THEMA: Die Eulenmuckels 2016 in Namibia und Botswana
28 Nov 2016 23:18 #453969
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  • Eulenmuckel am 28 Nov 2016 23:18
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Auf direktem Weg fuhren wir Richtung Küste und erreichten die Hauptstraße in Höhe der Robbenkolonie Cape Cross. Auf den letzten Kilometern Richtung Atlantik nahm die Temperatur mehr und mehr ab. Während wir im Messum-Krater noch 26 Grad hatten, zeigte das Thermometer am Meer nur noch 13 Grad an.



Beim Bezahlen der Eintrittsgebühr sahen wir im Registrierungsbuch, dass Sönke, Sandra und Lia kurz vor uns angekommen waren. So trafen wir die drei ungeplant schon jetzt wieder. Es war frisch und bedeckt, und der starke Geruch der Robben setzte sich in unsere Nasen. Wir hatten den Eindruck, dass noch mehr Tiere versammelt waren als letztes Jahr. Überall lagen die Körper übereinander, und es blökte aus tausend Mäulern. Dazwischen saßen oder flogen Seemöwen. Wir beobachteten das Getümmel eine ganze Zeit lang, denn es gab immer wieder Neues zu entdecken. Ohne Rücksicht wälzten sich stattliche Bullen über die Kühe und ihre Kälber hinweg zum Meer, Jungtiere hingen schmatzend an den Zitzen ihrer Mütter, es wurde geschlafen, gekuschelt und aus verschlafenen Augen umhergeblinzelt. Hin und wieder rollte sich ein Tier von der linken auf die rechte Seite oder stieg über die Leiber einiger Artgenossen hinweg, was ihm unfreundliches Schnauben einbrachte. Während der Gang der Robben an Land mit hin- und herpendelndem Oberkörper recht unbeholfen und mühsam erscheint, sind ihre Bewegungen in der starken Brandung wirklich beeindruckend. In den wildesten Fluten tummeln sie sich kopfüber in den hohen Wellen, und es grenzt an ein Wunder, dass sie nicht völlig zerschmettert an den harten Felsen aufprallen. Leider sahen wir auch zwei Seerobben, denen es nicht so gut ging. Die eine hatte sich in einer Plastiktüte verfangen, die sich als Schlinge um ihren Hals gelegt hatte, und die andere war in einen Draht geraten, der ebenfalls in ihren Hals schnitt. Da die eine Robbe nicht weit vom Besuchersteg entfernt lag, wäre Ruth am liebsten gleich selbst losmarschiert und hätte die Plastiktüte zerschnitten. Das trauten wir uns dann aber doch nicht.



















Bald waren wir ziemlich durchgefroren, da wir immer noch kurze Hosen anhatten, und so machte es uns nicht viel aus, unseren Weg fortzusetzen. Den Gestank konnten wir ohnehin nicht mehr länger ertragen (wir waren uns sicher, dass er uns in Haaren und Kleidung begleiten würde).
Eine gute Stunde brauchten wir bis Swakopmund. Inzwischen war die Sonne zum Vorschein gekommen. Bei Meike und Klaus tranken wir Kaffee und unterhielten uns ein wenig. Dann räumten wir alle Sachen ins Zimmer und duschten den Robbenmief ab. Zum Abendessen gingen wir in den Secret Garden und aßen ganz untypisch für Afrika eine Pizza.

Kilometer: 258
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29 Nov 2016 00:29 #453974
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Hallo Eulenmuckels,

ihr habt ja echt tolle Fotos und einen super Bericht geschrieben. Namibia hat scheinbar noch einige wunderbare Orte zu bieten. Freue mich auf weitere Bilder und wie eure Reise weitergehen wird

Gruß Markus
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29 Nov 2016 11:24 #453993
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  • Guggu am 29 Nov 2016 11:24
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Liebe Ruth und Uwe,
wieder so so so schön. Ich genieße die schönen Fotos von der Robbebkolonie ohne den dazugehörigen Odeur :) ;) .
Der Namibschmätzer ist einer der Bipperle die ich auch kenne – dank Prof E. :whistle:
Am besten gefallen hat mir bei den letzten Beiträgen „Springende Ruth unter dem Steinbogen“ und „Man showering“ :P :silly:

