THEMA: Zimbabwe April/Mai 2014 - oder - "How is Germany?"
25 Jul 2014 08:59 #346725
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Dienstag, 13.05.2014 Lake Chivero Kuimba Shiri Bird Park
410km


Heute verließen wir Mana Pools, daher hielten wir uns nicht so lange beim Frühstücken auf. Bis zu unserem heutigen Ziel, dem Lake Chivero nahe Harare gelegen, waren es rund 400 km. Davon war zwar alles geteert, aber der ungeteerte Part aus dem Park heraus nahm ungefähr 1,5 Stunden in Anspruch. Um 7:45 Uhr waren wir startklar. Unterwegs sahen wir noch Elefanten im Busch und wahrscheinlich junge Nyalas, da waren wir uns aber nicht ganz sicher. Sie sahen aus wie junge Kudus waren aber deutlich kleiner und irgendwie anders.



Nyalas?




Am Gate konnten wir dann auch noch unseren Müll abgeben, da in Mana nichts hinterlassen werden darf. Kurz nach dem Abzweig auf die Hauptstraße gab es eine Tse-Tse Fliegenkontrolle. Der Kontrolleur fragte aber nur nach gelesenen Zeitschriften, damit konnten wir aber leider nicht dienen :( Die Straße stieg nun stark an und wenn es nicht so dunstig gewesen wäre, hätten wir einen schönen Ausblick auf das Sambesi Tal gehabt.



Die Lastwagendichte war ziemlich hoch, ist dies doch die Hauptverbindungsroute von / nach Sambia. Unterwegs kamen wir durch wuselige Ortschaften, wo sich das Leben auf der Straße abspielte. In Chinhoy haben wir getankt und die Barreserven etwas nachgefüllt.
Um sich etwas die Füße zu vertreten bietet sich ein Besuch der Caves an. Der Sleeping Pool ist eine Art Höhle mit wunderschön dunkelblauem Wasser. Zwei Aussichtspunkte gibt es dafür. Wie gesagt, eine schöne Abwechslung nach der Sitzerei im Auto :)











Am Nachmittag erreichten wir dann den Lake Chivero. Unsere "Navigationsbetty" leitete uns mitten durch ein Wohngebiet für die hauptsächlich schwarze Bevölkerung. Es ist unglaublich, was sich hier alles auf der Straße abspielt. Es war auch gut zu erkennen wo die reicheren und wo die nicht so begüterten Leute wohnten. Unser Fahrzeugtyp wird hier sicher selten gesehen, aber es erregte auch keine besondere Aufmerksamkeit.
Der Campingplatz liegt bei einem Vogelpark für den auch Eintritt bezahlt werden muss, ob man will oder nicht :dry: Für Camping gab es eine große Wiese, wir stellten uns einfach irgendwo hin, wir waren sowieso die einzigen Gäste. Im Waschhaus gab es keinen Strom, d.h. auch erst mal kein warmes Wasser :unsure: Da es schon den ganzen Tag keinen Strom gab wurde der Generator angeworfen. Die Angestellten waren sehr freundlich und Ralf wurde gleich in ein Fußballgespräch mit der üblichen Frage "How is Germany?" verwickelt. Wir gönnten uns ein Savanna und ein Bier und saßen schön in der Sonne. An einem neuen Gehege für die Vögel wurde eifrig gearbeitet. Trotzdem war der Park nicht so mein Fall. In einem Gehege guckten uns bestimmt 10 Paar traurige Uhuaugen an :( In Freiheit gefallen mir die gefiederten Gesellen, von diversen Adlerarten bis zum Hornraben, besser.









Die letzten Tage in Mana waren wir temperaturmäßig schon verwöhnt gewesen. Der See hier lag ca. 1000 m höher als das Sambesi Tal. Dementsprechend kalt war es auch als die Sonne unterging – uns schlotterten die Knie :S Wir kochten uns Nudeln mit Tomatensoße aus der Dose. Dazu gab es Gurkensalat mit Feta. Lange hielten wir es nicht mehr aus und verschwanden bald ins Bett, es war echt ungemütlich.

Gruß

Panther
Letzte Änderung: 25 Jul 2014 09:08 von panther.
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26 Jul 2014 14:58 #346903
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Mittwoch, 14.05.2014 Great Zimbabwe, Norma Jean's Lakeview Resort
385km

Ein schöner Anblick erwartete uns heute morgen - der Lake Chivero mit Nebelschwaden über dem Wasser und blauer Himmel mit Sonnenschein. Wir waren schon früh abreisefertig, um 7:30 konnte es schon losgehen.





