Tag 3
Ohne Wecker oder Handyalarm wurde ich um 5 Uhr wach. Kurz stylen und dann mit der Kamera bewaffnet bereits um 5.30 Uhr vor die Tür, um die nähere Umgebung ein wenig zu erkunden.
Lecker Frühstück gab es ab 7 Uhr. Mit dem ein oder anderen kam man nun so langsam ins Gespräch. Das war vorerst ein leichtes Abtasten. Im Großen und Ganzen schien es durch die Bank weg alles nette Leute zu sein.
Das Auschecken aus dem Hotel war ein Erlebnis. Kurt hatte die Koffer verstaut und nun saßen fast alle im Bus. Nur drei Ehepaare fehlten. Dann meinte einer der Reisenden, „wenn die noch nicht da sind, gehe ich auch noch kurz zur Toilette“.
Unser Fahrer Kurt stand mit dem Bus im Halteverbot und saß auf heißen Kohlen. ‚Knöllchen‘ müssen Fahrer aus ihrer eigenen Tasche bezahlen. Reiseleiter Sören wurde von Minute zu Minute unruhiger. Ursprüngliche Abfahrt war 8 Uhr. Viertel nach 8 Uhr kam der Pinkler wieder zurück und meinte, die fehlenden Gäste kämen nicht mehr an ihre Koffer, die noch in den Zimmern waren.
Dann ging Sören los.
Was war passiert? Diese achsosupertolle Elektronik hatte unsere komplette Reisegruppe für 7.45 Uhr ‚ausgecheckt‘. Wenn nun 7.46 Uhr noch jemand auf sein Zimmer wollte, um seinen Koffer zu holen, blockierte das System alles. Denn man hatte ja schon ausgecheckt. Und Unbefugte sollten nun mal nicht in die Zimmer. So standen die sechs Leutchen also mit ihren Karten am Aufzug, wollten auf die Zimmer um die Koffer zu holen und nix ging mehr. Keiner sprach englisch und an der Rezeption keiner deutsch.
Bis Sören dann alles klärte.
8.30 Uhr kamen wir dann endlich los.
Noch eine kleine Stadtrundfahrt, dann ging es nach Maihaugen. Maihaugen ist ein Open-Air Museum mit vielen rund 100 Jahre alten Gebäuden. Es ist eines der größten Freilichtmuseen in Norwegen. Zunächst bekamen wir im Museumsgebäude einen Eindruck von der Welt von vor damals. Danach ging es in die Außenanlagen. Maihaugen ist weitläufig, hier könnte man wohl einen ganzen Tag verbringen um alles zu sehen.
Wir hatten nicht diese Zeit zur Verfügung. Und einsetzender Nieselregen vermieste uns sowieso die Laune.
Dann nach steuerte Kurt unseren Bus wenige Kilometer weiter nach Lillehammer. Hier fanden 1994 die Olympischen Winterspiele statt. Die Skischanze war zwar nicht so beeindruckend wie die auf dem Holmenkollen. Interessant war es trotzdem.
Dann Weiterfahrt bei Regen. Sören überbrückte die Zeit, indem er einiges aus seinem Privatleben erzählte. Er gab uns jede Menge Informationen über Norwegen, die in keinem Reiseführer stehen. Sören ist ein wandelndes Lexikon und weiß auf jede Frage die richtige Antwort.
Eine Stunde vor Ankunft in Trondheim meinte Sören, dass er mit unserem Hotel telefoniert habe. In Trondheim wäre angeblich Sonnenschein und 25 Grad. Schlagartig verbesserte sich unsere Laune.
Wir kamen tatsächlich bei strahlendem Sonnenschein in Trondheim an. Das Hotel war der Oberhammer. Für mich das beste der ganzen Reise.
Zimmer super. Essen super! Tolles Ambiente! Und eine geniale Lage direkt am Wasser.
Sören hatte angekündigt, dass wir heute Abend nach dem Abendessen um 21.30 Uhr noch gemeinsam einen Spaziergang Richtung Altstadt unternehmen. Gott sei Dank war es ein wirklich gemütlicher Abendspaziergang. Und keine Rennerei. Sören kann ja auch anders. Von diesem Rundgang waren wir gegen 22.30 Uhr zurück. Ich habe mit drei Leuten – Ehepaar und ihrer Schwester (kamen aus Oberhausen) noch auf ein Bier zusammengesessen. Total nette Leute. Wir waren die restlichen Tage fast immer zusammen. Nur morgens nicht. Die Drei genossen es, morgens auszuschlafen. Sofern man bei dieser Rundreise überhaupt von ausschlafen reden konnte.
23.45 Uhr war der Tag dann auch für mich vorbei.
Bis bald
Papa Kenia
Dieter