Hi Gina,
stimmt vollkommen… Der KNP ist ein Big-5-Park, der seinesgleichen sucht. Ohne Punkt und Komma. Und das für die große Allgemeinheit und nicht nur für elitäre Grüppchen.
KNP ist und bleibt KNP – mit defekten Toastern, abgefallenen Fliesen in den Communal ablutions und fehlendem Toilettenpapier. So kennen und lieben auch wir den KNP...und so erwarten wir ihn auch in Zukunft.
Servus Werner,
in immer inflationäreren Zeiten von Influencing sollte der sich als median-betrachtende Reisewillige doch tunlichst vermeiden, auch nur eine Sekunde seines kostbaren Lebens auf den Seiten von Tripadviser & Cie. zu verplempern. Aber viele Reisende wollen ja im Vorfeld schon 1000%ig wissen, was auf sie zukommen wird. Bloß nix Falsches buchen und die absolute Gewißheit haben. Wo dann der Spaß und der Genuß am Selbstentdecken während der Reise bleiben soll, erschließt sich mir nicht.
Wenn man ein Haar in der Suppe suchen will, dann findet man auch immer ein Haar darin. Und wenn man Haarspalterei betreiben will, dann liegt das i.d.R. am Charakter des Haarsplissfetischisten selbst.
Zweifelsohne sind viele Sanparks-Unterkünfte renovierungsbedürftig im Verhältnis zu dem Preis, der von Sanparks für diese aufgerufen wird. Auf der anderen Seite bieten die Restcamps im Krüger NP auch viel, was eben auch finanziert werden muß. Da bleibt dann so manches in der Summe schlicht außen vor und notwendige Erhaltungsarbeiten werden aufgeschoben.
Was die Sauberkeit der Sanparks-Unterkünfte haben wir bisher noch nie Beanstandungen vornehmen müssen. Das liegt aber mit Sicherheit auch an der jeweilig persönlichen Erwartungshaltung in Verbindung mit den individuellen Parametereinstellungen des Reisenden. Wenn ich 45 Euro/Nacht für ein Safari Tent im Crocodile Bridge Restcamp für zwei Personen zahlen muß, dann kann ich nicht einen hippen Side-by-side Kühlschrank aus dem Hause Gaggenau oder Siemens im Safarizelt erwarten. Da weiß ich im Voraus, daß die Ausstattung – egal ob Bett, Schrank oder Tür – eben Beulen und Schrammen hat bzw. haben wird und bin darauf vorbereitet, daß das Personal gegebenfalls einen Kölsch Wisch anstatt eine Reinigung mit dem Kärcher und Chlorbleiche vollführt hat.
Persönlich möchte ich immer im KNP nächtigen und nicht frühmorgens oder am späten Nachmittag egal wie viele oder auch nur wenige Kilometer zu einer, in einem ordentlicheren Preis-Leistungsverhältnis stehende Herberge kutschieren müssen. Für mich ist der KNP eben der KNP, den ich so nehme, wie er sich mir seit Jahren anbietet; denn er ist auf eine für mich besondere Art und Weise eben besonders. Deshalb bereise ich immer wieder gerne den KNP; aber nicht mit der Vorstellung, das gleiche Feeling zu haben, was ich mir bei einer klassischen 4x4-Dachzelt-Tour vorstelle zu erhalten. Denn im KNP finde ich die Campsites nicht adrett, deshalb besuche ich den KNP in Form eines Chalet- bzw. Tented Camp-Trips; freue mich aber sehr, ein Lokal vor der Nase zu haben, falls am Abend doch keine Lust auf eigenen Braai; erfreue mich an den Swimming-Pools und am touristischem Drum-und-Dran der Restcamps inklusive der Reisenden. Dabei kann ich auch durchaus den großen Restcamps -außer Skukuza- etwas positives abgewinnen. Leute jeglicher Couleur beobachten und beim Schweifen des Blickes dann einen Elefanten oder zwei Giraffenhälse vorbeiziehen zu sehen, impertinente Meerkatzen um mich rum zu haben, um mir anschließend dann auf die Schnelle ein kühles Savanna im Shop zu kaufen und den Kitsch und Krimskrams dort zu belächeln. Ich liebe dies. Das ist für mich KNP. Ebenso, wie die vielen, vielen ruhigen Ecken des KNP.
Außerdem…Das Schöne am KNP ist u. a. für mich (im Gegensatz zum Etosha NP), daß es eine große Anzahl an Möglichkeiten gibt, aus dem Wagen zu steigen; ob Picnic sites, Lookouts oder Hides – es gibt immer interessante Plätzchen zum Vergnügen außerhalb des eigenen Vehikels.
Für mich bedeutet ein Aufenthalt im KNP tolles Naturabenteuer in Verbindung mit den für eine Vielzahl an Touristen zur Verfügung stehenden Standardannehmlichkeiten à la africaine.
So wie Marga sehr treffend schrieb: Auch wir lieben den KNP in seinem Gesamtkontext.
Christian erachtet, daß die Leistung "Nationalpark" durch den Eintritt abgegolten sei. Diese Betrachtungsweise teile ich nicht. Denn, den Nationalparkeintritt verstehe ich als Entgelt für die Nutzung der verkehrstechnischen Infrastruktur und des Wildlife-Managements im Nationalpark. Hingegen sind für mich die Kosten für die Übernachtungsstätten nicht nur deren Unterhaltung zuzuschreiben, sondern auch und insbesondere der Unterhaltung des kompletten Netzes der Restcamp- und Bushcamp-Einrichtungen wie Tankstellen, Shops, Swimming-Pools, Terrassen, Wegenetz sowie Pflege von Fauna Flora in den Camps.
Pfingstgrüße vom Alm