Jetzt geht es los.
Es ist Mittwoch, der 27.1.2016.
Die letzten Tage haben wir fieberhaft damit verbracht, die Koffer für unsere Tour zu packen. Wer bereits einmal mit Kindern verreist ist, der weiß, dass dies einem halben Umzug gleichkommt.
Am Dienstagabend sind drei Koffer fertig geschnürt. Einen teilen sich die Eltern, einen die Kinder und der dritte (und größte) beherbergt das Kinderzubehör bestehend vor allem aus Spielzeug und diversen Nahrungsmitteln.
Zuvorderst die Mitnahme von tonnenweise Babybrei hat sich gelohnt, denn Südafrika ist keine Gläschenation wie Deutschland - auch in großen Supermärkten gibt es nur eine sehr beschränkte Auswahl und alles ist auch nicht immer "organic".
Mittwochmittag wird dann der Fotorucksack nebst Objektivtasche geschultert, der Tagesrucksack aufgesetzt, unsere Kleine in ihr Tragetuch verfrachtet, die Große bei der Hand genommen und die Koffer mit den restlichen drei freibleibenden Händen gezogen. So geht es gemütlich zum Bahnhof und von dort aus in Richtung FRA.
Dass die Bahn Kinderabteile hat, entspannt die anstehende Fahrt sehr und so kommen wir ganz vergnügt am Flughafen an, wo wir die Koffer in Folien einwickeln lassen (was wir trotz ökologischer Bedenken tun, seit ein Koffer 2013 in Johannesburg geöffnet, durchwühlt und einige Inhalte gestohlen wurden) und ganz entspannt einchecken. Der Flug nach Johannesburg ist recht leer, sodass wir zu viert insgesamt zwei hintereinanderliegende Viererreihen besetzen dürfen. Das Fliegen mitten in der Woche hat so seine Vorteile gegenüber Wochenendflügen...
Der Flug selbst verläuft ruhig und unspektakulär. Die Große schläft auf ihrem Sitz fast durch und liebt das Fliegen sowieso. Die Kleine, deren erster Flug dies ist, trägt alles mit Fassung und bedient die Ängste der anderen Anwesenden nicht, dass jetzt die ganze Nacht durchgeschrieen wird.
Leider bekommen wir keine Babyschale mehr, was wir sicherheitstechnisch nachvollziehen können, sodass unsere kleine Tochter auf einem Elternschoß schlafen muss. Das macht sie auch ganz toll, das Elternteil, zu dem der Schoß gehört, hat jedoch wenig Zeit und Muße sich in Morpheus Arme zu begeben...
28.01.2016
In Johannesburg holen wir ein vorbestelltes Handy mit SIM ab, um auch im Busch gut erreichbar zu sein, was sich aber über weite Strecken als Fehlannahme erweisen wird.
Und dann geht es auch schon wieter via Airlink nach Upington. Auch diese kleine Maschine ist fast leer und so vergeht der kurze Flug wie, naja, wie im Fluge.
Wir überblicken die weiten der Kalahri und landen am kleinen und sehr gepflegten Flughafen der Stadt.
Beschwingt geht es zum Bidvest-Schalter, um unseren VW-Bus zu übernehmen.
Wir waren 2014 auch mit einem Bus in Südafrika unterwegs, damals leider in einem Ford. Der bot zwar auch jede Menge Platz, aber man konnte nur die Fahrer- und Beifahrerfenster öffnen - wer hinten saß, musste Löwen, Elfanten und Co. durch geschlossene Autoscheiben beobachten.

Der VW hat dieses Problem nicht und stellt sich als ein tolles Gefährt für uns vier heraus.
Nicht so leider die Kindersitze, die uns angeboten werden.
Wir hatten, als wir nur mit einem Kind reisten, immer unseren Sitz aus Deutschland mitgebracht und dieses Mal darauf verzichtet (s.o.). Das stellt sich als ein Problem heraus, da wir - versicherungstechnisch nachzuvollziehen - die Sitze selbst montieren müssen, niemand jedoch weiß (uns eingeschlossen), wie dies funktioniert... Wir basteln also nach diesem langen Reisetag bei rund 38 Grad im Schatten eine knappe Stunde im stehenden Auto an den Sitzen herum. Die Kinder sind zum Glück geduldiger als wir und so hört man nur mich ab und an vor Verzweiflung schreien. Trotzdem sagt uns der Angestellte von Bidvest immer wieder, dass er unsere Gemütsruhe bewundere...
Es gibt keine Anleitung und bei dem einen der Sitze fehlen auch einige Teile. Zum Glück gibt es am Flughafen Upington noch genau einen weiteren Kindersitz, den wir als Alternative probieren können. Wenn auch der defekt gewesen wäre, hätte das alles weitere verzögert...
Nach ewigem Gurtezerren sitzen die Sitze recht fest im Auto und die Kinder in den Sitzen. Und wir starten gen Upington...
Fortsetzung folgt (dann auch bald mit Fotos - nach der langen Reise war uns nicht danach, unseren Alltag fotographisch festzuhalten)