Unser zweiter Tag in Delhi ist wieder voll von exotischen Eindrücken. Wir beginnen mit dem Besuch einer Moschee Anlage und Grabstätte, dem Humayun Tomb. Die Anlage ist umringt von vielen Bäumen und es ist schön still so früh am Morgen obschon wir ja in einer Grossstadt sind. Aber auch hier ist die ganze Anlage nicht sehr gut gewartet und vieles wirkt zerfallen.





Danach wollen wir uns den Old Delhi Bazaar etwas näher ansehen. Heute Montag sind die kleinen Läden und Stände offen und die Inhaber sind freundlich. Wir sind überwältigt von all den farbigen und fremdartigen Eindrücken.

Aber es kommt noch besser: wir sind sehr beeindruckt von einem Besuch ins Innere eines Sikh Tempels in der Delhi Altstadt. Hier müssen wir ein Kopftuch tragen, auch die Männer, Hände and nackte Füsse müssen vor dem Eingang gewaschen werden. Wir sehen das heilige goldene Buch und hören wie die Leute singen und beten.
Danach besuchen wir die Küchen wo in riesigen Trommeln Linsen und Reis gekocht werden um damit 20‘000 tägliche Malzeiten an Hungrige zu vergeben.







Die Leute kommen aus verschiedenen Ständen und setzen sich in Reihen auf den Boden. Dann kommen Volontäre und servieren die vegetarischen Malzeiten aus einem Kessel. Auch wird in der Küche Fladen Brot gebacken. Alle Leute essen ohne Besteck, nur mit ihrer rechten Hand, und tunken Brot in die Linsen und ins Reis und essen es auf diese Weise.





Einige Schritte weiter, findet unser Guide einen Hindu Tempel der auch gut besucht ist. Die Gläubigen beten bei den verschiedenen Götternischen wie beim Monkey Gott und der Flussgöttin und hinterlassen Opfer wie Geld, Räucherstäbchen, und viele Blumen. Wir sind etwas vor Kopf gestossen als wir eine Wand mit vielen Swastikas sehen. Aber, dieses Symbol ist hier in Indien zu Hause und hat eine ganz andere Bedeutung als dass wir es von den Nazis kennen. Es symbolisiert prosperity and good luck oder auch night und darkness. Also eher ein Ying und ein Yang.

Der letzte Besuch des Tages gilt dem Qutub Minarett. Dort hat es wieder massenweise Besucher. Die alte Moschee Anlage wurde mit den Überresten der eroberten Hindu Tempeln von der Mogul Dynastie gebaut und man sieht Hindu Steinmetz Arbeiten in den vielen Säulen. Die meisten Gesichter der Hindu Statuen wurden von den Islamischen Eroberern abgehackt.









Heute haben wir drei verschiedene religiöse Stätten besucht und all die Zeremonien waren wirklich beeindruckend. Zuletzt erzählt uns Vivek noch eine Jammerstory von den Kashmiri people wie die verfolgt würden und dass sie uns ihre “handicraft” Werke so gerne zeigen wollten. Ob wir die unterstützen wollen?
Und so kommt es wie es kommen musste: Die “armen”Kashmiri Leute sind Inhaber eines Riesen Shop mit Pashminas und Teppichen und andern Sachen. Nichts da von Erklärungen! Die wollen uns Sachen antragen und verkaufen. Wie blöd! Wir wollen ja nicht unhöflich sein, aber wir verlassen dieses Geschäft so bald es geht. Shame on Vivek! Der hat uns reingelegt!
Der Guide setzt sich selber an einer Bushaltestelle ab, und sein a Trinkgeld ist nun schmal ausgefallen!
Wir kehren mit dem Fahrer zu unserm Hotel zurück. Über die Strasse hat es viele Obdachlose die einfach auf dem Trottoir ihre Hütten oder Zelte aufgebaut haben. Dreckige, barfüssige Kinder rennen herum oder sitzen am Trottoir Rand während einige Mütter mit Kleinkindern betteln. Sie klopfen an unsere Wagenfenster und hoffen auf einen Batzen. Aber uns wurde gesagt man solle ihnen nichts geben. Ein bisschen nachdenklich ob dem riesigen Klassenunterschied betreten wir unser Luxushotel.

