THEMA: Die Eulenmuckels auf der Nordschleife
08 Dez 2018 21:40 #541967
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Tag 4 – 17. Juli 2018 – Ungeplanter Nightdrive im Hwange

Nata Lodge – Shumba Dam, Hwange

Wir schliefen aus und starteten gemütlich in den Tag. Es waren wieder viele Wolken am Himmel, und da der Campsite der Nata Lodge unter hohen Bäumen lag, hatten wir kaum Sonne beim Frühstück. Dennoch war es nicht allzu kalt, und so aßen wir in Ruhe Müsli und Nutellabrote. Anschließend pirschten wir einigen Vögeln hinterher, hauptsächlich Drosslingen und Tauben.







Es war bereits halb zehn, als wir die Lodge verließen. Wir hatten uns auch nicht sonderlich beeilt, weil wir von einer im Vergleich zu den Vortagen kurzen Etappe ausgingen. Trödelig kauften wir im Supermarkt Brot und Muffins und füllten an der Tankstelle Diesel nach. Dann ging es auf die A33 nach Norden. Die Straße war sehr gut ausgebaut, fast ohne Schlaglöcher, und es herrschte nicht viel Verkehr. Meist ging es schnurgeradeaus. Wir überholten vielleicht ein halbes Dutzend Lastwagen. Es gab eine weitere Veterinärkontrolle, bei der wir jedoch durchgewunken wurden.





Am Straßenrand sahen wir Hornraben, Elefanten und Giraffen. Nach knapp 200 Kilometern erreichten wir Pandamatenga, wo wir nochmals tankten. Der Tankwart ließ es gemütlich angehen. Er hatte alle Zeit der Welt, nacheinander die Autos zu befüllen und einzeln das Wechselgeld zu holen. Unserer Ansicht nach wäre es durchaus möglich gewesen, beide Autos gleichzeitig zu betanken. In Afrika trifft man auf eine völlig andere Einstellung zur Zeit, die wir immer meinen, nicht zu haben.
Derart zwangsentschleunigt war Mittag schon deutlich vorbei, als wir den kleinen, beschaulichen Grenzübergang erreichten. Nach der Ausreise in Botswana kamen wir zu den Kollegen nach Zimbabwe. Die Fahrzeugpapiere wurden kontrolliert, eine Versicherung für das Auto abgeschlossen und die Visa in die Pässe geklebt. Auch wenn wir die einzigen Touristen waren, dauerte das Prozedere mit Listen und Stempeln sicherlich eine Stunde. Gerne hielten wir auch noch ein Schwätzchen mit den netten Jungs am Schlagbaum.





Danke an Karin für das Bild:




Hinter der Grenze fuhren wir auf einer schmalen, unbefestigten Straße weiter nach Südosten. Im Gegensatz zum Vormittag kamen wir nun deutlich langsamer voran. Die Strecken waren landschaftlich sehr schön und abwechslungsreich. Bäume, Palmen und Grasflächen wechselten sich ab. Wir hielten auf und neben mehr oder weniger passierbaren Brücken und querten einige Flussläufe. Teilweise erinnerten uns mehrere Hügel an die Gegend um Savuti, dann wieder feuchtere Gebiete an das Okavango-Delta.











So krochen und rumpelten wir dahin, und die Nachmittagssonne, die die Landschaft bereits in schönstes Licht tauchte, sorgte für den ein oder anderen zusätzlichen Fotostopp.

von Karin:




von Karin:
Letzte Änderung: 08 Dez 2018 21:43 von Eulenmuckel.
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08 Dez 2018 21:46 #541969
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  • Eulenmuckel am 08 Dez 2018 21:40
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Am Eingang zum Hwange-Park unterhielten wir uns mit zwei Rangern. Schon hier fiel uns auf, wie fröhlich und gut gelaunt die Menschen uns begegneten. Das bisschen Smalltalk wurde begleitet von einem strahlenden Lächeln und den besten Wünschen. Wir fühlten uns sogleich sehr willkommen.

von Karin:




Mohrenralle



Nach weiteren 12 Kilometern kamen wir zum Robins Camp, wo wir unsere Reservierungen zeigten und noch eine Gebühr entrichteten.
Das Camp befand sich gerade im Umbau, und die Anlage wurde an vielen Stellen renoviert und sehr hübsch neu gestaltet. Also machten wir dort eine Pause und picknickten in der Sonne, denn außer Muffins, Biltong und ein paar Keksen hatten wir seit heute Morgen nichts mehr gegessen.



Die kleine Auszeit tat uns allen gut, auch wenn uns so langsam dämmerte, dass wir unser Camp erst ziemlich spät erreichen würden. Bis zur Picknick Site am Shumba Dam waren es noch über 60 Kilometer, als wir um halb fünf aufbrachen. Zum Glück waren die Wege im Park in einem sehr guten Zustand, so dass wir gut vorwärts kamen.

