THEMA: Dem Lockruf gefolgt.. ein Landy Abenteuer!
31 Dez 2014 19:54 #367503
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:woohoo: :P
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02 Jan 2015 14:16 #367607
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Huhu,
nun seid ihr hoffentlich alle gut im Jahr 2015 angekommen, der Kater verschwindet so langsam und wir können weiterreisen?

:kiss: :kiss: :kiss: So viele "Danke-Button-Drücker" !!! :kiss: :kiss: :kiss:

Danke, schreibe auch ich!
Biggi
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02 Jan 2015 14:50 #367615
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Einreise nach Sambia

Alle Vier müssen wir unser Visum beantragen. Es kostet 80 US$/Pers. und berechtigt zur mehrfachen Einreise. Bis hierher war alles noch ganz einfach. Es gibt an diesem Grenzübergang keine Schlepper, Nepper oder sonstiges Gestalten, die sich in irgendeiner Weise aufdrängen.
Wir wechseln den Schalter, um nun die Autoversicherung und eine Steuer zu entrichten. Die eine Gebühr müssen wir in US$ zahlen, die andere aber in Kwacha. (20 US$ und 116 Kwacha). Neben dem Gebäude befindet sich ein Bankschalter, in dem man Bargeld wechseln kann. Für 100 US$ tausche ich 609 Kwacha ein, denn ich weiß nicht, was noch alles an Gebühren auf uns zu kommt. Nachdem ich vom Geldwechsel zurück bin, sind Manfred mit Isa in eine mir unverständliche Diskussion verwickelt. Wenn wir jetzt denken, wir bezahlen mal eben die Versicherung, Tax und Ähnliches und können die Grenze passieren, so haben wir uns gewaltig getäuscht.
Jetzt wird klar, was bereits an der letzten Grenze der Grund für die lange Diskussion um das Auto war.
Unsere Papiere sind nicht nur unvollständig, sie beinhalten unterschiedliche Namen der Eigentümer. Nun wird es schwierig, den Beamten zu erklären, dass dieses nicht unsere Schuld ist und wir aber trotzdem unbedingt nach Sambia einreisen müssen. :evil:
Uns wurden zwei Dokumente mitgegeben, die einmal A. G. als Eigentümer ausweisen und einmal Mike R. als Eigentümer des Fahrzeugs. Desweiteren besitzen wir nur eine Kopie der Autopapiere, die nicht notariell beglaubigt ist. Das ist aber unbedingt notwendig. :evil: :evil: :evil:
Und es fehlt die alles entscheidende Interpol Police Clearence. :evil: Eine Zollbescheinigung.
So viel auf einmal! Was sollen wir tun? Julian und Isa haben ihren Rückflug von Lusaka gebucht und wir müssen unbedingt nach Sambia. Und nicht irgendwann, nein, wir wollen heute und jetzt dort hin!!!
Eine lange und zähe Verhandlung beginnt. Man bittet Manfred und Isa, die perfekt Englisch spricht, in ein Hinterzimmer. Es dauert und dauert. Julian und ich warten im Auto. Es vergehen Stunden.
Also, im Grunde genommen - alles völlig unzureichend organisiert. Können wir die Schuld jetzt dem Autovermieter geben? In den letzten Jahren haben wir uns immer auf den Vermieter verlassen. Wir erhielten für Namibia und Botswana auch entsprechenden Papiere. Aber für die Einreise nach Sambia braucht man eben mehr. Es nützt jetzt gar nicht zu philosophieren, ob wir oder der Vermieter es hätte wissen müssen, jetzt stehen wir hier. Dennoch haben wir uns auf den Vermieter verlassen, denn er verleiht nicht zum ersten Mal ein Fahrzeug, welches nach Sambia einreist.
Die ganze Diskussion dauert schon 2 Stunden, der oberste Chef des Zolls wird hinzugezogen. Isa macht den Leute immer wieder klar, dass es sich um ein Mietfahrzeug handelt, welches wir auch wieder in Johannesburg abgeben. Blonde Haare und blaue Augen wirken manchmal Wunder. :woohoo: :kiss: :kiss: :woohoo:
Nach einer weiteren halben Stunde halten wir eine neue Bescheinigung in den Händen, die uns berechtigt, mit diesem Fahrzeug nach Sambia ein und wieder aus und wieder ein und wieder auszureisen und zu guter Letzt wieder aus und erneut einzureisen. Das wird nun unser allerwichtigstes Dokument! Aber damit sind wir immer noch nicht fertig. Jetzt haben wir eigentlich fast alles, es fehlt aber noch eine weitere Bescheinigung, die wir aber am Schlagbaum, hinter einem Schuppen (es sieht aus wie bei uns an einem schrecklichen Sperrmülltag) erhalten.
Der Chefpilot fährt also schon einmal zum Schlagbaum, legt alle Papiere vor, als ihm der Officer erklärt, eine kleine Gebühr für die Straßenbenutzung fehlt noch. Trotzdem darf er schon einmal hindurch, ich erledige das. Nun bekomme ich zwar das Papier ausgestellt, aber der gute Mann kann meine Kwacha nicht wechseln. Es ist nur ein geringer Betrag (150 Kwacha), darauf meint er doch, ich könne bei der Ausreise zahlen und hat dieses auf dem Dokument vermerkt, welches man sowieso wieder abgeben muss.

