THEMA: Namibia ohne Etosha? Können wir nicht
17 Mai 2016 17:23 #431284
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16. November: Die fantastischen Vier

Am frühen Morgen verlassen wir Halali in Richtung Okaukuejo. Wir genießen die weite Landschaft, die Fahrt verläuft ruhig - zu ruhig schon fast für unseren Geschmack. Wo sind denn alle? Wir gönnen uns die etwas holprige Schleife über Aus und Olifantsbad, doch viel los ist an den Wasserlöchern nicht.







Wir sind schon raus aus dem bewaldeten Gebiet und praktisch auf der Zielgeraden zum Restcamp, als wir einige Autos an der Straße sehen. Wir folgen den Blicken und dann - Geparde! Wow, vier an der Zahl, eine Mutter mit drei Halbwüchsigen, ziemlich weit weg und mit frischem Riss. Wir beobachten sie eine ganze Weile, schließlich beschließen wir, später noch einmal wiederzukommen. Vielleicht haben sie dann ihre Position zu unseren Gunsten verändert.





Kurz vor dem Camp bei Nebrownii herrscht lebhaftes Getümmel. Wir mögen dieses Wasserloch sehr, das so leicht erreichbar und dabei oft eine so gute Adresse ist.























Bei Okaukuejo angekommen klappt unser Einzug reibungslos, von dem heftigen Stromausfall wenige Tage zuvor ist nichts zu spüren. Wir beziehen wie schon bei unserem ersten Aufenthalt ein Bush Chalet, das uns auf Anhieb gefällt. Sauber, großzügig, mit Kühlschrank und kleiner Küche, schlicht, aber keineswegs ungemütlich und das Wasserloch ist auch nur wenige Schritte entfernt.

Bunter Besucher im Baum vor unserer Haustür.


An Okaukuejo scheiden sich ja meist die Geister. Pro oder contra, dazwischen scheint es nicht viel zu geben. Wir gehören zur Pro-Fraktion. Authentisches Bush-Feeling, Style, Komfort und tolles Essen, natürlich, wer das sucht (und das gönnen wir uns auch schon mal gerne... :) ) ist hier nicht ganz an der richtigen Adresse. Quadratisch, praktisch, gut gilt da schon eher. Was auch etwas für sich hat. Wir schätzen unter anderem die Lage mitten im Park und das großartige Wasserloch - aber dazu an anderer Stelle mehr.

Ich schwimme eine Runde im Pool, gegen drei geht's wieder los. Die meisten Tiere suchen aber noch Schatten - es ist wie in den letzten Tagen ziemlich heiß.



"Da ist was", sage ich zu Thomas. Die spärliche Vegetation erlaubt einen weiten Blick, wir können aber erst nicht genau sagen, um was für ein Tier es sich handelt. Ich habe schon mehrfach Antilopen für Löwen gehalten und umgekehrt, Arten in Regionen erspäht, wo es sie nachweislich gar nicht gibt. Seither traue ich meinen eigenen Augen erst nach einem zweiten und dritten Blick.

Doch es ist tatsächlich der vermutete Löwe. Ein junges Männchen, das sich wohl gerade den Bauch vollgeschlagen hat. Er ist noch ganz blutverkrustet und relativ schnell von Autos umlagert, ein Phänomen, das wir jetzt hier im Etosha noch gar nicht hatten. Da er ganz offensichtlich in Richtung Nebrownii zieht, drehen wir erst einmal eine kleine Runde und hoffen ihn dann dort wiederzutreffen.



Elefanten bei Gemsbokvlakte


Oryx-Kleinstfamilie







Die Geparde sind noch da, aber immer noch nicht wirklich gut sichtbar. Also: später wiederkommen.



Der Löwe hat es inzwischen bis Nebrownii geschafft und trinkt dermaßen ausdauernd, dass wir darüber schon mit anderen Touristen von Fenster zu Fenster scherzen. Bleibt für die anderen, die sich gezwungenermaßen hintenanstellen, überhaupt noch was übrig?





















Unser letzter Turn des Tages führt uns ein letztes Mal zur Gepard-Familie. Jaaaaa! Sie haben ihre Beute in den Schatten und damit etwas näher an den Weg gezerrt. Wir kosten diese seltene Begegnung, über die wir uns wirklich sehr freuen, solange aus wie möglich und rollen schließlich gerade noch rechtzeitig durchs Tor.





















