THEMA: 4X4
24 Mai 2007 17:13 #38293
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  • toro am 24 Mai 2007 17:13
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Hallo,
wir haben im Juni/Juli 2002 unsere 1. Namibia-Rundreise mit einem PKW (Foxy also dieser etwas größere Polo?) gemacht. Wir haben eine klassische Rundreise gemacht, damals waren finanzielle Gründe ausschlaggebend und meine Frau wollte auf Lodges übernachten um sich dort mit Leuten auszutauschen. Abgesehen von einer Fahrt durch das trockene Flußbett des Ugabs in der Nähe des Brandbergs hatten wir keine Probleme und würde einen PKW für eine klassische Rundreise mit ruhigen Gewissen empfehlen. Und auch als wir uns im Ugab festgefahren hatten kamen von überall her Einheimische und haben uns geholfen. Auch dies war eine sehr interessante Erfahrung!
Unsere 2. Reise Juli 2005 diesmal Namibia und Botswana mit einigen 4x4-Touren haben wir natürlich mit einem 4x4 gemacht, von daher kenne ich beide Perspektiven und auch jetzt würde ich nicht unbedingt einen 4x4 für eine klassische Namibia-Rundreise empfehlen, Stichwortartig ein paar Argumente aus meiner Sicht:

- 2x4 ist billiger

-2x4 ist keine wesentliche Umgewöhnung zu dem heimischen Auto

- eine 2x4 kann man zur not auch noch anschieben oder wenn er in Sand u.a. festgefahren ist mit mehreren Leuten schieben, bei einem 4x4 mit einem Lebendgewicht von >1,5 Tonne braucht man dan schon andere Kräfte (Highlift-Jack der auch nicht ohne ist, Bergegurte usw.)

- 4x4 gibt ein trügerisches Gefühl der Sicherheit zum zu schnell fahren, da der Schwerpunkt wesentlich höher ist (-> Dachzelt), ist die Gefahr des überschlagenes wesentlich höher (Physik lässt sich nicht austricksen)

- 4x4 gibt eine bessere Übersicht da man höher sitzt, dies ist für Tierbeobachtungen positiv, hängt aber auch von der Jahreszeit ab. Wenn in Etosha im Juni/Juli das Grass kurz ist braucht man nicht unbedingt so hoch Sitzen.

-wird nach 4x4-Fahren vergessen die Freilaufnabe wieder auf unlock zu stellen, gibt es im günstigstem Fall nur mehr größeren Reifenabrieb... Noch schlimmer ist es die Differenzialsperre zu vergessen, da soll es wohl schon einige heftige Schäden gegeben haben, unser Vermieter hatte sie im Motorraum abgeklemmt.


Zum Vergleich Schnee/Sand, den finde ich auch nicht so ganz falsch, jedenfalls wenn ich an Schneehöhen >15 cm und richtigen Pappschnee denke. Wenn da eine Spur reingefahren ist, dann ist der Vergleich mit tiefen Sand (oder Gravel Road) mit einer tiefen Spur für mich richtig.
! MAN FÄHRT AUF BEIDEN LANGSAM!<br><br>Post geändert von: toro, am: 24/05/2007 17:24
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24 Mai 2007 21:41 #38312
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  • Kaisi am 24 Mai 2007 21:41
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Kennt jemand die Ermo Game Lodge mit seinem auf einem Hügel liegenden Campingplatz? Traumhafter Platz.
Den bin ich mal mit einem 2x4 Condor hochgefahren, obwohl mir abgeraten wurde. Der Condor hat das mit einiger Anstrengung auch geschafft, ebenso im tiefsten Sand der Koiimasis-Ranch. Den Condor finde ich vollkommen ausreichend. Einen 4x4 nehme ich nur für das Kaokoveld und Botswana.
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24 Mai 2007 21:49 #38313
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  • La Leona am 24 Mai 2007 21:49
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zum Unterschied Schnee - Sand möchte ich folgendes beitragen, lasse mich gerne belehren falls dies falsch sein sollte.

Schnee und Sand sind grundverschiedene Unterlagen.

Im Schnee sowie im Schlamm braucht man viel Profil oder sogar Ketten, sogenannte Mud tyres. Wenig Auflagefläche, viel Traction. Doch mit mud tyres ist man im Sand schlecht bedient, denn dort heisst es vorallem Druck ablassen um mehr Auflagefläche zu schaffen, um das Gewicht zu verteilen und nicht einzusinken, also grad das Gegenteil. Im Sand ist es auch nicht dasselbe ob das Fahrzeug 1000 oder 2000kg schwer ist. Ein voll ausgerüsteter und beladener Defender kann bis zu 3000kg schwer sein. Leichtigkeit ist im Sand ein grosser Vorteil.

Die meisten 4x4 Leih-Fahrzeuge sind mit A/T Reifen ausgerüstet, das heisst All Terrain. Denn obwohl es natürlich toll wäre mit muds über Schlamm und Stein zu fahren, wäre das heulende laute uhuhuhu Geräusch von den Rädern auf dem Teer eher unangenhem und auf den glatten Strassen hätte man zudem zuwenig Bodenhaftigkeit und Stabilität und im Sand wäre man nicht gut bedient, denn diese Reifen mit sehr viel Profil dürfen nicht allzu unterdruckig gefahren werden, weil sonst die Seitenwände des Pneus kaputtgehen.

Natürlich ist es zudem ein grosser Unterschied ob man im Tiefsand oder auf festem Sand, sowie matschigen Schnee oder Glatteis fährt.