Dankegrüße
Guggu
Reiseberich Namibia August 2012: Tagebuchaufzeichnungen einer Wikingerin in Namibia
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29 Nov 2016 12:03 #453997
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  • fidel am 29 Nov 2016 12:03
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Hallo,

als leidenschaftlicher Fotograf muss ich auch ein paar Sätze des Mitfühlens zu der Situation an der Spitzkoppe loswerden. Ich kenne solche Fototouren leider auch zu genüge. Ein derart unnachgiebiges Verhalten kam mir jedoch zum Glück noch nicht unter, das hängt vermutlich stark von der Person des Guides ab. Ich weiß auch, wie schmerzhaft es ist, wenn eine lange im Voraus geplante Aufnahme nicht zustandekommt. Wenn nur das Wetter einen Strich durch die Rechnung macht, ist es ja ok, aber auf diese Weise um ein Bild gebracht zu werden ist schon heftig. Ich glaube ich hätte die Herren einfach nach einiger Zeit ignoriert und wäre ihnen notfalls einfach ins Bild gelaufen. Manche Menschen muss man manchmal einfach zu gegenseitiger Rücksichtnahme zwingen. Zum Glück gibt es dort immerhin auch noch eine Menge weiterer toller Vordergründe, wie ihr mit der Strartrailaufnahme eindrucksvoll gezeigt habt.

Wir hatten uns im Oktober auch extra den Platz unterhalb des Bogens ausgesucht, weil ich bereits die Sorge hatte, dass wir nicht die einzigen sein könnten, die Nachtaufnahmen vom Bogen machen wollten. Letztendlich hatten wir jedoch Glück und konnten ungestört dort fotografieren.

Es ist Wahnsinn, wie viel heller das Mondlicht bei euren Aufnahmen ist. Wir hatten eine mondlose Nacht und damit zwar eine fantastische Milchstraße, aber große Schwierigkeiten, wenigstens etwas Licht in den Vordergrund zu bringen (auf Lasershow hatten wir nicht so Lust - da sie m.E. selten natürliche Ergebnisse liefert). Ich möchte mich dem allgemeinen Lob euer Bilder, insbesondere der Nachtaufnahmen gerne anschließen. Mir gefällt vor allem der Bildaufbau bei eurem Bild des Bogens. Ich habe leider immer nur ein 14mm oder ein 24mm Objektiv zur Verfügung. Bei 14mm wird der beeindruckende Vordergrund oft zu klein, bei 24mm passen nicht genug Sterne drauf.. Eure Aufnahmen zeigen, dass ich wohl häufiger versuchen sollte, mit anderen Brennweiten als 14mm Sterne zu fotografieren, zur Not kann man ja auch noch stitchen.

tl,dr: Mein Beileid für den Fehlschlag mit Strartrails vom Felsenbogen und großes Lob an eure gesammelten Werke!

Viele Grüße,

fidel
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29 Nov 2016 20:44 #454042
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@Markus:
Namibia hat scheinbar noch einige wunderbare Orte zu bieten.
Oh ja, viele! Den Süden, den Nordwesten und dazwischen auch noch welche. Namibia ist wunderschön.

@Guggu: Vielen Dank für die Bild-Titel. Und ja: Prof. E. ist wirklich eine Instanz. ;-)

@fidel: Dass ich am Rock Arch an der Spitzkoppe keine Sternenaufnahmen machen konnte, wie ich das vorhatte, war zwar schade, hat mich aber auch nicht in eine Depression gestürzt. Zum einen weiß ich, dass ich irgendwann wieder mal dort sein werde, und andererseits gibt es – wie du auch geschrieben hast – viele andere schöne Ausblicke in Namibia.
Beim Mondlicht bin ich immer hin- und hergerissen. Mit Mondlicht sieht man auf den Fotos viele Details der Umgebung, und man kann auch nachts die Schatten fotografieren. Aber ohne Mond kommen die unzähligen Sterne viel mehr zur Geltung. Das gefällt mir noch etwas besser.
Den Sternenhimmel fotografiere ich am liebsten mit kleinstmöglicher Brennweite. Das sind bei mir 17 mm.
Vielen Dank für das Kompliment. Es werden im Laufe des Reiseberichts immer mal wieder ein paar Nachtaufnahmen dabei sein.

Viele Grüße
Uwe
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29 Nov 2016 21:02 #454047
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Guten Abend Ihr Zwei,

momentan hechel ich euch ein bisschen hinterher :S - unterwegs habe ich dann aber mit Freude festgestellt, dass auch dieses Jahr euer Beleuchter wieder mit auf Reisen durfte :woohoo: ! Also diesen Typen würde ich ja schon zu gerne mal kennen lernen ;)

Jetzt hoffe ich aktuell auf ein neues Kapitel mal nicht zu nachtschlafender Zeit - dann hätte ich heute nämlich ein schönes Betthupferl :)

Gutsnächtle und liebe Grüße von Bele
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