Nachtflughuhn





Wir sahen Giraffen, Elefanten, die den Weg versperrten und Impalas.





von Karin:


von Karin:


Und so kam es, wie es kommen musste: Die Sonne ging langsam unter, und wir hatten immer noch 30 Kilometer vor uns.



Auch ein paar Giraffen und Elefanten mussten selbstverständlich noch genau betrachtet werden.





Wir machten aus der Not eine Tugend und interpretierten die Fahrt zum Camp als Nightdrive, wohl mit schlechtem Gewissen, da wir keine Ahnung hatten, ob man im Dunkeln überhaupt im Park unterwegs sein durfte. Nun ging es eben noch langsamer voran. Im Scheinwerferlicht sahen wir viele Hasen, und ab und an flog ein Nightjar vor uns auf. Im Kegel der Taschenlampe entdeckten wir eine Ginsterkatze im Gebüsch, die aber zügig das Weite suchte.



Am Masuma Dam machte uns der dortige Camp Attendent Edward Mut, dass wir nun nur noch 13 Kilometer vor uns hätten. Wir sollten die Abkürzung direkt durch das Camp nehmen. Hierfür öffnete er uns flink das Tor auf der gegenüberliegenden Seite und wünschte uns einen tollen Aufenthalt auf Shumba. Wieder fiel uns seine herzliche Art auf, und wir freuten uns darauf, ihn morgen wiederzusehen. Eigentlich hatten wir eher mit einem Rüffel gerechnet, dass wir so spät noch unterwegs waren.
Die letzte Fahretappe war aber trotzdem noch einmal ziemlich anstrengend, weil wir sehr konzentriert auf die Strecke und die Umgebung waren. Man sollte nicht umsonst das Fahren in der Dunkelheit vermeiden. Und hätten wir zu dem Zeitpunkt schon gewusst, wie viele Elefanten es in dieser Gegend gibt, wären wir bestimmt noch langsamer unterwegs gewesen. Schließlich erreichten wir die Shumba Site. Dort warteten tatsächlich zwei Camp Attendents auf uns. Als wir zögerlich auf den Platz rollten, kamen sie sogleich aus der Dunkelheit auf uns zu und entzündeten ein Feuer für uns. Wir machten große Augen und unterhielten uns ein wenig, bevor die beiden auch endlich Feierabend machen konnten. Dann klappten wir die Zelte auf und bereiteten unser Abendessen. Wir grillten Eland und aßen Folienkartoffeln und Grillbrote. Wir hatten viel gutes Holz, und so war das Feuer sehr groß und heiß. Peter entdeckte noch eine Ginsterkatze. Als plötzlich ein kräftiger Wind aufkam und es ungemütlich wurde, verzogen wir uns rasch in die Zelte.



Kilometer: 330
Letzte Änderung: 20 Dez 2018 22:04 von Eulenmuckel.
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09 Dez 2018 00:58 #541975
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Hallo Uwe und Co,
Lustig, uns geht es vielmals auch so: da denkt man man hat den ganzen Tag Zeit um in ein neues Camp zu fahren, und man kommt dann erst nach Sonnenuntergang hin. In Afrika sind wir immer so 2-4 Stunden später dran als geplant.
Aber wie immer habt ihr das Beste aus der Situation gemacht und habt einen nightdrive eingeschaltet. So schön dass die Rangers nicht böse geworden sind.
Als wir mal 6 Minuten zu spät in Satara, Krüger eingetroffen sind fragte uns der Ranger” would you like me to give you a fine?” Aber hat uns dennoch ohne Busse reingelassen weil unsere Ausrede “hunting wild dogs” war, und da zeigte er Verständnis.
Ich freue mich schon jetzt auf die weiteren Abenteuer von Uwe und Co.
LG Katrin
If life is a journey be sure to take the scenic road!

Expedition Antarktis:
www.namibia-forum.ch...s-und-s-georgia.html

Island In Herbstfarben
www.namibia-forum.ch...-september-2018.html


Nordamerikanische Safari und Landschaften May Till October 2019

www.namibia-forum.ch...landschaft-2019.html

Zweite Selbst Fahrer Tour in Tansania. Same same but different.
Juni 2018
www.namibia-forum.ch...e-but-different.html

Trip reports in English:

