Die Knäckebrote sind heute wohlbehalten nach dreieinhalb Wochen aus Madagaskar zurück gekommen (was es mit diesem Begriff auf sich hat, steht
hier). Schwerpunkt dieser Reise war die Ostküste, mit Canal des Pangalanes, Masoala-Regenwald und Ile Sainte Marie.
Vorab möchten wir schon mal ein dickes fettes
MISAOTRA an alle loswerden, die dazu beigetragen haben, dass das Projekt ein voller Erfolg geworden ist!
Rückblende:
24.06.2012 - wir stehen am Flughafen Ivato in dieser merkwürdigen Halle, die wie drei aneinandergeschraubte Finnhütten aussieht und sind auf dem Weg zurück nach Europa. Mit einem dicken Kloß im Hals verabschieden wir uns von unserem Reiseleiter und seiner Frau, die uns auf der ersten Tour begleitet hatten. Das einzige, was einen in solchen Momenten aufmuntert, ist die Hoffnung, eines Tages wieder vor diesem seltsamen Gebäude zu stehen und zu sagen
Da sind wir wieder!.
Wann das wohl sein würde?
Deux mille quatorze – zweitausendvierzehn fassen wir schließlich ins Auge. 2013 ist zu nahe und in diesem Moment waren wir so voll mit Eindrücken, dass wir uns eine sofortige Fortsetzung gar nicht vorstellen konnten. Wir wollten nicht mal nach Afrika fahren. Was übrigens aus diesem Vorsatz geworden ist, könnt ihr
hier nachlesen
Im Herbst 2013 beginnen wir dann mit der Planung für Madagaskar 2.0. Wir wollen noch mal mit Andasibe anfangen, danach ein paar schöne Ecken an der Ostküste mit Pangalanes, Masoala und Ile Sainte Marie. Die Planung gestaltet sich als sehr schwierig, weil die Verkehrsverbindungen erschreckend kompliziert sind. Insbesondere ist die Ausgangsbasis für Touren in den Masoala-Regenwald, Maroantsetra, auf dem Landweg von Süden aus praktisch unerreichbar. Damit es dann doch klappt, entsteht ein komplexes Konzept aus Mietwagen mit Fahrer, 5 langen Bootsfahrten und 3 Inlandsflügen. Unser Reiseleiter von damals macht diesmal die Organisation, begleitet uns aber nicht, was in diesem Falle auch nicht wirklich viel Sinn machen würde. Außerdem haben wir ja schon etwas Erfahrung und kommen auch so ganz gut zurecht. Im Masoala-Regenwald werden wir sowieso eine Woche von einem lokalen Guide betreut.
Nicht nur wegen der Planungsschwierigkeiten scheint die Reise unter keinem guten Stern zu stehen: am Ende verschiebt sich unser Umzugstermin so weit nach hinten, dass er fast auf die geplante Reise fällt. Nachdem wir den Umzug dann doch noch über die Bühne gebracht haben, fangen zwei Wochen vor Abflug die Piloten von Air France an, zu streiken.
In der letzten Woche suchen wir fieberhaft nach alternativen Flügen, aber die sind schon alle weg. Am Ende kommen wir mit einem blauen Auge davon: nur der Zubringer nach Paris wurde annulliert, wir kriegen einen Ersatzflug einen Tag vorher und müssen eine Nacht bei Paris verbringen.
Moose hat ein günstig gelegenes Hotel in der Nähe des alten Flughafens
Le Bourget gefunden und reserviert. Als wir am 26.09. in CDG landen, nehmen wir uns das nächstbeste Taxi zum Hotel. Wir wundern uns schon, warum der Taxameter bei 25 Euro anfängt. Am Hotel sind es 50 Euro, aber der Fahrer will 60, weil das angeblich der Minimaltarif für Flughafentransfers sei.
Ja nee, ist klar: wenn man als Air France Pilot eine Viertelmillion Euro im Jahr verdient, kann man sich auch für 60 das Taxi leisten –
Patt Probläääähm! 
.
Die Wirtin unserer schnuckeligen kleinen Pension macht mir trotz meiner bescheidenen Französischkenntnisse klar, dass wir einem Halsabschneider aufgesessen sind.
Auf dem Tisch lieten Zeitungen aus, auf einer steht auf der Titelseite in dicken Lettern
La grève kamikaze.
Immerhin liegt das Hotel sehr günstig, Wir gehen um die Ecke beim Inder zum Abendessen. Direkt nebenan ist das Luftfahrt- und Raumfahrt-Museum:
Und ein bißchen französisches Flair hätten wir da auch noch:
27.09.2014
Wir finden heraus, dass die RATP Buslinie 350 fast direkt vor dem Hotel losfährt um am Flughafen CDG hält. Kostenpunkt: 4 Euro pro Nase!
Als dann am späten Vormittag unser Schicksalsflug AF934 endlich – mit uns an Bord – abhebt, fällt uns eine FCE-Güterzugladung Last von den Schultern.
Zehn Stunden später setzt die Boeing 777 mit einem satten "Wumms" auf der einzigen Landebahn in Ivato auf und kommt vor einem Gebäude zu stehen, das wie drei aneinandergeschraubte Finnhütten aussieht. Wir steigen aus, schnuppern die ersten Atemzüge madagassischer Luft und sagen:
Da sind wir wieder!!!