Samstag, 28. Mai 2016 – Camp Aussicht – oder was für ein Gegensatz
Auch heute können wir uns Zeit lassen, bis zum Camp Aussicht ist es nicht weit.
Ich drehe morgens noch eine kleine Runde im Garten und geniesse die Ruhe.
Wir lassen uns beim Frühstück verwöhnen, packen so langsam zusammen und fahren dann los.
Wie hier schon oft berichtet wurde, ist der Joubert Pass wieder befahrbar - frisch geteert
Überhaupt ist die Pad hier um einiges angenehmer zu fahren wie die Wellblechpiste bis Palmwag. Angeblich durch EU-Gelder finanziert – meint Marius unser heutiger Gastgeber.
Bald sind wir am Schild, dass uns anzeigt, dass es hier nach rechts zu Camp Aussicht abgeht. Für die Südauffahrt, muss man wissen, wo es abgeht - wir wussten es nicht.
Dafür kamen wir in den Genuss dieser Sprüche. Tom hat uns ja in seinem
Bericht schon gezeigt, welch schöne Sinnsprüche sich Marius auf der Abfahrt einfallen lassen hat, aber: auch die Auffahrt ist nicht ganz „sinnfrei“.
Die Pad ist holprig und schlängelt sich den Berg hoch, ist aber immer gut zu fahren.
Kurz nach 11 Uhr sind wir dann oben. Marius empfängt uns gleich sehr herzlich, so dass wir uns hier sofort sehr wohl und willkommen fühlen.
Wir können uns eine Campsite aussuchen – wir entscheiden uns für die fünf, ganz oben
....
.... und gegen 16 Uhr können wir gerne vorbeikommen, um die Mine zu besichtigen. Au ja, das hört sich gut an. Dann also bis heute nachmittag.
Über das Camp ist ja schon viel geschrieben worden, aber es übertrifft unsere Erwartungen dann doch. Jede Campsite ist sehr grosszügig angelegt und hat Blick über die Weite der Landschaft – nicht umsonst heisst das hier Camp Aussicht.
Es gibt ein überdachtes Sonnendach, ein Duschhäuschen mit einer Eimerdusche und ein Plumsclo mit Aussicht. Ach ja, der Feuerring darf natürlich auch nicht fehlen.
Das Wasser wird während der Regenzeit in riesen Tanks gesammelt und gefiltert und reicht – wenn man sparsam ist – dann für das ganze restliche Jahr. Respekt. Auch wir haben hier – und für die Zukunft – etwas mehr wie sonst darauf geachtet, kein Wasser zu verschwenden.
Das ist so richtig ein nachmittag zum Faulenzen: Wäsche waschen, Fotos sichern, Camper aufräumen und das immer grösser werdende Loch im Dach des Campers flicken.
Nein, wir haben keine Angst, dass es reinregnen könnte, aber wir wollen auf keinen Fall Viecher im Camper haben - und am wenigsten die achtbeinigen.
Und natürlich auch Vögel zu beobachten – die gibt es hier in allen Grössen und Farben. Toll. (na ja, ein bisschen haben wir nachgeholfen
).
Es gibt aber auch noch andere Tiere zu beobachten:
Wir gehen noch auf den Aussichtspunkt hoch – da hat Marius extra eine Plattform gebaut, damit man eine noch bessere Aussicht hat – aber für mich ist das nichts: Ich bin nicht schwindelfrei und habe Höhenangst. Mir reicht die Aussicht von hier unten.
Schau mal, wir haben gar nicht gemerkt, dass da noch jemand gekommen ist - Da sind Panthers
.
Dann wird es auch schon Zeit, bei Marius vorbeizugehen. Unterwegs treffen wir noch die anderen Camper, also Panthers, und wir setzen uns dann auf die schöne Terrasse:
Marius zeigt uns dann die Steine aus der Dioptasmine und den Schmuck, den er daraus macht.
Der Dioptas wird auch Kupfersmaragd genannt und ist eigentlich nur für Sammler interessant.
Die Mine ist ein Standbein von ihm, die Gästezimmer und der Campground ein zweites. Und wir klären auch recht schnell, dass Marius nicht aus der Schweiz kommt! (Irgendwo kursiert dieses „Gerücht“ und er hat sich schon gewundert, weshalb wir ihn mit einem Grüezi begrüsst haben). Wenn dann hat er holländische Wurzeln.
Panthers erzählen von ihrer bisherigen Tour , auch Marius hat jede Menge zu erzählen und wir als Namibia-„Neulinge“ hören gespannt zu. Das macht alles Lust auf mehr – mehr Namibia, mehr Offroad, mehr Kaokoveld. Die Zeit vergeht wie im Fluge und so wird es nichts mehr mit der Minenbesichtigung. Aber morgen ist ja auch noch ein Tag
.
Schliesslich verabschieden wir uns von Marius und laufen mit Panthers zusammen zurück zum Campground. Sie erzählen von ihrem Malheur im Hoarusib, ihrer verzweifelten Suche nach einer Werkstatt in Opuwo und zeigen uns ihren Bushcamper. Ja, der gefällt uns schon sehr sehr gut. Ich glaube, das nächste Mal – aha, das nächste Mal
– werden wir wohl so einen Camper nehmen (müssen). Nicht ganz so komfortabel, aber ein Tick mehr geländegängig.
Es wird spät, bis wir endlich bei uns ankommen, aber nicht zu spät, um noch den Sonnenuntergang zu bewundern und uns vor dem Kochen noch einen Sundowner zu gönnen.
Es gibt Tomaten-Feta Päckchen – arg viel mehr gibt unser Kühlschrank nicht mehr her - und ein schönes Lagerfeuer danach - mir ist es das erste Mal kalt am Abend in diesem Urlaub
.
Und hier packt Hansi auch mal wieder seine Kamera aus für ein paar Sternenbilder.