Sambia, das erste Mal 2014

Wir können gar nicht glauben, dass wir in Sambia sind. So ein Theater an der Grenze und nun fahren wir in Richtung Livingston. Ein modernes Einkaufzentrum erwartet uns, aber es gibt auch hier kein Nutella, dafür einen ATM und frisches Fleisch. Leider finden wir immer nur Rind- oder Geflügelfleisch. Wildfleisch ist hier nicht zu bekommen.
Weiter folgen wir der sehr guten Straße in Richtung Lusaka.






Sobald wir anhalten, kommen die Menschen auf uns zu und möchten etwas verkaufen. Hier Holzkohle.

Wir durchfahren kleinere Städte, erleben ein unübersichtliches Gewimmel auf den Straßen und genießen es.





In Chombe möchte ich das Tonga Museum besuchen, aber da wir schon so viel Zeit an der Grenze verloren haben, bleibt keine mehr. Auf den folgenden Kilometern erleben wir dann wieder zwei Polizeikontrollen. Wir werden immer freundlich begrüßt und weitergewunken. Alles ganz easy!



Um 16.25 Uhr erreichen wir den Schlagbaum von „The Moorings“.



Einer kleinen Farm/Zentrum mit Waisenhaus, einer Klinik und Schule, einem Frauenprojekt, sowie der Farm und nebenbei einer Campsite. Es scheint die einzige in der Umgebung bis Lusaka zu sein, die einladend wirkt.
Der Schlagbaum ist ca. 2 Kilometer vor dem Campingplatz, unsere Reifen werden desinfiziert und abgesprüht. Man hat in diesen Ländern immer wieder Angst vor der Maul- und Klauenseuche. Auf dem Weg zur Campsite begegnen uns Schulkinder, die fröhlich winken.



Wir erreichen die Rezeption und werden von einer jungen Frau (sie hat sich vorgestellt, aber den Namen kann ich mir nicht merken) empfangen. Sie zeigt uns den Platz.



Auf einer großen Wiese finden wir die Stellplätze mit Feuerstellen und Schatten- oder Regendächern. Die Duschen sind sauber und es gibt heißes Wasser, außerdem sind Steckdosen neben den Waschbecken vorhanden. Ein junger Mann bringt uns noch Holz und wir realisieren langsam, dass wir in Sambia angekommen sind.
Eine kleine süße Katze scheint sich in unserer Nähe sehr wohl zu fühlen, sie legt sich neben einem Stuhl zum Schlafen und bleibt bis wir am nächsten Tag abreisen.





Unter dem Schattendach finden wir auch Steckdosen und laden unsere Akkus auf. Am Abend hört man die Kinder, die noch begeistert im Dorf Fußballspielen oder die Rinder der Farm. Es ist aber nicht störend.Wir schlafen herrlich in dieser Umgebung. Am nächsten Morgen entschuldigt sich die junge Frau dafür, dass die Kinder Fußball gespielt haben. Uns hat das gar nicht gestört. Wir unterhalten uns noch ein bisschen mit ihr und erfahren, dass hier viele Aidswaisen leben. Für uns ist das ein idealer Ort, um einen Teil unserer Bekleidung und der Schuhe, die wir extra zum Verschenken dabei haben, hier zu lassen. Wir überreichen einen ganzen Arm mit Pullovern,
T-shirts und Tüten mit Schuhen.


