Tag 13_14.10.2019
Livingston Camp/Nkasa Rupara (vormals Mamili)
Der Weg zu unserem heutigen Ziel führt uns erst mal entlang des Caprivi Highway.
Das sind 200 km langweilige Fahrt.
Auffällig ist der gute Zustand der Straße. In Kongola machen wir einen kleinen Zwischenstopp, um nochmals unsere Vorräte aufzufüllen. Auch die C49 ist mittlerweile geteert (2015 war das noch anders). Wir fahren an der Abzweigung zu Mavunje vorbei, denn dort werden wir erst bei unserer Rückfahrt aus dem Nkasa Rupara NP Station machen. Unser heutiges Ziel ist das Livingston Camp.
Von der Riverdance Lodge bis zum Livingstone Camp haben wir rund 5 Stunden gebracht.
Gegen 13.00 Uhr kommen wir dort an.
Naja, der erste Eindruck war schon etwas gewöhnungsbedürftig. Auf der Homepage sah es zumindest anders aus.
Wir finden auch nicht gleich den Check-In Bereich. Also gehen wir mal einfach die Treppe zur Veranda hoch und machen uns bemerkbar.
Gleich kommt dann auch jemand in Boxershorts aus dem Haus und begrüßt uns sehr freundlich mit den Worten: „Hey, ich bin Jörg. Schön, dass ich da seid. Ihr seid bestimmt …..“
Ich bin erstmal etwas irritiert.
Wir setzen uns an den etwas unaufgeräumten Tisch auf der Veranda und erzählen.
Dann dämmert es mir so ganz langsam. Das Gesicht kommt mir bekannt vor und ich kenne aus dem Namibia Forum einen Jörg. Also frage ich ihn „Ist dein Name Jörg Seufert?“ Und Bingo die Welt ist klein.
Er berichtet uns auch die Neuigkeiten über diese Campsite. Ich hoffe ich, dass ich es wieder richtig wiedergebe. Der Besitzer und Initiator der Livingstone Campsite ist verstorben und sein Sohn möchte diese nun verkaufen … und die Verhandlungen darüber laufen gerade.
Dann erzählt er uns auch noch von den Elefanten, die die Campsite regelmäßig besuchen, jedoch waren sie schon seit 2 Tagen nicht mehr da.
„Mit den Elefanten kann man reden“, so seine Aussage, „sofern sie noch keine schlechte Erfahrung mit Menschen gemacht haben“.
Diesen Satz merke ich mir…. Und werde ihn auch noch anwenden.
Insgesamt gesehen ist es ein nettes Ankommen. Nach unserem kleinen Plausch fahren wir zu unserer Campsite.
Wir haben die Nr. 1, mit Blick auf ein entferntes Wasserloch. Denn auch hier ist alles trocken und Mokoro-Fahrten sind unmöglich.
Die Campsite ist sehr schön, großzügig angelegt mit Lapa, Dusche und WC.
Bei der Anfahrt zur Campsite, sehen wir ein Hinweisschild zu dem Livingstone Museum. Da wir heute sonst nichts Großes mehr vorhaben, fahren wir dort hin.
Das Museum besteht aus einem Raum. Und der herbeigeeilte „Museumsführer“ gibt sein Bestes, um uns die verschiedene Wege von Herrn Livingstone zu erörtern. Theoretisch hätten wir diesen Ort nach 5 Minuten wieder verlassen können. Aber der Guide ist so engagiert und hört gar nicht auf zu reden. Letztendlich beenden wir diesen Besuch mit einer Spende zum Erhalt des Museum.
Als wir wieder zur Campsite zurückkehren, entdecken wir im Gebälk Flughunde.
Nachmittags kommt Jörg nochmals zu uns, um sicher zu gehen, dass bei uns alles okay ist.
Er bittet uns, unser Auto umzuparken, da es hier den Weg der Elefanten stören könnte. Kein Problem. Wir stehen nur nicht gern ganz komplett ohne Schutz frei und wir haben die Kocheinrichtung des Fahrzeuges gerne in der Nähe des Feuers. Alte Camper-Regel … immer schön den Rücken freihalten … heißt von hinten abschotten. Also parken wir unser Auto in einer Nische zwischen Feuerstelle und einem Wasserhahn.
Noch denken wir uns nichts dabei.
Spätnachmittags kommt Jörg nochmals zur Campsite und lädt uns zu einem gemeinsamen Pizza-Essen ein.
Gegen Abend gehen wir zu Fuß zum Haupthaus. Außer uns sind noch ein Pärchen aus England anwesend, ein Alleinreisender, der in Kongola schon mal Erfahrungen mit der hiesigen Polizei gemacht hat und noch ein junger deutscher Student, der hier 7 Wochen in dem nahe gelegenen Dorf Sangwali wohnt und „Forschung“ für seine Bachelor Arbeit betreibt.
Es ist ein sehr netter Abend mit vielen tollen Gesprächen,
einem herrlichen Sonnenuntergang
und wahrlich super gut schmeckenden Pizzen.
Gefahren Km: 309
Und morgen fahren wir in den Mamili. Wir sind schon sehr gespannt.