Der abendliche Besuch des Wasserlochs fällt kurz aus, es ist gerade nicht viel los und wir müssen ganz früh raus. Thomas feiert am nächsten Tag seinen 50. Geburtstag und hat sich sehnlichst gewünscht, den Vormittag auf einem Safariwagen zu verbringen. Wir haben also eine Tour gebucht und da diese geführten Gamedrives noch früher starten als man privat vom Hof rollen darf, gehen bei uns wieder früh die Lichter aus - und noch im Stockfinsteren wieder an...

Letzte Änderung: 17 Mai 2016 17:36 von Beatnick.
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19 Mai 2016 17:50 #431540
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17. November: Runder Geburtstag im Etosha

Die Nacht ist noch früher beendet als sonst, etwas matt gratuliere ich Thomas zu seinem 50. Wir sind dennoch pünktlich am Wagen, nur noch ein weiteres Paar ist an Bord. Gegen halb sechs verlassen wir das Camp, es ist noch finster, und zu sehen ist - nichts. Nicht viel zumindest, und um es abzukürzen: Es bleibt den gesamten Vormittag über ruhig.









Fleckenuhu...


...mit Familie.




Die Ausbeute ist überschaubar, unsere gute Laune kann das aber nicht verderben. Wir hatten schon so tolle Eindrücke und genießen es, uns ausnahmsweise durch die Gegend kutschieren zu lassen. Unser Guide scheint gefrusteter als wir. Er berichtet, dass viele Leute eine Tour buchen, wenn ihre eigenen Sichtungen spärlich ausfallen und dann übersteigerte Erwartungen haben. Doch die Guides können viel bewirken, aber natürlich auch nicht hexen. Wo nix ist, ist eben nix. Ende.

Zurück in Okaukuejo ist am dortigen Wasserloch fast mehr los als am gesamten Morgen zusammen.





Maskenweber...


...und Gattin.


Wir bleiben einfach ein wenig entspannt sitzen, schließlich holen wir Schlaf nach. Thomas in unserem klimatisierten Häuschen, ich am Pool. Am Nachmittag sind wir wieder startklar.



Springböcke im heiß begehrten Schatten.




Wir fahren hoch zum Okondeka-Wasserloch, wo wir diesmal noch gar nicht waren.







Unter einem Busch schläft ein Löwenrudel. Die Katzen machen trotz längerer Wartezeit allerdings keinerlei Anstalten, sich auch nur ein bisschen zu bewegen und wir beschließen, unser Glück am nächsten Morgen noch einmal zu versuchen.

Rechts vor links: Begegnungen bei Gemsbokvlakte.










Den Abschluss unserer Runde macht wie so oft Nebrownii. Zwei stolze Löwenmänner präsentieren sich im schönsten Abendlicht.



































Nach dem Essen vom Buffet, das wir in Ordnung, aber nicht überragend finden, setzen wir uns mit einem Glas Wein und in entspannter Stimmung ans Wasserloch. Es gelingt uns in diesem Jahr viel besser als bei unserem ersten Aufenthalt, das Geschehen auf den gut besetzten Plätzen rechts und links von uns auszublenden. Auch der Eindruck einer Zirkusmanege hat sich verflüchtigt.



Die Show ist beeindruckend. Zwei Löwen liegen im Hintergrund und brüllen sich gegenseitig an. Es wird wohl darum gehen, wer der Chef ist?! Oder natürlich um eine Frau. Die betritt von links die Bühne, trinkt und verschwindet dann wieder, nicht ohne die aufdringlichen Lümmel mit einem imposanten Fauchen zurechtzuweisen. Kein Interesse, das war deutlich.

Die Jungs ziehen sich beleidigt zurück, ab und zu ein Brüllen, die Hyänen antworten mit einem Konzert. Sechs Nashörner kommen nach und nach zum Wasser, trinken, baden, ein naseweises Elefantenkind will sich leichtsinnigerweise mit ihnen anlegen und kann von seiner Erziehungsberechtigten nur mühsam daran gehindert werden. Der Halbstarke wendet sich daraufhin an sein Publikum - an uns - posiert vor dem Zaun und will ihn sogar einreißen. Was zum Glück nicht gelingt. Das Busch-Programm bietet allerhöchstes Niveau und wir freuen uns - so eine Show zum 50., mehr kann man beim besten Willen nicht erwarten...

