THEMA: Flood Okavango
06 Jan 2024 20:50 #679981
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  • miganz81 am 06 Jan 2024 20:50
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Danke für die Inputs - da hatte ich wohl ein etwas falsches Bild der letzten Jahre... hoffen wir mal, dass noch genug Regen bis im März fallen wird... Lg, Michael
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07 Jan 2024 09:23 #679988
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  • GinaChris am 07 Jan 2024 09:23
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@tacitus
...denn historisch betrachtet ist es eher die Ausnahme, dass der Boteti Wasser bis dorthin führt, wo du hin willst. Deswegen ist auch die Leier von der „Lebensader“ Boteti für die Tierwelt der westlichen Makgadikgadi größtenteils eine Mär...

Jetzt kommts drauf an was du hier unter "historisch" verstehst... ansonsten...
Hier die Daten zum Boteti in Rakops von 1849-1983 auf Seite 4 > journals.co.za/doi/e...520/AJA052550590_748
Gruß Gina
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07 Jan 2024 10:06 #679990
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  • Champagner am 07 Jan 2024 10:06
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Vielen Dank Gina für diesen sehr interessanten Artikel! :) Ganz nach meinem Geschmack an einem trüben Sonntag :woohoo: .

Was immer wieder vergessen wird bei den Diskussionen (in dem Artikel aber erwähnt wird), mir aber vor allem von Bahefesia Sango aus Khwai(Face) nachdrücklich an selbst erlebten Beispielen erklärt wurde und mich als Fan der Plattentektonik (eins der wenigen Themen die mich in meinem Geografie-im-Nebenfach-Studium interessiert haben) besonders fasziniert, sind die Einwirkungen von tektonischen Bewegungen, die in der Kalahari dank der dicken Sandschicht nicht oder kaum wahrgenommen werden, aber oft recht große Auswirkungen haben können.

Man kann daher anhand der Stärke der Flutwelle trotzdem nicht sicher vorhersagen, wie weit das Wasser kommt und ob es den Boteti oder gar die Pfannen erreicht.

Face hat wohl in seinen Anfangszeiten als Guide mal ein Auto versenkt, weil über Nacht - und das kann laut seinen Aussagen nicht von der Flut, sondern nur durch eine tektonisches Ereignis bedingt gewesen sein - an einer Stelle plötzlich viel mehr Wasser stand als bisher, und er dies morgens im Tran nicht richtig wahrgenommen hatte.

Auch die neulich an anderer Stelle angesprochene Ansammlung von toten Bäumen in der Khwai Concession kann u.U. darauf zurückgeführt werden. Es gab eine zeitlang dort Wasser und die Bäume starben ab. Diteko meinte 2021, dass es den Bäumen in dem See, der 2021 da zwischen South Gate und First Bridge entstanden ist, auch so ergehen könne. Als wir dieses Jahr dort waren, war der See allerdings fast ausgetrocknet. Was es mit den Bäumen auf lange Sicht macht, wird man sehen.


Ich habe den Boteti übrigens 2013 mit sehr viel Wasser erlebt, 2016 hatte er auch definitiv Wasser (siehe Beitrag von Eulenspiegel), 2021, als wir dort waren, auch.

LG Bele
Letzte Änderung: 07 Jan 2024 14:07 von Champagner.
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07 Jan 2024 11:54 #679994
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Hi Bele,

falls du diese Publikation noch nicht kennst...
New insights into the tectonics and geodynamics of Botswana from
intracrustal structures revealed by receiver function analysis

Accepted 2023 July 7. Received 2023 July 7; in original form 2022 September 8
(klick auf PDF im link!)
academic.oup.com/gji...e/235/2/1086/7225297

Gruß Gina
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Zu „die Leier von der „Lebensader“ Boteti für die Tierwelt der westlichen Makgadikgadi größtenteils eine Mär.“ (tacitus)

Es ist zwar grundsätzlich sinnvoll, sich daran zu gewöhnen, dass der Boteti, wie früher auch, jahrelang (Jahrzehnte!) kein Wasser führt und die vielfältigen Gründe sind hier alle schon genannt.
Aber deswegen ist der Boteti immer noch eine LEBENSADER in wasserlosem Buschland für die Tierwelt und die Bevölkerung, das war er auch in den letzten 40 Jahren Trockenheit! bis 2008. Denn nur hier gab es eine reelle Chance durch Graben und Bohrungen relativ sicher an Wasser zu kommen. Das ist keine Mär.


