Hallo Tina,
in den 1990ern waren wir 4x in Costa Rica und haben es geliebt. Seitdem überwog Afrika bei der Urlaubsplanung.
Jetzt erscheinen immer öfter Reiseberichte aus CR. Ich bin gespannt, wie Deine Reise weitergeht. Vielleicht geht es ja auch für uns nochmal dorthin.
Danke schon mal vorab und VG, Sonja

@Nette: wie schön, dass Du dabei bist! Und sehr schade, dass Du Costa Rica zweimal verschieben musstest. Aber aller guten Dinge sind ja drei. Ich hoffe, ich kann Dir etwas Lust machen, es nochmal zu versuchen. Es lohnt auf jeden Fall.

@Ivy: Den persönlichen Austausch über unsere Reiseerfahrungen fand ich auch richtig toll! Umso mehr freut es mich, dass Du mich nochmal virtuell begleiten möchtest. Ganz liebe Grüße

@Gabi und Sonja: Willkommen an Bord! Wer einmal in Costa Rica war, denn lässt es scheinbar nicht mehr los. Es würde mich freuen, wenn Euch die Berichte hier zu einem weiteren Besuch inspirieren können. Ich fand es zumindest klasse nach all den Afrika-Reisen mal etwas ganz anderes und andere Tiere zur Abwechslung zu sehen.

Jetzt geht es aber hier mal weiter mit den ersten beiden Tagen:

Nächtliche Grüße
Tina

17.01.2023 (Flug Frankfurt – San Jose).

Es geht los! Endlich kann der langersehnte Trip nach Costa Rica starten! Das ich heute alleine fliege, kann die gute Laune nicht trüben. Die kurze Zugfahrt von Ratingen über Düsseldorf nach Frankfurt zum Flughafen klappt problemlos und der lange Lufthansa-Flug von ca. 12 Stunden ist dank der mehr als großzügigen Beinfreiheit am Notausgang sogar angenehm. Einfach herrlich, wenn man seine langen Knochen richtig ausstrecken kann, anstatt eingequetscht wie eine Ölsardine zu sitzen.



Dadurch, dass ich zudem eine sehr nette alleinreisende Frau neben mir sitzen habe, ist sogar für Unterhaltung gesorgt. Sie fliegt ebenfalls das erste Mal nach Costa Rica. Wir tauschen uns über die Route und vergangene Reisen aus und die Zeit vergeht wie im Fluge. Gerade noch kann ich den Film aus dem Bordprogramm zu Ende schauen, bevor wir landen. In San Jose ist es schon dunkel und bei mir macht sich mittlerweile die Müdigkeit bemerkbar. Dabei habe ich noch ein paar Herausforderungen heute Abend zu meistern. Das in den Unterlagen stehende Meet & Greet in der Ankunftshalle mit dem Vertreter der Autovermietung Jumbo Car klappt schon mal nicht. Es wartet leider keiner auf mich. Da ich auch (noch) keine SIM-Karte von Costa Rica habe, kann ich nicht mal telefonieren. Ich frage schließlich einfach am AVIS-Schalter nach, ob mir jemand helfen kann. So erlebe ich gleich zu Anfang die Hilfsbereitschaft und Nettigkeit der Costa Ricaner. Der Mitarbeiter von Avis leiht mir sein Telefon und ich kann damit die Autovermietung erreichen. Die sind dann auch nach 15 Minuten mit dem Shuttlebus da. Die Zwischenzeit nutze ich um noch schnell Geld am Automaten zu holen. Das Wichtigste ist damit schon mal geschafft. Nach der Autoübernahme muss ich nur noch durchs nächtliche San Jose fahren und meine Unterkunft für heute, das XIN B & B finden. Das gestaltet sich nicht eben leicht. Das mitgebuchte Navi findet nämlich die Straße nicht. Dieses Problem werden wir blöderweise auch noch mit jeder anderen Unterkunft haben. Wir behelfen uns später mit einer Mischung aus Google Maps und dem Navi. Das findet meist immerhin den Ort oder zumindest den nächstgrößeren. Da ich heute Abend wegen der fehlenden SIM-Karte aber noch kein Internet habe, bin ich heilfroh, dass ich mir vorher Screenshots mit meiner Handykamera von der Lage der Unterkunft gemacht habe. Einen großen Park in der Nähe findet das Navi dann zum Glück. Sonst hätte ich echt ein Problem gehabt. Nach etwas Kurverei in den kleinen Nebenstraßen werde ich schließlich fündig. Der Empfang durch die Mitarbeiterin des XIN B & B ist sehr herzlich. Ich fühle mich direkt willkommen in dem netten kleinen Gästehaus. Die Gegend ist laut ihr sicher und ich kann das Auto direkt davor an der Straße parken. Das Zimmer im Obergeschoss gefällt mir ebenfalls gut und das große Bett ist bequem. Allerdings wäre es für ein Pärchen wohl etwas gewöhnungsbedürftig, denn das Zimmer hat ein komplett offenes Bad mit Toilette. Da bin ich als Einzelreisende doch direkt im Vorteil.

18.01.2023 (San Jose bis Bijagua – Finca Mai Tai).