Anhang:
Letzte Änderung: 19 Mai 2016 18:08 von Beatnick.
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20 Mai 2016 18:05 #431623
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18. November: Der Countdown läuft - leider

Unser letzter voller Tag im Etosha beginnt. So früh wie möglich - um Punkt sechs - fahren wir durchs Tor und in Richtung Okondeka, wo wir am Tag zuvor das schlafende Löwenrudel gesichtet haben. Als wir dort ankommen, sehen wir unter dem Busch nur eine einzelne Löwin. Nanu, wo ist denn der Rest?

Wie auf Bestellung stolzieren zwei Löwenmänner über die Hügelkuppe. Nummer eins läuft ziemlich nah an unseren Wagen heran, wo eine interessante Duftmarke sein muss. Er nimmt jedenfalls intensiv Witterung auf, zieht eigenartige Grimassen und trollt sich schließlich zum Weibchen. Es ist wohl der Check, ob die Löwin zur Vergrößerung der Population bereit ist - was offenbar nicht der Fall ist...

















Nummer zwei will das nicht wahrhaben und steht seinem Vorgänger in nichts nach. Auch nicht in puncto Frisur: "Bad hair day" im Busch. So wird's jedenfalls nix mit den Mädels...







Auf dem Rückweg entdecken wir auf den staubtrockenen Ebenen eine kleine Schakal-Familie. Die Mutter ist streng und behält das umtriebige Duo fest im Auge. Nicht lange, und sie verbannt beide wieder in den sicheren Bau. Nur widerwillig nehmen die Kleinen zur Kenntnis, dass die Spielstunde beendet ist.













Weiter geht's...





Viele Geier balgen sich um die wenigen Reste eines Springbocks. Es geht ganz schön zur Sache...













Die Elefanten tun das, was wir jetzt auch machen werden: Sie suchen Schatten.





Bloß nicht unterm Siedelweber-Nest parken - könnte eine Kobra rauspurzeln...


In den Bäumen des Restcamps wimmelt es von Vögeln. Am Mittag gehen wir vor der eigenen Haustür auf die Pirsch.







Noch ein "Bad hair day"...


Erfrischung gewünscht: Am Wasserloch toben sich Elefanten aus.











Am Nachmittag ist noch einmal Okondeka unser Ziel. Doch Mama Schakal hält ihre Rasselbande unter Verschluss und die Löwen schlafen den Schlaf der Gerechten.

Ooops?! Schräge Laune der Natur.


Den Abend verbringen wir wieder am Wasserloch, und die Show beginnt heute schon vor Einbruch der Dunkelheit.

Badenixe










Später ist die Besetzung ähnlich wie am Vorabend: zwei Löwen, Hyänen, Elefanten, Giraffen, Nashörner. Wir könnten immer so weitermachen, doch leider ist es unser letzter Abend. Ob das wohl jemals langweilig würde? Ich glaube nicht...

Letzte Änderung: 20 Mai 2016 18:18 von Beatnick.
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23 Mai 2016 18:13 #431838
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19. November: Darauf einen Amarula

Unser letzter voller Tag in Namibia hat begonnen. Wir haben zwar die Strecke bis Windhoek vor uns, aber den ganzen Tag Zeit dafür, und lassen uns überhaupt nicht stressen. Wir fahren noch einmal nach Okondeka, doch der Löwenclan ist verschwunden, nur diese putzigen Gesellen halten Wache.







In der Nähe der Pfanne gibt's noch eine Begegnung mit diesem Elefanten...













... ansonsten macht uns der Etosha den Abschied leicht. Es ist ziemlich ruhig und es wird im Park unser einziger Tag ohne Löwensichtung bleiben.



Gemütlich rollen wir durchs Anderson-Gate und in Richtung Hauptstadt, die Fahrt verläuft ereignislos. Am Nachmittag erreichen wir die Etango Ranch, wo wir auch vier Jahre zuvor die letzte Nacht vor der Weiterreise verbracht haben. Sie liegt ganz ruhig und dennoch ideal direkt gegenüber vom Flughafen, was uns 2012 bei einer Abflugzeit von 7 Uhr morgens extrem entgegenkam. Da wir diesmal erst am nächsten Nachmittag abfliegen, hat dieser Vorzug keine wirkliche Bedeutung.

