Tag 6 - 20.09.2012
Am heutigen Tag müssen wir leider unser lieb gewonnenes Premium Waterhole Chalet in Richtung Halali verlassen. Aber wir freuen uns sehr auf das was noch vor uns liegt. Die Route nach Halali soll uns über den Pan Lookout, Nebrowni, Kapupuhedi, Ondongab, Homob, Sueda, Charitsaub, Salvadora und Rietfontein führen.
Um 7 Uhr verlassen wir Okaukuejo. Schon nach kurzer Fahrt wartet das erste Highlight auf uns: Hyänen mit einem Springbockkill!
Einige Schakale schleichen ständig um die Hyänen und hoffen auch etwas vom Springbockbraten abzubekommen
Wir beobachten die Szene so lange bis die Tiere immer weiter weg ins hohe Gras ziehen und genießen unterdessen den Sonnenaufgang.
Beim Stopp am ersten Wasserloch sehen wir viele Zebras. Nach einiger Zeit kommt noch eine Herde Gnus hinzu.
Das nächste Wasserloch ist ziemlich verwaist. Insgesamt sind an der Pan recht wenige Tiere zu sehen.
Erst als wir in Rietfontein ankommen ist wieder richtig was geboten. Es zieht gerade eine Herde Elefanten zum Wasserloch.
Es wird getrunken, gebadet, mit Schlamm und Staub um sich geschmissen, einfach alles was das Elefantenherz begehrt. Man kann richtig sehen welchen Spaß die Elefanten dabei haben. Als alle fertig mit trinken und baden sind messen zwei ihre Kräfte, dann ziehen sie alle davon.
Als wir weiterfahren müssen wir durch einige Kilometer Baustelle, da die Straße hier neu gemacht wird. Wir fahren nach Halali, checken ein, gönnen uns ein Eis und machen einen Abstecher zum dortigen Wasserloch. Da ist in der Mittagshitze aber auch nicht viel geboten. Wir sitzen etwa eine halbe Stunde dort, aber außer einem Buschhörnchen kommen keine Tiere.
Wir suchen uns für den Nachmittag noch eine kurze Runde zu den Wasserlöchern Helio, Goas, Noniams und Nuamses aus. Für mich ist Nuamses das erklärte Ziel des Weges, da ich im Buch über die Sichtungen gelesen habe, dass dort 2 Tage zuvor am späten Nachmittag ein Leopard gesehen wurde. Zuerst geht es aber nach Helio wo so gar nichts zu sehen ist. Wir fahren daher direkt weiter nach Goas und Noniams. Zuerst sind nur ein paar Vögel zu sehen, aber nach etwas Wartezeit kommen eine Giraffe und eine Herde Zebras.
Dann geht es für uns weiter nach Nuamses. Das Wasserloch ist bis auf zwei parkende Fahrzeuge komplett ausgestorben. Die beiden sehen aber so aus, als ob sie da schon was länger stehen und auch vor Torschließung nicht mehr wegfahren. Die Seitenscheiben sind zum Schutz vor der Hitze verhangen. Ich sehe das als gutes Zeichen und wir stellen uns daneben mit gutem Blick auf das Wasserloch. Eine halbe Stunde vergeht und nichts ist zu sehen. Nach einer knappen Stunde beginnt Chris etwas ungeduldig zu werden und fragt mich, ob ich allen ernstes bis zur Torschließung hier warten will. Ich beantworte das mit einem klaren JA und biete ihm zum Überbrücken der Wartezeit ein paar Kekse an. Etwas murrend, weil er das schöne Abendlicht nicht zum Fotografieren nutzen kann sondern warten soll, nimmt er die Kekse. Den Blick haben wir beide weiterhin auf das Wasserloch und das dahinterliegende hohe Gras gerichtet.
Auf einmal ruft Chris „DA!“, wirft die Kekse weg direkt auf mich und kramt hektisch seine Kamera vom Rücksitz. Im hohen Gras hüpft auf einmal ein Leopard in die Höhe und ist danach sofort wieder im Gras verschwunden. Wir sitzen beide ganz aufgeregt mit unseren Kameras da und warten was als nächstes passiert. Ich mache einem der anderen Fotografen winkende Bewegung in die Richtung wo wir den Leoparden gesehen haben, aber der starrt mich nur verständnislos an.
Der Leopard entschließt sich nach einigen Minuten seine Deckung zu verlassen und zum Wasserloch zu kommen.
Er setzt sich an den Rand des Wassers, schaut sich um und fängt dann an zu trinken.
Rasch steht er wieder auf und läuft einige Schritte weiter entlang des Wasserlochs. Ich bin total fasziniert und mache unzählige Fotos.
Der Leopard zieht sich etwas an den Rand zurück und legt sich hin. Dort bleibt er einige Zeit liegen. In der Zwischenzeit sitze ich bei heruntergekurbeltem Fenster auf der Autotür um besser zu sehen. Aus einem anderen Auto winkt mir einer zu und deutet in die Richtung weg vom Leopard. Dort ist plötzlich ein Nashorn aufgetaucht! Zielstrebig läuft es auf das Wasser zu und beginnt zu trinken.
Kaum hat das Nashorn zu Ende getrunken streckt sich der Leopard einmal. Er schleicht sich etwas näher an das Wasser heran und legt sich wieder hin.
Die erneute Ruhepause ist allerdings nur von sehr kurzer Dauer, dann steht der Leopard wieder auf und macht sich daran die Umrundung des Wasserlochs fortzusetzen.
Dabei kommt er immer näher auf uns zu und trinkt sogar nochmal. Ich bin nur noch am Staunen und mache gar keine Bilder mehr. Schließlich läuft der Leopard wieder nach hinten, legt sich nochmal hin und verschwindet dann wieder im hohen Gras.
Für uns ist es nun an der Zeit zurück nach Halali zu fahren. Perfektes Timing. Wir duschen, gehen zum Essen und sitzen danach noch ein bisschen auf unserer Terrasse und trinken ein Savannah, bevor wir recht früh ins Bett gehen.