Tag 13 - der 25. April - von Opuwo zur Grootberg-Lodge
Das Frühstück war sehr gut, leider war es zu frisch, um draußen zu sitzen. Alles hat´s gegeben, was man von solch einer großen Lodge erwarten darf. Das Publikum ist sehr international, hier ist alles da, sämtliche Länder sind vertreten, am Nebentisch sitzt eine indisch aussehende Familie, die Chinesen, viele Weißnasen, alles schön bunt gemischt.
Heute liegen 260 km vor uns, über
Sesfontein, wo wir unterwegs eine Pause machen wollen, und dann über
Palmwag, so ist die Streckenführung geplant. Und es war eine schöne Fahrt, die Landschaft ist herrlich, wie man auf den Bildern sieht – Blumenwiese mit Baobab:
Ungefähr auf halber Strecke zwischen Opuwo und Seesfontein geht es links ab zum
Camp Aussicht
und diese Straßenbaumaschine sehen wir besonders gern
Nach ca. 140 Kilometer zweigt die C43 auf die D3707 ab, es sind noch um die 10 Kilometer bis nach Fort Sesfontein. Dummerweise war mitten auf der Straße ein dickes
STOP-Schild,
man konnte nicht weiterfahren, da hier eine Brücke weggeschwemmt wurde. Wir versuchten trotzdem unser Glück, legten den 4x4 ein und nach 5 km kam uns ein Gräter entgegen. Oh je, der wird uns jetzt mal was erzählen, von wegen „gesperrt“ usw. Aber der freundliche Mann deutete uns, kein Problem, wir können ruhig weiterfahren, die Straße sei soweit wieder hergerichtet. Na, da waren wir dann schon beruhigt, hätte ja auch dumm ausgehen können.
Bald sind wir im Fort Sesfontein, das in früheren Zeiten, noch bevor die Deutschen hier ankamen, für die Swartboois (Nama) der Ort war, wo sie Raubzüge gegen die Himba unternahmen. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges musste die Station aufgegeben werden, und die Gärten und das Fort verfielen. 1995 wurde das dann in der Zwischenzeit restaurierte Fort als Lodge eröffnet.
Die Lodge macht auf uns keinen freundlichen Eindruck. Hier würd´s uns nicht unbedingt herziehen, es schaut alles ein bisschen unaufgeräumt aus, und die Frau an der Rezeption macht einen noch sehr schläfrigen Eindruck. Eigentlich dachten wir, wir könnten hier vielleicht ein Gläschen Weißwein zu uns nehmen, aber irgendwie passt das hier nicht. Obwohl der Pool im Innenhof recht nett aussieht. Wir schauen uns dann noch den Soldatenfriedhof an, der gleich 100 Meter vom Lodgeeingang entfernt liegt.
Hier in Sesfontein gibt´s auch eine
Tankstelle, und wir haben ja gelernt: immer tanken, auch wenn der Tank noch halb voll ist:
Wir füllen noch Wasser um, und irgendwo an der Strasse ist uns dieser stattlicher Stier über den Weg gelaufen. Im ersten Moment dachten wir, es wäre ein Büffel:
Bei der Tankstelle machen wir dann einen kleinen Frühschoppen, bevor es weitergeht in Richtung Palmwag. Diese Strecke hat uns außerordentlich gut gefallen. Mit allem haben wir gerechnet, bloß nicht damit, dass das ja schon bald ein kleiner
game-drive war. Wir haben viele Herden
Springböcke und
Bergzebras gesehen, und einmal konnten wir sogar einen
Geier beobachten, der an einem ausgelutschten Bock noch die letzten Reste abnagte:
Und immer wieder diese Landschaft, ein Traum …
Um 15.00 Uhr sind wir da. Die
Grootberg-Lodge haben wir für die nächsten 2 Nächte gebucht, und wir sind sehr gespannt, was uns dort erwartet. Ob dieser sagenhafte Blick, den man von dort haben soll, auch tatsächlich so umwerfend ist?
