THEMA: ECUADOR & GALAPAGOS - mal ganz was anderes!!!
29 Mai 2019 09:10 #557627
  • franzicke
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  • franzicke am 29 Mai 2019 09:10
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Hallo Schorschens,
da seid ja mal wieder herrlich eingetaucht ins pralle Leben - schöne Geschichten erzählt du da!
Und ein paar Holprigkeiten habt ihr ja bestens gemeistert! Die Sache mit dem Auto hätte mir wohl ziemlich zugesetzt ...
Überrascht bin ich doch etwas, dass es teilweise so touristisch zugeht, das hätte ich dort jetzt gar nicht erwartet. Das Programm in Baños lässt sich vielleicht ein bisschen mit Monteverde in Costa Rica vergleichen - da hatte ich mich auch aufs Schlimmste gefasst gemacht, dann haben wir aber die "Activities" in umgekehrter Reihenfolge als die große Masse gemacht und konnten dadurch die Natur sogar bei den Hängebrücken und der Zipline-Tour echt genießen.
Hat euch die Höhe denn gar nicht so zugesetzt? Die Chimborazo Lodge gefällt mir auf Anhieb. Besonders aber das Bild vom Inhaber mit seinem Gast aus Bayern.
Danke fürs Berichten, viele Grüße
Ingrid
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29 Mai 2019 10:07 #557630
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  • ANNICK am 29 Mai 2019 10:07
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Coucou Bayern Schorsch,

Mensch bei euch gibt es immer "Action"! :laugh:

Und auch immer zu essen...... :P

Bin echt gespannt wie es weiter geht.

Es grüsst
Annick
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29 Mai 2019 16:29 #557659
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  • bayern schorsch am 29 Mai 2019 16:29
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Hallo liebe Annick,
ich freue mich immer, wenn Du mit an Bord bist, das weißt Du! :kiss:
Du schreibst:
Mensch bei euch gibt es immer "Action"! :laugh:
Und auch immer zu essen......
Ha - ohne Essen keine Action, und ohne Action gibt´s auch nichts. Du hast natürlich recht, ESSEN ist für uns enorm wichtig! :)

Hallo liebe Ingrid,
auch Dir vielen Dank für Dein Interesse! :kiss:
Du schreibst unter anderem:
Hat euch die Höhe denn gar nicht so zugesetzt? Die Chimborazo Lodge gefällt mir auf Anhieb.
Na ja - über die Höhenproblematik hab ich ja schon was geschrieben, aber bereits die Überschrift für den nächsten Tag lässt "Gutes" erahnen. Du wirst schon sehen. ;)

LG an alle, und bis dann
der bayern schorsch
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29 Mai 2019 16:50 #557660
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  • bayern schorsch am 29 Mai 2019 16:29
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Tag 10, wir packen die 5000 m und fahren dann weiter nach Alausi

Heute sieht´s so aus, als könnte das Wetter sich von einer etwas besseren Seite zeigen und wir machen gleich mal die ersten Bilder:




Der Frühstückstisch ist gedeckt, und der Blick zum Chimborazo ist grandios


Ein letzter Blick zurück in die Hütte – schön war es hier, aber eine Nacht leider und wie immer zu wenig,







und bevor wir zurück an der Hauptstraße sind, können wir diesen grandiosen Berg und die Chimborazo- Lodge nochmals in etwas besserem Licht fotografieren:





Dort wo wir hinwollen ist es nicht weit, schließlich liegt die Lodge mitten im Nationalpark und man wird an der Hauptstraße gleich mal darauf aufmerksam gemacht, wer hier die Vorfahrt hat:




und es dauert gar nicht lange, denn die ersten Vicunas warten schon auf uns.











