THEMA: Flusskreuzfahrt in Namibia - August 2019
25 Aug 2019 16:10 #565703
  • Champagner
  • Champagners Avatar
  • Beiträge: 7652
  • Dank erhalten: 18356
  • Champagner am 25 Aug 2019 16:10
  • Champagners Avatar
2. August – Palmwag Concession/Crowthers Trail (Teil 2)

Als wir von unserer Campsite aufbrechen, starten auch gleichzeitig unsere beiden Nachbarinnen. Eine davon hatte ich morgens in den Ablutions getroffen, wo sie mir erzählte, sie wären die Multi Use Area gestern gefahren und die sei nuuuuur öde und langweilig :sick: . Aber sie beneide uns, dass wir erst am Anfang unserer Reise sind und diese auch noch in den Norden führt, da sie heute Richtung Windhoek aufbrechen. Allerdings sei sie nur halbtraurig, weil eine Kältewelle im Anzug sei :ohmy: . Okeeee…… :unsure:

Dann schaunmermal, in welchen Punkten sie Recht behalten wird.





Von der Multi Use Area fahren wir nur den Teil (mit ein paar kleinen Abstechern), der Richtung Western Route (= Crowther’s Trail) führt. Und wie auf der Karte zu erkennen ist, beginnt hier unsere Flusskreuzfahrt so richtig :) .



Es ist ein ständiges Auf und Ab, dazu über viele Steine und insgesamt sehr harte Pisten. Entsprechend langsam sind wir unterwegs, zumal wir öfters für Fotos anhalten.



















Insgesamt läuft uns mehr oder weniger der ganze Inhalt unseres Freezers über den Weg B) : Kudu (von heute morgen), Oryx, Springbock – nur Zebra haben wir bei KWS nicht geordert (Edit: und Kudu auch nicht, dafür Eland) Was die Tiere hier fressen erschließt sich uns allerdings nicht – wir tippen auf Steine. Auch Wasserstellen sehen wir keine.


















Vögele gibt's auch - wenn auch nicht in rauhen Mengen:

Marico Flycatcher O-Ton Matthias: ein Chat, wobei ich nicht sicher bin, ob es ein Karoo C. oder ein Tractrac Chat ist ( ich tendiere eher zu Karoo Chat ).


Sabotalerche


Und dann diese Lerche - ich erinnere mich, dass vor Ort diskutiert wurde, wie sie heißt. Was haben die Experten denn nun entschieden? Spike-heeled Lark? Weiße Spitze am Schwanz kann ich aber keine erkennen, da ging es doch irgendwie drum, zumindest hat Matthias dauernd sowas im Auto vor sich hingemurmelt :whistle: B)
Edit: es ist wohl eine Benguela Long-billed Lark . Danke Matthias :)






Wir cruisen weiter durch die roten Steine, keine Ahnung, wo genau wir sind:






Der Weg schlängelt sich scheinbar willkürlich durch die Landschaft





Immer wieder steigen wir aus und schauen uns die Ausblicke genauer an:





Unsere erste Welwitschia - es werden unzählige und viel größere folgen!



Es gibt Leben auf dem Mars! :woohoo: Vorallem die Trappen waren zu niedlich, wie sie inbrünstig ihr "Lied" gesungen haben :laugh:







Immer wieder entdecken wir besondere Steinformationen:






Spätestens ab hier sind wir auf der Western Route, denn das ist die Campsite Nr.3. Wir überlegen, ob wir hierbleiben sollen, denn sie sieht recht hübsch und auch nicht so kahl aus wie die restliche Landschaft. Auch eine Giraffe treibt sich hier herum.










