THEMA: 20.000 Elefanten für Deutschland
05 Apr 2024 07:13 #685002
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  • Chris42 am 05 Apr 2024 07:13
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Hier werden ja wildeste Statistiken und wissenschaftlichen Untersuchungen gewälzt.
Als ob die grüne Steffi Lemke soweit gedacht hätte bei ihrem "Rat" an Botswana. Die hohle Nuß "weiß" einzig: die armen Elefanten werden von bösen alten weißen Männern geschossen. Dabei könnten die (Elefanten) doch so schön friedlich unter der afrikanischen Bullerbü-Sonne leben. Mehr nicht.
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05 Apr 2024 07:40 #685003
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  • mitglied19210 am 05 Apr 2024 07:40
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travelNAMIBIA schrieb:
generell der Anteil an Jagdtourismus an den Gesamteinnahmen durch den Tourismus in einem Land ist lächerlich gering. Trophäenjagd ist eindeutig nicht die zu präferierende Maßnahme für den Wildtierschutz in Afrika.
Wir kommen etwas vom Elefanten-Botswana-Deutschland-Thema ab, aber nun gut. Für Namibia gesprochen sind etwa 0,3 % der Touristen Trophäenjäger, die etwa 3 Prozent der touristische Einnahmen generieren. Also rein finanziell gesehen ist ein Trophäenjäger im Durchschnitt 10x wertvoller als ein normaler Tourist .

Der Trophäenjäger ist 10x mal wertvoller als der Durchschnittstourist? Aber 3% Anteil an den Tourismuseinnahmen bleiben 3% Anteil. Die Durchschnittstouristen generieren zusammen mehr als 30x so viel Umsatz wie die Trophäenjäger zusammen. Diese Fakten nennst Du ja selbst. Außerdem gibt es auch bei den Fototouristen einen Anteil, der auf das Ultra-Luxus-Segment entfällt (Kategorie Flugsafari mit Serra Cafema usw.). Damit lässt sich bei Bedarf ähnlich wie bei der Trophäenjagd auch ein Tourismus der Kategorie Low-Volume/Low Impact/High Value generieren, der locker die finanziellen Größenordnungen von Trophäenjägern erreicht. Auch das ist ein Fakt.

Bezüglich dem Kaokoveld entspricht es schon lange nicht der Realität, da nur von paar versprengten Campingtouristen auszugehen, die dann nur 5-10 Euro die Nacht abdrücken. Längst gibt es dort eine Reihe an Lodges der Kategorie Ultra-Luxus, die Wüstenelefanten, Wüstenlöwen und der einzigartigen Landschaft Wert geben: Hoanib Skeleton Camp, Hoanib Valley Camp, Shipwreck Lodge, Okahirongo Lodge, Schoemans Camp, ... Die NACSO Audits 2020 und 2021 (aktuellere gibt es nicht) berechnen den Wert, den die Purros Conservancy im ganzen Jahr bei voller Ausnutzung der Jagdquoten durch Trophäenjagd erzielen kann auf jeweils unter 3.000 Euro. Auf der anderen Seite des Hoanib in der Torra Conservancy sind es auch nur etwas über 3.000 Euro im Jahr. Allein das Hoanib Skeleton Camp dürfte mehr als 1 Mio. Euro Umsatz im Jahr machen. Es ist somit Fakt, dass auch im Kaokoveld Fototourismus ein Zigfaches der Umsätze generiert, die die Trophäenjagd generiert.
www.nacso.org.na/conservancies/puros

Und weil das jetzt vermutlich so kategorisch nach Anti-Trophäenjagd klingt, noch mal zur Erinnerung: Ich fordere überhaupt kein kategorisches Verbot der Trophäenjagd. Aber wir müssen uns doch an die Fakten und die Wissenschaft halten. Die Fakten haben Du und ich genannt und dann ist das Fazit, dass der wirtschaftliche Beitrag der Trophäenjagd und damit der Beitrag zum Wildtierschutz äußerst bescheiden ist. Punktuell ist der Beitrag der Trophäenjagd aber wichtig und deswegen kann man sie punktuell tolerieren. Alles andere ist Schönfärberei.

Grüße
Letzte Änderung: 05 Apr 2024 08:14 von mitglied19210.
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05 Apr 2024 08:03 #685006
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Mogambo schrieb:
Ich würde mal meinen, es geht hier nicht vordergründig um Elefanten, sondern es geht eher darum, dass - im Sinne postkolonialen Denkens - in Europa und USA Dinge beschlossen werden, welche unmittelbare Folgen für afrikanische Länder haben. Hier wäre es vermutlich aus Sicht der afrikanischen Ländern angebracht, sie bei solchen Entscheidungen einzubeziehen und nicht blind und aus purem Gutmenschentum irgendwelche Dinge zu beschließen, deren Auswirkungen nicht erfasst sind.

