31.05.2015 - Biyamiti Bushveld Camp - Sunset Drive
... dann geht's jetzt mal weiter...
Kurz bevor wir wieder auf die S139 fuhren, trafen wir auf einige "alte" Bekannte! Die Elefantenfamilie vom Vorabend hielt gerade Mittagsruhe im Schatten der Büsche und Bäume (dekoriert mit ein paar Kudus).
Und wieder zeigte sich, wie intensiv die Tiere untereinander agieren.
Mit diesem Bild verabschiedeten wir uns von der Gruppe.
An der Überfahrt des (trockenen) Biyamiti Rivers war schnell geklärt, wer Vorfahrt hat und wir warteten gerne...
Dann war uns doch etwas mulmig zumute, als wir passieren mussten. Wer so schnell den Hang hoch kommt, der kommt bestimmt auch schnell wieder runter...
Doch dann entspannte sich die Lage schnell und der Eli thronte ganz entspannt über uns.
Um zwei Uhr waren wir wieder im Camp und hielten es wie unsere Nachbarn - wir aßen erstmal eine Kleinigkeit!
Ein kurzer Check am Wasserloch ergab, dass wir nix verpassten... Ein einzelner Büffel lag in Sichtweite, doch was uns mehr verwunderte, waren die Hippos im Wasserloch?!
Wo hatten die sich am Vorabend nur versteckt, als die Elefantenfamilie eingefallen war?!
Auf unserer Terrasse erfreuten wir uns an einem Mini-Mini-Gecko... Der Kleine war max 2 cm lang und sehr leicht zu übersehen.
Die Nachbarschaft war derweil weiter auf Nahrungssuche bzw. auf Stellungsposten - aber kein Chance, bei uns gibt's nix mehr zu holen!
Um kurz nach vier begaben wir uns zur Rezeption, da wir am Vortag bereits den Sunset Drive gebucht hatten. Nach dem Ausfüllen der obligatorischen Sicherheitsbestimmungen ging's dann auch schon los.
Unser Guide bzw. Fahrer hieß Simon und mit uns an Bord war ein lustiges Pärchen aus England sowie zwei Südafrikanerinnen, die seit 25 Jahren regelmäßig ins Camp kommen. Simon fuhr los Richtung Wehr und legte dabei eine etwas grobe Fahrweise an den Tag.
Markus und ich brauchten uns nur kurz anzusehen, um zu wissen, was der andere dachte. War dies wohl eine gute Entscheidung gewesen...?!
Bei der Giraffe hatte er ein Einsehen, stoppte und erklärte uns einiges... Außerdem hatten wir Zeit, einige Bilder zu machen.
Auch die Rhinos konnten ihn zu einem Stopp bewegen...
Als wir am Wehr ankamen hielt er plötzlich an, lud sein Gewehr und sprach davon, dass es einen Platten gebe und wir alle aussteigen sollten.
Schnell klärte sich auf, dass es sich nur um einen Trick gehandelt hatte... er wollte uns hier die Möglichkeit geben, unseren Sundowner zu uns zu nehmen.
Es war toll, dort zu stehen, wo wir am Vortag noch so viele Elefanten gesehen hatten, die Stimmung war klasse...
Wir genossen die Ruhe, bevor es weiterging. Irgendwie hatten wir verdrängt, dass ein ein Sunset Drive im Winter schnell zu einem Night Drive wird und schon bald wurden die Leuchten rausgeholt, um die Umgebung abzuscannen... Es war ziemlich frisch und ich war heilfroh, unter der Decke noch Thermohose und Softshelljacke zu tragen.
Die beiden Südafrikanerinnen unterhielten Simon derweil von der letzten Reihe aus und sprachen von Mating Lions, die sie am Tag gesehen hatten. Tausendmal fragten sie uns, ob es ok wäre, nach ihnen zu suchen. Klar, in der Dunkelheit konnten wir eh kaum feststellen, welchen Weg wir überhaupt fuhren?!
So ging es den Biyamiti Loop entlang und auf einmal fanden wir direkt neben der Fahrbahn einen Hyänenbau. Die Mutter und einige Jungtiere unterschiedlichen Alters waren zu sehen!
Eine ganze Zeit lang beobachteten wir die Bande. Weitere Clanmitglieder kamen dazu, einer hatte noch ein abgekautes Büffelbein im "Gepäck"...
Danach fuhren wir kreuz und quer durch die Dunkelheit, immer wieder mal waren Augenpaare in der Dunkelheit zu sehen und Simon erklärte uns, dass es sich um Nightjars (Nachtschwalben) handelte.
Dann war es so weit, nach langem Suchen lagen zwei Löwenpaare quasi direkt am Wegesrand. Schlag ko vom Liebesspiel des Tages. Kaum einer zwinkerte mit dem Auge, als wir mit dem Gamedrivefahrzeug neben ihnen standen.
Simon drehte ein wenig, damit wir eine noch bessere Sicht bekamen. Sieht er nicht zufrieden aus?!
Wir erfuhren, dass diese Mating Phase bis zu zwei Wochen andauert und die Löwen um sich herum selbst die Nahrungsaufnahme vergessen. Luft und Liebe also, was will man mehr?!
Auf jeden Fall hatte sich da ein schönes Paar gefunden...
Alle waren happy und die Fahrt ging zurück zum Camp. Tatsächlich hatten wir die Big five an diesem Tag somit komplett gemacht! Die Freude darüber lenkte uns zumindest ein wenig vom kalten Fahrtwind ab...
Gegen viertel vor acht waren wir wieder im Camp, gute drei Stunden waren wir also unterwegs gewesen und Simon erhielt seinen wohlverdienten Tipp für die Tour.
Als wir am Bungalow ankamen, kippte unsere Stimmung jedoch von einer auf die andere Sekunde... Was war denn hier passiert?!
Die Gefriertür des umgedrehten Kühlschrankes stand offen und überall lagen Fetzen von den Trinkpäckchen rum, die wir täglich als Kühlakkus verwendeten. Der Saft hatte sich über den gesamten Terrassenboden verteilt und es klebte überall wie sau...
Die Monkeys hatten während unserer Abwesenheit das totale Chaos angerichtet. Der (ungesicherte) Mülleimer war geplündert worden und das Gefrierfach geöffnet. Sie hatten alle Trinkpäckchen rausgeholt und aufgebissen. Die restliche Flasche Gin hatten sie zum Glück in Ruhe gelassen...
Notdürftig sammelten wir alles ein und wischten den Boden so gut wie möglich sauber. Zum Glück hatten wir nicht mehr allzu viele Vorräte im Kühlfach gehabt und den Kühlschrank hatten sie nicht öffnen können. Und ich war froh, dass ich nicht diejenige war, die den Kühlschrank "gesichert" hatte...
Zum Abendessen kochten wir Nudeln mit Tomaten-Thunfisch Sauce, dazu gab es noch einen Gurkensalat.
Eigentlich hatten wir uns den Abend dieses klasse Tages irgendwie anders vorgestellt, aber wir machten das Beste draus, tranken den restlichen Gin mit (etwas wenig) Tonic und gingen schließlich total ko um halb elf ins Bett. Gute Nacht!
Tageskilometer: 131