Danke Erika für die Erdung, mir raucht nämlich schon der Kopf, es ist einfach zu viel zu beachten-
Manches habe ich 3x gelesen und wieder nicht kapiert
. Irgendwie erinnert mich das alles an meine lange zurückliegenden Versuche das Schifahren im Tiefschnee zu erlernen, in der Zeit wo man das mit 2,15 m langen, sehr schmalen und stocksteifen Brettern machen musste, die eher schwierig zu drehen waren. Der Herr Schilehrer rief daher: Falllinie, in der Falllinie bleiben!!! ….und schon fiel ich diese entlang. Und jedes Mal wenn ich dachte, dass mir jetzt der Knopf aufgegangen sei, war der Urlaub aus…so erging es mir dann auch immer beim Sandfahren…Übung ist eben alles.
Als Ersatz für Berechnungen und als abschreckendes Beispiel schildere ich hier mein Schlüsselerlebnis durch learning by doing zum Thema Reifendruck in Tiefsand und auf hartem Untergrund:
In Jefreys Bay hatte ich mich am Strand total festgefahren und zwar etwas UNTER der Hochwasserlinie. War ein reiner Fahrfehler, anstatt auf den Sand vor mir hatte ich aufs Meer geschaut. Luft hatte ich sicher ordentlich abgelassen, an den Wert kann ich mich nicht mehr erinnern, vielleicht 1,5 bar oder so. Nach viel Schaufeln und noch mehr Schaufeln hatte ich das Auto zwar ein paar Meter näher an weniger tiefen Sand herangebracht aber mittlerweile kam die Flut und einzelne Wellen kamen schon bis zum Auto. Mit jeder Welle lag dieses etwas tiefer und ich hatte schön langsam damit begonnen mich von meinem schönen Auto zu verabschieden und daher noch rasch meinen Schutzengel angefordert…ein Forum konnte ich ja nicht befragen
. Der kam dann in Gestalt eines Surffischers, der in Sichtweite gefischt hatte. Beim Standortwechsel rief er mir, im Vorbeigehen, zu: YOU MUST DEFLATE YOUR TIRES!!! Ich antwortete, dass ich das gemacht hatte und über die Schulter rief er noch: „NOT ENOUGH“. OK, genug ist nie genug, und ich habe dann Luft rausgelassen bis das Auto auf den Latschen stand, sicher unter ein bar…wäre ja sowieso egal gewesen ob das Auto nun mit ganz flachen oder ½ vollen Reifen im Meer verschwindet. Damit ist das Auto im 1. Gang H ohne irgendeine Mühe herausgefahren.
Das hat sich in der Zeit vor dem Kompressor abgespielt und meine zweite Lektion des Tages zum Thema Reifendruck folgte bei Erreichen der Teerstraße. Ich war nämlich zu faul zum Aufpumpen und wollte daher die paar hundert Meter zur Tankstelle fahren. Die bin ich dann auch ganz langsam gefahren und ich habe butterweich gebremst als hätte ich ein rohes Ei am Bremspedal. Im nächsten Augenblick stand ich mit blockierten Rädern in einer blauen Rauchwolke und wie durch ein Wunder bleiben die Reifen auf der Felge.
Die Lektionen dieses Tages lauteten für mich: Genug ist nicht genug aber zu viel ist trotzdem zu viel.
Ich habe dann später noch eine große Karriere im Festfahren hingelegt, weil ich wegen der zermürbenden Arbeit mit der Handpumpe (100 Stöße = 0,3 bar, nach meiner Erinnerung) immer zu wenig und zu spät abgelassen habe, mich aber mit starkem Luftablassen auch immer selber befreien können.
Und weil ich gerade in Fahrt bin: Vor Jahren, als das Mietwagenangebot noch nicht so toll war, bin ich von Chobe nach Moremi mit einem Isuzu 2,2 l Benziner gefahren, der wenig Drehmoment und (zu) wenig Bodenfreiheit hat. Und das war nicht angenehm. Wenn ich richtig Luft raus gelassen habe, waren wieder ein paar Cm an Bodenfreiheit weg, eine Wahl zwischen Pest und Cholera. Jemand der mich einmal auf die Schnelle wieder flott gemacht hat und dann hinter mir nachgefahren ist, hat mir gesagt, dass ich ununterbrochen aufgesessen bin. Und wenn mir jetzt jemand sagt, dass das in der hohen Übersetzung gegangen wäre, verstehe ich gleich gar nichts mehr
, auch wenn die Kapazunder jetzt wieder über mich lachen
,
Grüße