Danke Lil
Es war wirklich eine sehr schöne Gegend. Anfangs sah man nur Steine und Geröll aber je tiefer wir in die Schlucht runter sind umso grüner wurde es. Eine tolle Abwechslung zu der ansonsten eher ariden Gegend.
Und noch ein Tag
11/04 Donnertag
Nach zwei Stunden Fahrt sind wir bereits am Sesriemcanyon. Unsere Permits hatten wir ja schon in Swakopmund besorgt. Nach einer strengen Kontrolle derselben dürfen wir in den Nationalpark reinfahren. Es ist nur eine kurze Strecke bis zum Parkplatz an dem man in den Sesriemcanyon einsteigen kann.
Der Name der Schlucht gründet auf der Tatsache , dass früher sechs Riemen eines Ochsenwagengespannes aneinander geknotet notwendig waren, um einen Kübel Wasser aus der Schlucht hoch zu holen.
Eine verdammt anstregende Arbeit.
Zur Zeit ist er staubtrocken so das wir dadurch wandern können. Am Anfang sind die Wände sehr eng, nur bis zu 2 Meter breit ist der Weg aber je weiter man läuft umso breiter wird der Canyon und zum Schluss wird er zu einem breiten Tal das ins Sandmeer hineinführt.
Fast zwei Stunden wandern wir durch diese Geröllwüste, vereinzelt sind sogar Pflanzen zu sehen und so was ähnliches wie Büsche und kleine Bäume. Natürlich muss mein Göttergatte in den Felsen rumklettern und ein wenig Unfug treiben.
Er spielt Herkules und versucht die riesigen Felsblöcke zu bewegen. Danach versteckt er sich hinter den Felsen. Das Kind im Manne halt, nur das es bei ihm ein ganzer Kindergarten ist. Hat er ein Glück das ich Kinder liebe!
Dann checken wir in der Sossus Dune Lodge ein, der einzigen Lodge im Park so das wir noch nach Sonnenuntergang unterwegs sein dürfen. Wir werden am Parkplatz abgeholt und mit dem Jeep bis zur Lodge hochgefahren, obwohl man es zu Fuss in 5 Minuten schafft. Aber mit den Koffern ?? Bei der Hitze ???
Die Lodge besteht aus vielen runden Bungalows die man nur über Holzstege erreichen kann. Unser Bungalow ist einer der Letzten in der Reihe so das wir ein ganzes Stück laufen müssen. Hat aber den Vorteil das nicht mehr allzuviele Menschen mit ihren Koffern an unserem Haus vorbei müssen, denn die Rollen machen schon ziemlichen Krach auf den Holzstegen. Das rattert ganz schön und ist vor allem morgens um fünf mehr als lästig.
Der Bungalow selbst sieht sehr gut aus, grosse Panoramafenster und Terrasse mit herrlichem Blick in die Naukluft. Links schroffe Berge und rechts rote Dünen. Dazwischen eine weite Ebene mit nur sehr wenig Vegetation.Einige Springböcke tummeln sich am Wasserloch. Sieht gut aus und trotzdem fehlt mir etwas. Ich vermisse die Farbe grün. Die gibt es hier gar nicht. Blumen? Fehlanzeige. Aber bei ganzen 10mm Regen im Jahr ist das wohl zu viel verlangt.
Nach einer kurzen Rast fahren wir dann sofort ins Sossusvlei. Bei Dune 45 machen wir halt und geniessen es die einzigen zu sein die hier hochwandern. Allerdings nicht bis auf den Dünenkamm denn wir wollen ja noch zu Big Daddy und da dürfen wir uns nicht jetzt schon verausgaben.
Da sich bei meinem Göttergatten langsam aber sicher Magenknurren bemerkbar macht packen wir Obst und Kuchen aus und picknicken unter einem der seltenen Bäume. Die Kuchenkrümel holen sich zwei süsse Wüstenmäuse so schnell das wir es fast nicht mitbekommen.
Weiterfahrt bis zum Parkplatz. Ab hier geht es nur noch im 4x4 weiter. Da müssen wir ja jetzt Luft rauslassen. Da wir keinen Luftdruckmesser im Wagen haben helfen uns drei nette Mädels aus der Schweiz und leihen uns ihr Gerät. Dabei stellen wir fest das unsere Reifen nicht die vorgeschriebenen 2 Bar sondern ganze 3 Bar Druck haben. Also lassen wir erst mal Luft ab und entscheiden uns mit 2Bar Druck die Sandpiste anzugehen.
Der Adrenalinspiegel steigt,
die Nervosität meldet sich
aber es geht sehr gut, manchmal kommt man sich vor als schwimme man im Sand aber glücklicherweise immer nur kurz. Stellenweise sind die Rillen sehr tief. Sehr spannend.
Trotzdem hoffen wir das wir uns nicht festfahren denn entgegen der Tatsache das hier eigentlich immer viele Menschen unterwegs sind, sind wir die einzigen die hier fahren.
Dann der Aufstieg auf die Düne und hier habe ich mein erstes Wow Erlebnis,
rote Sanddünen wohin man auch schaut. Alle Rotschattierungen sind dabei, Rostrot, Braunrot oder Orangerot. Winzige Sandkörner fliegen durch die Luft, Springböcke und Orixe wandern zwischen den Dünen umher. Diese Ruhe und Einsamkeit ist grossartig. Atemberaubend schön!
Dann wandern wir noch ins Deathvlei eine Art grosse Salzpfanne mit abgestorbenen Bäumen, gerahmt von den roten Dünen. Sehr impressionant. Der Weg, wenn man es denn so nennen kann, geht durch sehr viel losen Sand in den man immer wieder einsinkt. Ganz schön anstrengend und Schweisstreibend. Aber es hat sich gelohnt.
Nach all der Anstrengung schmeckt das Abendessen in der Lodge gleich doppelt gut. Das Frühstück am nächsten Morgen ist nicht so toll.
Kaffee sehr schlecht und das Angebot für eine teure Lodge nur mittelmässig oder aber wie mein Göttergatte meint „ sehr verbesserungsfähig“