THEMA: Ein Jahr danach – noch mal ans Nordkap
24 Apr 2021 08:07 #613716
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  • Papa Kenia am 24 Apr 2021 08:07
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Tag 4
Kurz nach 5 Uhr erwachte ich zum Leben. Da nach dem Frühstück nicht viel Zeit blieb (ich kannte ja das Tagesprogramm!), machte ich mich also bereits kurz nach halb 6 Uhr auf die Socken. Es lohnte sich. Angenehme Temperatur. Die Wolkendecke riss so langsam auf. Ich wusste vom letzten Jahr, wo ich meine Fotomotive finden würde.

Ich ging zum Nidelva-Fluss runter und machte meine Bilder von den hölzernen Speicherhäusern. Diese bieten jedem Touristen ein herrliches Fotomotiv.

















Zurück im Hotel wollte ich anschließend vor dem Frühstück noch kurz auf die Dachterrasse des Hotels. Gestern Abend hatte ich keine Fotos von da oben gemacht. Aber der Aufzug blockierte den 9. Stock. Ich fragte an der Rezeption, ob das Absicht sei.

„Was wollen Sie denn um diese Uhrzeit da oben? Fotografieren?“

„Ja, hatte ich eigentlich vor.“

„Kommen Sie, ich fahr mit ihnen nach oben.“

So viel Freundlichkeit gibt es doch nicht, oder?

Der junge Rezeptionist fuhr mit mir in den obersten Stock und ließ mich in Ruhe meine Fotos von der Dachterrasse machen.

Ich dankte ihm herzlich für seine Hilfsbereitschaft.

















Nun wurde es Zeit für das Frühstück. Ich setzte mich zu den Dreien von gestern Abend und wir ließen es uns schmecken. Viel Zeit blieb mir nicht mehr. Das war heute Morgen schon ein ziemliches straffes Programm.

Bereits um 7.40 Uhr war Abfahrt. Um 8 Uhr war schon eine Besichtigung im Nidaros Dom vorgesehen.

Sören hatte gestern Abend noch mit unserem Veranstalter in Deutschland telefoniert und uns beim Abendessen mitgeteilt, dass wir unseren heutigen Tagesablauf um eine Stunde vorverlegen. Flexibilität ist Trumpf!! Daher hatten einige Urlauber ganz schön an dem Tagesrhythmus zu knacken.

Heute war Sonntag. Ab 9 Uhr stand der Dom für die Öffentlichkeit für Besichtigungen offen. Um 10 Uhr musste allerdings die letzte Besichtigung beendet sein. Denn um 11 Uhr war Messe.

Sören hatte gestern von einer Kollegin erfahren, dass heute um 9 Uhr für vier Busladungen Hurtigruten-Gäste eine Führung gebucht war. Daher das gestrige Telefonat mit dem Inhaber unseres Reiseunternehmens. Kurzfristig wurde mal eben ein Domführer gegen Extrabezahlung exklusiv für unsere Reisegruppe gebucht. Bei der 8 Uhr Führung waren wir ganz allein im Dom. Das nenne ich dann mal Service!







Der Tagesablauf danach war wie im vergangenen Jahr: Kleine Stadtrundfahrt, Besichtigung der Festung Kristiansten.





Es folgte die Weiterfahrt nach Holm, wo wir die erste innernorwegische Fähre benutzten.



Vom Anleger in Vennesund waren es noch rund 45 Busminuten bis wir an unserem Tagesziel Brønnøysund ankamen. Nach dem Abendessen gab es eine Wanderung zum Torghatten.

Da mir klar war, dass ich den Berg Torghatten sowieso nicht hochkomme, habe ich mich und vier weitere Leute bei Sören abgemeldet. Wir blieben am Hotel und erkundeten zu Fuß die nähere Umgebung.

Gegen 22.30 waren die Wanderer zurück. Wir Daheimgebliebenen hatten wohl nichts versäumt. Die Gruppe war unterwegs vom Regen überrascht worden.