In Namibia sehe ich vorallem eine grosse Gefahr mit den ganz flachen und festen pads welche wie weisser Teer scheinen, zusammengesetzt aus feinem Sand und Salz, und welche den unerfahrenen Fahrer dazu verleiten zu schnell zu fahren. Bei Reifen mit viel Profil und wenig Bodenhaftigkeit und einem Dachträger welcher den Schwerpunkt nach oben verlegt ist ein Überschlagen schnell passiert.
Gruss Leona
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24 Mai 2007 23:32 #38316
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La Leona schrieb:
zum Unterschied Schnee - Sand möchte ich folgendes beitragen, lasse mich gerne belehren falls dies falsch sein sollte.

Schnee und Sand sind grundverschiedene Unterlagen.

Im Schnee sowie im Schlamm braucht man viel Profil oder sogar Ketten, sogenannte Mud tyres. Wenig Auflagefläche, viel Traction. Doch mit mud tyres ist man im Sand schlecht bedient, denn dort heisst es vorallem Druck ablassen um mehr Auflagefläche zu schaffen, um das Gewicht zu verteilen und nicht einzusinken, also grad das Gegenteil. Im Sand ist es auch nicht dasselbe ob das Fahrzeug 1000 oder 2000kg schwer ist. Ein voll ausgerüsteter und beladener Defender kann bis zu 3000kg schwer sein. Leichtigkeit ist im Sand ein grosser Vorteil.

Die meisten 4x4 Leih-Fahrzeuge sind mit A/T Reifen ausgerüstet, das heisst All Terrain. Denn obwohl es natürlich toll wäre mit muds über Schlamm und Stein zu fahren, wäre das heulende laute uhuhuhu Geräusch von den Rädern auf dem Teer eher unangenhem und auf den glatten Strassen hätte man zudem zuwenig Bodenhaftigkeit und Stabilität und im Sand wäre man nicht gut bedient, denn diese Reifen mit sehr viel Profil dürfen nicht allzu unterdruckig gefahren werden, weil sonst die Seitenwände des Pneus kaputtgehen.

Natürlich ist es zudem ein grosser Unterschied ob man im Tiefsand oder auf festem Sand, sowie matschigen Schnee oder Glatteis fährt.

In Namibia sehe ich vorallem eine grosse Gefahr mit den ganz flachen und festen pads welche wie weisser Teer scheinen, zusammengesetzt aus feinem Sand und Salz, und welche den unerfahrenen Fahrer dazu verleiten zu schnell zu fahren. Bei Reifen mit viel Profil und wenig Bodenhaftigkeit und einem Dachträger welcher den Schwerpunkt nach oben verlegt ist ein Überschlagen schnell passiert.


Da muss ich dir jetzt aber gewaltig wiedersprechen :evil:

Nein war ein Spässle, eine sehr gute Darstellung der Fakten, besser kann man das mit den Reifen und dem Druck fast nicht erklären ;)

Gehe ich richtig in der Ahnnahme

Sand minus 0.5 - 1.0 Bar
Tiefsand minus 1.0 - 1.5 Bar
Schlamm plus 0.5 -1.0 Bar

Wobei Schlauchreifen enpfindlicher sind auf Druckverlust wegen der Ventile da ist mehr Vorsicht geboten beim Druck ablassen.

Bin Gespannt wie weit ich daneben liege :whistle:

Ach ja , wenn man den Reifendruck absenkt sollte man ihn auch wieder erhöhen können mit einem \"funktionierenden\" Kompressor.

Auch empfiehlt es sich bei niedriegem Druck diesen in kurzen Abständen zumindest optisch zu kontrollieren habe mal gelesen so alle 3-5 Stunden.

Niedrieger Druck auf Asphalt lässt den Reifen heiss werden also nur relativ langsam und keine grossen Distanzen fahren, Gruss VA
www.Kurt-und-Heidi.ch Reiseberichte - Bilder und noch mehr wir freuen uns über jeden Besuch
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25 Mai 2007 15:59 #38394
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  • La Leona am 24 Mai 2007 21:49
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Gehe ich richtig in der Ahnnahme

Sand minus 0.5 - 1.0 Bar
Tiefsand minus 1.0 - 1.5 Bar
Schlamm plus 0.5 -1.0 Bar

Wobei Schlauchreifen enpfindlicher sind auf Druckverlust wegen der Ventile da ist mehr Vorsicht geboten beim Druck ablassen.

Bin Gespannt wie weit ich daneben liege :whistle:

Ach ja , wenn man den Reifendruck absenkt sollte man ihn auch wieder erhöhen können mit einem \"funktionierenden\" Kompressor.

Auch empfiehlt es sich bei niedriegem Druck diesen in kurzen Abständen zumindest optisch zu kontrollieren habe mal gelesen so alle 3-5 Stunden.

Niedrieger Druck auf Asphalt lässt den Reifen heiss werden also nur relativ langsam und keine grossen Distanzen fahren, Gruss VA

hallo Virus Africanum
du liegst mit deinen Angaben im grünen Bereich, kommt auch auf die Reifenmarke an und wieschwer das Auto beladen ist.

Unbedingt in der Ausrüstung mit dabei sollten sein (muss manchmal extra bezahlt werden!):
- 12 Volt air compressor (wird am Zigarettenanzünder angeschlossen)
- tyre pressure gauge (Druckmesser in Form eines Kugelschreibers oder mit kleinem Nadel ührchen.

Druck der Reifen soll immer vor Fahrbeginn gemessen werden, da warme Luft (entsteht durch Reibung des Reifens auf der Fahrbahn) sich ausdehnt und die Angaben verfälscht.

gute Fahrt!!
Gruss Leona
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