Weiterer Pluspunkt: Vor vier Jahren ging es Thomas gesundheitlich gar nicht gut und die Mitarbeiter waren sehr um uns und unser Wohl bemüht. Wir fühlten uns wirklich gut aufgehoben, und das haben wir nicht vergessen. Auch diesmal werden wir sehr freundlich empfangen. Die Zimmer sind schlicht, bieten aber alles, was man braucht. Als ich mich zum Relaxen am kleinen Pool in den Schatten lege, bemerke ich die vielen tollen Vögel im Garten.

Ich will Thomas aus dem Zimmer zerren, der aber hat seine Kameraausrüstung schon gereinigt und mühsam verstaut und ist zunächst wehrig. Die Fotosession macht uns dann aber beiden noch einmal richtig Spaß.

Rosenköpfchen














Rotbauchwürger




Webervogel bei der Arbeit


Beim Nachmittagskaffee weise ich wie immer noch einmal vorsorglich darauf hin, dass ich Vegetarierin bin. Ach so, na ja, kein Problem, gut aber, dass ich das sage. Beim Abendessen ziert dann ein ordentliches Stück Pute meinen Teller. :pinch: Das passiert beileibe nicht zum ersten Mal, Thomas lacht sich schlapp, die Nummer wird zum Running Gang.

Mir ist es fast unangenehm, das Fleisch liegenzulassen, aber was hilft's, die Köchin fragt, ob etwas nicht stimmt?! Ich schildere das Problem, und sie versteht die Welt nicht mehr. Das sei doch weißes Fleisch, also total vegetarisch, erklärt sie. Aus ihrer Sicht ein stichhaltiges Argument, und eins, das ich von anderen Afrika-Reisen schon kenne. Ich halte mich an Kartoffeln und Salat, macht auch satt, und der glückliche Thomas kommt an diesem Abend in den Genuss einer doppelten Portion...

Unsere nette, kleine Gästerunde kommt gleich ins Plaudern. Ein deutschstämmiger Kanadier ist an diesem Tag angereist und zum Segelfliegen hier, in Bitterwasser will er einen Rekord brechen. Zwei Paare reisen weiter nach Botswana beziehungsweise Südafrika, die Glücklichen, beim letzten Mal ging es für uns auch weiter nach Kapstadt.

Wir sind die Einzigen, die am nächsten Tag heimfliegen, also das ist wirklich bitter, ich finde, da hilft nur ein Amarula. Meinen unsere Mitstreiter auch und solidarisieren sich. Wir haben viel Spaß, tauschen Afrika-Erfahrungen aus, und in diesem Moment entsteht bei mir der Gedanke, nicht mehr nur passiv, sondern auch aktiv am Forum teilzunehmen. Wie schön es doch ist, seine Erlebnisse zu teilen! Auf diese Erkenntnis, die anderen stimmen zu, müssen wir unbedingt anstoßen. Und vielleicht auch auf sonst alles, das Leben, die Reisen, die Gesundheit und so. Es ist nicht nur unser letzter, sondern auch unser längster Abend in Namibia - und ein sehr schöner dazu. :blink: Na dann, Prost!
Letzte Änderung: 25 Mai 2016 12:50 von Beatnick.
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25 Mai 2016 12:31 #432103
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20. November: Ende mit Schrecken

Heute geht es für uns zurück nach Deutschland. Ich finde, wir haben ein wirklich schönes Zuhause, aber es hätte gerne noch laaaaange so weitergehen können. Aber nutzt ja nix, wir packen zusammen und bitten um eine spätere Check-out-Zeit, schließlich geht unser Flug erst am späten Nachmittag. Uns wird eine "Schonfrist" gewährt, was wirklich nett und hilfreich ist, wir genießen in Ruhe unser Frühstück auf der Terrasse. Auch das Unterhaltungsprogramm im Frühstücksfernsehen ist wieder vom Feinsten.









Am späten Mittag verabschieden wir uns und steuern noch einmal unseren Lieblingsort in Windhoek an, die Heinitzburg. Dort steht das Auto nebst Gepäck auf dem bewachten Parkplatz sicher, auf der Terrasse mit wunderschönem Ausblick genießen wir die relaxte Atmosphäre und gönnen uns später zum zweiten Mal in diesem Urlaub ein tolles Essen aus der empfehlenswerten Küche.

