Hallo Fomis,
unglaublich, aber es geht weiter!!
Viel Spaß beim Lesen
26.12.2010
Mmhh! Irgendwie wird uns heute Morgen bewusst, dass wir nur noch eine Woche hier haben, aber vielleicht gehen die Flieger, aus welchen auch immer, nicht nach Hause! Hier wollen wir jetzt jedenfalls nicht weg, heute soll es noch für zwei Nächte nach Halali gehen, also nochmal Tiere satt im Etosha. Wir lassen den Tag langsam angehen und springen nach unserem tollen Frühstück noch in den Pool. Erst gegen 11.00 Uhr verlassen wir die schöne Lodge, hier haben wir doch so viel erlebt und nette Leute kennen gelernt. Nochmals führt uns der Weg zu den Häusern der Angestellten, wir haben für jedes Kind noch Buntstifte dabei, ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk. Die Freude ist riesengroß!
Schweren Herzens verabschieden wir uns und fahren noch über das riesige Gelände in der Hoffnung vielleicht nochmals Löwen erspähen zu können, haben aber dieses Mal kein Glück. Ist aber auch ok, denn wir sind ja nicht im Zoo.
Inzwischen freuen wir uns schon wieder auf den Etosha und Halali mit dem eigenen Wasserloch und passieren kurze Zeit später das Gate zum Park. Da wir an diesem Tor die letzten Tage des Öfteren vorbei gekommen sind, können wir auch schon erahnen, wer da genau zwischen dem Gate und Namutoni als Begrüßungskomitee „abgestellt“ ist: eine wunderschöne Giraffe direkt am Wegesrand, die mit Vorliebe immer direkt vor unserem Auto die Straße kreuzt, als ob sie uns nochmal auf die Geschwindigkeitsbegrenzung aufmerksam machen möchte.
Da es inzwischen schon mittags ist, kehren wir bei Namutoni ein, um einen Snack zu uns zu nehmen und auch hier mal in den Souvenirshop zu gehen. Klar werden wir fündig und kaufen zwei T-Shirts für die Kids und ein paar Knabbereien.
Wir schauen uns auch das hiesige Wasserloch an und sind doch etwas erstaunt, da es derartig bewachsen und verschlammt ist, dass man selbst einen Elefanten nicht erkennen könnte. Gut für die Tiere, für die Besucher, die vielleicht nur einen Abstecher nach Etosha machen nicht so günstig.
Auf unserem Weg nach Halili fällt uns auf, dass die Tiere scheinbar weiter Richtung Osten gezogen sind, da wir auf dem Weg Richtung Aoba die Herden an anderen Wasserlöchern und Ebenen gesichtet hatten.
Da wir uns immer reichlich Zeit lassen, kommen wir auch erst am späten Nachmittag in Halali an, kurz eingecheckt, Zimmer bezogen, uns gefreut, denn wir können zwei schöne Doppelzimmer ( leider mit der Klimaanlage direkt über dem Kopf) beziehen und ab zum Wasserloch.
Der Weg zum hiesigen „Spektakelort Wasserloch“ ist etwas weiter, als in Okaukuejo und Namutoni aber dennoch zu Fuß gut erreichbar. Man kann bis auf das letzte Stückchen auch mit dem Auto heranfahren, falls man nicht so gut laufen kann empfiehlt sich für das letzte Stück festes Schuhwerk und eine stützende Hand. Wir sind zwei Damen begegnet, die Schwierigkeiten hatten bis zum Aussichtspunkt zu gelangen und später im Dunkeln wieder zurück. Für die war das eine abenteuerliche Kraxelei, hoffentlich fahren die nicht noch nach Twyfelfontein! Aber weiter!- Wir suchen uns ein schönes Plätzchen, die Aussichtsplattform bietet eine Menge schöner Sitzplätze, ob überdacht, bestuhlt oder man setzt sich einfach auf den Naturstein. Eines ist auf jeden Fall hier an jedem Platz gleich: MÜCKEN!!!!!!!!!!! Und zwar unglaublich viele!
Zum Glück haben wir neben unserer Foto- und Kameraausrüstung noch an lange Klamotten und das NoBite gedacht. Wir haben uns erst die Körper eingesprüht und dann mit dem „KleidungsNoBite“ die Pullis und Hosen. Wir haben diesen Teil dann einigermaßen überstanden, war aber echt nervig. Hier bin ich sehr froh, die Malariaprophylaxe zu haben, die Wahrscheinlichkeit scheint mir hier sehr hoch zu sein….
Also, wir beziehen unser Plätzchen und warten gespannt auf die Tiere und auf die Antwort der „berühmten Frage“: Was passiert 9min nach Sonnenuntergang am Wasserloch in Halali?-
Viel ist nicht an Tieren da, bis auf bestimmt 1000 MÜCKEN!
Die Sonne geht langsam unter, die Beleuchtung geht an und es ist 9min nach Sonnenuntergang…
Ein Nashorn kommt von der Seite und fängt an zu baden, ein zweites Nashorn gesellt sich dazu!
Eine kleine Gruppe Kuduweibchen schreit und schimpft, etwas muss ihre Aufmerksamkeit erregt haben oder stören sie sich etwa an den beiden Kolossen?- Nein, kaum im Scheinwerferlicht zu sehen schleicht sich ein Leopard zum Nass um zu trinken. Ein irres Spektakel! Die Kudus wollen den Leoparden mit ihren Drohrufen echt vertreiben und schaffen das auch, während sich die Nashörner nicht im Geringsten daran zu stören scheinen und in aller Gemütlichkeit baden und sich an den Steinen schuppern.
Der Leopard sucht nach kurzer Erfrischung das Weite und auch die Nashörner widmen sich wieder dem Schutz der Bäume und Büsche. Nach zehn Minuten ist alles vorbei! Schade! Bemerkenswert finde ich aber auch die Tatsache, dass die Menschen auf der Plattform fast alle sehr ruhig sind!
Im dunklen Schein der Lichter suchen wir unseren Weg nach Hause, wir bringen noch schnell unsere Ausrüstung in die Zimmer und gehen dann zum Essen. Uns erwartet ein tolles Buffet mit frisch zubereitetem Gamefleisch, viel Gemüse und anderen Leckereien.
Nach dem Abendessen schlendern wir zu unseren Zimmern, quatschen noch ein wenig. Später gehe ich ins Bad und habe plötzlich den Wasserhahn in der Hand, och nö warum denn immer ich, erst der abgebrochene Schlüssel und jetzt das?- Ich stelle jedoch fest, dass der Hahn schon sehr locker war und befestige ihn wieder provisorisch, dass er funktioniert.
Olli und ich holen unser Mückennetz runter und passen akribisch auf, dass nicht eine Mücke passieren kann. Die Klimaanlage schalten wir nach einer halben Stunde im Halbschlaf ab, da es doch über den Köpfen sehr zieht und sind kurze Zeit später in afrikanischen Träumen entschwunden…