THEMA: Ostern im Krüger - mit Bat im Bett
17 Jun 2017 09:19 #478313
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  • Strelitzie am 17 Jun 2017 09:19
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Hello again... :)

wir sind also in Klaserie, in der nThambo Tree Lodge.
Um 14.00 Uhr gab es Lunch, es war an einer langen Tafel gedeckt, ein Buffet war aufgebaut. Isaack war dann Kellner und Guide in Personalunion. Wir stellten wir uns kurz vor - es wurde kurz verwundert genickt, dann herrschte Stille! Ich mochte gar nicht kauen - so eine Beerdigungsatmosphäre hatte ich noch nicht erlebt! So mochte ich nicht sitzen - und fragte fröhlich in die Runde, wer denn woher käme, was für Sichtungen sie hier erlebt hätten usw. Ganz langsam löste sich die Stimmung. Hier waren ein Paar aus Canada, Reunion, ein weiteres Paar aus Deutschland und Vater/ Tochter aus Australien.
Auf jeden Fall erfuhr ich, dass wir alle Zehn! in ein Auto gequetscht werden…. Hm, der Mittelplatz ist ja besonders beliebt… :)

Nach dem Lunch war Erholungszeit - bis 15.30 Uhr. Dann gab es Tee/ Kaffee und Kuchen. Um sollte der Gamedrive beginnen, Wasser gab es nicht.
Plötzlich tauchte ein kauziger, lauter, älterer Südafrikaner auf, schwang sich wortlos auf den Fahrersitz, Isaack war nun der Tracker. Leise fragte ich meine Mitfahrer, wer das denn sei.
Dieser Guide hatte wohl am Morgen eine Privatfahrt mit dem australischen Vater-Tochter-Paar gemacht, sie saß nun neben ihm -und die Privatfahrt sollte weitergehen.
Wir kletterten auf das Auto - natürlich saß ich in der Mitte…, weil im letzten Moment der Australier auftauchte, der absolut schweigsam neben mir saß. Er war völlig desinteressiert, sah nur nach unten.

Der Fahrer - J.D. - denn Guide konnte man ihn nicht nennen, bretterte durch’s Gebüsch, sagte nichts, fragte nichts. Keine Erklärungen, Ermahnungen, Fragen oä. Der junge Kanadier, der mit seiner Freundin auch gerade erst angekommen war, bog einen Akazienbusch zu Seite - ich erklärte ihm dann, dass er das lieber lassen sollte und zeigte ihm die „Zahnstocher“. Nachdem wir an Warzenschwein, Giraffen, Kudu-Bullen in schönstem Licht, etlichen Impalas, vorbei gerast waren, erfuhren wir, dass er einen Leoparden sucht.





Unser Tracker machte sich dann zu Fuß auf, den Leo zu suchen - ich machte vorsichtshalber noch ein Foto von ihm, bevor er verschwand…



Obwohl ich mich unglaublich über einen Leo gefreut hätte, SO sollten wir ihn nicht aufspüren.
Nach wildem Hin-und Her, über und durch viele Büsche, wurde die Suche dann aufgegeben - und im schönen Abendlicht standen wir inmitten einer Elefantenherde.









Hier bewies D.J. dann Guidequalität, indem er erst auf uns beruhigend einsprach, wir müssten keine Angst, auch nicht vor Rüsseln, haben… dann mit den Elefanten sprach. Hm, die verstanden sein „elephantisch“ sogar - und gingen etwas auf Abstand.

Und dann entdeckte Isaack den Leoparden doch noch - recht weit entfernt und für uns in der hintersten Reihe nur suboptimal zu sehen. Ich bat dann nach einiger Wartezeit kurz darum, ein Stückchen weiter vor zu fahren, da wir hinten nichts erkennen konnten- da bellte mich der "Guide" an, ER würde bestimmen, wie er sich positioniert..... :whistle:



Bei der Weiterfahrt sahen wir dann noch Zebras und Giraffen - leider fuhr unser Fahrer so schnell, nein, er raste - so dass die Tiere, die hier sehr scheu waren, wieder sofort Reißaus nahmen!

Ich hatte schon so viele Tiere - mit freierer Sicht - gesehen, dass es mir fast! ;) egal war, jedoch fand ich es für die anderen Gäste, teilweise aus Übersee, doch sehr ärgerlich!
Um 17.30 Uhr hielten wir kurz für einen Sundowner (der auf die Rechnung gesetzt wurde) und um kurz nach 18.00 waren wir bereits zurück in der Lodge. Immerhin hatte ich mein Chamäleon-Foto! Dabei sprach ich Isaack direkt an, weil ich das Chamäleon im Busch nicht erkennen konnte - so holte er es kurz aus dem Busch.







