Hallo ihr Lieben,
ich hoffe, dass sich alle noch an Bord befinden, denn sonst müsst ihr leider in Namibia zurückbleiben. Bei uns geht es heute weiter:
Mittwoch, 17.08.2016: Südafrika hat uns wieder!
Heute kommt leider ganz erst mal viel Text, bevor es dann blumig hübsch wird. Ich habe leider auf der Strecke bis Naries aus welchen Gründen auch immer kein einziges Foto gemacht.
Heute stand Länderwechsel auf dem Programm. Unsere sehr schöne Zeit in Namibia war leider vorbei und der Urlaub neigte sich immer mehr Richtung Ende. Nur noch eine knappe Woche…
Wir packten mal wieder unsere Siebensachen zusammen, verstauten alles im Auto (angesichts des doch recht einfach gehaltenen Schlosses an der Tür unseres Bungalows erschien und die Aufbewahrung des Fotogepäcks im Auto irgendwie sicherer) und machten uns auf den Weg zum Frühstück. Nachdem wir gestern Abend noch draußen essen durften, fand das Frühstück im recht einfach gehaltenen Speiseraum statt. Eierspeisen gab es auf Bestellung, der Rest war – wenn auch nicht immer aufgefüllt – auf einem kleinen Büffet aufgebaut. Das Besteck war interessanterweise etwas willkürlich verteilt worden. An manchen Plätzen gab es Gabeln, aber keine Messer, manche hatten nur einen Löffel. Mara war erst einmal damit beschäftigt, uns die Utensilien fürs Frühstück zusammenzusuchen.
Insgesamt haben wir in Namibia schon deutlich besser gefrühstückt, aber im Rahmen eines reinen Zwischenstops absolut okay.
Nachdem wir uns beim letzten Geldziehen in Lüderitz bei der benötigten Menge doch ein bisschen verschätzt hatten, versuchte ich kurz vor der Abfahrt unsere restlichen Namibia-Dollar an der Rezeption noch in Rand umzutauschen. Nachdem gestern aber auch schon jemand diese Idee hatte, waren leider keine Rand mehr vorrätig. Egal, dann kommt der Restbetrag eben wieder in unsere Reisesammelkasse und wird für eine weitere NAM-Reise in ein paar Jahren verwendet.
Wir fuhren wieder zurück auf die C 13, von der wir gestern abgebogen waren und der Grenze entgegen bis nach Noordoewer. Die Fahrt führte uns wieder an vielen Traubengärten und einigen kleinen Farmstalls vorbei. Die Landschaft entlang des Oranje ist wirklich beeindruckend grün. In Noordoewer tankten wir noch einmal voll. Zu Maras Freude beschloss Micha, einen Teil unserer restlichen N$ noch in Eis umzusetzen. Okay, dann also Eis kurz nach dem Frühstück, es ist ja Urlaub…
Und dann standen wir auch schon an der Grenze. Nachdem wir uns auf der namibischen Seite aufgrund unaufmerksamen Lesens der Beschilderung kurz auf die Einreiseseite verirrt hatten, klappte es dann auf der Ausreiseseite auch zügig und mit einem weiteren Stempel im Pass verließen wir unsere „Abenteuer Namibia“ mit doch etwas schwerem Herzen. Schön wars, Namibia hat uns erneut in seinen Bann gezogen. Wir werden sicher wiederkommen und Mara auch noch den Norden des Landes zeigen.
Wir fuhren ein kurzes Stück weiter, querten die Brücke über den Oranje und reisten an der Grenzstation Vioolsdrift wieder nach Südafrika ein. Dort ist das Ganze übrigens etwas logischer aufgebaut als in NAM. Jeder erforderliche Schritt ist mit den Ziffern 1- 2- 3 überschrieben, so kann man sich quasi nicht verirren. Auch hier wurde übrigens unsere internationale Geburtsurkunde für Mara wieder genau studiert.
Danach folgte eine relativ unspektakuläre Stunde Fahrt auf der N7 bis nach Springbok. Ab und an mal ein Blümchen am Wegesrand, aber wirklich viel zu sehen gab es nicht. Da waren die diversen Gespanne, die uns mit vollgepackten Allradfahrzeugen plus High-Tec-Anhänger entgegenkamen, fast spannender.
In Springbok ließen wir uns von unserem Navi erst mal zum Supermarkt lotsen. Da wir im Naries Namaqua Retreat ja eines der beiden Ferienhäuser gebucht hatten und mit Mara nicht ins Restaurant zum Essen durften (dazu später noch mehr), war zumindest teilweise Selbstversorgung angesagt.
Der Spar ist zwar von der Parksituation her leicht chaotisch, aber sehr gut sortiert. Auch die frisch gebackene Pizza, die man dort stückweise mitnehmen kann, ist sehr lecker. Von der großen Auswahl an diversen stückweise zu kaufenden Keksen ganz zu schweigen.
