Dienstag 30. Januar
Heute sollte es endlich in die richtige Wildnis gehen, Etosha war ja nur mal so nebenbei mitgenommen worden. Aber unser Ziel war das weitläufige Damaraland, dünn besiedelt von Menschen, wo noch Megafauna wie Giraffen, Elefanten und Nashörner in echter Freiheit mit den Menschen koexistieren.
Aber erst mal ging es aus Etosha raus. Viel zu sehen gab es an Tieren nicht, immerhin eine Hyäne. Und eine Zebraherde am Wasserloch Rateldraf. Wir starrten beide angespannt die Zebras an. Irgend etwas stimmte mit denen nicht, aber was? Es dauerte etwas, bis uns klar war, was uns „störte“. Aber seht selber, ob ihr auf die Lösung kommt (Auflösung unten):
Wir fuhren am Dolomite Camp vorbei, weil hier die Landschaft besonders schön sein sollte. Schön war es auch, aber kein Vergleich zu den Landschaften, die uns in den nächsten Tagen begegnen sollten. Immerhin hatten wir das Vergnügen, Steppenzebras und Bergzebrase direkt nebeneinander begutachten zu können, auch wenn uns das erst unbewusst etwas irritierte, denn es sah irgendwie nicht richtig aus.
Bald waren wir aus dem Galton Gate draußen und fuhren nach Süden. Allerdings nur etwa 10km, dann bogen wir rechts auf eine Sandpiste ab, um zum Otjitheka Trail zu kommen. Die Piste war sehr sandig und führe lange Zeit an einem Game-Fence entlang, war also die ersten 15km wenig aufregend. Allerdings ging es teilweise schon durch tiefen Sand in einem Flußbett, so dass wir den Reifendruck bereits auf 1,5 bar reduzierten. Dann ging es zweiten Mal am heutie durch den Veterinary Fence (das erstes Mal war am Galton Gate gewesen) und somit auf den Khowarib Trail.
Nun ging es durch ein schönes Flußbett, muß wohl der Ombonde sein. Das Fahren im heißen tiefen Sand machte dem Land Cruiser deutlich mehr zu schaffen, als ich es von meinem Hilux gewöhnt war. Allerdings war es eine gute Möglichkeit, dass ich mich an den Cruiser gewöhnen konnte, und so cruisten wir dann doch recht gemütlich das Flußbett entlang. Die Landschaft war herrlich, es gab aber keine Tiere zu sehen.
Nach circa 20km kamen wir zur „Kreuzung“ Khowarib und Otjitheka Trail. Den Otjitheka Trail kannte ich noch nicht und hatte auch nicht viel Infos über ihn im Forum oder im Netzt finden können, was wohl daran liegt, dass alle den berühmten Khowarib Trail fahren, wenn sie eine Verbindung Sesfontein – Galton Gate suchen. Ein guter Grund also, für uns links auf den Otjitheka Trail abzubiegen.
Um es hier schnell zusammenzufassen: Der Otjitheka Trail ist landschaftlich weniger berauschend als der Khowarib Trail, aber dafür abwechslungsreicher, und sicher einen Abstecher wert. Und zumindest als wir ihn fuhren, gab es dort relativ viel Wild, während wir auf dem Khowarib Trail außer Vögel nichts gesehen haben.
Und nun ging es aus dem Flußbett hinauf zur Ebene Klein-Serengeti. Diese soll nach gutem Regen voller Gras und Wildtiere sein, daher der Name. Jetzt war aber nur wenig altes Gras da, und kein Wildtier. Es schien in der ganzen Gegend noch nicht geregnet zu haben. Nach Klein Serengeti wurde der Track langsam steiniger. Nun sahen wir aber mehrmals Giraffen und einem Wasserloch auch viele Zebras. Der Track wurde nun recht felsig, und es ging hinunter, in ein schönes felsiges Flußtal (kein Sand!) mit herrlich grünen Palmen und Gras.
Besondere Attraktion für uns hier waren die Lovebirds, Rosenpapageien, die in den Palmen saßen. Tatsächlich das erste Mal, dass ich die beobachten konnte, in gut 20 Jahren Reisen im südlichen Afrika!
Kurz darauf kamen wir durch ein kleines Dorf, und dann war da auch schon wieder der Veterinary Fence. Durch den wollten wir aber nicht hindurch. Also drehten wir um. Wir hatten für heute kein Camp ausgesucht, und es war noch früh. Also zurück durch die Berge. Ziel war es, neben der Klein Serengeti zu campen. Aber als wir dort ankamen, brauste ein übler Sandsturm durch die Ebene. Alles andere als einladend zum Campen! Also noch ein paar Kilomater weiter zum Flußbett. Hier war es ruhiger und oberhalb des Flußbettes, wo Khowarib und Otjithela Trail aufeinander treffen, campten wir. Schnell war ein kleines Loch gegraben und ein Feuer angefacht, und das Braaifleisch lag drauf. Gerade rechtzeitig, denn nun fing es an zu nieseln. Aber hinten auf der Klappe des Cruisers hocken konnten wir in Ruhe zu Abend essen, bevor der Regen stärker wurde, und es wurde auch schon dunkel. Mit gut 10 Studen Fahrzeit war der Tag doch anstrengend gewesen.