Bis bald!
Papa Kenia
Dieter
Letzte Änderung: 24 Apr 2021 08:14 von Papa Kenia.
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24 Apr 2021 14:46 #613759
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  • Sabine26 am 24 Apr 2021 14:46
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Hallo Dieter,

Dein Bericht und die tollen Bilder machen richtig Lust auf eine Norwegenreise.
Trondheim scheint auch eine sehr schöne Stadt zu sein.

Prima finde ich auch, dass Dein Bericht so super informativ ist, da kann ich wirklich Einiges an Infos mitnehmen für eine mögliche Planung - danke dafür!

Ich mache es mir weiterhin hinten im Bus gemütlich.

Viele Grüße
Sabine
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24 Apr 2021 15:41 #613768
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  • Gabi-Muc am 24 Apr 2021 15:41
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Hallo Papa Kenia,

ich bin auch dabei. Schöne farbenfrohe Fotos zeigst Du da. Wir haben vor fast 25 Jahren unsere Hochzeitsreise nach Norwegen gemacht. Ebenfalls als Busrundreise. ;) Eigentlich sehr ungewöhnlich für eine Hochzeitsreise.

Ist es eigentlich der gleiche Reiseablauf wie bei Deiner ersten Reise?

LG

Gabi
03.2022 Swakop, Etosha und Damaraland // 08:2021 Uganda // 01.2021: Caprivi // 10.2020: Etosha pur // 04.2019: KTP, Tok Tokkie Trail und Sossusvlei // 06.2018: Swakopmund und Etosha // 08.2017: Kalahari, KTP, Fish River, Soussusvlei, Swakopmund // 04.2016: Gardenroute von Kapstadt zum Addo Elephant Park
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24 Apr 2021 17:50 #613786
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Sabine26 schrieb:
Dein Bericht und die tollen Bilder machen richtig Lust auf eine Norwegenreise.
Trondheim scheint auch eine sehr schöne Stadt zu sein
.
Hallo Sabine,
Dann lies mal schön weiter! Norwegen hat viele schöne Städte zu bieten. Oslo, Trondheim, Stavanger, Tromsø, Ålesund, Hammerfest, und, und, und.
Mittlerweile bin ich Norwegen-Fan. Hätte ich nie für möglich gehalten!


@ Gabi-Muc
Hallo Gaby,
Hochzeitsreise als Busrundreise? Ja, warum denn nicht?! Es muss nicht immer Las Vegas oder die Malediven sein! Ich finde so was völlig normal und total in Ordnung!

Meine erste Tour unterscheidet sich ein wenig. Die ging von Kiel – Oslo – Stockholm – Helsinki – über Lappland bis zum Nordkap und dann die Küste runter bis Bergen. Überschneidungen gibt es also in Norwegen.

Ein schönes Wochenende Euch Beiden!

Bis morgen.

Papa Kenia
Dieter
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25 Apr 2021 08:30 #613820
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Tag 5

Es wurde der perfekte Tag!

Zunächst war Fährtag! Wir benutzten die Fähre von Horn nach Anddalsvåg. Nach einer kurzen Weiterfahrt kaperten wir die nächste Fähre von Forvik nach Tjøtta. Während dieser Überfahrt begleiteten uns eine Handvoll Schweinswale. Gegen 10.30 Uhr kamen wir an der Gebirgskette ‚die sieben Schwestern‘ vorbei!

Als nächster Programmpunkt des Tages stand die Besichtigung der Kirche von Alstahaug auf dem Plan.

Die dritte Fähre am heutigen Tage brachte uns von Sandnessjøen zur Insel Dønna, wo wir um die Mittagszeit strandeten.

Hier machten wir eine längere Pause. Kurt öffnete die Busküche und bewirtete uns mit Brühwürstchen, Plätzchen und Kaffee. Kalte Getränke waren ebenfalls reichlich vorhanden. Eine Busküche ist schon verteilhaft, wenn man mitten im Nichts steht und sich weit und breit keine Möglichkeit bietet, irgendwo etwas zu essen zu bekommen.













