Hallo,
1) habe ich obiges geschrieben, weil ich über die Jahre hier und anderswo oft heftige Kritik an den SANParks-Unterkünften gelesen habe, bis unzumutbar. Leute die noch nicht dort waren, könnten sich davon (mE ungerechtfertigt) abschrecken lassen, was schade wäre.
2) Kenne ich seit Jahrzehnten einen südafrikanischen Reiseführer, der über die Jahre privat und mit Kunden schon Jahre im KNP verbracht hat. Wir haben schon zigzig Stunden über den Tourismus dort getratscht, aber er hat noch nie erwähnt, dass sich seine, in der Regel eher wohlhabenden Kunden, ernsthaft über den Standard im KNP beschwert hätten.
3) Die Schilderung von Hippie zweifle ich damit aber keinesfalls an, wie käme ich dazu, ist ein authentischer Bericht. Außerdem kennt sie/er alles über die Jahre, hat also einen perspektivischen Blick dafür. Dass es hin und wieder Mängel gibt, ist ja unbestritten. Meine persönliche Wahrnehmung ist aber, dass das eher die Ausnahme war und dass das immer auf Anfrage behoben wurde. Täte mir genauso leid wie allen, wenn das nun einen Abwärtstrend anzeigen würde. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass die Schließung wegen COVID auch die Instandhaltung beeinträchtigt hat. Wenn derartig gebaute Unterkünfte, die praktisch in der freien Natur stehen, über Monate stillgelegt werden, kann sich schon was aufstauen. Jedes Unternehmen bei uns, dem plötzlich der Umsatz weggebrochen ist, hat alles was Cash verbraucht gestrichen und aufgeschoben, Beschäftigte nach Hause geschickt, hat an Allem gespart um Liquidität zu schonen. etc. Man muss nicht immer wegen allem gleich afrikanisches Desinteresse bemühen, das es zweifellos gibt.
4) Heißt es zwar, dass es subjektive und objektive Standards gibt, aber bei Urlaubsunterkünften scheint es nur subjektive zu geben. So kann ich mir schon vorstellen, dass jemand der nur ab 4 Sternen absteigt in einem KNP-Camp die Krise kriegt und das und alles, was nicht funkelnagelneu ist, und so eine Anlage als unzumutbares „Massenlager“ wahrnimmt. Vor 50 Jahren gab es in Shingwedzi und Punda Maria keine Unterkünfte mit Strom, Fließwasser, Dusche/WC, nur „communal kitchen and ablutions“. Die Räume waren spartanisch, ein Eisenbett, Wasserkrug und Waschschüssel aus Blech, Petrolemlampe. Was da heute in Letaba usw. steht und kritisiert wird, war ein Mal purer Luxus. Die Zeiten und Ansprüche ändern sich eben. Als diese Camps ab den 1980ern angelegt wurden, sollte für ein breites Publikum leistbare Unterkünfte geschaffen werden, kann fortgesetzt werden, führt aber zu nix.
Grüße
Und Mäuse, Eidechsen, Geckos, Grillen usw. muss man einfach aushalten. Wer das nicht will, sollte seine eigene Hausschlange mitbringen.