Wir mussten die "Autobahn" ein Stück zurück fahren und kamen in den morgendlichen Berufsverkehr rund um Harare :blink: Schulkinder wurden ein- oder ausgeladen, Leute liefen über die Strasse, Fahrzeuge hielten plötzlich am Strassenrand, andere wiederum fuhren elendig langsam. Es herrschte ein schöner Trubel und ich kam aus dem Schauen nicht mehr raus - Ralf musste sich ja auf den Verkehr konzentrieren :cheer: Auch eine Polizeikontrolle passierten wir, wurden aber durchgewunken. Irgendwann bogen wir ab und kamen in ruhigere "Gefilde".
Richtung Masvingo zog es sich immer mehr zu, dunkle Wolken waren am Himmel - es war aber Gottseidank nur Nebel :dry: Wir erreichten gegen Mittag das Norma Jeans Lakeview Resort und wurden freundlich begrüßt. Der Campingplatz hatte 4 Stellplätze und die Waschhäuser waren 1a. Sechs Waschräume mit Dusche, WC und zum Teil auch Badewanne - alles sehr neu und sehr sauber. Für uns einer der besten Ablutions die wir je hatten.











Wir tranken auf der Terrasse des Haupthauses Kaffe und hatten einen wunderschönen Blick über den Garten und den Lake Mutirikwi. Wir haben beschlossen uns heute verwöhnen zu lassen und haben uns zum Abendessen angemeldet.





Langsam verzogen sich auch die Wolken und die Sonne kam heraus. Wir fuhren zu Great Zimbabwe, eine der ältesten steinernen Bauanlagen südlich der Sahara. (Quelle Wikipedia: Great Zimbabwe hatte in seiner Blütephase vom 11. bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts bis zu 18 000 Einwohner, wurde von den Monarchen Simbabwes als königlicher Palast benutzt und war das politische Machtzentrum).
Als wir bei Great Zimbabwe ankamen, war gerade Schule aus und ich musste ganz viel winken ;) Wir nahmen uns keinen Führer in Person sondern nur eine Broschüre. So waren wir etwas freier, verpassten aber so sicherlich auch die ein oder andere interessante Erklärung zur Geschichte. Zuerst haben wir den Hill Complex besichtigt. Es war erstaunlich wie weit die einzelnen Anlagen auseinander lagen. Über kleine, enge Steintreppen wanden wir uns in die Höhe. Das war schon sagenhaft was hier hingebaut wurde, und das alles ohne Mörtel :woohoo: Vor allem hatten wir auch einen tollen Ausblick in die Umgebung und auf "The Great Enclosure". So "kraxelten" wir von einem Raum zum Anderen und machten viele Fotos.

























Anschließend gingen wir zum Great Enclosure und liefen auch hier, fasziniert von der Baukunst, staunend durch die Ruinen :ohmy: Als schwarze Besucher gut gekleidet mit Anzug, Schlips und Kragen ankamen, kamen wir uns in unseren Urlaubsklamotten erstmals etwas "schäbig" vor :unsure: Aber gut, wir waren ja im Urlaub und nicht auf einem Sonntagsausflug.
Dann waren wir noch im Museum; das war dann auch der Abschluss für uns an einem sehr empfehlenswerten, interessanten Ort. Wer hier in der Gegend ist, sollte das nicht verpassen.




















Auf Empfehlung unserer Gastgeberin fuhren wir noch zum Staudamm des Lake Mutirikwi. Leider war alles im besten Gegenlicht, so dass wir keine Fotos machten. Ausserdem gab es da einen lästigen Kettenverkäufer der uns dann doch etwas nervte :angry: Also fuhren wir zurück zu unserem Campingplatz. Hier duschten wir, räumten ein bisschen um und entsorgten das ein oder andere Unnötige. Es war mittlerweile ganz schön frisch geworden und wir freuten uns schon auf unser Abendessen. Es gab überbackene Tomate, Tomatensuppe und Lamm mit Gemüse und Kartoffelpüree. Alles aufmerksam und schnell von Tabula, unserem Ober, serviert. Was es zum Nachtisch gab haben wir leider vergessen. Anschließend gab es noch Tee und Kaffee - dafür konnten wir uns ins "Herrenzimmer" (Raucherzimmer) begeben. Alles "very british".