Das Problem: es ist erst 15.30 Uhr, eigentlich noch zu früh zum Schlussmachen, und außerdem hat Uwe eigentlich die Nr.5 für heute auf dem Plan stehen (Theun’s Campsite). Ob wir es bis dorthin in unserem Tempo schaffen, ist aber wiederum auch nicht klar. Also entscheiden wir, uns mal die Nr.4 anzuschauen. Diese entpuppt sich aber als eine Anhöhe, die komplett mit Steinbrocken übersät ist. Erschwerend kommt hinzu, dass ein sehr starker Wind bläst, und wir uns beim besten Willen ein gemütliches Lager hier nicht vorstellen können. Okay, die Aussicht ist gut (wobei man auch nur ins Nichts schaut), aber bleiben wollen wir hier nicht. Es gibt kein Foto, nicht dass Ihr denkt, ich hätte es vergessen einzufügen, aber es sah in etwa so aus dort, nur waren die Steinbrocken größer:




Wir versuchen abzuschätzen, ob wir es noch bis zur Nr.5 schaffen und beschließen, dass das hinhaut. Allerdings wird es immer staubiger und karger.



Dort angekommen haben wir dieselbe Situation – ein Plateau, auf dem man davongeblasen wird.





ABER, der Abhang des Plateaus, im Prinzip das Ufer, bzw. die Abbruchkante des zwar in der Karte eingezeichneten, aber namenlosen Trockenflusses eignet sich für unsere Zwecke (man beachte auch die große Welwitschia am Hang!).



Matthias hat schnell ein windgeschütztes Plätzchen für sich gefunden :laugh: :laugh: und Ruth und Uwe führen die tägliche „Wo und wie stellen wir den Landcruiser hin“-Diskussion B) .



Ruth und Matthias machen ein paar Flugübungen im Gegenwind :)



und dann würzt Ruth schnell unsere Kudusteaks, Edit: eben hat mich Matte angeschrieben: wir hatten gar keine Kudu-Steaks, das muss Eland gewesen sein. Somit stimmt das oben mit dem Inhalt des Freezers auch nicht....! Übrigens hier für Camperneulinge ein Tipp: die großen auffaltbaren Bestecktaschen von Savanna würden jeweils einen ganzen Tisch in Anspruch nehmen, wir haben daher das, was man eigentlich täglich braucht, in mitgebrachte Behältnisse (bei Muckels zusammen mit den Gewürzen, bei uns in der grünen Schachtel nur noch plus Feuerzeug) untergebracht, was sich als sehr praktisch erweist. Dieses Besteckdingens von Savanna haben wir höchstens zwei/dreimal aufgemacht, weil wir daraus etwas benötigten.



Uwe installiert seine Kamera für Startrailfotos, während Matthias in bewährter Manier unsere Gin-Tonics mixt.



So hat jeder seine Jobs bei uns – ich z.B. bin (meistens) für’s Wasserkochen (da kann ich wenig falsch machen :blush: ) und für’s Spülen (dito :blink: ) zuständig.

Wie man an unserem Outfit erkennen kann, ist es inzwischen ziemlich kalt geworden, und es kühlt quasi minütlich noch mehr ab. Wir können es uns gerade so verkneifen, zum Essen Handschuhe anzuziehen….



Somit kann ein kleines Fazit gezogen werden: Mit der Kältewelle hatten unsere Campnachbarinnen vermutlich Recht. „Langweilig und öde“ – tja, das ist Ansichtssache. Ich will es aber nicht ganz von der Hand weisen, denn wenn man eher auf lieblichere Landschaften steht, passt das schon irgendwie. Außerdem muss man sich klarmachen, dass die Pisten hart sind, also nicht im Sinne von richtig schwer, sondern tatsächlich hart! Da fühlt man sich mit Offroadreifen auf jeden Fall wohler.

Wir – so ganz am Anfang unsere Tour – waren jedoch fasziniert von der kargen Landschaft, durch die wir heute gefahren sind und von den Tieren, die hier ein sehr entbehrungsreiches Leben führen!
Letzte Änderung: 26 Aug 2019 12:25 von Champagner.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, Tanja, Eulenmuckel, La Leona, gepard63, tigris, Fluchtmann, aos, Topobär, erdferkel und weitere 24
25 Aug 2019 17:46 #565708
  • tigris
  • tigriss Avatar
  • Beiträge: 652
  • Dank erhalten: 790
  • tigris am 25 Aug 2019 17:46
  • tigriss Avatar
Liebe Bele,

der Anfang Eurer Tour gefällt mir schon mal außerordentlich gut :woohoo:
Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Leben es in diesen unwirtlichen Regionen gibt....