Voll beladen mit diversen notwendigen und weniger notwendigen, aber glücklichmachenden Dingen, verließen wir einige Zeit später Springbock und machen uns auf die ca. 27 km lange Strecke zum Naries Namaqua Retreat.
Naries hatte ich aufgrund der diversen sehr positiven Bewertungen im Forum gebucht. Ich gebe allerdings zu, dass ich Naries immer bei Springbok und nicht fast 30 km außerhalb verortet habe. Das ist definitiv meine Schuld, ich hätte genauer hinschauen sollen. Als ich dann im Vorfeld der Reise mein Roadbook zusammengestellt habe und dabei festzustellen musste, dass wir egal ob auf dem Weg zum Goegap Nature Reserve oder in den Namaqua National Park diese Strecke jedes Mal wieder komplett zurückfahren müssen, war ich mit meiner Entscheidung nicht mehr ganz so glücklich.
In Naries angekommen, wurden wir erst mal von einem ziemlich großen Hund begrüßt. Keine Ahnung, welche Rasse, er war groß. Und definitiv nicht so nett und niedlich wie Amir. Als wir dann nach dem Klingeln ins Hauptgebäude gelassen wurden, kam gleich mal die Anweisung, dass Mara sich nur hier im ersten Raum aufhalten dürfe, weil alle anderen Räume für Kinder nicht erlaubt seien. Ähm, ja. Mara stand in diesem Moment übrigens ganz ruhig da und schaut sich die Auslage im Verkaufs-Schrank an. Weder sie noch wir machten Anstalten, uns weitere Räume anschauen zu wollen.
Wir checkten ein und gingen nochmals ausführlich unsere Liste mit den Essensbestellungen durch. Naries bietet für die Gäste der Ferienhäuser die Möglichkeit, sich das Essen ins Haus liefern zu lassen. Da wir gerne das so leckere Naries-Essen probieren wollten, hatte ich für Micha und Micha zweimal Abendessen und einmal Frühstück für uns alle drei bestellt. Vorab per Mail mit konkretem Datum und beim Einchecken auch nochmals besprochen. Wir fragten noch nach Wanderwegen, da wir am Nachmittag noch ein bisschen losziehen wollten. Kein Problem, wir würden eine Karte mitbekommen.
Die Fahrt von der Rezeption zum Ferienhaus dauerte nur wenige Minuten. Wir hatten Ferienhaus Nr. 2, das hintere.
Einziges kleines Manko: Die Straße, die man auf dem Bild sieht, ist die Straße von Springbok nach Kleinzee an der Küste. Es fahren nicht wahnsinnig viele Autos, aber in der Stille hört man sie doch recht deutlich.
Innen ist das Haus sehr schön eingerichtet:
Zwei Schlafzimmer, zwei Badezimmer, ein schöner offener Kamin (Holz kann man vorbestellen), sowie eine ordentlich eingerichtete Küche. Das hat uns sehr gut gefallen.
Ein bisschen merkwürdig fand ich, dass es zwar diverse Infobroschüren zur Naries selbst gab, aber keinerlei Infos, wie das mit dem Haus abläuft: Ob es einen Hausservice gibt, ob man selbst abspülen muss etc. Wenn ich gewusst hätte, dass es dazu nichts gibt, hätte ich beim Check-In natürlich gefragt. Aber solche Infos gibt es ja sogar bei Sanparks.
Nach ein bisschen auspacken und ausruhen wollten wir das Nairies-Gelände ein bisschen erkunden. Nur fehlte in unseren Unterlagen der versprochene Plan. Also alles eingepackt und erst mal wieder zum Haupthaus gefahren (Mara und ich blieben gleich freiwillig im Auto), um dann mit dem Plan bis oben zum Aussichtspunkt zu fahren. Von dort aus starten die meisten Wanderungen.
Nachdem es sich dabei jeweils um One-way-Touren handelt, man also entweder anschließend die Strecke bis zum Auto wieder hochlaufen muss oder einen Fahrservice braucht, haben wir uns dazu entscheiden, einfach dort oben ein bisschen durch die Gegend zu streunen. Nachdem wir noch nie zuvor in dieser Gegend waren, kann ich zur Blumenblüte wenig sagen. Angeblich würde es dieses Jahr angesichts des geringen Regens eher verhalten blühen. Wir hatten trotzdem viel Spaß:
Von größeren Blumenfeldern war aber hier nichts zu sehen.
Auf dem Weg nach unten noch ein Blick auf die Mountain Suites:
Während ich in der Küche gerade das Nudelwasser aufsetzte, fiel mein Blick zu fällig nach draußen:
Ein XXL-Hase. Wirklich süß!
Nach einem leckeren Pasta mit Tomatensauce-Abendessen genossen wir noch eine Weile unsere gemütliche Sofalandschaft, bevor wir dann auch ins Bett fielen. Mara war total glücklich, endlich mal wieder ein Zimmer für sich alleine zu haben.
Vorher richtete ich mir allerdings noch das Fotoequipment für morgen früh hin. Ich wollte den Sonnenaufgang einfangen….