THEMA: FotoGnu in Namibia...
29 Mär 2022 18:09 #640521
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  • tiggi am 29 Mär 2022 18:09
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Liebe Elke,
nun muss ich mich als stille Mitleserin outen. Eine ähnliche Tour haben wir im August 2021 unternommen und die Erinnerungen an Okonjima sind nun wieder ganz frisch :kiss: Vielen Dank dafür!
Jetzt freue ich mich auf eure Etosha- Erlebnisse und bin ganz neugierig, was noch folgen wird.

Liebe Grüße
Biggi
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29 Mär 2022 18:42 #640524
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Liebe Birgit,
wir waren genau 10 Tage vor euch in Halali und beim Blick ins Book of Sightings habe ich fast Tränen gelacht - inmitten der Löwen, Hyänen, Elefanten.... Sichtungen stand geschrieben "many mice in the restaurant" ;

Schöner Humor, darüber hätte ich mich bestimmt auch köstlich amüsiert! Und zum Glück ist der Zeh ja auch noch dran. :laugh:

LG
Elke
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29 Mär 2022 19:29 #640530
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Liebe Biggi,

vielen Dank für Dein Outing - dass Du dabei bist, freut mich! Schön, dass ich Dich zurück nach Okonjima versetzen konnte! Hattest Du zu Deiner Reise auch einen Bericht geschrieben?

Liebe Grüße
Elke
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30 Mär 2022 15:41 #640597
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Von Halali nach Namutoni (ungeplant)

Noch vor sechs Uhr geht eine unruhige Nacht zu Ende. Ich war oft wach, weil etwas Wind aufkam und die Zeltplane geraschelt hat. Ich dachte dann jedes Mal, dass das die Mäuse sind, die vom Baum auf unser Dachzelt springen! :silly:

Im Camp wimmelt es von Tokos und kleinen Hörnchen, die nur darauf warten, dass etwas vom Frühstück für sie abfällt. Nach der Mäusegeschichte können sie von uns allerdings gar nichts erwarten!



Obwohl wir anscheinend die ersten waren, die aus dem Zelt gekrabbelt sind, kommen wir erst gegen halb acht los! Das Packen und Einräumen hat einfach viel zu lange gedauert. Wir sind noch völlig unorganisiert!

Außerdem gab es heute morgen wieder nur kurz Wasser und beim Zähneputzen plötzlich keins mehr.

Wir beschließen endgültig, dass Camping nix für uns ist. Blöd nur, dass wir noch sieben Camping-Nächte vor uns haben...!

Nur wenige Kilometer hinter dem Camp stoßen wir auf ein Spitzmaulnashorn direkt am Straßenrand - wow! In Kenia haben wir die nur ganz weit weg gesehen und hier spaziert die Kuh einfach direkt vor uns über die Straße! Da Spitzmaulnashörner als aggressiv gelten, setzen wir erstmal ein Stück zurück, um einen Sicherheitsabstand zu bekommen. Die Nashornkuh ist aber völlig entspannt und interessiert sich null für uns. Ihr fehlt ein Ohr und sie sieht insgesamt irgendwie etwas lädiert aus.





Kurze Zeit später stoßen wir auf eine Gruppe Gnus in schönem Licht und freuen uns sehr, dass wir unsere namensgebenden Tiere endlich mal gut ablichten können. Obwohl wir bei der Migration in der Mara tausende Gnus gesehen haben, ist uns das vorher noch nie gelungen.



Das erste Wasserloch, das wir ansteuern, ist Rietfontein. Hier liegen zwei männliche junge Löwen und eine Löwin, aber recht weit entfernt und meistens flat. Außerdem sind einige Zebras da. Wir beschließen, weiter zu fahren und auf dem Rückweg noch mal vorbei zu schauen.





Auf dem Weg zum nächsten Wasserloch, Salvadora, gelingt es uns endlich, eine der vielen Weißflügeltrappen vernünftig vor die Linse zu bekommen!



In Salvadora gibt es einige Springböcke, Greifvögel, Riesentrappen und Schildraben. Außerdem müssen wir natürlich den Klassiker, die wunderschöne Akazie vor der Salzpfanne ablichten.









An den nahegelegenen Wasserlöchern Sueda und Charitsaub ist nicht viel los, daher fahren wir zurück nach Rietfontein.

In Rietfontein stehen inzwischen hunderte Zebras - so viele haben wir noch nie gesehen. Sie sind nervös, denn die Löwen liegen immer noch in der Nähe unter einem Busch.