Über diesen Satz musste ich laut lachen:
"Das Problem: es ist erst 15.30 Uhr, eigentlich noch zu früh zum Schlussmachen, und außerdem hat Uwe eigentlich die Nr.5 für heute auf dem Plan stehen (Theun’s Campsite)"
Dabei sah Nr. 3 mit dem Baum doch ganz nett aus :laugh: :laugh: :laugh:

Ich bin mal gespannt, wie Du diese Nacht im Wüstenschiff verbracht hast... :P Hoffentlich stand Euer Fahrzeug gerade und der Wind hat Dir kein "Rolling Wild" beschert! :evil:

Die Route hab ich gerade mal versucht auf der T4A nachzuvollziehen und bin jetzt um so mehr auf Deine Fortsetzung gespannt.

Liebe Grüße von Simone
Historie meiner 15 bisherigen Reisen ins südliche/östliche Afrika => 11/2001: NAM die Erste * 12/2003 - 01/2004: NAMIBIA Südtour * 03/2005: NAMIBIA ein runder Geburtstag in Windhoek/Tour mit Witti + Landy * 12/2007 -01/2008: NAMIBIA Südtour zum 2. mit Familie * 10-11/2008: Kurztrip nach NAM/wieder ein runder Geburtstag * 03/2011: NAMIBIA ~ Hochzeit der Schwägerin in Windhoek und kleine Tour * 09-10/2013: TANZANIA ~ 4 Wochen Familienbesuch * 12/2014 - 01/2015: NAM zum ersten Mal mit Dachzelt unterwegs * 07-08/2016: SÜDAFRIKA ~ 4 Wochen Kap und Gardenroute/Familienbesuch * 05/2018: KTP und mal wieder der Süden von NAMIBIA * 01-02/2020: NAMIBIAS Norden, Caprivi und ein bißchen BOTSWANA * 08-09/2021: BOTSWANA ~ Private Campingtour mit Bushways * 09/2O22: 3 Wochen SÜDAFRIKA mit Fokus auf Familie und Drakensbergen * 08-09/2023: BOTSWANA ~ 2. Private Campingtour mit Bushways * 02-03/2024: NAMIBIA ~ KTP und Südtour *
Letzte Änderung: 25 Aug 2019 17:51 von tigris.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Champagner
25 Aug 2019 18:10 #565711
  • Panini
  • Paninis Avatar
  • Beiträge: 257
  • Dank erhalten: 160
  • Panini am 25 Aug 2019 18:10
  • Paninis Avatar
Champagner schrieb:
Panini schrieb:
Liebe Bele,
Ja jetzt geht’s zu viert ja gleich vielversprechend in eurem Bericht weiter, ich freu mich drauf.
Bei dem Foto unters Auto hab ich mir eben noch mal die Augen gerieben: Die Methode für einen geraden Stand mit Brettchen sieht ja schon perfektioniert aus. Hattet ihr auch eine Wasserwaage dazu dabei (ich kenne wirklich Camper, die das Jahrelang so machten)?
Liebe Grüße
Simon

:laugh: :laugh: :laugh: Simon, das ist das Muckelsche Auto (ich bin mir zumindest ziemlich sicher, am Anfang hatten wir noch keine Bretter im Einsatz) - Ruth ist da gaaaaanz pingelig und nach der Wasserwaage habe ich auch gefragt :whistle: :P . Bei Ankunft an einer Campsite wird zunächst ausführlich mit Uwe diskutiert, wie das Auto zu stehen hat und wo welches Brett untergelegt wird B) .

Bei unserem Fahrzeug musste ein Kompromiss gefunden werden, denn sobald es gerade oder leicht nach links geneigt stand, ist die Hecktüre sofort zugeklappt, was auf Dauer nervig (und manchmal sogar schmerzhaft :pinch: ) ist ... Dafür bzw. dagegen haben wir dann auch mal unsere Brettchen benutzt ;)

LG Bele

Bele, das Argument mit der zuschlagenden Türe ist echt ein guter Tipp für unsere anstehende Tour in die CKGR in der Regenzeit. Ich ziehe somit virtuell meinen Hut vor der Erfahrung von dir, Matthias und den Muckels.
Da muss ich wohl zukünftig doch die Familientradition mit Brettchen fortsetzen. Ich geh gleich in den Keller eine kleine Wasserwaage suchen :-) :-)

Woher hattet ihr denn die Brettchen?
Wir hatten bisher immer nur ein Unterlegholz für den Wagenheber dabei, mieten diesmal aber auch bei Savanna.