Die Freude ist auch entsprechend groß! Hier sind unsere Sachen bestimmt am richtigen Ort. Anschließend besuchen wir das Frauenprojekt.



In einer Schneiderei lernen und arbeiten 20 Frauen. Als wir dort ankommen, ist der Raum erst leer. Die Frauen holen gerade Wasser, auf dem Herd köcheln die Bohnen und nach und nach kommen ein paar zurück.






(Moderne Frisur!) :blush:
Sie zeigen uns ihre Arbeiten. Es gibt einen Nebenraum mit vielen fertigen Arbeiten. Wir nehmen eine Tasche mit.


Sehr interessant erscheinen uns die Berechnungen an der Tafel


Ein wenig schauen wir uns noch auf dem Gelände um, die Kinder hört man aus der Schule, eine große Rinderzucht ist ebenfalls zu sehen.


Viehstall!


Beim Verlassen der Farm werden wir am Schlagbaum, von dem gleichen Mann der uns tags zuvor die Reifen desinfizierte, gefragt, ob wir ihm etwas Geld für eine Zigarette geben können. Er sieht wirklich nicht reich aus und fragt wenigstens ehrlich. Wir geben ihm auch etwas mehr, damit er sich nicht nur eine Zigarette kaufen kann.

Kaum erreicht man die Hauptstraße nach Mazabuka, fährt man an endlos langen Reihen mit Frauen lang, die alle Tomaten, Kartoffeln oder anderes Gemüse anbieten. Hier kann man sich gut und günstig ernähren. Die Frauen freuen sich .

Biggi
Letzte Änderung: 02 Jan 2015 15:32 von tiggi.
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02 Jan 2015 15:46 #367628
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  • Holger_W am 02 Jan 2015 15:46
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Sehr, sehr schön geschrieben und schöne Fotos.

Holger
2019 Südafrika Klaserie - Timbavati - Sabi Sands
2018 Brasilien Rio de Janeiro - Foz do Iguacu - Pantanal - südliches Amazonasgebiet
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2016 Sambia & Malawi
2015 Süden Tansanias
Reisebericht: Mit der Cessna durch den wilden Süden Tansanias
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2013 Uganda/Ruanda
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02 Jan 2015 16:11 #367633
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  • bayern schorsch am 02 Jan 2015 16:11
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Hallo Biggi,

ich hab mir grad Deine story vom Grenzübergang nach Sambia durchgelesen.

Weißt Du, es ehrt Dich zwar, dem Autoverleiher nicht die ganze Schuld zuzuweisen. Aber ich meine schon, dass das ja ein ganz besonderer "Hugo" sein muss. Was denkt sich denn so eine Firma. Ihr habt doch sicherlich alles angegeben, Eure Grenzübertritte nach Sambia, Zim usw. usw.

Und dann stehst Du an der Grenze uns es fehlen elementare Dinge, nämlich die Zollerklärung!
Unfassbar - um so mehr bewundernswert, dass Ihr das (zwar mit einer gehörigen Verhandlungszeit und wahrscheinlich gehörigem Verhandlungsgeschick) letztendlich doch recht gut hinbekommen habt.

Ich hätt´ dem Autoverleiher wahrscheinlich den Kragen umgedreht, denn mir versaut´s mit solchen Aktionen, die völlig überflüssig sind, durchaus den einen oder anderen Tag vom Urlaub.

Na ja - ich hoffe für Euch, dass es jetzt endlich mal a bisserl ruhiger weitergeht. ;)

Herzliche Grüße
der bayern schorsch
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02 Jan 2015 17:57 #367668
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  • Eulenmuckel am 02 Jan 2015 17:57
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Liebe Biggi,

diese Grenzformalitäten haben es wirklich in sich. Selbst als Europäer, der Bürokratie und Formulare gewöhnt ist, wird es hier manchmal kompliziert. Aber zum Glück habt ihr es letztendlich über die Grenze geschafft.

Das mit dem Nutella ist allerdings wirklich ein Planungsfehler. Wir werden zwar manchmal ein wenig belächelt, wenn wir am Anfang unserer Reisen drei oder vier Gläser einkaufen, aber dafür reicht es dann auch für den gesamten Urlaub. ;-)

Vielen Dank für die Fotos und Beschreibungen aus Sambia. Das erinnert uns an unsere eigene Reise vor ein paar Jahren.

Kann gerne bald weitergehen.

Viele Grüße
Uwe
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