Namibia and KTP 2016
safaritalk.net/topic...-tr-nam-sa-bots-nam/

Botswana 2016:
safaritalk.net/topic...fari-tr-bots-nam-sa/

Tanzania 2015:
safaritalk.net/topic...s-and-lions-in-camp/

Nam-SA-Bots 2014:
safaritalk.net/topic...ca-and-namibiab/page
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09 Dez 2018 10:15 #541988
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Liebe Muckels,
mit euch hatte ich ja dieses Jahr schon gar nicht mehr gerechnet - und am allerwenigsten mit einem Beitrag nach einem erfolgreichen Derby :P Aber bekanntlich kommt unverhofft ja oft und so steige ich wenigstens noch für ein paar erste Etappen bei euch ein und genieße die tolle Stimmung, die ihr mal wieder verbreitet.
Vielen Dank dafür und herzliche Grüße aus dem stürmischen wilden Süden
Ingrid
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10 Dez 2018 22:47 #542208
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@Katrin:
Da denkt man man hat den ganzen Tag Zeit um in ein neues Camp zu fahren, und man kommt dann erst nach Sonnenuntergang hin.
Das ist eigentlich ein typischer Anfängerfehler – zumindest, wenn nichts Unvorhergesehenes dazwischenkommt. Aber an diesem Tag hatten wir Strecke und Fahrtzeit nicht so im Blick. Der Zeitwächter (Uwe) hatte seine Arbeit noch nicht richtig aufgenommen. ;)

@Ingrid:
mit euch hatte ich ja dieses Jahr schon gar nicht mehr gerechnet
Warum nicht? So unzuverlässig sind wir doch gar nicht, was unsere Reiseberichte angeht. :)
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10 Dez 2018 22:54 #542210
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Tag 5 – 18. Juli 2018 – Ein Serval und viele Elefanten

Shumba Dam – Masuma Dam, Hwange

Der Wind wehte die ganze Nacht mehr oder weniger stark. Wir wachten vor Sonnenaufgang auf und hörten in großer Entfernung Hyänen heulen.
Schnell standen wir auf, packten zusammen und fuhren los. Bereits ein paar hundert Meter hinter dem Camp lief ein Tier auf der Straße. Unsere erste Vermutung war ein Schakal. Aber schnell merkten wir, dass es kleiner war und auch anders lief – mehr wie eine Katze. Nur Augenblicke später war uns klar, dass es sich um einen Serval handelte. Unser Puls schnellte nach oben. Wir waren ganz aus dem Häuschen, denn diese Art hatten wir noch nie zuvor gesehen. Schnell versuchten wir ihn einzuholen, aber der scheue Serval bog von der Straße ab und verschwand im hohen Gras. Zweimal ließ er sich noch kurz blicken. Wir waren völlig euphorisch. Was für ein Start in den Gamedrive!





Auf zum Teil zugewachsenen Pfaden drehten wir eine kleine Runde um eine Pfanne und entdeckten einen Sekretär, zwei Schakale und ein paar Zebras.







Von der hinteren Seite erreichten wir wieder das Shumba-Camp. Die beiden Camp-Attendents erschienen, zeigten uns eine Karte der Umgebung und gaben Tipps für den weiteren Game Drive. So fuhren wir über 20 Kilometer Richtung Nordosten. Die meiste Zeit führte die Strecke durch dichten Mopane-Busch, der keinerlei Aussicht bot.
Ziel der Fahrt waren ein paar kleine Seen und Dämme. Aber außer einigen Vögeln, einem Elefanten und wenigen Impalas blieb es ruhig. Ruth pirschte alleine einer Gruppe Brillenwürger hinterher, bis es ihr im dichten Busch zu unheimlich wurde und sie zum Auto zurückkehrte.





von Karin:


Am späten Vormittag kamen wir zurück zum Shumba Camp und machten eine lange Mittagspause. Wir frühstückten in der Sonne, und Karin machte eine leckere Guacamole. Dann ging jeder irgendeiner Beschäftigung nach. Ruth suchte mit ihrer Kamera Vögel und Schmetterlinge, Peter hielt nach größeren Tieren Ausschau, Uwe kramte im Auto, und Karin hatte ebenfalls den Fotoapparat im Anschlag. Wir duschten, räumten auf und ließen uns in der Sonne reichlich Zeit.

Graulärmvogel



Trauerdrongo



Im Wurzelgewirr eines großen Baumes auf der Campsite hauste eine Großfamilie Zwergmangusten. Die kleinen Gesellen steckten neugierig ihre Nasen aus dem Bau und ließen sich die Sonne auf den Pelz brennen. Nach und nach wurden sie mutiger und wuselten flink über den Platz.





Karin fühlte sich ein bisschen erkältet und war daher warm eingepackt.



Braundrossling



Angola-Schmetterlingsfink



Mahaliweber





Bei Schmetterlingen kennen wir uns immer noch nicht aus. Matthias, vielleicht magst du uns noch einmal helfen …







Mohrenmeise





Letzte Änderung: 10 Dez 2018 22:56 von Eulenmuckel.
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