Am frühen Nachmittag bekamen wir noch einen herrlichen Blick vom 127 Meter hohen Hügel – Berg wäre wohl zu viel gesagt – Dønnesfjell geboten. Der Blick auf die umliegenden Inseln hatte was! In der Ferne sah man Lovund.

Letzte Änderung: 25 Apr 2021 08:43 von Papa Kenia.
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25 Apr 2021 08:39 #613822
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Tag 5 – Teil 2
Dann steuerte Kurt unseren Bus zum Bootsanleger. Wir verabschiedeten uns von Kurt. Er würde mit dem Bus bis Vågaholmen weiterfahren. Dort würden wir ihn morgen wiedersehen.

Gegen 14 Uhr sahen wir aus der Ferne ein Schiff auf uns zukommen. Unser Reiseveranstalter hatte ausschließlich für unsere Reisegruppe ein Charterboot gemietet.



Die Überfahrt nach Lovund sollte eine dreiviertel Stunde dauern. Lovund ist eine Vogelinsel und beherbergt im Sommer etwa 200.000 Papageientaucher, die hier jedes Jahr im Frühsommer brüten.

Wir waren sehr gespannt auf Lovund. Ein Besuch mit Übernachtung auf der Insel sollte unsere Erwartungen übertreffen.

Immer und immer wieder versuchte unser Kapitän recht nahe an die im Wasser dümpelnden Papageientaucher zu kommen. So dauerte die Überfahrt einiges länger. Um brauchbare Fotos zu schießen, war die Entfernung letztendlich leider doch zu groß.

Lovund war ein Traum. Hier wollte niemand mehr weg. Idylle, Stille, Romantik, Einsamkeit, geniales Wetter.







Einige Ehepaare durften in den Robour-Häuschen (alte Fischerhütten) übernachten. Diese sind wohl recht komfortabel eingerichtet.

Die restlichen Paare und die Singles wurden im Hotel einquartiert. Mein Zimmer war super und bot Blick auf’s Wasser. Hier hielt ich mich aber nur kurz auf. Ich benutzte den Fahrstuhl und fuhr auf die Dachterrasse. Der Ausblick war wirklich beeindruckend.













Nachmittags stand eine Wanderung zu den Vogelfelsen auf dem Programm. Mit Glück könnte man hier Papageientaucher aus der Nähe sehen.

Ich erkundigte mich bei Sören nach dem Schweregrad der Wanderung. Als es hieß, pro Strecke 1 Stunde laufen und zwar bergauf und bergab, war meine Entscheidung recht schnell gefallen. Ich fand, dass es im Leben schönere Dinge als Laufen gibt und meldete mich bei Sören ab.

Nachdem die Gruppe sich auf den Weg gemacht hatte, setzte ich mich auf die Terrasse und bestellte mir ein Bierchen. Bei herrlichstem Sonnenschein genoss ich das Bier

Später gesellte sich noch ein Holländer an meinen Tisch. Wir unterhielten uns ganz nett. Er war für einige Tage bei seinem Bruder zu Besuch. Dieser ist mit einer Norwegerin verheiratet und sie sind hier auf Lovund sesshaft geworden. Er erzählte, dass auf Lovund sogar ein Tag nach den Vögeln benannt ist. Der 14. April soll der sog. ‚Papageientaucherankunftstag‘ sein. Angeblich kehren jedes Jahr genau an diesem Tag zigtausend dieser niedlichen Tierchen wieder zu ihren Brutstätten zurück.

Ob es stimmt?? Eine nette Story war es auf jeden Fall.

Als die Wandergruppe zurückkam, waren einige Leute ganz schön am Hecheln.

„Das war richtig anstrengend. Hast nichts verpasst! Nicht einen einzigen Papageientaucher haben wir gesehen.“

‚Alles richtig gemacht‘ dachte ich so bei mir.

Gegen 23.30 Uhr machte ich mein letztes Foto für den heutigen Tag. Danach ging es ins Bett.



Dieser Lovund-Trip war für mich das absolute Highlight dieser Rundreise.


Bis demnächst!
Papa Kenia
Dieter
Letzte Änderung: 30 Apr 2021 22:01 von Papa Kenia.
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