Viel von dem, was wir in Deutschland entscheiden, hat Auswirkungen auf andere Länder. Wenn wir entscheiden, keine Steinkohle mehr aus Russland zu beziehen und diese teilweise mit Steinkohle aus Südafrika substituieren, dann betrifft das Südafrika - in positiver Weise. Wenn wir dann aus der Kohleverstromung aussteigen wollen, betrifft das auch wieder Südafrika - in negativer Weise. Es sind souveräne Entscheidungen Deutschlands. Wenn Südafrika immer noch neu Kohlekraftwerke baut, fragen die uns auch nicht um Erlaubnis und würden das als innere Angelegenheit bezeichnen, bei der sie sich Einmischung verbieten.

Einerseits wird jetzt dauernd verächtlich von "Gutmenschen" gesprochen. Offenbar präferieren viele Schlechtmenschen. Und gleichzeitig wird der Vorwurf des Neokolonialismus und Rassismus erhoben. Das ist vollkommen absurd, weil es ja gerade Merkmal der Gutmenschen ist, geradezu verbissen auf politische Korrektheit zu achten und eben nicht rassistisch und neokolonial zu agieren. Wenn Politiker aus Namibia, Südafrika oder Botswana den Vorwurf des Neokolonialismus oder Rassismus gegen westliche Politiker erheben, dann ist das fast immer ein untrügliches Zeichen, dass ihnen Argumente in der Sache fehlen. Wie eben bei der Trophäenjagd.

Übrigens: Weißt Du, warum Frauen heute gleichberechtigt sind, wählen dürfen, Schwangerschaften abbrechen können, Homosexuelle straffrei sind, usw.? Es waren immer die heut gern verächtlich gemachten "Gutmenschen", die den gesellschaftlichen Fortschritt gebracht haben, den heute alle für selbstverständlich halten. Bevölkerungsgruppen, die man heute gern mit "alte weiße Männer" umschreibt, waren jedes Mal dagegen (Per Hautfarbe und Geburtsdatum falle ich selbst mittlerweile auch in die Kategorie "alte weiße Männer" :woohoo: ) . Bei der Trophäenjagd ist es dasselbe Schema. Einige sind schon weiter. Andere noch nicht. Einige profitieren irrsinnig von der Trophäenjagd und verteidigen dieses Privileg.

Grüße
Letzte Änderung: 05 Apr 2024 08:28 von mitglied19210.
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05 Apr 2024 12:17 #685029
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Was aktuelles dazu aus der Fachpresse ;-)
www.bild.de/politik/...n-87757246.bild.html
Vom 27. April bis 23. Mai 2024 nicht im Forum aktiv!
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05 Apr 2024 12:24 #685031
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mitglied19210 schrieb:
Es waren immer die heut gern verächtlich gemachten "Gutmenschen", die den gesellschaftlichen Fortschritt gebracht haben, den heute alle für selbstverständlich halten. Bevölkerungsgruppen, die man heute gern mit "alte weiße Männer" umschreibt, waren jedes Mal dagegen (Per Hautfarbe und Geburtsdatum falle ich selbst mittlerweile auch in die Kategorie "alte weiße Männer" :woohoo: ) . Bei der Trophäenjagd ist es dasselbe Schema. Einige sind schon weiter. Andere noch nicht. Einige profitieren irrsinnig von der Trophäenjagd und verteidigen dieses Privileg.

Grüße

Ich muss da jetzt doch noch was schreiben.

TravelNAMIBIA hat doch eindeutig geschrieben, dass der durchschnittliche Jagdtourist um ein Vielfaches mehr Umsatz generiert, als der durchschnittliche "Normal"- Tourist. Das ist nun mal so, das habe ich Dir vor geraumer Zeit auch schon einmal versucht zu erklären, aber Du willst das halt nicht so sehen. Nochmal, unsere Aussagen beziehen sich auf jeweils 1 Person, dabei ist die Gesamtanzahl unerheblich.
Weiterhin wirst Du nur in extremen Ausnahmefällen mit einem Fototouristen vergleichbare Umsätze generieren können, ich kann das aus eigener Erfahrung so sagen.

Dann noch ganz allgemein:

Wenn wir unserer (aus meiner Sicht) für unser Land katastrophalen Regierung folgen würden, insbesondere dem grünen Flügel, dürften wir eh keinen Urlaub mehr in Namibia verbringen. Oder wie ist das mit Klimaschutz zu vereinbaren, um die halbe Welt zu fliegen, um dann zu zweit tausende Kilometer in dicken Geländeautos durch die Gegend zu fahren? Also die Leute, die machmal als Gutmenschen bezeichnet werden, dürften eigentlich nur noch mit dem Lastenrad an den Baggersee in der Nähe fahren.

LG Marcus
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05 Apr 2024 13:33 #685035
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  • Elchontherun am 05 Apr 2024 13:33
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Hallo zusammen,

soeben im Netz folgende Lektüre (WELT von heute) entdeckt:
www.welt.de/reise/Fe...38.1.B_sameplusquota

Gruß vom Elch
Ein Freund ist ein Mensch, vor dem ich laut denken kann.
R.W. Emerson

Namibia 2013 - www.namibia-forum.ch...-reise.html?start=12
Namibia 2015 - www.namibia-forum.ch...s-im-maerz-2015.html
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