10.11.23 Auf dem Weg ins Triangle
Heute müssen wir das Bella Camp schon verlassen! Das ist sehr schade, denn es hat uns hier super gut gefallen! Ein letztes Mal werden wir zum Lunch von Karanja bedient und in Suaheli und Maa unterrichtet. Auch der Koch David kommt noch mal vorbei, um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung war. Anschließend begleichen wir bei Cronix unsere Getränke-Rechnung und geben das Trinkgeld ab. Cronix bittet uns außerdem, etwas ins Gästebuch einzutragen. Der Abschied wird uns hier wirklich nicht leicht gemacht!
Gegen drei Uhr holt George uns am Zelt ab und wir müssen uns endgültig vom Bella Camp verabschieden. Nun geht's auf ins Triangle - mape!
Wir fahren schnell und ohne anzuhalten auf der verhältnismäßig gut ausgebauten Schotterstraße nach Westen. Nach gut einer Stunde erreichen wir die Brücke über den Mara River. Direkt nach der Brücke kommt der Parkeingang, wo die Parkgebühr entrichtet werden muss. George bittet uns, dass wir die Gebühr mit unserer Kreditkarte begleichen, da der Wechselkurs von Dollar zu Schilling zu schlecht ist. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten finden wir eine Karte, die angenommen wird und legen George das Geld aus. Er gibt es uns später in Dollar zurück.
Kaum im Triangle angekommen, stoßen wir schon auf die erste Fahrzeugkolonne, die aber, anders als im Reserve, brav auf der Straße bleibt. Es stellt sich heraus, dass im parallel zur Straße verlaufenden Flussbett ein Leo unterwegs sein soll. Nach einiger Wartezeit taucht eine Leopardin auf, die dann auf der anderen Uferseite entlang spaziert. Wow, schon der zweite Leo heute.
Die Leopardin taucht wieder im Flussbett ab und anders als im Reserve fährt niemand hin, um zu sehen, wo sie ist oder was sie macht. Man kann also nur mutmaßen und hoffen. Das scheint aber den meisten nicht zu liegen und ehe wir uns versehen, stehen wir plötzlich alleine bei dem Sighting. George meint, in der Nähe gäbe es eine Löwensichtung, aber wir bleiben lieber hier. Unsere Geduld wird nicht nur mit einem Regenbogen belohnt…
Als sie wieder abtaucht, verlassen auch wir die Leopardin und machen uns auf den noch längeren Weg zur Mara Serena Lodge.
Ganz weit am Horizont entdeckt George während der Fahrt in der Dämmerung eine Löwin. Keine Ahnung, wie er das immer macht! Fotografieren macht so keinen Sinn, aber für unsere Statistik ist das ein Gewinn: bisher kein Tag ohne Löwe und Leopard!
Wir erreichen die Lodge und der Kulturschock ist noch schlimmer als erwartet: so viele Menschen! Wir sind in einer gut geölten Tourismus-Maschinerie gelandet, die aber so gar nichts mit der persönlichen Atmosphäre im Bella Camp zu tun hat. Puh!
Die Zimmer sind im Reihenhaus-Stil angelegt und ziemlich klein. Dafür mit viel Licht, Mosquito-Netz, Wasserkocher und Fön ausgestattet. Außerdem gibt’s auch morgens in der Dusche und am Waschbecken warmes Wasser. Diese Annehmlichkeiten hatten wir vorher zwar nicht vermisst, aber wir lassen sie uns gerne gefallen.
Zum Dinner gibt es Suppe vorweg am Platz und anschließend kann man sich am reichhaltigen Buffet bedienen. Die sorgenfreie Zeit bezüglich meiner Zwiebelunverträglichkeit ist nun allerdings vorbei, denn natürlich wird hier nicht auf Sonderwünsche Rücksicht genommen. Aber immerhin führt mich der Koch einmal durchs Büffet und erklärt, was ohne Zwiebeln zubereitet ist. Es ist nicht viel, aber nun gut.
Viel schlimmer sind aber die vielen Menschen und der Trubel: irgendwo außerhalb unserer Sichtweite wird sogar "Jambo Bwana" und anschließend "Happy Birthday" gesungen. Wir machen, dass wir fertig werden und in unser Zimmer kommen.