Und schon wieder ging ein schöner Tag zu Ende :(


Ein schönes (Rest-) Wochenende wünscht euch

Panther
Letzte Änderung: 26 Jul 2014 15:25 von panther.
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28 Jul 2014 09:31 #347128
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Heute müssen wir Zimbabwe leider wieder verlassen :(

Donnerstag, 15.05.2014 – Mashovela Lodge bei Louis Trichardt/Süadafrika
413km


Im Halbschlaf dachte ich mir so, wer oder was scharrt denn da draußen am Auto herum. Es waren die Tropfen aus den Bäumen – rund rum war eine dicke Nebelsuppe :huh: Wir frühstückten und machten uns und unser Auto abreisefertig. Heute geht es leider zurück über die Grenze nach Südafrika.
Wir bezahlten unsere Rechnung und fuhren durch den dicken Nebel bis zu einem Souvenirstand den wir gestern schon entdeckt hatten. Wir brauchten noch die ein oder andere Kleinigkeit :whistle: Wir waren uns relativ schnell einig, jedoch wollte unser Auto dann nicht mehr anspringen. Die Batterie, schon wieder :S Aber wir wussten jetzt wie es geht. Kabel raus, angeschlossen, Auto startete sofort. Na also. Die Kabel wurden wieder verstaut und weiter ging es durch den Nebel.
Ohne weiter Vorkommnisse erreicht wir gegen Mittag den Grenzübergang Beitbridge. Erstmal großes Rätselraten wo wir denn überhaupt hinmüssen? Aber ein paar LKW-Fahrer winkten uns in die richtige Richtung. Wir holten uns zuerst einen Gate Pass, dafür wollten sie 10 $. Das darauf das falsche Fahrzeugkennzeichen stand, hat niemand interessiert :whistle: Am Schalter daneben gab es einen Stempel in den Pass und etwas weiter nochmal einen auf den Gate Pass. Für was, das war nicht so ganz klar, aber es wird schon seinen Sinn haben. Wichtig ist, dass am Ende alle Stempel und Unterschriften auf diesem kleinen blauen Papierstreifen sind.
Wir saßen schon wieder im Auto als uns ein Mann Hilfe anbot – natürlich gegen Bares - um bei den restlichen Formalitäten schneller voranzukommen. Er wollte uns weismachen, dass es bei der nächsten Station nach einem Nummernsystem ginge und all die Autos die da rumstanden vor uns dran waren :blink: Wir ließen uns aber nicht beirren und nahmen das Angebot nicht an sondern fuhren zum nächsten grünen Gebäude, so wie es uns gesagt wurde. Hier durfte ich erst gar nicht mit, ein Offizieller wies uns zurecht – also durfte nur Ralf mit den Papieren rein, Frau musste wieder in das Auto :unsure: Ralf war auch bald wieder da und dann kam ein Polizist in Zivil (Ausweis hat er vorgezeigt) und fragte was denn da im Auto oben drin sei – das Zelt. Ja, das wollten sie sehen, natürlich in aufgeklappten Zustand. Oh Mann :evil: Aber Ralf tat wie geheißen.
Die wollten einfach nur gucken. Wir dachten nun wir hätten es geschafft. Aber denkste, kurz vorm Rausfahren hielt uns nochmal so ein Typ auf. Wenn wir ihm nichts geben würden, dann lässt er uns das Auto ausräumen – das ganz in einem sehr rüden Ton :woohoo: Zur Bekräftigung zog er eine Art Ausweis hervor, da war aber nur ein Einreisestempel drauf zu sehen. Wir „verstanden“ mal wieder nicht was er von uns wollte :whistle: Und als sich die Sache zu ziehen schien, ließ er uns fahren. Er hatte sich schon die ganze Zeit immer umgeschaut, wahrscheinlich hat er für solche Aktionen nicht allzu lange Zeit. Das würde dann doch auffallen.
Wir kamen dann auf die südafrikanische Seite und hier war es relativ easy und wir waren gleich durch. Insgesamt haben wir 45 min. gebraucht, das war nicht lang :)
Für unsere letzten zwei Nächte hatten wir noch keine Unterkunft. Wir hatten noch nichts gebucht, da so ein Grenzübertritt durchaus eine unbekannte Größe sein kann. Wir hatten dann Glück in der Mashovela Lodge – unsere erste Wahl, die "Madi a Thavha Mountain Lodge", war leider ausgebucht. Es waren dann noch ca. 1 Stunde zu fahren bis zu den Soutpansbergen.
Die Lodge lag ganz hinten in einem Tal und wir wurden superfreundlich von Onika begrüßt. Wir bekamen ein nettes Häuschen im Venda-Stil – drinnen war es kälter als draußen.