Ich schätze diese Zeit bis zum Abflug, die man halt irgendwie totschlagen muss, in aller Regel überhaupt nicht, finde aber, dass es uns ganz gut gelungen ist, sie auf diese Weise mit Leben zu füllen. Mit großem Zeitpuffer fahren wir zum Flughafen, wo wir noch den Wagen zurückgeben müssen. Ich parke rückwärts ein, ein kleines Stück noch, und dann - es scheppert. :ohmy: Nicht laut, aber immerhin. Das darf nicht wahr sein! Zum zweiten Mal sind wir ohne eine Panne, ohne Reifenschaden, ohne irgendein Problem durch dieses weite Land gefahren und dann auf dem letzten Meter das... :pinch:

Wir steigen aus, checken die Lage und sind erleichtert, alles halb so wild, ich habe mit der Anhängerkupplung die Front eines anderen Autos angetickt, das Nummernschild ist heruntergefallen, daher das scheppernde Geräusch. Thomas kann es ganz easy wieder draufstecken, alles geritzt - aber denkste! Erst kommen zwei, dann drei, dann immer mehr Mitarbeiter der Mietwagenfirma angelaufen, deren Auto ich angestupst habe. Sie zetern, schimpfen, fordern, fragen, was wir jetzt zu tun gedenken?

Ich antworte wahrheitsgemäß: nichts. Gleich tobt ein Sturm der Entrüstung, also so geht es nicht, das Auto ist schwerst geschädigt und so weiter. Thomas widmet sich der Rückgabe unseres Wagens, die völlig problemlos verläuft, und ich habe die ganze Bande am Hals. Ihr konstruktiver Vorschlag: Sie wollen mit dem Auto zu einem Mechaniker ihres Vertrauens fahren, ist auch nicht weit und geht schnell, sie lassen den Schaden dann schätzen und ich kann ihnen die Summe praktischerweise direkt bar in die Hand drücken. Ich sage, das käme keinesfalls in Betracht und frage außerdem, ob es nicht reichen würde, wenn sich eine Person statt einer ganzen Fußballmannschaft darüber mit mir auseinandersetzen würde?

Die Herren sind empört, wer nicht hören will muss fühlen, sie seien kurz davor, die Polizei zu rufen. Ich meine, das sei eine ganz gute Idee, aha, verwunderte Gesichter, aber wir müssten uns doch sicher beeilen und unseren Flug erwischen??!! Nein nein, beruhige ich, alles entspannt, wir haben viel Zeit und werden uns keinesfalls übers Ohr hauen lassen. Jetzt reicht's ihnen endgültig mit mir, ich sei ein Rassist und gehöre ins Gefängnis, wenn das mal nicht am Ende so käme. Mir reicht's jetzt auch, ich schlage vor, jemand vom Management kommen zu lassen, andernfalls würden wir jetzt gehen und die Sache für beendet erklären. :angry: Großes Palaver, tatsächlich kommt aber eine etwas offizieller wirkende Dame dazu. Sie lässt sich von mir kurz ins Bild setzen, begutachtet den "Schaden" und winkt ab - guten Heimflug. Ihre Leute verstummen schlagartig und trollen sich beleidigt, und für uns ist damit das letzte, wenn auch nicht schönste Kapitel dieser abermals so wunderbaren Namibia-Reise abgeschlossen...

Ich danke euch allen sehr für euer Interesse, für die tollen Kommentare, Anmerkungen, Komplimente, fürs Dankedrücken oder auch das stille Mitlesen. Es hat uns sehr viel Spaß gemacht, unsere Eindrücke mit euch zu teilen! Unsere nächste Afrika-Reise führt uns - leider erst - im September 2017 nach Südafrika, bis dahin werden wir hier im Forum unsere Sehnsucht so gut es geht stillen. Die nächste Namibia-Tour existiert zumindest schon im Kopf, die D707 mit mehreren Übernachtungen, die Spitzkoppe und das Erongogebirge werden dann erstmals auf dem Plan stehen - und natürlich wieder der Etosha-Nationalpark. Denn Namibia ohne Etosha - das können wir nicht!





















Letzte Änderung: 25 Mai 2016 12:43 von Beatnick.
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