Montag, 28.4.14 Teil 2
Nach unserer obligatorischen Siesta startet nachmittags die Bootstour.
An der Rezeption ist Treffpunkt, dort gibt es ein großes Hallo. Die 6 Australier von der Hakusembe-Lodge sind auch hier abgestiegen
. Und schon haben wir uns wieder gegenseitig viel zu erzählen. Es ist wirklich eine nette Urlaubsbekanntschaft. Sie fahren allerdings nicht mit uns, sondern haben ein eigenes kleines Boot für sich zu sechst gechartert.
Wie erwartet findet die Tour auf einem größeren Boot statt, aber es gibt auch noch deutlich größere, stellen wir später fest. Einigen wir uns also darauf: Es ist ein mittelgroßes Boot
. Zudem ist es nur mit 16 Gästen besetzt, da kann man sich mühelos auf dem Boot bewegen und eine gute Position zum beobachten und fotografieren finden. Das Boot ist für uns mit Rollstuhl auch problemlos zu erreichen, alles barrierefrei.
Bei der Bootsbesatzung greift man hier übrigens auf ausgesprochenes Fachpersonal zurück
:
Kapitän
Steuermann
Entsprechend erlebnisreich mit vielen Sichtungen erhoffen wir die Tour
.
Auch auf dem Wasser gibt es am Ufer ein Parkbüro am Eingang des Nationalparks (das grüne im Bild). Alle Boote müssen zunächst dort anlegen und ihre Passagierlisten vorlegen. Das ganze geht aber ganz unafrikanisch schnell vonstatten und dann geht’s auch gleich weiter.
Die Fahrt dauert 3 Stunden, wir umrunden dabei Sedudu Island, die Teil des Nationalparks ist. Nördlich der Insel im Kanal verläuft die Grenze zu Namibia.
Sedudu war lange Zeit ein Streitobjekt zwischen Namibia und Botswana. Schließlich wurde die Insel Botswana zugesprochen, weil der nördlich verlaufende Kanal tiefer ist als der südliche.
Es sind ziemlich viele Boote unterschiedlichster Größe und Couleur unterwegs, und alle machen von Kasane aus mehr oder weniger die gleiche Tour.
Eigentlich läuft so ein Gamedrive zu Wasser ähnlich ab wie an Land. Immer da, wo sich die Fahrzeuge drängeln, ist was zu sehen.
African Darter
Pied Kingfisher
White-fronted Bee-eater
Zu Beginn der Tour fast spannender als die ersten Tiersichtungen finde ich als Hobbyfotograf das Fotoboot, das auch auf dem Chobe unterwegs ist
. Wie die Hühner auf der Stange sitzen da mehrere Fotografen auf drehbaren Stühlen, mit fest am Stuhl montierten Stativen und beeindruckendem Fotoequipment nebeneinander
. Bei jeder Sichtung bewegen sich Stühle und Objektive synchron in die entsprechende Richtung. Ich bin belustigt und fasziniert zugleich.. Klar, dass ich mich auch mal danach erkundigt habe, durch Nennung des Preises für eine solche Tour hat sich das ganze für mich sofort erledigt
. Letztendlich sehen die da auf dem Boot auch nichts anderes wie wir.
Und das, was wir sehen ist schon toll. Denn endlich sehen wir die heiß ersehnten Hippos, dazu Elefanten en masse, Krokodile, Vögel und und und …
Den Größenvergleich zwischen Pavianen und Impalas finde ich krass:
Auch unseren ersten Büffel entdecken wir, versteckt liegt er im Schatten, kaum zu sehen, aber immerhin.
Damit haben wir dann in unserem zweiten Afrika-Urlaub die Big Five voll, Nashörner haben wir ja letztes Jahr im Etosha gesehen
. OK, beim Leoparden haben wir auf Düsternbrook etwas nachgeholfen
…
Elefanten und Wasser – eine magische Verbindung.
Dieser hier sitzt wie ein kleiner Junge im Süßwarenladen mitten im überflutenden Gras und weiß gar nicht, wo er zuerst hingreifen soll
. Er plantscht vergnügt herum und lässt sich auch nicht von den zahlreichen Booten stören, die teilweise recht nah an ihn heranrücken.
Kurz vor Sonnenuntergang nehmen die Boote plötzlich Fahrt auf, eine ganze Armada bewegt sich im Eiltempo auf Kasane zu. Zum Sonnenuntergang müssen die Boote den Nationalpark verlassen.
Hochzufrieden wenden wir uns nun einem anderen, nicht weniger wichtigen Teil eines Urlaubs zu: Dem Abendessen
.
Die Lodge ist relativ groß, daher geht es beim Abendessen entsprechend „busy“ und rummelig zu, mit entsprechender Geräuschkulisse
. Zusätzlich ist heute Abend Livemusik. Ein Ein-Mann-Alleinunterhalter beglückt uns mit Songs von Elvis und ein paar anderen Hits aus den 60er und 70er Jahren. Noch dazu sitzen wir ungünstig direkt neben einem der künstlichen Wasserfälle, die hier überall installiert sind. Alles in allem empfinden wir das heute doch als ziemlich ungemütlich
. Kein Vergleich zu den vergangenen Abenden, an denen wir außer den Klickfröschen kaum andere Laute vernommen haben. Nach den vergleichsweise kleinen Unterkünften bisher ist das schon fast ein „Kulturschock“
.
Das Abendessen in Buffetform ist auf internationales Publikum ausgerichtet mit einer Auswahl an Gerichten, bei denen man eigentlich nichts falsch machen kann. Es ist geschmacklich in Ordnung, wir vermissen jedoch lokale Spezialitäten bzw. das „gewisse etwas“.
Dafür gibt es aber eine Art „Mongolengrill“, wo man rohes Fleisch und Gemüse selbst zusammenstellt und dies von Köchen in einem Wok frisch zubereitet wird. Leider auch hier heute kein Game.
Abendessen:
Suppe, gemischtes Salatbuffet,
Moussaka, Thunfisch-Tortilla, Mischgemüse, Reis, Kartoffeln, Nudeln, Hühnerfrikassee, „Mongolengrill“,
Cremetorte, Obst, Eis, Arme Ritter mit Vanillesoße, Käse
Gefahrene Kilometer: 261