Wir räumten das Auto leer und verteilten alles auf dem großen Sofa und nach und nach wurde das Chaos dann auch weniger. Später kam noch der Guide Bethuel vorbei. Wir wollten morgen eine Tour machen „Arts & Craft“, so unsere Vorstellung und wir dachten, das hätten wir ihm auch so vermittelt :dry: Wir unterhielten uns noch eine ganze Zeit nett mit ihm. Dann wurde es allerhöchste Zeit für eine Dusche und dann Abendessen. Die Gästeanzahl war sehr überschaubar, es waren nur noch zwei alleinreisende Herren da. An der Bar tranken wir einen Amarula bevor wir unser opulentes Mahl bekamen. Vorspeise: gebackene kleine Paprika mit Mozzarella und Dip. Hauptspeise: Rumpsteak perfekt medium mit Kirschsauce und Blue cheese, dazu Kürbis und Spinatkartoffelplätzchen. Hilfe, wer soll das alles essen :woohoo: Die Zutaten waren schon etwas außergewöhnlich, aber es schmeckte. Zum Nachtisch gab es einen Schokokuchen und eine Kugel Vanilleeis. Das alles musste dringend mit einer Flasche Wein, die die Bedienungs-Azubine nach längerer Anlaufzeit brachte, runtergespült werden. Wir waren mehr als satt. Erfreulicherweise wartete ein schön warmes Bett auf uns – mit Wärmflasche :)

Morgen gehts dann zu unserer "vermeintlichen" Kunst und Handwerkstour. Ein paar Informationen über das Volk der Venda gibts hier

Gruß

Panther
Letzte Änderung: 28 Jul 2014 09:32 von panther.
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29 Jul 2014 09:26 #347302
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So, Endspurt. Die Reise geht zu Ende :(

Freitag, 16.05.14 Mashovela Lodge

Der vorletzte Tag unseres Urlaubes war angebrochen. Nach einem leckeren Rührei und extra für uns aufgebrühtem Kaffee waren wir gestärkt für unseren Ausflug. Wir fuhren mit einem offenen Safariauto an einer Venda-Ansiedlung vorbei und lernten, dass am Wochenende Waschtag sei.




Wir fuhren dann durch einen endlosen Ort, die Kinder hatten gerade Pause und waren auf der Straße unterwegs. Das war ein Gejohle und Gepfeife als sie uns sahen :woohoo: Wir hielten an einem Supermarkt, da Bethuel erkältet war und noch etwas Medizin brauchte.





Als wir dann am Dzata Ruins Museum für Venda Kultur ankamen, kam uns das Ganze dann doch etwas spanisch vor. Wir waren auf der falschen Tour :woohoo: Blöd nur, dass die Werkstätten und Läden der "Arts und Craft"-Tour alle völlig in der entgegengesetzten Richtung lagen :evil: Es war schon ganz interessant den Erklärungen von Bethuel zuzuhören und wir lernten auch einiges. Als wir dann aber durch endlose angepflanzte Pinienwälder (der ursprüngliche Baumbestand war nicht mehr vorhanden und ich denke, das die Pinien ein schnell wachsendes Holz sind) zu einer Aussicht auf eine Teeplantage fuhren, da hätten wir ihm schon am liebsten den Hals umgedreht :angry: (natürlich nur bildlich gesprochen) angesichts der ganzen Schaukelei. Schlechte Straßen usw. hatten wir mehr als ausreichend in diesem Urlaub.





