Tag 4
Kurz nach 5 Uhr erwachte ich zum Leben. Da nach dem Frühstück nicht viel Zeit blieb (ich kannte ja das Tagesprogramm!), machte ich mich also bereits kurz nach halb 6 Uhr auf die Socken. Es lohnte sich. Angenehme Temperatur. Die Wolkendecke riss so langsam auf. Ich wusste vom letzten Jahr, wo ich meine Fotomotive finden würde.
Ich ging zum Nidelva-Fluss runter und machte meine Bilder von den hölzernen Speicherhäusern. Diese bieten jedem Touristen ein herrliches Fotomotiv.
Zurück im Hotel wollte ich anschließend vor dem Frühstück noch kurz auf die Dachterrasse des Hotels. Gestern Abend hatte ich keine Fotos von da oben gemacht. Aber der Aufzug blockierte den 9. Stock. Ich fragte an der Rezeption, ob das Absicht sei.
„Was wollen Sie denn um diese Uhrzeit da oben? Fotografieren?“
„Ja, hatte ich eigentlich vor.“
„Kommen Sie, ich fahr mit ihnen nach oben.“
So viel Freundlichkeit gibt es doch nicht, oder?
Der junge Rezeptionist fuhr mit mir in den obersten Stock und ließ mich in Ruhe meine Fotos von der Dachterrasse machen.
Ich dankte ihm herzlich für seine Hilfsbereitschaft.
Nun wurde es Zeit für das Frühstück. Ich setzte mich zu den Dreien von gestern Abend und wir ließen es uns schmecken. Viel Zeit blieb mir nicht mehr. Das war heute Morgen schon ein ziemliches straffes Programm.
Bereits um 7.40 Uhr war Abfahrt. Um 8 Uhr war schon eine Besichtigung im Nidaros Dom vorgesehen.
Sören hatte gestern Abend noch mit unserem Veranstalter in Deutschland telefoniert und uns beim Abendessen mitgeteilt, dass wir unseren heutigen Tagesablauf um eine Stunde vorverlegen. Flexibilität ist Trumpf!! Daher hatten einige Urlauber ganz schön an dem Tagesrhythmus zu knacken.
Heute war Sonntag. Ab 9 Uhr stand der Dom für die Öffentlichkeit für Besichtigungen offen. Um 10 Uhr musste allerdings die letzte Besichtigung beendet sein. Denn um 11 Uhr war Messe.
Sören hatte gestern von einer Kollegin erfahren, dass heute um 9 Uhr für vier Busladungen Hurtigruten-Gäste eine Führung gebucht war. Daher das gestrige Telefonat mit dem Inhaber unseres Reiseunternehmens. Kurzfristig wurde mal eben ein Domführer gegen Extrabezahlung exklusiv für unsere Reisegruppe gebucht. Bei der 8 Uhr Führung waren wir ganz allein im Dom. Das nenne ich dann mal Service!
Der Tagesablauf danach war wie im vergangenen Jahr: Kleine Stadtrundfahrt, Besichtigung der Festung Kristiansten.
Es folgte die Weiterfahrt nach Holm, wo wir die erste innernorwegische Fähre benutzten.
Vom Anleger in Vennesund waren es noch rund 45 Busminuten bis wir an unserem Tagesziel Brønnøysund ankamen. Nach dem Abendessen gab es eine Wanderung zum Torghatten.
Da mir klar war, dass ich den Berg Torghatten sowieso nicht hochkomme, habe ich mich und vier weitere Leute bei Sören abgemeldet. Wir blieben am Hotel und erkundeten zu Fuß die nähere Umgebung.
Gegen 22.30 waren die Wanderer zurück. Wir Daheimgebliebenen hatten wohl nichts versäumt. Die Gruppe war unterwegs vom Regen überrascht worden.
Bis bald!
Papa Kenia
Dieter