THEMA: Es war wunderschön
13 Dez 2013 23:07 #316789
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  • Gypsy am 13 Dez 2013 23:07
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Hallo Fleur
Kein problem, wir haben noch ne menge Platz. Allerdings müsst ihr nach hinten denn vorne fahren ja denmächst noch unsere Söhne mit :)

@Tiggi, danke für deine Unterstüzung ,und um es vorweg zu nehmen: Unser Wagen war wirklich toll. Hat uns kein einziges mal im Stich gelassen und wir hatten keinen einzigen Platten :P

@Strelitzie Bei uns ist die "Suche nach der Ochsenkarrenspur" auch zum geflügelten Wort avanciert :silly:

@Lotusblume Eigentlich fand ich Büllsport nicht schlecht. Zwar fand ich das der Hausherr ein ziemliches Alphatier ist, aber die Lage und die Wanderwege sind toll.

@Lil Danke, immerhin wäre ohne dein Zureden der Bericht gar nicht entstanden

Morgen geht's weiter, grosses Indianerehrenwort
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13 Dez 2013 23:12 #316792
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  • Sabine26 am 13 Dez 2013 23:12
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Hallo Gypsy,

ich glaube, ich hätte auf Büllsport einen großen Schrecken bekommen :woohoo: ... die "Ochsenkarrenspur"- Bezeichnung muss ich mir auch unbedingt merken.

Viele Grüße
Sabine
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14 Dez 2013 02:11 #316800
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  • Biologe am 14 Dez 2013 02:11
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Hallo Gypsy,

wir waren im Juni 2012 auf der Gästefarm BüllsPort . Sah bei der Anfahrt eher wie ein Schrottplatz aus, aber dann entpuppte sich die ganze Sache doch als recht nette Anlage. Das Zimmer war völlig in Ordnung und zudem geräumig und heizbar! Mitten im Winter auch wichtig. Das Essen war nicht berauschend, aber wir wurden satt und bekamen auch keine Magen-Darm-Verstimmung. Der Gamedrive war toll! Viele, viele Tiere gesehen. Und ganz prima fand ich, dass man dort ganz wunderbare Wanderwege laufen kann. Die Landschaft ist sehenswert. Aber das ist ganz Namibia. Mal mehr, mal weniger. Der Bullenkopf bei BüllsPort ist beeindruckend. Ich war (fast) oben. Habe jedenfalls die Höhle erreicht. Alleine wegen der Möglichkeit, sich mal auslaufen zu können, würde ich BüllsPort wieder ins Programm nehmen.
Wir haben die Ochsenkarrenspuren 2010 gefunden, allerdings nur mit einem guten Führer. Na ja, ist eine historische Erfahrung. Für einen Biologen aber doch beeindruckend, wenn man sich klar macht, wie langsam die Natur Spuren verwischt.

Beste Grüße, und weiter so mit dem schönen Bericht
B.

PS: Einer der Söhne dieser Farm ist kurz nach unserem Besuch mit dem Auto tödlich verunglückt.
Anhang:
7x Namibia, 2x S-Afrika, ca. 45x Atlantische Inseln (Kapverden > 25x, Kanaren, Madeira, Azoren); 7x W-Afrika (Senegal, Guinea Bissau, Gambia, Sierra Leone), Marokko, Tunesien, Jemen, Madagaskar, USA, Kanada, Costa Rica, ziemlich viel ME & SE rauf und runter und kreuz und quer
Letzte Änderung: 14 Dez 2013 02:44 von Biologe.
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14 Dez 2013 11:03 #316810
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@Biologe

Den gleichen Eindruck hatten wir auch von Büllsport. Von der Strasse gesehen waren wir erst mal alles andere als erfreut. Das Wort Schrottplatz ist damals auch gefallen, nur wollte ich es nicnt so in den Bericht schreiben da ja im Nachhinein die Zimmer wirklich ganz in Ordnung waren. Allerdings wäre es kein riesiger Aufwand die Einfahrt etwas, sagen wir mal "Gästefreundlicher" zu gestalten. Aufräumen und das Schild erneuern würde schon was ausmachen.
Aber die haben sicher andere Sorgen.