Am heiligen See Funduzi, in den abgelegenen Hügeln gab es sogar eine Schule, die wir dann auch ansteuerten. Die Kinder, die vor unserer Ankunft fröhlich draußen gespielt hatten, waren auf einmal alle in den Räumen verschwunden :huh: Wir wurden freundlich von den zwei Lehrerinnen empfangen. Die Kleinen saßen mucksmäuschenstill auf ihren Stühlen und die Lehrerin erklärte uns, was gelehrt wurde. Es gab große bunte Plakate auf denen Zahlen und Buchstaben waren. Ein kleines Mädchen betrachtete uns wie Außerirdische, sie sagte nichts, nicht einmal ein Lächeln war ihr zu entlocken :( Die Jungs waren schon etwas zutraulicher und flüsterten mir ihre Namen zu, als ich sie gefragt hatte.
Der Zustand des Gebäudes könnte besser sein, ein Klassenraum war nicht zu nutzen, da schon die Decke fehlte. Es gab noch eine gemischte Klasse unterschiedlicher Jahrgänge, die Mädels und Jungs kicherten verschämt. Die Regierung sorgt aber immerhin für Mahlzeiten, so dass die Kinder nichts mitbringen müssen. Es wurde natürlich auch nach einer kleinen Spende gefragt, die wir aber gerne gaben. Wir wurden herzlich verabschiedet und wir waren versöhnt mit unserer Tour, denn die ganzen Umstände hier geben schon zu denken.











Wir kamen dann durch einen Teil ursprünglich belassenen Waldes, es war der Holy Forrest und sollte mit Respekt betreten bzw. befahren werden. Für uns war es nur ein Wald :dry:
Wir erreichten dann einen Picknickplatz, wo wir unser Mittagessen einnahmen. Mit Tischdecke, extra bequemen Stühlen und lecker Kartoffelsalat, Hähnchen, Sandwiches, viel zu viel für uns. Den Rest bekamen die Bauarbeiter, die nahebei eine Lodge bauten, ein paar Häuschen standen schon – es sah nicht schlecht aus.





Auf schlechter Strecke passierten wir kleine Ansiedlungen mit freundlichen Menschen. Ich habe noch nie so viel gewunken. Nach gefühlter Ewigkeit erreichten wir wieder Asphalt :S Die Sonne ging schon langsam unter und auf der Straße herrschte das pralle Leben. Staubig und k.o erreichten wir wieder unsere Lodge, wo wir erst mal einer Grundreinigung bedurften. Zum Abendessen gab es heute eine etwas leichtere Variante, Zwiebelsuppe zur Vorspeise danach Lamm und Reis und zum Nachtisch Karamellcreme. Alles sehr gut. Dann fielen wir nur noch ins Bett.

Samstag, 17.05.14 Johannesburg - München
427km


Morgens packten wir die letzten Dinge zusammen, gingen Frühstücken und zahlten unsere Rechnung bei der stets freundlichen Onika. Natürlich sprang unser Auto nicht an :evil: , aber wir waren ja geübt. Wir hatten heute über 400 km vor uns und die sollten gut zu schaffen sein, denn unser Flug ging erst um 21:00 Uhr. Wir kamen gut voran, die N1 ist mit 120 km/h gut zu befahren und der Verkehr war auch sehr übersichtlich.
Das änderte sich erst, als wir uns Johannesburg näherten. Fast auf die Minute pünktlich erreichten wir die Verleihstation von Bushlore in Midrand gegen 14:00 Uhr, so wie wir es zuvor vereinbart hatten. Normalerweise ist da Samstags nicht offen, aber zwei Mitarbeiter warteten schon auf uns. Am Auto gab es nichts zu beanstanden und unsere übrigen Sachen wie Spüli, Tücher etc. wurden gerne genommen ;)
Am Flughafen mussten wir erst einmal den Eincheck-Bereich suchen und wurden dann auch gleich die Koffer los. Eine gute Sache war die Bidvest Lounge, hier kann man gegen 598 Rand (2 Personen) 3 Stunden verbringen. Es gibt Getränke, auch alkoholische, Suppe und einige Kleinigkeiten zu essen. Das war eine ganz angenehme Atmosphäre und wir können das nur empfehlen. Später liefen wir noch durch die Souvenirläden bis es dann so weit zum Einsteigen war. Das Flugzeug war voll und wir hatten Glück, das die Stewardess mit dem Essen bei uns anfing – bei den Getränken zu erst waren wir noch die letzten. Da gibt es dann wenigstens noch Auswahlmöglichkeiten. Der Flug war ruhig und nach einem Gläschen Wein, konnten wir dann auch etwas schlafen. Überpünktlich um 7:10 Uhr am Sonntag früh landeten wir wieder in München wo uns die Schwiegereltern abholten.
Ein wunderbarer, erlebnisreicher Urlaub war zu Ende.


