Nach einem (reichhaltigen) Frühstück fahren wir wieder auf der R362 Richtung Lutzville und weiter nach Blinkwaterbaai. Hier endet die gute Straße und es geht auf tiefsandiger, teilweise Tweespoorpad weiter. Spätestens jetzt werden gute Bodenfreiheit, 4x4 und ca. 1 Bar Luftdruck zu „nicht optionale“ Eigenschaften eines Fahrzeugs!
Nach kurzer Fahrt kommen wir zur Mündung des Soutriviers wo (namensgerecht) salz aus flachen Lagunen gewonnen wird…..der Atlantik liefert das Salzwasser, die Sonne macht die Verdunstungsarbeit und der Schaufelradlader erledigt den Rest…..fertig ist die Laube!
[Salzgewinnung!.....Der Atlantik liefert das Salz.....die Sonne die Verdampfungsenergie.....!]
Wir wühlen uns, immer in Strandnähe langsam (die Landschaft, Flora und Fauna sind überwältigend, daher halten wir sehr häufig!) Richtung Norden und kommen zum Parkeingang bei Groenrivier. Hier gibt es Unterkünfte aber keine nennenswerte Einkaufsmöglichkeit. Der Ranger sagt (Nein, befiehlt!) uns noch eindrücklich, dass wir mit Unterdruck fahren sollen. Damit nicht genug; er kontrolliert dies sogar noch!
Vom Groenrivier Parkeingang aus sind es nur noch wenige, langsame, durch Tiefsand und häufigen Fotostops abgebremste Kilometer zum Camp für die nächsten 2 Nächte…..Kwass se Baai!
[Tiefsandpiste direkt am Meer.....schöner gehts nimmer!]
[Überbleibsel eines (gescheiterten) Diamantenbaggers!]
[Sukkulenten gibt es in vielen Formen.....auch, wie hier.....in "unbeschreiblich SCHÖN".....]
[Unser Lager bei Kwass se Baai. Der "Steinkreis" des Nachbarplatzes ist im linken Hintergrund gut zu sehen]
Wir sind gerade beim Aufbau unseres Zeltlagers an der Ostseite des Steinkreises das jeden Campingplatz im Park kennzeichnet, als wir einen merkwürdigen, skurrilen
„Leipoldt-Flashback“ erleben dürfen…..!
Ein offiziell aussehender „Bakkie“ fährt auf uns zu und hält direkt an unserem Campingplatz. Wir überlegen noch ob wir irgendwas am Parkeingang vergessen oder irgendein Vergehen auf der Fahrt begangen hatten? Es fällt uns nichts ein und schon steigt ein älterer Herr aus dem Fahrzeug aus und kommt auf uns zu. Wir sprechen mit unseren Freunden Englisch. Der Herr hält inne, sieht sich unentschlossen in unserer Runde um und fragt höflich ob jemand Afrikaans spricht und für ihn übersetzen könne? Wir lachen herzlich und fragen ihn, auf Afrikaans, was ihn zu uns bringt?
Er stellt sich als „
Gert Sarrisam“ vor, sagt er sei Sohn Namaqualands, Schriftsteller und das er uns gerne seine Bücher näherbringen bzw. verkaufen würde. Schon holt er aus dem Bakkie aus einer Kiste drei Bücher heraus…..Autor; Gert Sarrisam…..Geschichten (angeblich wahre) aus Namaqualand!
Er meint er würde diesen „Vertriebsweg“ wählen, weil die Leute die solche Campingtouren unternehmen auch solche seien die Verbundenheit mit Land und Leute empfinden…..eigentlich naheliegend wie wir finden!
Wir kaufen ihn also jeweils drei Bücher ab, in denen er auch noch brav eine Widmung schreibt, bedanken uns und er fährt weiter…..wahrscheinlich zum nächsten (von vielen) Campingplatz…..
Eben wieder Mal Leipoldt…..
“Oom Gert vertel“!
[
Die 10-12 Campingplätze, mit jeweils 1-4 Stellplätze, zwischen Groenrivier und der nördlichen Parkgrenze liegen alle sehr nahe am Meer, meist mit guter Sicht auf eine Bucht oder Felsformationen und bieten alle einen „Steinkreis“ mit ca. 6-7 Meter Durchmesser und ca. 1,5 m Höhe mit einem (ca. 2 m breiten) Eingang an der Nordost-Seite. In der Mitte ist ein gemauerter Braaiplatz. Dazu kommt noch ein Steinhäuschen mit gut funktionierender (gute, windgetriebene Abluftpumpe!) Toilette.
Wir fanden, dass ein Aufbau der Zelte an der Ostseite, außerhalb des Kreises sinnvoll ist, da der Wind eigentlich immer aus südwestlicher bis nordwestlicher Richtung kommt. Zusätzlich lassen sich noch Nord- und Südseiten mit den Fahrzeugen relativ gut abdecken.]
Der Tag klingt mit Sundowner, passenden Sonnenuntergang und zünftigem Braai aus!