Liebe Grüße
Simon
Letzte Änderung: 25 Aug 2019 18:54 von Panini.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
25 Aug 2019 18:30 #565712
  • UDi
  • UDis Avatar
  • Beiträge: 432
  • Dank erhalten: 407
  • UDi am 25 Aug 2019 18:30
  • UDis Avatar
:woohoo: :woohoo:

Das ist ja eine völlig neue Spezies: offensichtlich ein "Allien-Dik Dik" so ohne Hals :blush:
Anhang:
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Champagner
25 Aug 2019 18:40 #565713
  • Champagner
  • Champagners Avatar
  • Beiträge: 7652
  • Dank erhalten: 18356
  • Champagner am 25 Aug 2019 16:10
  • Champagners Avatar
Panini schrieb:

Bele, die Argumente mit der zuschlagenden Türe sind echt ein guter Tipp für unsere anstehende Tour in die CKGR in der Regenzeit. Ich ziehe somit virtuell meinen Hut vor der Erfahrung von dir, Matthias und den Muckels.
Da muss ich wohl zukünftig doch die Familientradition mit Brettchen fortsetzen. Ich geh gleich in den Keller eine kleine Wasserwaage suchen :-) :-)

Woher hattet ihr denn die Brettchen?
Wir hatten bisher immer nur ein Unterlegholz für den Wagenheber dabei, mieten diesmal aber auch bei Savanna.

Liebe Grüße
Simon

Die Brettchen hatten wir von Savanna, wir haben aber extra nochmal danach gefragt und noch eines dazubekommen (letztes Mal haben wir ja welche im Tiefsand des Oberen Hoarusib verloren, wir hatten schon Angst, man gibt uns keine mehr :blush: ). Wir hatten ein langes und ein kurzes, einmal haben wir sogar das kurze auf das lange gelegt und Matthias ist auf beide draufgefahren, weil der Platz so schief war. Allerdings sollte der Wagen ja dann auch noch mit der Schnauze etwas nach unten zeigen oder zumindest gerade sein, so dass man nicht mit dem Kopf nach unten liegt. Wie gesagt, Muckels sind Meister im Geradeausrichten, wir haben da eher gepfuscht und vor allem Wert auf die offene Tür gelegt. Das hat dann manchmal dazu geführt, dass ich mich morgens erst mal aus der Ritze zwischen Matratze und Zeltwand rauskratzen musste :laugh: .

Aber unser Motto war sowieso "Aber irgendwas ist ja immer" in Anlehnung an Robins Reisebericht ;)
Letzte Änderung: 25 Aug 2019 20:20 von Champagner.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Malbec, Panini
25 Aug 2019 22:21 #565736
  • Fortuna77
  • Fortuna77s Avatar
  • Beiträge: 839
  • Dank erhalten: 4314
  • Fortuna77 am 25 Aug 2019 22:21
  • Fortuna77s Avatar
Liebe Bele,

Du bist so fleißig!!! Da seid ihr gerade mal drei Tage aus dem Urlaub zurück und schon muss man hier bis auf Seite 9 hinterherhecheln... :silly:

Gerne bin ich auf eurer "Rumpeltour" mit dabei, auch wenn wir dieses Ziel in absehbarer Zeit wohl eher nicht in Angriff nehmen werden... :whistle: Die Landschaftsbilder gefallen mir trotzdem außerordentlich gut und ich bin schon sehr gespannt, wie eure Tour verlaufen ist.

Champagner schrieb:
So hat jeder seine Jobs bei uns – ich z.B. bin (meistens) für’s Wasserkochen (da kann ich wenig falsch machen :blush: ) und für’s Spülen (dito :blink: ) zuständig.

:laugh: - ist doch super! Man muss auch die Vorteile sehen, so konntest Du Dich zumindest gut erholen im Urlaub!!!! :P

Viele liebe Grüße,
Nadja
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.