Aber wehmütige Erinnerungen an die Rhino Post Lodge, an unseren Guide Charl, kamen auf….
Letzte Änderung: 17 Jun 2017 09:27 von Strelitzie.
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17 Jun 2017 09:32 #478315
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  • franzicke am 17 Jun 2017 09:32
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Moin Strelizie,
das ist ja mal echt krass (befinden wir uns vielleicht sogar in Krasserie :silly: )! Und das eigentliche Übel daran - man kann halt so gar nix machen.
Ich meine, eure Game Drives mit Charl waren ja auch schon wegen der Mitfahrer sehr speziell und ihr habt euch ja ganz bestimmt auf einen schönen Abschluss gefreut - aber das isses ja mal gar nicht. Jetzt bin ich echt gespannt, ob sich da mal noch was tut??? Auf jeden Fall steht ja die erste Nach in der nThambo Tree Lodge an und ich ahne schon, dass auch dieser Tag nicht vor der Nacht zu Ende ist :woohoo:
Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Ingrid
Letzte Änderung: 17 Jun 2017 15:04 von franzicke.
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17 Jun 2017 14:54 #478337
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  • sandra1903 am 17 Jun 2017 14:54
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Strelitzie schrieb:
Unser Tracker machte sich dann zu Fuß auf, den Leo zu suchen - ich machte vorsichtshalber noch ein Foto von ihm, bevor er verschwand…
:laugh: :laugh:

Naja, trotz Elefanten und Leopard kein Drive, den man so haben muss :(
Schöne Grüße
Sandra
Letzte Änderung: 17 Jun 2017 14:55 von sandra1903.
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18 Jun 2017 08:11 #478381
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  • Strelitzie am 17 Jun 2017 09:19
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Guten Morgen,
liebe Dankedrücker! Schön, dass ihr mitreist! :kiss:

Liebe Ingrid,
oft habe ich in diesem kurzen "Zwischenurlaub" an Deine Gedanken zum Thema "Guide" in Tansania gedacht; dass ein Gelingen oft daran hängt. Wir hatten schon viele schöne Sichtungen und Situationen in den Tagen zuvor, dass ich entspannt bleiben konnte, fand es aber sehr ärgerlich für meine Mitfahrer. Denen habe ich dann teilweise erklärt, was sie sehen (könnten), weil sie sich gar nicht getraut haben, den "Guide" zu fragen.....
Wir haben aber noch eine Sichtung, die mich für eine bisher recht gleichgültige Tierart begeistern konnte. Und nein, das wird keine Fledermaus sein! ;)

Liebe Sandra,
auch Dir Dank für Deine "Anteilnahme". Nein, so einen Guide sollte es nicht geben. Das andere deutsche Paar war für fünf Tage im Camp - die hatten bisher unseren Tracker Issack als Guide, der ganz toll gewesen sein soll....

Einen schönen Sonn-Tag Euch Allen (hier muss die Sonne erst noch aufwachen)
Strelitzie
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18 Jun 2017 08:45 #478386
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Wir gingen uns noch kurz frisch machen, dabei übersahen wir, daß im Bad noch eine kleine Lampe brannte! :whistle:
Am Feuer in der Lapa (die natürlich bestuhlt war) gab es gegrillte Maiskolben als Vorspeise, sehr schmackhaft. Dazu ein kühles Glas Weißwein, lekker. Zum weiteren Essen setzten wir uns dann an den Tisch - es gab gegrillte Schweinesteaks, dazu Salate und Brot vom Buffet. Isaac bediente uns wieder. Nachtisch gab es auch - welchen???



