Tag 56 18.04.2024 Lüderitz - Zur Waterkant
Für heute stand ein langer Fahrtag an. Wir wollten die D707 entlang und bis nach Lüderitz. Für besseres Licht und aufgrund der langen Etappe entschieden wir uns, bereits vor dem Frühstück zu starten, um in einem ersten Schwung möglichst weit zu kommen.
Leider wurde K1 in der Nacht plötzlich schlecht und er musste sich übergeben. Am Morgen war er immer noch etwas schlapp und es war ihm offenbar weiterhin schlecht.. Aber wir mussten natürlich ausgerechnet heute eine unserer von der Planung her längsten Etappen haben.. Wir hofften das Beste und fuhren los.
Die Landschaft wusste erneut zu begeistern. Diese Ecke ist wirklich traumhaft, man entdeckt immer wieder tolle neue Eigenheiten.
Sehnsüchtig passieren wir die Tore von Namtib und Koiimasis, die wir beide in sehr guter Erinnerung haben.
K1 schläft schließlich etwas, auch K2. So fahren wir einfach immer weiter.. Stops sind so natürlich nicht möglich, alle Fotos daher aus dem fahrenden Auto vom Mittelsitz der hinteren Reihe aus (an dieser Stelle nochmals ein großes Lob an die Flexibilität der Sony RX100).
Als beide Kinder wieder wach sind, ist es bereits fast 11:00 Uhr und wir haben die D707 bereits hinter uns gelassen und befinden uns auf der C13 kurz vor Aus. Wir halten an und essen nunmehr endlich unsere vorbereiteten Overnight Oats. K1 geht es glücklicherweise nun wieder deutlich besser und er hat einen gesunden Appetit. Was auch immer das vorher war.. Es war gerade in Bezug auf das Licht sicher die richtige Entscheidung gewesen, früh aufzubrechen zur D707.
Als wir nach langer Zeit endlich mal wieder Empfang haben, legen wir einen Telefonstop ein, um endlich meinen Chef-Chef zu erreichen - mit der Mitteilung eines erhofften Stellenwechsel. Etwas bizarr, mitten in der Namib an einer Piste stehend, aber was tut man nicht alles für das berufliche Weiterkommen.
Dann fahren wir - an Aus vorbei - weiter Richtung Lüderitz. Dieser Teil ist für uns Neuland und die Straße ist ebenfalls überaus sehenswert.
Am Wasserloch sehen wir einige Wüstenpferde. Sie haben inzwischen sämtliche Scheu verloren durch mutmaßlich beständiges Füttern durch Touristen und belagern die Autos schon fast.. Hier ist es wieder sehr heiß.
Die weitere Strecke ist weiterhin sehr attraktiv, zieht sich aber etwas - auch weil wir versuchen, langsamer zu fahren, um nicht zu weit vor 14:00 Uhr anzukommen - gar nicht so einfach, bei kerzengerade, meist bergab und perfektem Teer..
Wir finden unser Guesthouse auf Anhieb. Es liegt an einer relativ steilen Straße, wo wir zunächst natürlich am falschen Tor stehen.. Wir werden überaus freundlich (deutschsprachig) begrüßt und können das Auto im Hof parken. Unser Apartment ist sehr geräumig und verfügt über alles nötige. Insgesamt ist das Guesthouse nur zu empfehlen - gut gelegen, sauber, schöne Aussicht, sehr nette und hilfsbereite Gastgeber, fair bepreist..
Obwohl wir hier mit kalten Nebelwetter oder Wind rechneten, ist es sehr angenehm warm und sonnig. Das wollen wir sofort ausnutzen für eine Stadterkundung - wer weiß wie das Wetter die nächsten Tage wird.
Wir steuern die “bekannten” schönen, alten Häuser an und gehen hinauf bis zur Felsenkirche, anschließend wieder hinab bis zur Waterfront, wo wir einige Zeit am dortigen Spielplatz hängen bleiben.
Gegen Abend zieht Nebel auf und es wird sehr ungemütlich kalt-nass - wir verkriechen uns in unser gemütliches Apartment.