Wir fahren zurück nach Algeria. Der Wind nimmt stark zu so, dass wir uns für ein sehr frühes Braai entscheiden. Auch gut so, denn aus dem starken Wind wird ein ausgewachsener Sturm. Eins unserer Zelte reißt sich los und verabschiedet sich in Richtung Busch, wo wir es dann herausfischen und zum Standort zurück zerren. Zusätzliche Heringe werden angebracht und mit großen Steinen beschwert.
Der Platz ist direkt unter sehr großen, uralten Eukalyptus Bäumen gelegen so, dass wir bis zum Morgengrauen immer wieder vom Einschlag abgebrochener Äste geweckt werden! Es ist schon ein ungutes Gefühl, der rauen Natur dermaßen schutzlos ausgesetzt zu sein. Aber, alles geht gut aus, es graut der Morgen (nicht
dem Morgen, wie bei Dieter Krebs!), 3 offensichtlich verschreckte Parks Board Angestellte kommen vorbei, erkundigen sich ob alles bei uns OK sei und geben uns noch mit, dass der jetzt doch abnehmende Sturm der schlimmste in mindestens 10 Jahren gewesen sei!
Wir packen zusammen, essen und trinken dabei noch eine Kleinigkeit und fahren über Clanwilliam und Vanrhynsdorp zur nächsten Station; Garsland in der Nähe von Nieuwoudtville. In Vanrhynsdorp fahren wir noch zum „The Shop“, die beste Adresse für Pies in Vanrhynsdorp (ich meine sogar zumindest in der ganzen Kap!). Diese Bäckerei/Laden/Restaurant ist am Parkplatz der Caltex Tankstelle an der van Riebeeck Strasse gelegen, mit offener Backstube wo man gut sieht wie die Köstlichkeiten zubereitet werden. Wir genehmigen uns alle ein „Game Pie“…..Hmmmmm…..lecker!!!
Wir kommen wieder raus und ich merke, dass unser rechter Hinterreifen vollkommen platt ist! Wir schauen uns unentschlossen um, denn keiner von uns hat nun wirklich Lust hier und jetzt reifen zu wechseln! Irgendeinem fällt dabei ein Schild mit der Aufschrift „Jan Tyres“ auf der anderen Straßenseite auf und ich bin schon unterwegs…..zu Fuß, denn der Reifen ist dermaßen platt, dass ich mich nicht traue auch nur 200 m darauf zu fahren. Jan, ein typischer Farmerssohn aus der Gegend (1,90 lang und mindestens halb so breit, mit Händen wie Bärentatzen) begrüßt mich freundlich und meint er könne uns helfen, aber wir müssten 15 Minuten warten, denn sein „Bakkie“ mit dem Kompressor sei gerade auf einer Farm in der Nähe. Wenig später kommt der bei uns an, parkt neben uns und wir merken, dass gut die halbe Ladefläche des Bakkie mit riesigem, uraltem, ein-zylinder Motor voll ist! Der Motor startet, laut und „rußig“ und pumpt unseren Reifen in 30 Sekunden auf! Ich fahre zu Jan rüber, der findet das Loch schnell (mittig in der Lauffläche…..sieht aus wie eine Schraube die aber nicht mehr im Reifen steckt). Ich schmunzle ein wenig, sage zu Jan; „gib es doch zu, du legst dort drüben Schrauben aus um das Geschäft zu beflügeln“. Er schaut mich direkt an und sagt, ohne mit der Wimper zu zucken; „Nein, ich bezahle jemand dafür“! Wir lachen herzlich und fahren weiter Richtung Nieuwoudtville.
Es geht gerade voraus, über die bei Botaniker sehr berühmte „Knersvlakte“ wo wohl ein Großteil der Steinpflanzenarten dieser Welt beherbergt sein sollen! Es ist kalt, windig und neblig und wir haben es eilig, daher fahren wir zügig den spektakulären Vanrhynspas (813 Höhenmeter!) hoch und kurz zum Einkaufen nach Nieuwoudtville hinein.
In Nieuwoudtville fahren wir noch zur sehr schön in Blumen eingebetteten N.G. Kerk und zum Kirchengemeinde-/Informationszentrum um uns zu informieren.
[.....Falls jemand noch eine Unterkunft suchen sollte.....!]
[Es werden im Gemeindezentrum Gegend-typische, eklig süße Pfannekuchen angeboten.....]
[Ja, eben
das Zentrum des Hantam.....]
Dann geht es wieder auf der gleichen Strasse ca. 5 km zurück zu unserem Quartier der nächsten 3 Nächte, Garsland.
Garsland ist ein ehemaliges Farm Haus, umgeben von einem schönen Naturgarten, Weinreben und viel flaches Land! Es stehen 5 Schlafzimmer, Küche und ein großes Wohnzimmer mit riesigem Kamin zur Verfügung. Gemütlich, aber nicht protzig…..alles ist sauber und funktioniert einwandfrei.
[Von "blaue Stunde".....bis....."warmes Nachglühen"]
Wir freuen uns besonders auf diese Station, da weitere Freunde hier zu uns stoßen und wir die nächsten 9 Tage zu sechst in 3 Fahrzeugen unterwegs sein werden.
Wir merken, dass die Wanduhr im Wohnzimmer steht und stetig 18 vor 6 anzeigt.
Das finden wir sehr praktisch, denn egal wann man von einem Ausflug zurück kehrt, es ist immer beste Sundowner/GAT- Zeit!
[Wird bei uns ein geflügeltes Wort, auch lange nach Garsland: "Wie spät ist es?"; "Na, 18 vor 6 natürlich!"]
Am nächsten Tag geht es zur Farm Matjiesfontein, ein Zentrum der Namaqualand-Blüte!
[Was nun Herr Schäfer?]
[Die Käferdichte!.....das muss ein Landesrekord sein!]