Ein Wort zu den Vicuñas:
das 58.000 ha große Reserva Faunistica del Chimborazo liegt im erosionsanfälligen Grenzbereich der Andenprovinzen Chimborazo, Tungurahua und Bolivar. Bei Höhenlagen von über 3.800 m kann das Paramo-Naturschutzgebiet mit einer durchschnittlichen Temperatur von 0 bis 10 Grad aufwarten. Zu den Attraktionen dieser in Ecuador einzigartigen Pampagraszone gehören die umherziehenden Alpacas und die im Jahre 1989 aus Chile, Peru und Bolivien eingeführten Vicuñas. Mittlerweile gibt es mehr als 6.000 Vicuñas, und durch die Hinterlassenschaften der Tiere wird der Paramo entsprechend gedüngt. Es grünt und blüht an vielen Orten wie nie zuvor, und die Vicuñas haben im Laufe der Jahre den Alpakas den Rang abgelaufen. Die gefräßigen Schafherden der Indigenas sind inzwischen aus dem Hochland abgezogen und zum Ausgleich bekamen die Bauern Alpakas und Lamas geschenkt, deren Wolle noch wärmer und das Fleisch noch besser schmeckt.

Unsere heutige Etappe ist nicht lang, wir müssen nach Alausi, wo wir eine Zugfahrt mit dem „Nariz del Diablo“ unternehmen werden. Der Zug fährt jeden Tag, außer am Montag, und dieser Umstand hat unseren ursprünglichen Plan etwas durcheinander gebracht. Wollten wir nämlich ursprünglich 2 Nächte in Cuenca bleiben, so mussten wir nun eine Zwischenübernachtung in Alausi buchen. :(

Zuerst aber wollen wir heute schauen, in welchen Höhen es uns überhaupt noch möglich ist, uns zu bewegen. Es gibt hier am Chimborazo einen Parkplatz auf 4.800 m Höhe, von dort sind es nochmal 200 Höhenmeter zur Whymper-Schutzhütte. Können wir diese 5.000 m Marke knacken?

Zuerst aber zeigen sich diese Vicuñas in ihrer ganzen Schönheit:







Beim Refugio Hermanos Carrel parken wir uns Auto. Es ist, wie man auf dem Bild sieht, schweinekalt, aber heute bin ich zumindest wärmer angezogen:





Der erste Eindruck: na toll, wie sollen wir das schaffen, wenn hier auf 4.800 m Gedenktafeln für die vielen Verunglückten des Berges aufgestellt sind? :( :unsure:



Und dann denke ich mir, wie kann das sein, Schorschine (wie meist) topfit, und ich pfeif schon nach den ersten Metern aus dem buchstäblich letzten Loch:





Aber wir schaffen das (der Ausspruch kommt mir irgendwie bekannt vor), und mit Blick zur Whymper-Schutzhütte hab ich mir fest vorgenommen, diese (lächerlichen) 200 m Höhenunterschied zu knacken.







Ich nehme es vorweg: wir haben es geschafft, haben aber für die kurze Strecke zwei Stunden gebraucht. :woohoo: Ein paar Meter gehen, ein paar Minuten schnaufen. Ein Kanadier, dessen Freundin mehr als „fertig“ war, hat uns dann Coca-Blätter angeboten. Das Angebot haben wir gerne angenommen, aber wir haben keinen Unterschied zu vorher gemerkt. Außer, dass uns der Mund pelzig wurde, das war sogar ziemlich unangenehm. Aber es war interessant – immerhin war es für uns das erste mal im Leben, dass wir zu solchen Hilfsmitteln greifen. Egal – nach 10 Minuten haben wir das Zeugs wieder rausgespuckt, und irgendwann waren wir dann oben. :laugh:

Was für ein erhabenes Gefühl. Ich weiß - das hört sich irgendwie blöd an, aber so haben wir uns gefühlt. Wir sind auf 5.000 Meter Höhe, wer hätte das gedacht, und beide strahlen wir um die Wette:









Ja, das war wirklich eine tolle Sache. Und wie schnell man sich auch an die Höhen gewöhnt. Vor zwei Tagen am Cotopaxi wäre ich unmöglich zum Refugio hochgekommen, obwohl das dort sogar noch um 200 m tiefer gelegen war.

