06. Juni 2011
Das Bett war etwas zu kurz für uns, insgesamt war die Nacht aber OK. Duschen, Auto beladen, auschecken und um 08.15 kommen wir als Letzte beim Frühstück an, die Gruppen sind schon weg. Von allen werden wir wieder sehr freundlich begrüßt. Erstaunlich: Das umfangreiche Buffet ist noch vollständig und komplett aufgebaut. Oft sieht es nach dem großen run ja ziemlich abgefressen aus, aber hier fehlt nichts! Ein dickes Kompliment!
Wir langen richtig zu und lassen uns Zeit. Wir werden umsorgt, es wird noch mal frischer Kaffee für uns gekocht, alle sind gut drauf. Wissend, dass wir schöne Landschaften auslassen, haben wir beschlossen, heute die faule Variante über die B1 zu fahren. Also haben wir genügend Zeit. Nach dem Frühstück machen wir noch einen Gang durch die Anlage, die uns ganz gut gefällt. Die Gelegenheit für Fotos, da alle Gäste bereits weg sind... aber der Wind ist uns zu kalt, also husch, husch.
Die Anib Lodge wird hier im Forum ja sehr kontrovers diskutiert. Ich kann gut mir vorstellen, dass es laut wird, wenn es voll ist. Wir waren mit der Lodge und dem Preis-Leistungs-Verhältnis aber sehr zufrieden. Bei den Angestellten hatten wir den Eindruck, dass sie gut angelernt sind und es auch eine funktionierende Kommunikation zwischen den Ebenen gibt. Das Essen war mit eins der Besten auf unserer Reise. Auch auf die Gefahr hin, dass es voll und laut werden kann - wir würden wiederkommen!
09.15 sind wir auf der pad. Unser Thermometer zeigt 05°, kein Wunder, dass ich in meinen Sandalen kalte Füsse habe!
Die B1 ist in der Tat langweilig, erst hinter Rehoboth wird es mit den Bergen interessanter. Leider ist es diesig, kein schönes Licht für Fotos. Und es ziehen etliche Wolken auf, die wir in Deutschland als Schönwetterwolken einstufen würden. Um 11.00 haben wir mollige 23°.
Unterwegs treffen wir wieder auf viele Mastenbewohner - ich hoffe, dass ich mit meiner Identifizierung als Pale Chanting Goshawk richtig liege?
Um 12.30 erreichen wir nach 283 km entspannter Fahrt unser Ziel, die
„Casa Piccolo“ in
Windhoek. Claudia begrüßt uns und bittet uns um etwas Geduld, denn unser Zimmer ist noch nicht fertig. Wir sehen uns solange um und sind ganz zufrieden: Schlicht aber neu und sauber. Die Nr 15 ist schön groß, hell, neu eingerichtet, mit vielen Ablagemöglichkeiten. Das Zimmer gefällt uns, wir machen uns breit und nehmen eine kurze Siesta (die Betten sind lang und gut, die Decken mollig).
Danach fahren wir um die Ecke in ein Café, das mitten in einer Gärtnerei liegt. Der Kuchen ist OK, der Cappucino gut und auf geht es in die Stadt. Auf dem Parkplatz vor der Touri-Info stehen wir aber unentschlossen wie „Pik 7“ rum und wissen nicht so recht, was wir eigentlich machen wollen.
Wir stellen gerade fest, dass wir gar nicht in der Stimmung auf Stadt sind. Ups! Ein bisschen ziellos laufen wir durch die Gegend und außer den wenigen typisch deutschen Häusern ist Windhoek für uns recht nichts sagend. Es weht ein kalter Wind. Wir gehen zum Craft Market - der bietet für uns aber wenig Neues. Salatbesteck, Giraffen, Straußeneier... haben wir schon zu Hause. Die meisten der Geschäfte gibt es auch in Südafrika. Ich habe keine Lust, Fotos zu machen. Und es wird kälter...
Schlag 17.00 leeren sich die Straßen und da wir nicht noch viel fahren wollen, gehen wir schon auf einen Aperitif ins „
Restaurant Gathemann“. Hm, Campari-Orange, lecker! Wir sind so früh die einzigen Gäste, sehen uns im schön dekorierten Restaurant um, studieren Reiseführer und Speisekarte und sind jetzt ganz zufrieden. Mein Schatz entscheidet sich für ein Wildschnitzel, für mich Fischfan gibt es Seezunge mit Prawns. Oh, wie fein!!!
2 riesige, zarte Schnitzel munden vorzüglich. Und meine Seezunge ist groß, saftig, und fleischig. Nur die Sauce zu den Prawns ist mir zu salzig. Dazu Bier und Weißwein... Sehr gute und feine Küche, angenehmes Ambiente - aber auch teuer!
Zurück in unserem Zimmer untersuchen wir die Lüftung in der Decke und versuchen, ihr Wärme zu entlocken. Ein Anruf bei Claudia schafft Klarheit: Es ist nur eine Kühlung für den Sommer. Na denn: Noch einen heißen Tee kochen, die Wärmflaschen füllen und schnell ab unter die doppelten Decken. Im Zimmer ist es mittlerweile unangenehm kalt.
Claudia sagte vorher noch, dass Wolken in Windhoek im Winter kein gutes Zeichen wären. Das bedeute Kälte!