@Sabine
Etwas erschrocken waren wir schon, obwohl wir beide Menschen sind die man nicht so leicht aus der Ruhe bringt. Immerhin haben wir zwei Söhne grossgezogen und hatten viel Zeit uns im Ruhe bewahren zu üben :whistle: :whistle:


10/04 Mittwoch

Wir frühstücken schon um sieben denn wir haben die Köcherbaumschlucht Wanderung gebucht. Die beginnt mit einer fast 2 stündigen Fahrt im offenen Wagen über das Farmgelände das sehr gross ist. Wir sind froh das wir unsere Fleecejacken dabei haben denn es ist doch empfindlich kalt um diese Tageszeit. Hätte nicht gedacht das es in Afrika so S....kalt sein kann.



Unser Fahrer David hat Adleraugen, er sieht Tiere wo wir nur Steine und Felsen sehen. Er reicht uns das Fernglas und dann sehen auch wir die Kudus und Orixe in der Ferne. Wer weiss, vieleicht fährt er ja auch nur über Sensoren und dann werden die Atrappen hochgeklappt. :P



Aber ich sehe dann unser erstes Erdmännchen, es sitzt am Weg und schaut ganz vorwitzig in die Gegend. Sieht süss aus. War aber weg bevor ich den Fotoapparat in Stellung bringen konnte.
Eine Hand brauchte ich um die Decke festzuhalten und dann noch eine um mich selbst festzuhalten.
Jeder ist sich selbst der Nächste. Da hat dann die Hand für den Fotoapparat leider gefehlt. :S



Am Einstieg in die Schlucht steigen wir aus und David erklärt uns noch den Weg. Wir machen aus das er uns nach vier Stunden am Ende der Schlucht wieder abholt. Dann marschieren wir los. Die Landschaft ändert sich mit jeder Kurve durch die wir gehen. Es ist wunderschön hier und der Weg runter in die Schlucht läuft sich sehr angenehm. Danach ist kraxeln angesagt, das ist zwar anstrengend macht aber Spass.



Wasserbecken mit sehr klarem Wasser laden zum Ausruhen und Abkühlen ein denn in der Zwischenzeit ist es sehr warm geworden. Wir haben schon etwas mehr als nur die Fleecejacken ausgezogen. (Nein davon gibt es kein Foto :blush: )



Aber es gibt viele Bäume und Sträucher die genügend Schatten spenden. Und wir haben Zeit. Ein grosser flacher Stein verlockt zu einer wirklich tollen Mittagspause mit Picknick ganz nah am Wasser, sogar im Wasser, wir sind schliesslich allein auf weiter Flur. Wir fühlen uns wie die ersten Menschen.



Nach dieser Abkühlung und Stärkung machen wir uns weiter auf dem Weg raus aus der Schlucht. Der Weg ist wirklich sehr gut gekennzeichnet. Ich bedauere allerdings den armen Kerl der mit dem Farbeimer bewaffnet hier durchlaufen musste um den Weg zu markieren. :pinch:

Anfänglich fand ich die Tour ziemlich teuer aber wenn man überlegt wieviel Arbeit in der Instandhaltung dieses Weges liegt dann relativiert sich das Ganze. Teilweise sind sogar betonierte Stufen in den Felsen gebaut bei besonders schwierigen oder gefährlichen Passagen, auch muss der Fahrweg durch das Gelände immer wieder ausgebessert werden.



Der Weg ist gesäumt mit Köcherbäumen und ich muss gestehen ich liebe diese Bäume. Irgendwie stellen sie für mich die Exotik Afrikas dar. Die Kraft und den Willen allen Wiedrigkeiten zum Trotz zu überleben.







Am Ende der Schlucht wartet David bereits auf uns und auf einem relativ kurzem Weg geht es zurück zur Farm. Dort geniessen wir noch die Sonne, den Pool und den blauen Himmel.