Nach dem Essen tranken wir noch ein Glas Wein und wurden dann von Isaack zu unseren Chalets gebracht. Oh mein Gott!!! Die halbe afrikanische Insektenwelt flatterte in unserem Zelt, das Bad glich dem einem Insektenfriedhof, das ganze Waschbecken voller Hautflügler…. und eine Fledermaus flatterte wie wild durch das Zimmer! Wir waren froh, dass das Insektennetz schon geschlossen war. Die Zeltbahnen waren alle heruntergelassen und fest verschlossen. Ich besah mir unsere Dachkonstruktion und bemerkte, dass dort alles offen war - das Zelt hatte kein separates Dach, nur ganz oben war das reetgedeckte Spitzdach, die Gaube war völlig offen. Wir waren froh, dass sich keine Insekten unter das Moskitozelt geschummelt hatten, waren vom Tag erschöpft, schliefen schnell ein - bis mich ein Ausruf weckte: „was war das?“ Meine Taschenlampe lag griffbereit im Bett, erster Blick auf die Uhr - 23.30 Uhr - und im Schein der Taschenlampe sah ich DAS. Die Fledermaus hatte sich mit unter unser Moskitonetz geschmuggelt - und flatterte jetzt wie wild umher. Mir fiel die Frau ein, die in Hamburg im Tropeninstitut gestorben war, nachdem sie in Kenia von einer Fledermaus gestreift und nicht schnell genug gegen Tollwut behandelt worden war…. Wir versuchten, sie aus dem Netz zu bekommen, sie verkroch sich in eine Ecke. Ich orderte ein Handtuch, wollte sie damit fangen und hinaussetzten. Als mein Mann auf dem Weg zum Bad war, saß sie in der vorderen Ecke - er schubste sie an, damit sie aus dem Netz fliegen konnte - aber nein, sie sprang in die falsche Richtung, sprang mich an! Irgendwann hatten wir Ms. Bat aus den Augen verloren, ich war nur müde - legte mir das Handtuch über mein Gesicht - und wollte nur noch weg! Mir fiel ein, dass ich ja nicht einmal zum Auto laufen konnte, unten könnte ja der Leopard auf mich warten…. Tränen schossen mir in die Augen- und vor Erschöpfung schlief ich ein. Die Fledermaus ward nicht mehr gesehen….

Sonnabend,
Um 5.30 Uhr weckte uns Isaack, wir lockerten schnell die Stimmung beim morgendlichen Früh-Tee/ Kaffee…. Soviel Dämlichkeit musste belacht werden - und erstaunlicherweise sieht alles morgens, im Hellen, nicht mehr so schlimm aus! Wir entdeckten auch keine „Vampirbisse“ oder Kratzspuren.
Zum Gamedrive fuhren wir auf die Mainroad - hier kam uns gerade ein Rudel Wilddogs entgegen, acht Hunde im schönsten Morgenlicht! Es war sehr interessant, ihre Jagd zu beobachten.
Wilddogs gehörten bislang - auch wenn Viele das nicht verstehen werden - nicht zu meinen Favoriten. Aber ihre Art zu jagen, der Gemeinsinn, den sie dabei entwickeln - und den sie uns hier sehr eindrucksvoll vorführen, fand ich dann doch sehr interessant. Leider führte ihre Suche zu keinem Erfolg!















Zurück in unserer Konzession sahen wir dann zwei Löwenweibchen, Schwestern, in völliger Ruhestellung liegen.









Auf dem Rückweg, mit den „üblichen Sichtungen“, also Impala, Wasserböcke, fliehende Giraffen....(an denen wieder nicht gestoppt wurde) lag dann eine ca. 3m lange, graue Schlange auf dem Weg - Black Mamba! Wenn das eine Schwarze Mamba war, hatten wir auch eine kleine bei Talamati und die große auf der Mainroad zum Camp gesehen. Und wieder etwas gelernt: bei der Black Mamba ist nur die Mundhöhle schwarz, daher der Name.
Isaack brachte uns beim Frühstück noch ein Schlangen-Bestimmungsbuch, wie schade, dass wir kein Foto machen konnten, weil die Schlangen jeweils zu schnell waren!
Letzte Änderung: 18 Jun 2017 13:45 von Strelitzie.
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20 Jun 2017 21:49 #478668
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Um 9.00 Uhr waren wir zurück in der Lodge, um 9.30 Uhr gab es Frühstück - und anschließend bot Isaack einen Guided Walk an, sein Gewehr hatte er dabei. Issack erklärte ruhig und ausführlich, u.a. die Besonderheiten der Hinterlassenschaften, die Dungbeetle hatten hier reichlich zu tun.







Wir erfuhren vom Nutzen und den Gefahren von Bäumen und Sträuchern - diesen Baumnamen hatte ich mir leider nicht merken können - von ihm sollte man auf jeden Fall kein Braai-Holz verwenden!





Die kleinen Mungos sahen erstaunt auf - die Giraffe ignorierte uns. Welch schöner Moment!




Und obwohl ich keine Spinnen mag, fand ich diese schon sehr faszinierend.



Langsam gingen wir zurück zur Lodge, es war unglaublich heiß geworden. Rund um die Lodge wuchsen Unmengen von Lillys - wenn sie blühen, muss es wunderschön aussehen.





Nach der Rückkehr und einer herrlichen Dusche nutzte ich anschließend den „Solarfön“ am Pool (im Zelt gab es zwar Steckdosen für das Aufladen von Akkus- die Benutzung eines Föns war allerdings verboten) und freute mich über die Sonne und die herrliche Auszeit mit dem wundervollen Ausblick auf den Bush.
Bis auf die Giraffe hatten wir ja nur die Littles gesehen - das sollte sich abends ändern.... :whistle:



Letzte Änderung: 20 Jun 2017 22:06 von Strelitzie.
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