Am Viewpoin machen wir noch einmal halt, um die Pferde zu sehen. Diesmal ist weit und breit kein Tier zu sehen.
Ein deutsches Paar hat es sich mit einer beeindruckenden Fotoausrüstung auf der Motorhaube ihres Hilux bequem gemacht. Selbst wenn wir wollten, so ein Equipment hätten wir nirgendwo unterbringen können. Ganz zu schweigen, dass keiner Lust hätte ein Teleobjektiv zu schleppen, dass wahrscheinlich mehrere Kilos wiegt. Und da keine Pferde da sind, hilft auch die beste Kamaraausstattung nicht weiter.
Dafür werden wir mit einem riesigen Mond über den Bergen belohnt. Toll so eine optische Täuschung.
Da aber die Pferde noch auf Futtersuche sind, fahren wir wieder. Gerade auf der B1 angekommen, sehen wir mehrere Geländewagen am Straßenrand stehen und auf der anderen Straßenseite drei Wildpferde. Wir fahren natürlich auch an den Strassenrand. Die beiden Hilux vor uns fahren weiter. Um so besser.
Zuerst machen wir natürlich ein paar Fotos aus dem Auto heraus, als das alles die drei Pferde nicht stört, steige ich aus. Dabei stellt sich heraus, dass die Pferde gar nicht so wild sind.
Ein Junghengst scheint ziemlich neugierig und kommt auf mich zu. Was bei Hauspferden an natürlicher körpersprachlicher
Kommunikation (Neudeutsch Natural Horsemanship) funktioniert, funktioniert hier genauso. Als ich mich etwas seitlich mit der Schulter in Richtung des Pferdes drehe, es nicht direkt anschaue und meine Hand zum beriechen hinhalte, nimmt der neugierige kleine Kerl meine Einladung an und kommt näher, um meine Hand zu beschnüffeln.
Währenddessen sehen wir, dass eins der Pferde ein fieses Dornengestrüpp in der Mähne hängen hat. Wir versuchen das gleiche. Dieses Pferd ist vorsichtiger. Der ältere Hengst zeigt deutlich was er von uns hält, nämlich gar nichts. Er geht einige Meter weiter, um dort an einem Dornbusch zu fressen.
Ich bin ja schon immer sehr erstaunt, dass meine Pferde auch Brombeersträucher fressen oder Disteln, aber das ist ja nichts im Vergleich zu diesen ca. 5 cm langen sehr spitzen Dornen, die diese Pferde hier vor sich haben.
Mit ein bisschen Geduld, gelingt es meiner Mutter die Stute von ihrem piksenden Ballast zu befreien. Als ein LKW naht beobachten wir, dass die Pferde nicht besonders ängstlich darauf reagieren. Leider. Wie ich nachlesen konnte, werden wohl immer wieder Pferde angefahren, was meistens weder für die Pferde, noch für die Fahrer gut ausgeht und wohl öfters den Tod der Tiere bedeutet.
Nach dem wir noch diverse Fotos und Filme gemacht haben, fahren wir zur Lodge zurück. Dort angekommen machen wir noch einen kleinen Rundgang und besuchen die beiden Oryxe. Eines ist weiß.
Nach ein paar Bildern von der Lodge treffen wir an der Rezeption den zweiten Besitzer der Lodge.
Er ist der Schwager der Pferdezüchterin. Wir unterhalten uns einige Zeit. Er erzählt, dass seine Eltern oberhalb der Lodge wohnen, aber derzeit in Swakopmund Freunde besuchen. Die rote Katze ist von ihnen und sucht, wenn sie nicht da sind Anschluss bei den Gästen.
Wir unterhalten uns über unseren Tagesausflug, vor allem über Kolmannskuppe und die Kolonialzeit. Er erzählt uns viel neues zu dem Thema. Er hat sich sehr intensiv mit der Geschichte der Region beschäftigt und zeig uns noch Broschüren und Bücher zu dem Thema, die an der Rezeption zum Lesen ausliegen. Sehr spannend. Leider wird es schon Zeit für das Abendessen.
Wir auch gestern Abend, wird die Menüfolge mündlich vorgetragen. Die Auswahl am Buffet ist wieder gut und es schmeckt uns allen sehr gut. Wir lassen dies dem Koch ausrichten, der später selber kommt, um sich zu bedanken.
Dann wird das Licht ausgemacht und das ganze Personal kommt singend mit einer Torte zum Nachbartisch. Da hat wohl jemand Geburtstag. Es klingt besser als viele Chöre, die wöchentlich üben. Ich denke nicht, dass das Personal Zeit hat Geburtstagsständchen zu üben.
Von mir aus, dürfen sie gerne noch weiter singen, aber leider ist es schon bald zu Ende
Die Gesangseinlage wird mit lautem Applaus der Gäste belohnt.
Nach dem Essen gehen wir in die unterhalb liegende Bar. Unsere Tochter hat dort ein Schachspiel entdeckt und fordert ihren Papa zu einer Partie heraus. Es wird allerdings eine trockene Veranstaltung, da an der Bar trotz Betätigung der Klingel lange niemand erscheint.
Gegen 21.00 Uhr gehen wir zu unserem Häuschen und liegen wie immer früh im Bett.
ENDE Tag 6
Fortsetzung folgt........