Etosha Nationalpark 10.-14.04.2023
In Otjiwarongo kaufen wir für die nächsten beiden Camping-Tage im Spar ein. Wir sind schon geübt, bereits eine halbe Stunde später stehen wir mit vollgepackten Einkaufswägen wieder auf dem Parkplatz und verstauen Essen und Getränke in den Fahrzeugen. Gegen drei Uhr nachmittags erreichen wir das Etosha Safari Camp, ergattern drei zusammenhängende Plätze in der Mitte und bauen gemütlich unsere Wagenburg auf. Zwischendurch kühlen wir uns im Pool ab (die Mädls) und bereiten das abendliche Braai vor (die Männer). Lange sitzen wir an diesem Abend zusammen und bewundern den schönsten Sternenhimmel unserer Reise.
Am nächsten Morgen haben wir leider einen Krankheitsfall zu beklagen: Tristan scheint sich den Magen verdorben zu haben. Alle anderen bleiben zum Glück ohne Beschwerden. Wir frühstücken erstaunlich luxuriös, kochen Rührei für alle aus sagenhaften 36 Eiern, außerdem gibt es Baked Beans, Obstsalat und sogar Sekt. Wir haben entschieden, morgens nicht in den Park zu fahren, und so beschäftigt sich jeder wie er möchte: Die Männer wursteln so rum (beim Campen ist ja immer was zu tun), wir Mädls gehen an den Pool und freuen uns über den ereignislosen Vormittag. Sophia beschäftigt uns alle auf ihre Weise: Mit Chrissy holt sie Wasser am Pool, Julian darf Pixi-Bücher vorlesen, Markus muss als Reitpferd herhalten
Während der Rest der Gruppe – außer Tristan, dem es immer noch nicht wirklich gut geht – nachmittags in den Park fährt, bleiben wir noch ein Weilchen am Pool und entspannen. Kurz vor der Ausfahrt aus dem Park haben unsere Freunde eine grandiose Sichtung: Ein ausgewachsener Mähnenlöwe läuft direkt vor ihnen über die Straße! Leider sind alle Bilder viel zu dunkel geworden, da die Sonne schon untergegangen ist
Später treffen wir uns alle im Restaurant, das zum Camp gehört und mit fröhlichen bunten Möbeln bestückt ist. Die Atmosphäre ist sehr angenehm, es gibt sogar Live-Musik am Lagerfeuer. Wir lassen uns Oryx-Filet vom Buffet schmecken und setzen uns dann ans Feuer, wo Sophia andächtig der Musik lauscht
Am folgenden Tag geht es früh los – wir verbringen den ganzen Tag im Park, immerhin müssen wir die komplette Strecke vom südlichen Anderson Gate bis zum östlich gelegenen Namutoni zurücklegen, um unsere nächste Unterkunft zu erreichen. Das Etosha Safari Camp hat uns allen sehr gut gefallen. Die Plätze auf der Campsite sind mit Gras bewachsen und große Bäume spenden ausreichend Schatten, die Sanitäranlagen sind sauber und der Poolbereich mit Bar und urigem Restaurant versorgt einen mit allem, was man braucht.
Kurz nach Okaukuejo erspähen wir eine Hyäne, die sich aber leider hinter hohem Gras versteckt und auch partout nicht mehr herauskommen möchte. Wenn vier Fahrzeuge angestrengt in eine Richtung schauen, erregt das natürlich die Aufmerksamkeit anderer Gäste und wir verursachen einen kleinen Stau. Könnt ihr sie entdecken?
Bis zur Frühstückspause auf dem Rastplatz bei Olifantsbad begegnet uns noch eine Zebraherde auf ihrem Weg zum Wasserloch Gemsbokvlakte, wo sich schon einige Oryx, Springböcke und andere Tiere aufhalten.
Kurz vor Homob liegen fünf Löwen direkt neben der Straße im dichten Busch verteilt – es herrschen kriegsähnliche Zustände, beim Kampf um die besten Plätze gibt es kein Pardon. Nach zwanzig Minuten verursacht ein mit fünf Mann besetzter Golf beim hin und her Rangieren fast einen Unfall, und wir ziehen entnervt ob der Rücksichtslosigkeit weiter.
Auch kurz vor dem Etosha Lookout, wo wir natürlich einen Fotostopp einlegen, liegt ein Löwe gut getarnt im Schatten eines Baumes.
Vor Okerfontein erspähen wir einen Helikopter, der in der Nähe zur Landung ansetzt, kurz danach brausen mehrere Fahrzeuge mit bewaffneten Rangern des Nationalparks in die gleiche Richtung an uns vorbei. Wir stimmen per Funk ab und fahren schließlich hinterher – was wäre uns sonst für ein Spektakel entgangen
Einige Männer arbeiten an einem offenbar betäubten Nashorn, dem gerade in diesem Moment selbiges abgesägt wird. Nach wenigen Minuten wird hektisch zusammengepackt und alle springen in ihre Fahrzeuge oder den Hubschrauber – und schon Sekunden später regt sich das Nashorn, nun ohne Horn, richtet sich schwerfällig auf, wankt davon ins hohe Gras und ward sogleich nicht mehr gesehen.
Direkt an der Teerstraße bei Namutoni treffen wir noch auf eine größere Herde Elefanten, und sogar ein paar Babys sind mit von der Partie.
Nach 9,5 Stunden auf Pad erreichen wir endlich die Mokuti Lodge – und sind vom Fleck weg begeistert. Die Lodge hat erst ein paar Wochen vorher nach einem größeren Umbau neu eröffnet, alles ist sehr modern und stilvoll gestaltet, der Pool ein absoluter Traum. Und die Lage direkt am Tor zum Etosha ist natürlich grandios.
Nach dem köstlichen Abendessen sitzen wir noch zusammen an der Poolbar und rekapitulieren die bisherigen Highlights unserer Reise. Das sind einige, und zum Glück ist sie auch noch nicht vorbei.
Für den nächsten Tag haben wir kaum Pläne – nach zwei Wochen unterwegs ist jeder froh, einen Tag lang kein Programm zu haben. Wir treffen uns bereits vormittags am Pool und Werner, der Barkeeper, sorgt sich rührend darum, dass unsere Gläser nie leer werden
Zwischendurch gönnen wir uns Massagen, denn auch einen Spa-Bereich gibt es hier. Meine dauert ganze 90 Minuten und entspannt mich mit der Heilkraft von heißen und kalten Steinen.
Ansonsten ist über diesen Tag nicht mehr viel zu sagen, außer, dass uns langsam die Melancholie des herannahenden Abschieds befällt. Am folgenden Morgen geht es weiter zur letzten Station unserer Reise. Unser Fazit zur Mokuti Lodge: Wer dort eincheckt, hat alles richtig gemacht.