Zu „Deswegen wird für den Tourismus (und zum Schutz deren Anlagen) gepumpt. Spätestens seit Zuwanderung und Sesshaftmachung der Elefanten dort mit schwerwiegenden Konsequenzen für die „Botanik“ der Ufer.“ (tacitus)

Die „Konsequenzen für die Botanik der Ufer“ sind mit katastrophalem Ergebnis immer da zu beobachten, wo Elefanten stark überzählig sind oder eigentlich nicht hingehören! Elefanten sind verschwenderische Esser.
Aber am Boteti fand keine Sesshaft-Machung der Elefanten für den Tourismus statt!
Dass mittlerweile Wasser von „privat“ zugeführt wird, kann man seriös nicht als Sesshaft-Machung bezeichnen.
Es ist einfach ein großes Problem vorhanden, dass nicht durch den Tourismus am Boteti ausgelöst wurde (vielleicht im weitesten Sinne durch Tourismus/Jagd/sozialmedia-effekte: die Überpopulation im Chobe stieg sprunghaft nach dem Elefanten-Jagdverbot, ausgelöst durch den Skandal des Rey Juan Carlos I…).
Darüber hinaus hat seit 2009 der wasserführende Fluss die Tiermassen und deren Wanderverhalten entsprechend verändert.
In der aktuellen Situation könnte man dort natürlich auch einfach nichts tun.
Quasi „ganz natürlich“…
Das würde dann zu einigen ganz natürlichen Dramen bis hin zum Massensterben einiger Arten und erneuten großen Wanderbewegungen führen.
Alle Beteiligten, von DWNP bis ansässige Lodgebetreiber und die wissenschaftliche Begleitung der problematischen Elefanten-Wanderung in Gebiete in denen sie zuvor nie ansässig waren, wussten schnell, dass es keine Möglichkeit gibt, die Elefanten dorthin zu treiben, wo sie hergekommen waren, denn der Populationsdruck war dort sehr groß und die Jungbullen-Banden waren „dank“ guter Regenjahre und saftigem Busch nach Süden ausgewichen, bis hin in den Khutse wo man in einer Landschaft, die die Ernährung von Elefanten garnicht hergibt (es gibt nur Buschland, keine (Mopane)Wälder) die traurigen Spuren ihrer vernichtenden Ernährungsweise beobachten kann. Weit weg von „erzieherischen“ Altbullen und Mutterherden, permanent hungrig und durstig belagern sie im Khutse in aggressiver Weise von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang das Molose WH, das nur wenig Wasser hergibt, kein Grasfresser wird dort geduldet, die direkte Umgebung ist mittlerweile eine kahle Staubwüste…
Überall werden Wege zur Problemlösung gesucht und auch so halbwegs gefunden, mit der neuen Situation zurecht zu kommen, denn rund um den Boteti hat die Bevölkerung/Landwirtschaft ein großen Problem.
Im CKGR haben sie versucht, durch Schließen von Wasserlöchern und Öffnen anderer Wasserlöcher die Elefanten außerhalb am Park vorbei zu leiten und so aus dem Park rauszuhalten, was erstaunlicherweise rel. gut geklappt hat, soweit ich es weiß.

Das alles (sicher unvollständig) nur mal so zum Erweitern des Horizonts, bevor man den Vorwurf der angeblichen Sesshaft-Machung an die Tourismusbetreiber vor Ort macht.
Gruß lilytrotter


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Walvisbay boomt
Letzte Änderung: 07 Jan 2024 13:24 von lilytrotter.
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07 Jan 2024 14:10 #680001
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GinaChris schrieb:
Hi Bele,

falls du diese Publikation noch nicht kennst...
New insights into the tectonics and geodynamics of Botswana from
intracrustal structures revealed by receiver function analysis

Accepted 2023 July 7. Received 2023 July 7; in original form 2022 September 8
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Gruß Gina

Hallo Gina, nein, kenne ich nicht! Wo gräbst du solche Sachen immer aus? :blink:
Ich hab mal kurz quergelesen, das ist dann doch recht wissenschaftlich schwere Kost, da steige ich an einigen (vielen?) Stellen sicherlich aus. Mal schaun, wann ich mir das zutraue! Aber danke auf jeden Fall!

Liebe Grüße von Bele
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