THEMA: 20.000 Elefanten für Deutschland
04 Apr 2024 11:25 #684948
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Jede Farm ist ein Wirtschaftsunternehmen. Kein Farmer hält Wildtiere zum Spaß, weil sie so hübsch anzuschauen sind oder Tierschutzgründen, erst recht nicht in einem so ariden Gebiet, wo jeder Grashalm zählt. Wenn mit Wildtieren kein Geld mehr zu verdienen ist, werden Nutztiere diesen Platz einnehmen und das Game landet auf dem Grill.

Auch diese "Tierschutzfarmen", die sich so prima selbst vermarkten, halten keine "geretteten" Wildtiere zum Spaß. Wenn die zahlungskräftigen Volontäre ausbleiben und kein Geld mehr damit zu verdienen ist, überlässt man schon Mal alles sich selbst, zieht sich diskret zurück und macht möglicherweise lieber in Immobilien. ;) Da ist´s dann mit der Tierliebe, die man vorher medienwirksam zelebriert hat, ruckizucki vorbei.

LG
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04 Apr 2024 11:30 #684949
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"Jede Farm ist ein Wirtschaftsunternehmen. Kein Farmer hält Wildtiere zum Spaß ..."

Eben, deswegen ist es auch voll verständlich, dass die Kalahari Game Lodge die Löwen abgeschafft hat, falls sie für diese tatsächlich lebende Antilopen etc. eingekauft haben (und keine geschlachteten Esel), und diese zu teuer geworden sind.
Südliches Afrika seit 1992: 47 Reisen, 1.321 Tage, 169.178 km, 492 Vogelarten
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04 Apr 2024 11:38 #684950
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Ich bin sehr sicher, wie sich die Ethik der Menschheit hinsichtlich Trophäenjagd langfristig entwickeln wird. Aber diese ideologische Diskussion will ich hier nicht führen.

Abseits der Ethik sehe ich auf privatem Farmland kein großes Problem mit der Trophäenjagd. In aller Regel werden dort keine bedrohten Arten wie Löwen oder Nashörner gejagt. Es ist auch zu unterstellen, dass der Jagdfarmbetreiber kein Interesse hat, in kurzfristiger Gier Bestände komplett auszurotten, weil dann hat er ja kein Geschäft mehr. Weil es da genug Angebot gibt und es ist nicht um so hohe Beträge wie bei ikonischen Tierarten geht, spielt Korruption da auch keine große Rolle. UWenn der Farmbetreiber also davon leben will, Steinböcke, Gnus, Wasserböcke, Steppenzebras usw. zu bejagen, dann soll er das halt machen. Pragmatisch betrachtet, würde da ein Verbot im Moment nicht viel zum Besseren bewirken.

76 Cent im Monat sind sicher besser als keine 76 Cent. Es wird von der Jagdlobby ja nur immer so getan, als wenn die Trophäenjagd riesige Summen für die lokalen Anwohner generiert und es in Sachen Conservation keine bessere Maßnahme als Trophäenjagd gibt. Vor wenigen Wochen hat das jemand hier im Forum auch explizit so behauptet. Was die Trophäenjagd an Geldern für die lokalen Anwohner generiert und generell der Anteil an Jagdtourismus an den Gesamteinnahmen durch den Tourismus in einem Land ist lächerlich gering. Trophäenjagd ist eindeutig nicht die zu präferierende Maßnahme für den Wildtierschutz in Afrika. Lokal begrenzt kann es aber eben (noch) die einzige Maßnahme sein, um überhaupt Einnahmen mit Wildtieren zu generieren.

Grüße
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04 Apr 2024 11:42 #684951
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pollux schrieb:
"Jede Farm ist ein Wirtschaftsunternehmen. Kein Farmer hält Wildtiere zum Spaß ..."

Eben, deswegen ist es auch voll verständlich, dass die Kalahari Game Lodge die Löwen abgeschafft hat, falls sie für diese tatsächlich lebende Antilopen etc. eingekauft haben (und keine geschlachteten Esel), und diese zu teuer geworden sind.

Die Kalahari Game Lodge war früher, bevor man plötzlich die Liebe zu den Löwen entdeckte, eine Jagdfarm. ;)
Ich bin jetzt bekanntlich kein Hellseher, habe aber dennoch eine wage Vorstellung davon, wohin die Reise gehen könnte ...

Und das ist nicht das einzige Tierschutzprojekt, wo man sich umbesinnt und die Tiere auf ein Mal gar nicht mehr so schützenswert sind.

LG
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04 Apr 2024 11:52 #684954
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Dr. We schrieb:
Im Übrigen ist der "Stand der Wissenschaft" immer nur der aktuelle Stand des Irrtums und morgen überholt. Zudem stellt sich oft genug bei den "Wissenschaftlern" oder "neuesten Studien" heraus, dass sie "bezahlt" sind.

Ja ist klar. Der Klimawandel wird sich morgen als von den Grünen bezahlter Hoax zur Zerstörung der deutschen Industrie herausstellen. Möglichst viele Waffen im Privatbesitz machen ein Land total sicher und reduzieren Morde. Und morgen wird sich als Irrtum herausstellen, dass die Erde eine Kugel ist. Tatsächlich ist sie eine Scheibe. Und Eliten wie Du wissen das schon heute. B)

Wenn ich den Stand der Wissenschaft in 2 Sätzen mit eigenen Worten zusammenfassen darf: Die Wissenschaft bestätigt, dass sich mit Trophäenjagd Gelder generieren lassen, die sich für Conservation im weitesten Sinne verwenden lassen. Aber die Summen, die da zusammen kommen, sind recht klein und afrikanische Institutionen sind zu schwach und Korruption ist zu verbreitet, als dass Trophäenjagd als Maßnahme zum Erhalt besonders bedrohter Arten besonders geeignet ist.

Auch da gilt aber: Die Realität ist kompliziert. Pauschalisierungen sind schwierig. Wirklich beurteilen kann man immer nur einen konkreten Einzelfall.

Grüße
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04 Apr 2024 12:50 #684959
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  • BMW am 04 Apr 2024 12:50
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Botswanas Präsident war kürzlich auf Staatsbesuch in der Schweiz......

Im Kanton Appenzell besuchte er die Landsgemeinde (einmal im Jahr stimmen die Stimmbürger über alle

politischen Geschäfte auf dem Hauptplatz im Hauptort per Handerheben ab , das Mehr wird meist per Blick in die

Runde der Anwesenden geschätzt und das nennen wir DIREKTE DEMOKRATIE ) und er zeigte sich tief beeindruckt........

Für mich ist klar dass er das Elefantenstatement nicht ohne Hintergrund publik machte.... :) :) :) :)

.......ein weiser Mann...... :) :) :)

lg.........................BMW
Letzte Änderung: 04 Apr 2024 15:53 von BMW.
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