Gruß

Panther
Letzte Änderung: 29 Jul 2014 09:37 von panther.
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29 Jul 2014 10:29 #347320
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Nachdem wir unseren Reisebericht nun fertig haben und unsere Reise dadurch nochmal erleben durften erst einmal ein Grosses Dankeschön an alle Mitleser, "Danke-Button-Drücker" und Kommentatoren :)

Ein kleines Fazit darf natürlich nicht fehlen ;)

In der Vorbereitung dieser Reise hatten wir natürlich die üblichen Bedenken wenn man als Zimbabwe-Neuling dieses Land bereist. Vom komplizierten Grenzübergang, über marode Campingplätze bis hin zu bestechlichen Polizisten war so ziemlich alles dabei. Letztendlich haben sich unsere Befürchtungen nicht bewahrheitet, auch wenn man bei der ein oder anderen Situation schon etwas hartnäckig sein muss ;) Ein allgemein gültiges Rezept für den Grenzübergang oder die Roadblocks gibt es aber unsere Meinung nach nicht. Die Sonnenbrille abnehmen und lächeln hilft schon erst mal :) Der Rest ist situationsabhängig.
Dank der hier veröffentlichten Reiseberichte fiel es uns auch leichter diese Reise anzutreten und wir hoffen daß unser Reisebericht ebenfalls dazu beiträgt dass der ein oder andere dieses Land bereisen wird.

Fauna und Flora:
Landschaftlich ist Zimbabwe sicherlich ein Highlight. Das kann man auf Bildern gar nicht wiedergeben. Tiere hätten wir uns sicherlich etwas mehr gewünscht, was sicherlich auch unserer Reiszeit geschuldet war, aber wir waren auch so zufrieden ;)

Camps:
Teilweise sind die Camps bzw. die Ablutions in einem desolatem Zustand. Da hilft eigentlich zukünftig nur noch abreissen z.B. Main Camp im Hwange :( Die Wardens geben sich aber allergrösste Mühe mit den vorhanden Mitteln das Beste herauszuholen. Dafür auf jeden Fall den "Daumen hoch" (wo ist der Smiley?)

Strassen:
So lange die Strassen geteert sind, sind sie auch gut in Schuss und man kann das Land wirklich bequem bereisen. Sobald es aber auf die ungeteerten Strassen geht, wird/kann es sehr ruppig werden. Thats Africa. Nervt zwar manchmal, kann man aber gut aushalten :)

Versorgungslage:
Wir haben immer und überall wo wir einkaufen oder tanken wollten dass bekommen was wir benötigten. Das ist natürlich nur ein Snapshot, das kann morgen auch schon wieder anders sein.

Menschen:
Alle Einwohner, ob weiß oder schwarz, waren sehr freundlich und aufgeschlossen. Vor allen Dingen die Frage "How is Germany?" brachte immer wieder genügend Gesprächsstoff. Und für alle die sich sonst nicht für Fussball interessieren: macht euch ein bisschen über die Mannschaften und Spieler schlau. Die schwarzen Zimbabwer wissen fast alles über die Bundesliga :ohmy:
Politische Diskussionen gab es nicht. Im Gegensatz zu den Zimbabwern in Südafrika die ein sehr eindeutige Meinung zu Mugabe haben. Zitat an einer Tankstelle in Johannesburg: "Wir warten nur darauf dass Mugabe stirbt, dann können wir wieder zurück in unser Land" . Zitat Ende.

Als Tourist kann man den Zustand des Landes im täglichen Leben natürlich nur schwer erfassen, aber dass es nicht zum Besten steht sieht man natürlich. Riesige Getreidespeicher die aber augenscheinlich leer sind, Traktoren die schon seit Ewigkeiten keine Wartung mehr gesehen haben (aber trotzdem "fahren") und Häuser die mehr als renovierungsbedürftig sind.

Würden wir wieder hinfahren?
Ein eindeutiges "Ja" auch wenn man die zukünftige Entwicklung sicherlich beobachten muss.

So, das wars nun mit unserem Fazit. Leider ist der nächste Urlaub noch soooo weit entfernt. Aber wir werden die Zeit mit dem Lesen von Reiseberichten überbrücken ;)
Und das Erstellen eines Fotobuchs und einer Diashow steht ja auch noch an :)

Danke nochmal an alle "Mitreisenden" von

Martina + Ralf
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