Mit dem Jetlag habe ich am ersten Tag noch etwas zu kämpfen und wache mehr als früh auf. Der Magen knurrt, aber bis es Frühstück gibt, dauert es noch. Die Laune steigt direkt beim Blick nach draußen vom Balkon. Es zeigt sich blauer Himmel und ist schon angenehm warm.



Noch vorm Frühstück packe ich alles Notwendige zusammen und ins Auto. Es ist ein Suziki Vitara 4 X 4. Wir waren uns nicht sicher, ob ein 4 X 4 notwendig ist und haben ihn daher sicherheitshalber gebucht. Für unsere Route war das im Nachhinein betrachtet gar nicht notwendig, aber das Autofahren damit hat wirklich Spaß gemacht.



Ebenfalls vorm Essen besorge ich noch schnell eine SIM-Karte. Praktisch, dass man die 2 Minuten fußläufig entfernt vom B & B in einem kleinen Kiosk kaufen kann. Eine Mitarbeiterin vom XIN erledigt für mich sogar die Einrichtung an meinem Handy und ruft dazu bei einer spanisch sprechenden Hotline an. Nichts scheint hier zu viel für den Gast. Anschließend gibt es ein leckeres Frühstück in der urigen kleinen Küche. Hier noch ein paar Bilder von der Unterkunft. Total gemütlich und empfehlenswert und dazu auch noch preisgünstig. Eine echte Empfehlung für die erste Nacht, da nur 20 Minuten vom Flughafen entfernt. Ich bin froh, dass ich die doppelt so teure ursprüngliche Unterkunft - wo ich mit Sabine ein Doppelzimmer gehabt hatte - gecancelt habe.









Gegen 10 Uhr düse ich bei schönstem Wetter los.



Noch weiß ich nicht, dass ich die nächsten Stunden in nervenaufreibenden Staus auf den Schnellstraßen von Costa Rica verbringen werde. Von San Jose bis Bijagua benötige ich schließlich (mit einer längeren Pause zum Essen in einem Restaurant unterwegs) 6 Stunden für die ca. 200 km und komme erst am späten Nachmittag an. Immer wieder gibt es Baustellen vor denen man gefühlt ewig warten muss. Ich hätte nicht erwartet, dass es so voll auf den Straßen ist. Nur die letzten 35 km vor Bijagua, nach Abzweig von der Hauptroute, lassen sich super fahren und sind auch landschaftlich mit den Bergen rumdum ein besonderer Genuss. Hier ist kaum noch etwas los.

Meine nächste Unterkunft, die Finca Mai Tai liegt etwas außerhalb des Ortes. Eingebettet in wunderbares Grün. Eine traumhafte Anlage mit riesigem Garten und vielen kleinen Teichen. Sogar eine kleine Kakaoplantage gibt es.

In der Finca sehe ich noch vorm Einchecken meinen ersten Tukan überhaupt in einen Baum ganz in der Nähe fliegen. Leider habe ich da meine Kamera noch nicht griffbereit. Es gibt nur vier weit verteilte Bungalows für die Gäste auf dem Gelände. Die belgischen Inhaber Andre und Cecile haben ein echtes Paradies geschaffen und sind zudem sehr herzlich und hilfsbereit. Cecile zeigt mir das komfortable Chalet mit den zwei Schlafzimmern, wo ich übernachte. Für mich alleine eigentlich viel zu groß, aber ich konnte es nicht mehr umbuchen. Hier ein paar Bilder. Sogar eine Outdoorküche ist vorhanden, neben der Terrasse.









Und auch die Dusche ist riesig.



Beim Entspannen draußen kann ich Kolibris neben der Terrasse beobachten, die die lilafarbenen Blüten umschwirren. Ich bin begeistert.





Bevor es dunkel wird, mache ich noch einen Abendspaziergang über das weitläufige Gelände. Dabei läuft mir ein Bare-throated tiger heron über den Weg.







Zum Essen bestellen (es gibt kein Restaurant, aber einen guten Lieferdienst aus dem Ort), bin ich heute zu müde. Der Jetlag macht sich erneut und glücklicherweise ein letztes Mal bemerkbar. Ich begnüge mich daher mit einem mitgebrachten Müsliriegel.

Für Morgen ist der Besuch des Tenorio Nationalparks, der ca. 25 Minuten mit dem Auto entfernt liegt, geplant.

Fortsetzung folgt

Guten Morgen Tina,

da es draußen gerade mal wieder - Überraschung - regnet, dachte ich, dass dazu ein Costa-Rica-Bericht perfekt passt. Und jetzt kommst du mit blauem Himmel und Sonnenschein ums Eck .

Egal , ich freu mich sehr auf deine/eure Erlebnisse und finde es ehrlich gesagt ganz schön mutig, dass du da ganz alleine in San José und auch sonst (am Anfang der Reise) rumgegurkt bist!

Mal schauen, ob schöne Erinnerungen hochkommen, allerdings bist du fast ausschließlich in anderen Regionen und Unterkünften unterwegs als wir damals.

Liebe Grüße und schon mal danke für's Berichten!

Bele