uns beschreibt. Als die Sonne weg war, wanderten wir noch etwas am Felsen entlang und bewunderten die Aussicht, und dann bald den Sternenhimmel. |
Letzte Änderung: 07 Mär 2024 20:11 von CarstenS.
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