In einiger Entfernung hinter den Löwen nähert sich eine große Elefantenkuh. Und nun sollen sich die vielen Stunden, die wir Tier-Dokus im Fernsehen geschaut haben, bezahlt machen: wir halten unsere Kameras bereit...

Wie erwartet geht die Kuh auf die Löwen im Gebüsch los und treibt sie wütend davon. Den Königen der Savanne bleibt nur die feige Flucht!











Als nächstes steuern wir mal kein Wasserloch an, sondern den Etosha Lookout, mit Sicht auf die riesige, lebensfeindliche Etosha-Salzpfanne. Die Landschaft ist surreal!







Auf dem Weg zurück nach Halali ist die Landschaft sehr karg und teilweise durch Buschfeuer verbrannt. Die Schotterpiste ist ziemlich schlecht und diese Gegend ist jetzt zur Mittagszeit auch recht tier-leer.



Zurück im Camp wollen wir nach einem besseren Platz schauen. Außerdem wollen wir das Wasserloch des Camps checken und auch einen Blick auf den Pool werfen: Der ist allerdings mit Flatterband abgesperrt und Schatten gibt es auch kaum. Also weiter zum Wasserloch. Es ist ganz nett gelegen, aber der Schatten ist auch nur spärlich und außer einem Marabou und einen neugierigen Hörnchen ist nix los. Also geht‘s weiter zum Campingplatz.



Wir finden einen guten Platz und checken Strom und Wasser. Strom scheint zu funktionieren, Wasser leider nicht. Dann checken wir die Sanitärräume: auch dort kein Wasser! Auch nicht im nächsten und auch nicht in der „Waschküche“. Wir wenden uns an zwei ältere Südafrikanerinnen und fragen mal nach, ob es eigentlich normal ist, dass es mittags kein Wasser gibt? Nein, es gibt seit gestern Abend Probleme und nirgends gibt es Wasser! Die beiden haben auch kein Trinkwasser mehr, wollen von uns aber auch keines annehmen.

Wir entscheiden, nun ins Restaurant zu fahren, in der Hoffnung auf Schatten und kalte Getränke.

Vorher bekommen wir aber noch einen Riesen-Schreck: die Schlüssel für unser Canopy sind weg! Sie waren immer am Schlüsselbund zusammen mit dem Autoschlüssel und plötzlich sind sie weg! Wir durchsuchen fieberhaft das ganze Auto: erfolglos! Dann fahren wir zurück zum vorherigen Platz und Lars geht auch noch mal alle Wege ab. Ich rufe in der Zwischenzeit in der Rezeption an: Fehlanzeige! Schließlich kommt Lars freudig winkend zum Auto zurück: er hat sie tatsächlich gefunden! Schwein gehabt!

Wir feiern das Wiederfinden der Schlüssel mit einem „fürstlichen Mahl“ und meinem ersten Rockshandy! Ich hatte im Forum von diesem Getränk gelesen und ich muss sagen, es gefällt mir außerordentlich gut!



Als wir auf die Restaurant-Toilette gehen und feststellen, dass auch dort offensichtlich schon den ganzen Tag kein Wasser mehr geflossen ist, entscheiden wir spontan, umzubuchen und direkt nach Namutoni weiterzufahren. Wer weiß schon, wann es wieder Wasser gibt? Wir fahren zur Rezeption und zum Glück ist eine Umbuchung aufgrund der Wassersituation problemlos möglich. Wir erfahren dort außerdem, dass die Hauptwasserleitung gebrochen ist und versucht wird, sie zu reparieren. Den frisch anreisenden Gästen sagt man davon allerdings nichts…

Da es inzwischen schon halb vier ist, müssen wir uns allerdings wirklich sputen, um vor Sonnenuntergang anzukommen. Für diese Grazie müssen wir aber doch halten.



Ein mächtiger Elefantenbulle steht links an der Straße. Wir nähern uns vorsichtig. Der weiße Riese ist völlig entspannt und wir trauen uns, Fotos zu machen. Dann überquert er seelenruhig vor uns die Straße.



In der Ferne nähert sich ein weiterer Bulle, der ebenfalls mit weißem Staub bedeckt ist. Auf den müssen wir einfach warten, egal wie eilig wir es haben! Am Ende stehen wir zwischen beiden Bullen auf der Straße - das macht ein bisschen Puls, aber auch Glücksgefühle!