Das Abendessen ist wieder gut. Der Sohn des Hauses ist heute Abend nicht dabei. Er musste mit dem Hund zum Vieharzt, vorsichtshalber, wie uns die Farmerin erklärt. Da Affen nicht unbedingt die saubersten Tiere sind und aus Angst vor einer Vergiftung wollen sie lieber auf Nummer sicher gehen und das Tier von einem Doktor untersuchen lassen.

Dafür muss man allerdings nach Windhoek und das ist nicht gleich um die Ecke. Noch einige Einkäufe erledigen und dann wieder zurückfahren ist etwas viel an einem Tag und deshalb bleibt der Junior über Nacht in der Stadt. Kann mir gut vorstellen das er die Gelegenheit nutzt um ein wenig mit seinen Freunden abzuhängen denn so oft hat er ja keine Gelegenheit dazu. :P (Ich würd's tun) :P

Anscheinend gibt er den Hund mit einem Zettel um den Hals, auf dem der Hergang und die Behandlung vermerkt sind, beim Veterinär ab und nimmt ihn am nächsten Tag wieder mit nach Hause. Dann sind wir allerdings schon weg und hoffen das der tapfere (dumme) Kerl wieder ganz gesund wird.
Letzte Änderung: 13 Jan 2014 11:58 von Gypsy.
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14 Dez 2013 11:45 #316812
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  • Lil am 14 Dez 2013 11:45
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WOW Gpysy, tolle Landschaftsbilder, eins schöner als das andere :silly: :cheer: :silly: . Vor allem die Bilder am Fluss gefallen mir sehr gut :cheer: .

Obwohl ihr wahrscheinlich nicht soooo weit von Sossusvlei entfernt wart, sieht die Landschaft hier total anders aus .

Freue mich auf die Fortsetzung B) .

Liebe Grüsse Lil
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14 Dez 2013 16:21 #316854
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Danke Lil

Es war wirklich eine sehr schöne Gegend. Anfangs sah man nur Steine und Geröll aber je tiefer wir in die Schlucht runter sind umso grüner wurde es. Eine tolle Abwechslung zu der ansonsten eher ariden Gegend.

Und noch ein Tag

11/04 Donnertag

Nach zwei Stunden Fahrt sind wir bereits am Sesriemcanyon. Unsere Permits hatten wir ja schon in Swakopmund besorgt. Nach einer strengen Kontrolle derselben dürfen wir in den Nationalpark reinfahren. Es ist nur eine kurze Strecke bis zum Parkplatz an dem man in den Sesriemcanyon einsteigen kann.
Der Name der Schlucht gründet auf der Tatsache , dass früher sechs Riemen eines Ochsenwagengespannes aneinander geknotet notwendig waren, um einen Kübel Wasser aus der Schlucht hoch zu holen.
Eine verdammt anstregende Arbeit. :huh:



Zur Zeit ist er staubtrocken so das wir dadurch wandern können. Am Anfang sind die Wände sehr eng, nur bis zu 2 Meter breit ist der Weg aber je weiter man läuft umso breiter wird der Canyon und zum Schluss wird er zu einem breiten Tal das ins Sandmeer hineinführt.



Fast zwei Stunden wandern wir durch diese Geröllwüste, vereinzelt sind sogar Pflanzen zu sehen und so was ähnliches wie Büsche und kleine Bäume. Natürlich muss mein Göttergatte in den Felsen rumklettern und ein wenig Unfug treiben. :lol: Er spielt Herkules und versucht die riesigen Felsblöcke zu bewegen. Danach versteckt er sich hinter den Felsen. Das Kind im Manne halt, nur das es bei ihm ein ganzer Kindergarten ist. Hat er ein Glück das ich Kinder liebe! :kiss:



Dann checken wir in der Sossus Dune Lodge ein, der einzigen Lodge im Park so das wir noch nach Sonnenuntergang unterwegs sein dürfen. Wir werden am Parkplatz abgeholt und mit dem Jeep bis zur Lodge hochgefahren, obwohl man es zu Fuss in 5 Minuten schafft. Aber mit den Koffern ?? Bei der Hitze ??? :blink:



