Tag 14 02.11.2017 KTP Kalahari Tented Camp Teil 1
Gefahrene KM: 118
Nun ist ist es soweit. Unser letzter voller Tag ist gekommen. Diesen wollen wir natürlich voll und ganz ausnützen und starten pünktlich um 05:30 im fahlen Licht der Dämmerung flussabwärts. Ich liebe es, wenn die Gate-Zeiten so gelegt sind, dass man noch einige Zeit vor Sonnenaufgang bzw. nach Sonnenuntergang unterwegs sein kann, so hat man nochmals größere Chancen auf spezielle Sichtungen und ist bei Sonnenauf- oder Untergang an wesentlich interessanteren Orten als am Campeingang. Gerade der großzügige Wechsel der Öffnungszeiten in den südafrikanischen Parks ist dafür hervorragend geeignet, anders als der wöchentlich exakt abgestimmte Zeitpunkt in Namibia. Natürlich gibt es auch Zeiten, in denen man erst nach Sonnenaufgang los darf, Anfang November zählen bewegen wir uns jedoch noch eindeutig auf der Gewinnerseite.
Dass sich der frühe Start lohnt, zeigt sich sogleich. Wir sehen im Flußbett mehrere Löffelhunde auf Futtersuche.
Kurz darauf sehen läuft eine braune Hyäne im Flussbett mit einem großen Knochen im Maul. Sie überquert vor uns die Straße, bleibt mehrfach stehen und läuft schließlich neben uns die Düne herauf. Leider erlaubt das schwache Licht der Dämmerung keine besseren Bilder, der im Kopf gespeicherte Eindruck ist dafür umso größer. Endlich sehen wir eines dieser super interessanten Tiere einmal für mehr als nur 2 Sekunden.
In diesem Kontext kann ich jedem nur wärmstens die Erzählungen von Mark und Delia Owens zu ihren Forschungen zu Braunen Hyänen in CKGR, veröffentlicht im Buch Cry of the Kalahari, ans Herz legen. Man lernt unglaublich viel über diese vermeintlichen Einzelgänger, was man vorher nie vermutet hätte.
Nachdem wir die Hyäne nicht mehr sehen können, fahren wir etwas weiter und treffen erneut auf Löffelhunde, leider erneut etwas weit entfernt.
Schließlich finden wir das gestrige Löwenrudel verstreut über Baumstämme und Wiese wieder. Für ordentliche Fotos ist die Entfernung fast zu groß, für die Beobachtung mit dem Fernglas jedoch optimal, insbesondere da die jüngeren Mitglieder des Rudels voller Energie stecken und immer unterwegs sind. Wir stehen hier fast eine halbe Stunde und werden in der Zeit immer wieder von aus Mata Mata kommenden Fahrzeugen überholt, die für 5 Sekunden anhalten und dann weiterbrausen – am Abend zuvor waren die Löwen wesentlich weiter weg, dafür standen x Fahrzeuge da.. das verstehe wer will.
Irgendwann verlassen wir sie dann doch und finden zunächst mal wieder einen Tawny Eagle.
Kurz darauf läuft etwas Braunes durchs Gras – die nächste braune Hyäne
Leider ist sie etwas weit entfernt und nur sehr kurz zu sehen, ehe sie sich in ein dichtes Gestrüpp verkriecht.
Im weiteren Verlauf sonnen sich zwei Weißrückengeier in der Baumkrone.
Kurz darauf zeigt sich ein weiterer Löffelhund.
Kaum zu glauben, dass wir 2019 in 13 Nächten im Park keinem einzigen Löffelhund begegnen.. Heute können wir uns über die zwei Stunden definitiv nicht beschweren..
Es folgt ein Wiedehopf..
.. ehe wir in Dalkeith auf die nächste Löwenversammlung treffen, die es sich auf dem Parkplatz am Wasserloch gemütlich gemacht hat.
Plötzlich scheint etwas die Aufmerksamkeit eines Jungen erregt zu haben. Er hebt den Kopf und geht offensichtlich in den Jagdmodus über.
Ein paar Meter schleichen, ein kurzer Sprint..
.. und das junge Männchen schaut blöd ins Gebüsch, wo sich eben noch eine Manguste befand, die lieber schnell das Weite gesucht hat.
Die Action weckt nun auch das Interesse der älteren Mitglieder des Rudels – wie, wir jagen schon wieder?
Sie trotten herbei, um den Jagderfolg ihres Sohnemanns zu begutachten.
Am Ende stehen drei Löwen da uns schauen blöd ins Gebüsch
Auf dem Weg zurück zum Kalahari Tented Camp treffen wir auf ein paar Giraffen, die gerade mit Trinken beschäftigt sind.