Hallo Sadie,

wie schön, dass Du Deine Reiseerlebnisse teilst. Ein Bericht über Indien mit Fokus auf Tiersichtungen und Kultur! Spannend, da bin ich doch direkt dabei! Mich interessiert neben den Tigern auch sehr, was ihr sonst noch an Tieren und Vögeln zu sehen bekommen habt. Indien (bzw. überhaupt Asien) hatte ich noch nie wirklich auf dem Plan. Aber nachdem ich gerade völlig begeistert aus Sri Lanka wiedergekommen bin, hat sich das geändert. Da dürfte es ja tiertechnisch auch einige Überschneidungen geben. Tiger mal ausgenommen. Ich bin gespannt, ob mir Dein Bericht Indien auch schmackhaft macht. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Liebe Grüße
Tina

Liebe Tina,
es freut mich zu hoeren dass dir Sri Lanka gefallen hat. Ich kann mir gut vorstellen, dass es dort einige der gleichen Tiere hat wie eben auf dem Festland. Elefanten hast du sicher auch gesehen. Es werden noch viele andere Tierarten in meinem RB vorkommen. aber ich glaubte dass es auf Sri Lanka auch noch einige Tiger gibt. Ist dem nicht so?
Es freut mich dass du hier mit dabei bist. Reisen ist ja eher eine subjektive Sache, so zweifle ich dass ich dir Indien 'schmackhaft " machen kann. Ich hoffe du berichtest dann am Ende....das ja noch sehr weit weg ist...
Liebe Gruesse von Katrin

Nach zwei vollen Touristentagen in Delhi, gibt es einen Szenenwechsel und wir fahren nun mit unserm Guide CB Singh und unserem Fahrer Raj gegen die Pink City, Jaipur, im Staat Rajasthan. Heute ist einer der vielen road transfers und die ziehen sich, da es immer Baustellen mit Umfahrungen auf Naturstrassen gibt und irgendwie steht immer was vor dem Auto und es geht langsam: Kühe, Kamele, Geissen, Traktoren, Tuktuks, Mopede, Fahrräder, Fussgänger; es gibt immer was zu sehen und der Transfer ist eigentlich ganz unterhaltsam.








Noch zum Indischen Essen. Leider kann mein Mann die Indischen Gerichte nicht vertragen. Er hat sowieso einen sensiblen Magen und Gerichte mit Milch oder Rahm machen ihn unwohl. Viele Gerichte sind ausserdem sehr scharf gewürzt. Ich bin nicht ganz so sensibel, liebe aber die Gerichte wie Dahl(Linsen) auch nicht. Was mir schmeckt ist der Chai Tee, Knoblauch Naan Fladen Brot, und Lassie, so eine Art yogurt. Die Frage wie man sich denn in Indien ohne indisches Essen ernährt, kam schon vor einem Jahr auf und CB beschwichtige mich mit der Antwort er würde einfach “call ahead and let them know.” Aber doch mussten wir in jedem Hotel immer wieder betonen was mein Mann essen darf und was nicht und wir mussten mit dem Küchenchef reden, so dass wir vom A La carte - und nicht vom Buffet- Menu bestellen durften, da dort meist Chinesische Gerichte angeboten wurden. Obschon CB für unsern Aufenthalt Buffet Essen gebucht hat, willigte er ein, dass wir vom a la Carte Menu bestellen dürfen.
Und so assen wir dann meistens das gleiche jeden Tag für Lunch und Dinner: Vegetable fried rice, sautéed vegetables, und Manchurian oder Sweet and sour chicken. Und denkt, das Essen wurde zwischen uns dann wirklich zum “running gag” denn jedesmal sahen die gleichnamigen Gerichte anders aus, bedeckt mit oder ohne Koriander, und schmeckten mehr oder weniger gut. Aber verhungert sind wir nicht. Zum Frühstück bestellte mein Mann immer eine Omelette aber er sagt nun dass er in den nächsten 10 Jahren keine Eier mehr essen will!

Außerhalb Jaipur ist der Hindu Monkey Tempel in einer Schlucht gelegen und den besuchen wir als erstes. Na ja, die ganze Anlage ist stark heruntergekommen, aber es macht Spaß die Mönche zu besuchen und die geben uns sogar ein Blessing und malen einen orange Tupfen auf unsere Stirn und binden uns Fäden ums Gelenk. Was genau das alles bedeutet, haben wir leider keine Ahnung. Mehr interessant sind die heiligen Kühe die die Treppen hochlaufen, die vielen Banden frechen Rhesus Monkeys, und die Pfauen. All die Wasserbecken sind grün vom Schlamm und voller Abfall. So schade.