Die Lodge besteht aus vielen runden Bungalows die man nur über Holzstege erreichen kann. Unser Bungalow ist einer der Letzten in der Reihe so das wir ein ganzes Stück laufen müssen. Hat aber den Vorteil das nicht mehr allzuviele Menschen mit ihren Koffern an unserem Haus vorbei müssen, denn die Rollen machen schon ziemlichen Krach auf den Holzstegen. Das rattert ganz schön und ist vor allem morgens um fünf mehr als lästig. :angry: :angry:



Der Bungalow selbst sieht sehr gut aus, grosse Panoramafenster und Terrasse mit herrlichem Blick in die Naukluft. Links schroffe Berge und rechts rote Dünen. Dazwischen eine weite Ebene mit nur sehr wenig Vegetation.Einige Springböcke tummeln sich am Wasserloch. Sieht gut aus und trotzdem fehlt mir etwas. Ich vermisse die Farbe grün. Die gibt es hier gar nicht. Blumen? Fehlanzeige. Aber bei ganzen 10mm Regen im Jahr ist das wohl zu viel verlangt.



Nach einer kurzen Rast fahren wir dann sofort ins Sossusvlei. Bei Dune 45 machen wir halt und geniessen es die einzigen zu sein die hier hochwandern. Allerdings nicht bis auf den Dünenkamm denn wir wollen ja noch zu Big Daddy und da dürfen wir uns nicht jetzt schon verausgaben.
Da sich bei meinem Göttergatten langsam aber sicher Magenknurren bemerkbar macht packen wir Obst und Kuchen aus und picknicken unter einem der seltenen Bäume. Die Kuchenkrümel holen sich zwei süsse Wüstenmäuse so schnell das wir es fast nicht mitbekommen. :)





Weiterfahrt bis zum Parkplatz. Ab hier geht es nur noch im 4x4 weiter. Da müssen wir ja jetzt Luft rauslassen. Da wir keinen Luftdruckmesser im Wagen haben helfen uns drei nette Mädels aus der Schweiz und leihen uns ihr Gerät. Dabei stellen wir fest das unsere Reifen nicht die vorgeschriebenen 2 Bar sondern ganze 3 Bar Druck haben. Also lassen wir erst mal Luft ab und entscheiden uns mit 2Bar Druck die Sandpiste anzugehen.



Der Adrenalinspiegel steigt, :unsure: die Nervosität meldet sich :unsure: aber es geht sehr gut, manchmal kommt man sich vor als schwimme man im Sand aber glücklicherweise immer nur kurz. Stellenweise sind die Rillen sehr tief. Sehr spannend.
Trotzdem hoffen wir das wir uns nicht festfahren denn entgegen der Tatsache das hier eigentlich immer viele Menschen unterwegs sind, sind wir die einzigen die hier fahren.

Dann der Aufstieg auf die Düne und hier habe ich mein erstes Wow Erlebnis, :ohmy: :ohmy: rote Sanddünen wohin man auch schaut. Alle Rotschattierungen sind dabei, Rostrot, Braunrot oder Orangerot. Winzige Sandkörner fliegen durch die Luft, Springböcke und Orixe wandern zwischen den Dünen umher. Diese Ruhe und Einsamkeit ist grossartig. Atemberaubend schön!







Dann wandern wir noch ins Deathvlei eine Art grosse Salzpfanne mit abgestorbenen Bäumen, gerahmt von den roten Dünen. Sehr impressionant. Der Weg, wenn man es denn so nennen kann, geht durch sehr viel losen Sand in den man immer wieder einsinkt. Ganz schön anstrengend und Schweisstreibend. Aber es hat sich gelohnt. :)







Nach all der Anstrengung schmeckt das Abendessen in der Lodge gleich doppelt gut. Das Frühstück am nächsten Morgen ist nicht so toll. :( Kaffee sehr schlecht und das Angebot für eine teure Lodge nur mittelmässig oder aber wie mein Göttergatte meint „ sehr verbesserungsfähig“
Letzte Änderung: 13 Jan 2014 11:58 von Gypsy.
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