Kurz vor sechs erreichen wir Namutoni. Bei der Anmeldung dauert es ein bisschen, aber die Umbuchung wird anstandslos akzeptiert. Der Campground ist viel kleiner und viel schöner als in Halali. Wir entscheiden uns für Platz Nr. 25, nah an den Sanitärräumen und mit eigenem funktionierendem Wasserhahn.

Wir bauen schon fast routiniert unser Zelt auf und machen Abendbrot. Wir machen sogar schon mal Tee für morgen früh und gekochte Eier für die nächsten Tage. Heute sind wir viel entspannter und fühlen uns hier richtig wohl.

Namutoni soll ein schönes beleuchtetes Wasserloch haben und so machen wir uns um halb neun dahin auf den Weg. Leider ist nichts los und wir sind schon wieder müde und so machen wir uns schnell wieder auf den Rückweg.

Nach einer herrlichen Dusche (auch wenn die sanitären Anlagen eigentlich gar nicht als herrlich zu bezeichnen sind, aber seit Halali sind wir ja bescheiden geworden) liegen wir schon um halb zehn in unserem Dachzelt.

Gegen halb eins werden wir durch laute Rufe geweckt: Feuer im Camp! Hinter unserem Sanitärgebäude, etwa 30m entfernt, schlagen meterhohe Flammen in den Himmel! In unseren Schlafklamotten bauen wir das Zelt in Rekordzeit ab und schmeißen alle Sachen achtlos ins Auto - wir brauchen höchstens 10 Minuten für alles. Trotzdem sind wir fast die letzten, die den Bereich verlassen. Wir bringen Abstand zwischen das Feuer und uns und fahren erstmal zum Restaurant, wo sich - vielleicht typisch deutsch? - auch viele andere Deutsche versammeln.

Nach einer halben Stunde fahren wir zurück, um zu schauen, wie es inzwischen aussieht und das Feuer wurde glücklicherweise von Mitarbeitern und Camping-Gästen gelöscht. Auf die Idee waren wir gar nicht gekommen, aber mit ein bisschen weniger Panik, hätte man ja drauf kommen können, dass hier keine Feuerwehr anrücken wird, um das Feuer zu löschen!

Wir suchen uns einen neuen Platz, weil am alten alles verqualmt und voller Asche ist. Nun muss ich mich erstmal beruhigen und wieder einschlafen…

Nur zwei Stunden später schreckt Lars auf und weckt mich: Feuer! Ich denke erst, dass er schlecht träumt, aber tatsächlich brennt es wirklich schon wieder. Der Brand von vorher ist offensichtlich wieder aufgeflammt, aber dieses Mal sind wir zum Glück weiter weg, so dass wir nicht wieder panisch werden. Jemand hupt den Platz zusammen und wir sehen, dass Leute mit ihren Abwasch-Schüsseln zum Löschen laufen. Lars geht auch hin, um zu schauen, ob er noch helfen kann. Aber zum Glück, ist das Feuer schon schnell wieder gelöscht. Keine Ahnung, ob heute noch an Schlaf zu denken ist…


(Bitte entschuldigt die Bildqualität, aber mehr war in dem Moment einfach nicht drin. ;) )
Letzte Änderung: 30 Mär 2022 15:48 von FotoGnu.
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30 Mär 2022 19:09 #640611
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  • chrischris am 30 Mär 2022 19:09
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Hallo Elke,

danke für den spannenden Bericht mit den vielen tollen Bildern!
Das Feuer ist ja gruselig - wir waren 10 Tage vorher dort ... :woohoo:
Bin schon gespannt wie es weiter geht!

Liebe Grüße,
Christian
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31 Mär 2022 07:55 #640632
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  • FotoGnu am 29 Mär 2022 18:42
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Hallo Christian,
schön, dass Du mitliest und Dir unser Bericht und die Bilder gefallen! Das Kompliment kann ich außerdem 1:1 zurückgeben! Obwohl wir ja bei der Fotografie sehr auf Tiere fokussiert sind, bringen mich Deine Landschaftsbilder im aktuellen Bericht schon fast dazu, auch noch mal eine „Scenic-Tour“ durch Namibia machen zu wollen...

Das Feuer war wirklich gruselig, weil man so gar kein Gefühl dafür hatte, wie gefährlich es ist: wir schwankten im Laufe der Nacht zwischen „Oh mein Gott, das gesamte Camp brennt nieder!“ und „Hey, das war ja harmlos!“ Auf jeden Fall hatten wir Glück, dass es sehr windstill war und es viele beherzte Helfer gab, die wussten, was zu tun ist.

Viele Grüße
Elke
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