Der Abstieg ist ganz locker, man merkt mit jedem Meter (wobei die Betonung auf JEDEM Meter liegt), dass das Atmen leichter fällt, und in der auf 4.800 m gelegenen Carrel-Hütte machen wir eine kurze Mittagspause, es gibt eine gute hausgemachte Locro, die lassen wir uns nicht entgehen.
Was es hier außer Suppen noch gibt, ist Sauerstoff. Die total Atemlosen können sich hier wiederbeleben lassen: ;)



Auf dem Weg nach unten sehen wir nochmal viele Vicuñas







und später auf der Panamericana haben die Meerschweinchen ihren letzten Atemzug gehaucht. Dieses Bild ist so richtig „typisch“ für diese Panamericana-Autobahn. Geht mitten durch Dörfer, und am Straßenrand gibt es viele Essensstände, wobei entlang der Panamericana eigentlich alles verkauft wird, was man sich nur denken kann:





Nachmittags kommen wir in Alausi an, die Unterkunft für diese Nacht ist das Gästehaus El Balcon del Tren,

www.booking.com/hote...-tren-alausi.de.html









Bei booking.com haben wir dieses Gästehaus für 49 Euro die Nacht incl. breakfast gebucht. Der Besitzer ist ein Student in Qutio, und das Gästehaus wird von einem ganz jungen Burschen geleitet, der sich sehr nett um das Wohl seiner Gäste kümmert. Es gibt hier nur ein Zimmer mit Balkon und eigenem Bad, die beiden anderen Zimmer haben ein Gemeinschaftsbad.

Das hört sich jetzt alles ein bisschen einfach und billig an, aber wir würden in dieses Haus jederzeit nochmals kommen. Der junge Mann hat sich rührend um uns gekümmert, und vor lauter Begeisterung hat er am nächsten Tag beim Frühstück zubereiten die Rühreier so lange geschlagen, dass sie strohtrocken waren. Aber egal, nett war das alles, die Bahnstation nicht weit entfernt, das Auto im Hinterhof sicher geparkt, und Sprachbarrieren wurden mittels Handy-Übersetzer überbrückt. Das war schon lustig, wie schnell der Bursche in sein Handy getippelt hat, aber schon wussten wir Bescheid und alles war i.O.

Alausi selbst ist ein „Nest“ :woohoo: und lebt eigentlich in erster Linie von der Attraktion der Gegend, nämlich dem Tren „Nariz del Diablo“, der hier auf abenteurlichste Art eine kurze Strecke von Alausi nach Sibambe fährt.

Mehr dazu aber morgen. Für heute Abend brauchen wir noch ein Lokal, schließlich sind wir nach unserer heutigen Wanderung am Chimborazo hungrig. Nur – das stellt sich als gar nicht so einfach dar, denn viele Lokale haben geschlossen, und ein Spaziergang durch die Stadt verheißt nicht unbedingt großes Angebot. Die Bürgersteige werden schon um 19.00 Uhr nach oben geklappt, aber zum Glück gibt es in einer Nebenstraße, ziemlich versteckt, eine Pizzeria, in der wir unseren Hunger stillen können. Mit dabei eine Familie aus Deutschland, die per Zufall zwei oder dreimal unsere Weg gekreuzt hat und ebenso wie wir auf der Suche nach einem Lokal waren.
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Letzte Änderung: 29 Mai 2019 17:03 von bayern schorsch.
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29 Mai 2019 19:09 #557672
  • GinaChris
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  • GinaChris am 29 Mai 2019 19:09
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Hi bayern schorsch,

vielen, vielen Dank für deinen Bericht!
Ich bin grad ganz hin und weg, und trotzdem mittendrin!
Informativ, mitreißend, witzig...bin begeistert! :)
Gruß Gina
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30 Mai 2019 08:24 #557689
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  • bayern schorsch am 29 Mai 2019 16:29
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Guten Morgen,

Gina schreibt:
vielen, vielen Dank für deinen Bericht!
Ich bin grad ganz hin und weg, und trotzdem mittendrin!
Informativ, mitreißend, witzig...bin begeistert! :)

Hallo Gina,
vielen Dank für die Blumen - Du machst mich regelrecht verlegen. :kiss:

LG
der bayern schorsch
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