07.09.2018 - ein voller Tag im Karoo National Park
In der Nacht wurde es ziemlich kalt, irgendwann blies der Lüfter dann auch nur noch Luft raus, jedoch kalte und somit schalteten wir ihn aus, damit wir zumindest unsere Ruhe hatten. Während Markus in seiner Thermohose und einem Hoody schlief und trotz Wärmflasche (zum Glück lag auch hier eine (!) im Schrank) und zwei Decken fror, reichte mir T-shirt und Leggins...
Ich hatte mich in meinem Bett mit zwei Decken und einer Wärmflasche (habe ich bereits erwähnt, dass es DAS Utensil des Urlaubs war?!?!
) so eingemummelt, dass kein kaltes Lüftchen rein kam. Und auf dem Kopf hatten wir mal wieder unsere Strickmützen - aber das kannten wir ja seit Tagen nicht anders...
Trotzdem waren wir früh wach und quälten uns um viertel nach sechs raus aus dem Bett und unter die Dusche. Was für eine Überwindung!
Da wir noch in der "Winterzeit" unterwegs sind - wären wir ja nie drauf gekommen, wenn es nicht schwarz auf weiß in den Unterlagen stehen würde
- öffnet das Gate erst um sieben. Frühstück (das ist aus unerfindlichen Gründen im Karoo NP im Übernachtungspreis mit drin ist) gibt es ab acht. Es gibt nur eine Möglichkeit, dieses Gap zu überbrücken... Wir fahren eine Runde! Im Auto ist es zumindest warm...
Mit heißem Tee und Kaffee bewaffnet fahren wir also den Loop. 5 °C sind es heute morgen und das Wetter sieht doch gar nicht so schlimm aus...
Weit entfernt sehen wir eine große Herde Eland Antilopen, außerdem ein freundlichen guckendes Steinböckchen, Zebras und gelenkige Kudus...
Die kleine Kududame hat zum Glück noch ordentlich Winterfell.
Bei diesem kleinen Kerl bin ich mir nicht sicher...
leider ist er auch sehr weit weg... Rufous-eared Warbler / Waldohrsänger
Ein wenig Blau am Himmel macht schon gewaltig was aus!
Das "Blau" an der Pflanze irritiert uns dann doch ein wenig...
Aber die liebe Maddy hat in Markus' Bericht im Nachbarforum bereits aufgeklärt, um was es sich dabei handelt:
Die blaue Pflanze: ja das ist ein Unkraut das mit einem Vertilgungsmittel gesprueht wurde. Die Blaue Farbe wird dem Gift dazugegeben damit man sieht was schon gesprueht wurde und was nicht. @maddy: Herzlichen Dank dafür an dieser Stelle auch noch mal von mir!
In der Nähe des Birdhides entdecken wir eine Schlildkröte (im Winterschlaf?!) - flankiert von einem Bokmakiri
Um halb neun parken wir unser Auto am Cottage und laufen das kurze Stück im Sonnenschein zum Restaurant. Wir freuen uns, hier ist es bestimmt schön warm und gemütlich und Hunger haben wir auch!!! Als wir am Restaurant ankommen, wundern wir uns eine Sekunde, warum alle Gäste ihre Jacke anhaben... Dann wird uns schlagartig bewusst: hier ist es ja genauso KALT wie draußen, wie im Cottage, wie im ganzen Park!!!!
Der Kamin brennt zwar, aber selbst die Gäste, die den Tisch davor besetzen, behalten ihre Jacke an. Scheinbar dient er auch hier eher für's Ambiente...
Wir bedienen uns am "Buffet" (es gibt Tee, Kaffee, Saft, Toast,, Butter und Marmelade) und bestellen uns belegte Brote. Markus entscheidet sich für ein Brot mit Avocado und Huhn und ich nehme die Italienische Variante (Tomate, Käse, Zwiebeln).
Als wir fertig sind, sind die Knochen steif gefroren und die Füße kalt - da hilft nur: eine große Runde im warmen Auto drehen...
Leider hat es sich mittlerweile zugezogen und die Tour ist nicht besonders ergiebig... lediglich die Sichtung der ansässigen Black Eagle (wenn auch, wie im letzten Jahr, weit entfernt) erhellt unsere Gemüter...
Bei einer Gruppe Elands und jungen Kudus reicht es noch für ein paar Bilder. Die Baboons verziehen sich, bevor wir überhaupt die Fenster unten haben.
Wir verwerfen den Plan, im Restaurant zu Abend zu essen und fahren gegen Mittag lieber nach Beaufort West, um unsere Vorräte aufzustocken, so dass wir selber kochen können. Frieren können wir schließlich auch zu Hause!
Ob diese Unterkunft eine Alternative wäre?!
Im Checkers kaufen wir das Nötigste für die kommenden Tage ein und obwohl unser Auto dieses Mal leer ist, haben wir in diesem Ort ein ungutes Gefühl und verzichten auf einen Einkauf im Liquid Store (unsere Getränkevorräte sind ohnehin nicht nennenswert geschrumpft in den letzten Tagen...
) und fahren anschließend zurück in den Park. Bereits während des Rückweges fängt es an zu regnen.
Im Cottage angekommen, trinken wir Tee und schreiben Postkarten. Gegen drei beschließen wir, noch einmal die große Runde zu fahren.
Während sich das eine Oryx warm rennt, liegen die anderen halbwegs versteckt zwischen kahlen Büschen.
Es ist ordentlich nass und der Nebel wird immer dichter.
Eine Gruppe Red Hartebeest hat ihre Kehrseite zum Regen gewendet und erträgt den kalten Guss. Bei näherem Hinsehen bemerken wir, wie die Tiere zittern...
Die Außentemperatur beträgt 3°C, als wir das Camp erreichen... Aaaah, wie lange bleibt das bitte noch so?!?!?!
Im Cottage bemühen wir den mobilen Heizkörper gar nicht erst, das Wohnzimmer aufzuheizen, sondern stellen ihn direkt ins Schlafzimmer. Zum Abendessen gibt es eine Zuccini-Tomaten-Schafskäse-Pfanne mit griechischen Nudeln. Davor essen wir eine heiße Butternutsuppe. Die Suppe ist kein kulinarisches Highlight, wärmt aber zumindest von innen.
Bereits um acht Uhr liegen wir in voller Montur im Bett und ich lese noch ein wenig. Wir hoffen einfach nur, dass die Nacht schnell rum geht...
gefahrene Kilometer: 151