Tag 11 30.10.2017 KTP Nossob
Gefahrene KM: 183
Wir haben hervorragend geschlafen, kurz vor Gateöffnung begrüßt uns die Sonne über den Dünen.
Wir verlassen kurz hinter einem anderen Fahrzeug Kieliekrankie kurz nach Gateöffnung. Wir beschließen, zunächst Richtung Auobtal zu fahren, dort den Morgen über nach Tieren zu suchen uns, sobald wir dort nichts mehr sehen, auf den Weg über die obere Dünenstraße nach Nossob zu machen.
Im Auobtal angekommen sehen wir unsere Campnachbarn wieder – sowie zwei Löwinnen, die es sich auf der Straße gemütlich gemacht haben. Unsere ersten Löwendamen im Park und die ersten Löwen nach 4 löwenlosen Tagen (nicht dass ich mich beschweren würde – nur als interessantes Detail, wie sehr das alles immer vom Zufall abhängt).
Irgendwann wird es dann doch Zeit, aufzustehen und etwas Morgengymnastik einzulegen.
Die andere Löwin hat es sich derweil im Flussbett gemütlich gemacht.
Schließlich marschieren beide flussaufwärts.
Wir verlassen die beiden schließlich, nachdem sie sich in höherem Gras niedergelegt haben. Wir fahren weiter und finden einen Northern Black Korhaan.
sowie zwei eifrige Erdmännchen.
Am Himmel kreist ein Tawny Eagle.
Und am Boden läuft ein Crowned Lapwing umher.
Bei einem Erdhörnchenbau herrscht emsige Betriebsamkeit.
An der Kreuzung zur Upper Dune Road treffen wir schließlich noch auf eine Gnuherde.
Anschließend machen wir uns auf den Weg über die Dünen. Dabei treffen wir auf einen sehr kooperativen Black-shouldered Kite.
Später treffen wir auf einen Rock Kestrel (oder ist es ein Lesser Kestrel??), der von uns auf der Straße entlang stolziert und sich dabei nicht aus der Ruhe bringen lässt.
Inzwischen hat es zugezogen und ist sehr diesig, zugleich aber mit nahe der 40° verdammt heiß. Im Nossobtal sind wir zunächst überrascht, wie anders es im „nördlichen“ Nossobtal im Vergleich zu weiter südlich und im Auobtal aussieht. Wir sehen einen jungen Gaukler.
Schließlich kommen wir in Nossob an und checken für eine der 2017 neu errichteten Premium Campsites ein. Diese liegen südlich der normalen Campsite und verfügen jeweils über ein eigenes Duschhäuschen und eine Außenküche. Der Flair entspricht aber dem einer Baustelle. Generell wirkt Nossob natürlich eher etwas staubig und trostlos, wie der letzte Fleck Zivilisation in der Wüste. Die Premium Campsites schaffen es aber, das noch zu übertreffen. Das Blechdach heizt sich ziemlich auf und ist zudem so konstruiert, dass ab frühem Nachmittag alles in der Sonne liegt. Bäume gibt es nicht, nur ein Büsche außenrum mit Bauschuttresten und Müll. Der Blick geht entweder zu den Nachbarn oder Richtung Busch. Ich finde, da hätte man echt mehr draus machen können.. Vielleicht sind wir auch schlicht zu verwöhnt von Uri und Kielie.
Unsere Hoffnung, dass sich der Baustellenflair mit der Zeit und mehr Bewuchs legt, hatte sich übrigens auch mehr als zwei Jahre später nicht erfüllt. Rückblickend betrachtet (wenn ich die Bilder nun noch einmal sehe) war es damals sogar noch attraktiver als letzten Dezember, jedenfalls weniger verwahrlost. Nichtsdestotrotz ist die Lage von Nossob natürlich top und ein eigenes Bad Luxus, so wirklich warm werden wir mit dem Camp aber zunächst nicht und beneiden die normalen Camper um die schönen Schattenbäume.
Es ist furchtbar heiß und diesig, zu gleich aber auch sehr windig. Unsere Versuche, mit unserem Tarp ein Sonnensegel zu errichten, scheitern am starken Wind.
Nachmittags geht es nochmal auf einen kurzen Game Drive zum Marie-se-Gat Loop, den wir bei der Hinfahrt ausgelassen haben. Wir sehen auf dem gesamten Loop nichts außer einem Wiedehopf, der im Gegensatz zu seinen Artgenossen freundlich genug ist, eine Sekunde still zu halten.
Erst am Rooikop Wasserloch haben wir schließlich Glück. Wir entdecken zwei Weißgesichtseulen / Southern White-faced Owl in einem Baum direkt neben der Straße. Nach einigem Rangieren schaffen wir es, durch die dichten Zweige eine Sichtachse für Bilder zu finden.
Sehr erfreut, treten wir schließlich den Rückweg zum Camp an.