Hier auf dem nächsten Bild sieht man das Gate zur Lodge.
Der Wachmann, ein superfreundlicher Typ, fragte nach unseren Namen, schaute auf seine Liste, jawohl, alles klar, und schon können wir nach oben fahren. Wichtig war ihm nur, ob wir auch tatsächlich einen 4x4 hätten. Und weil er dem Frieden nicht so recht getraut hat (Duster und 4x4 ???) hat er extra ins Auto reingeschaut und erst als er auf dem Display das Zeichen 4wd gesehen hat, ließ er uns passieren.
Zugegeben, die Auffahrt war schon etwas speziell, aber kein Problem. Und dann sind wir da. Silvia, die Frau an der Rezeption, war eine richtig Nette und Liebe. Chalet Nummer 12, von der Rezeption aus gesehen die rechte Seite ziemlich weit rechts, dort war unser Zuhause für die nächsten beiden Nächte.
Als wir das Chalet betraten, gab´s aber zuerst mal lange Gesichter.
Zwei Einzelbetten – so haben wir uns das nicht vorgestellt. Und so bin ich wieder vor zur Rezeption und habe gefragt, ob man denn da nicht irgendwas machen könnte. Die gute Silivia hat daraufhin versprochen, die beiden Betten mit einem Topper zu belegen, außerdem mit einer durchgehenden Zudecke, so dass als Endresultat dieser Aktion ein
waschechtes kingszize-bed entstanden ist.
Dem aber nicht genug: ich hab ihr u.a. erklärt, dass wir zwar keine aktuellen honeymooner sind, dafür aber „permanente“ honeymooner. Das hat ihr anscheinend so gut gefallen, dass sie uns das zwischenzeitlich hergerichtet 12er Chalet gar nicht mehr gegeben hat, sondern das Doppel-Familien-Chalet, das wäre eh frei, ist wesentlich größer, für honeymooner bestens geeignet und es hat ein „richtiges“ kingsize-bed hat.
Ja da strahlen wir nun um die Wette, das ist natürlich oberprima und wir freuen uns sehr. Hier die ersten Bilder von unserem Chalet:
Die Chalets sind ganz dicht am Kraterrand, man hat das Gefühl, man schwebt regelrecht in der Luft und über dem Canyon, und der Blick von der Terrasse ist in der Tat sensationell:
Der Nachmittag gehört dem faulen Nichtstun, der Pool liegt ebenfalls in bester Position, das ist schon alles sehr schön hier:
Das Abendessen war nicht so der Brüller. Vom ausgewählten Wein Nummer 1 ist nichts mehr da, dann probieren wir es mit der Nummer 2. Ebenso nichts mehr da. Die anderen Weine waren sehr teuer, also haben wir ein paar Gläser Hauswein zu uns genommen, das hat schon gepasst. Das Dinner ist als „spärlich“ zu bezeichnen. Die Vorspeise ist ein kleines Scheiberl Toast mit einer Cocktailtomate drauf, in der Mitte halbiert. Zwei Bissen, und weg ist das Ding.
Als Hauptspeise gibt es Schweinesteak, dazu Couscous und Butternuts. Nicht schlecht, aber auch nicht sonderlich gut. Die Nachspeise besteht aus einer Kugel Eis. Also insgesamt wirklich nicht Besonderes.
Aber: am nachmittag hat es außer Kaffee und Kuchen auch noch etwas fingerfood gegeben. Springrolls, kleine Pizzascheibchen, das war super und von daher sind wir, was das Essen anbelangt, einigermaßen zufrieden.
Für Morgen haben wir eine
Elefantentour gebucht. Eine Tracking-Tour. Von unserer Forums-Freundin Hanne
haben wir nicht nur positives über diese Tour gehört, trotzdem wollen wir das morgen selbst ausprobieren und sind sehr gespannt, was uns erwartet. Auf alle Fälle geht´s um 6.30 Uhr los.