Tag 1 – Donnerstag, 22. Juni – Transfer
Meikes Gästehaus, Swakopmund
Das Frühstück bestand aus einem aufgetauten und erwärmten Karton, in dem sich ein Zitronen-Muffin und eine Teigtasche gefüllt mit Rührei befanden. Auch wenn wir da normalerweise nicht sehr wählerisch sind, war Letzteres kaum genießbar, und wir verzichteten nach einem vorsichtigen Probierhappen lieber ganz darauf.
Nach der Landung in Windhoek kamen wir einigermaßen schnell durch die Einreise.
Trotzdem war bereits sämtliches Gepäck neben den Laufbändern aufgebaut. Rasch waren zwei Gepäckstücke auf den Wagen geladen, unsere dritte und größte Tasche konnten wir jedoch nicht finden und machten uns bereits große Sorgen, dass sie verschwunden sein könnte, als Uwe sie doch noch zwischen anderen Koffern entdeckte. Da sie dort hochkant stand, war sie uns nicht aufgefallen. Nachdem unser Gepäck durchleuchtet wurde, wurden wir zur separaten Kontrolle geschickt, wo eine Mitarbeiterin noch einmal in zwei Taschen hineinschauen wollte. Bereits in Frankfurt war unser Gepäck schon einmal geöffnet worden, wie uns auf den beiden innenliegenden Zetteln mitgeteilt wurde. Wir nehmen an, dass unsere Gemüsemesser genauer inspiziert wurden.
Leider wartete in der Flughafenhalle zunächst nicht – wie verabredet – ein Fahrer auf uns. Da wären wir wohl doch besser gleich mit Savanna nach Windhoek gegondelt, denn deren Fahrer erkannten uns gleich und boten ihre Hilfe an.
Uwe rief bei Welwitschia Shuttles an, und nach einer guten Stunde Wartezeit erschien unser Fahrer doch noch. Da er jedoch noch auf andere Fluggäste einer anderen Maschine warten musste, bestellte er uns einen weiteren Fahrer. Bis dieser eintraf, war es bereits nach neun Uhr.
In einem PKW brachte er uns und unser Gepäck zu Savanna. Dort begrüßten wir Bianca und Rene, wechselten ein paar Worte und wollten unsere große Ausrüstungskiste abholen. Dafür musste unser Fahrer jedoch ein weiteres Auto bestellen, da in dem PKW nicht genügend Platz war. Überraschung! Wer hätte das ahnen sollen? Schließlich hatten wir im Vorfeld die Anzahl und vor allem auch das Ausmaß der Kiste genau angegeben. Egal! Mit zwei Fahrzeugen fuhren wir also zur Roof of Africa Lodge in Klein-Windhoek. Dort deponierten wir unser Gepäck an der Rezeption und setzten uns in den Innenhof. In der Sonne konnten wir uns ein wenig entspannen und auch etwas essen. Ruth bestellte gebratenen Reis mit Gemüse, Uwe ein Club-Sandwich. Dazu gab es die ersten Appletizer. Die Portionen waren riesig.
Um halb eins holte uns der Welwitschia Shuttle nach Swakopmund ab. Mit uns fuhren noch acht andere Leute. Für das Gepäck gab es einen separaten Anhänger. Die Fahrt zog sich sehr und war aufgrund der engen Sitzabstände auch eher unbequem. Zusätzlich wurde Ruth das Opfer eines defekten Gurtes, der sich immer weiter zuzog und kaum wieder lösen ließ. Uwe war sich zwischenzeitlich nicht ganz sicher, ob sie einfach nur völlig erschöpft oder bereits vom Gurt erdrosselt worden war. Ein letztes Abschiedsfoto sollte da schon noch drin sein, sicher ist sicher.
Mit zwei Stopps in Okahandja und Usakos
erreichten wir nach 17:00 Uhr unser Ziel. Meike und Klaus freuten sich wie wir über das Wiedersehen. Nach dieser Wahnsinnsanreise waren wir wirklich geschafft und glücklich, endlich angekommen zu sein. Schnell brachten wir unsere Sachen ins Zimmer
und trafen uns dann zu einem späten Kaffee in Meikes Wohnzimmer. Wir hatten uns eine Menge zu erzählen und unterbrachen unsere Gespräche nur kurz, um zu duschen. Dabei entdeckte Ruth, dass ihr Haarshampoo im Kulturbeutel ausgelaufen war. Na großartig! Das musste jetzt auch noch sein! Sämtliche Hygieneartikel vom Q-Tip bis zum Tampon oder Wattepad waren schmierig und nicht mehr zu gebrauchen. Die Sauerei musste noch eben beseitigt werden, bevor wir ausspannen konnten.
Meike hatte unser Zimmer liebevoll vorbereitet und uns sogar eine persönliche Makalani-Nuss schnitzen lassen: Neben unseren Namen, einem Elefant, einem Löwen und Vögeln war darauf die Silhouette eines Campers mit Aufstelldach zu sehen. Was für ein schönes Geschenk!
Wir aßen zusammen zu Abend. Meike hatte Butternutsuppe gekocht und leckeres Brot gebacken. Dazu gab es verschiedene Käse, Wildschinken und Salami. Wir verbrachten einen wunderschönen Abend mit unseren Freunden. Wir sind den beiden unheimlich dankbar für ihre Unterstützung und den liebevollen Empfang und wissen es sehr zu schätzen, dass wir uns nach der langen Reise um nichts mehr kümmern müssen. Einmal mehr ist Meikes Gästehaus in Swakopmund ein Lieblingsort, zu dem wir immer wieder gerne heimkommen.