Bis zum Lake Kariba
Wir wollen heute bis nach Siavonga, um am nächsten Tag den Mana Pool NP in Simbabwe zu erreichen. Eigentlich hätten wir auch südlich den Stausees umfahren können, von Vic.Falls bis kurz vor Kariba. Wir wollten aber einen Tag sparen und denken, diese Strecke ist einfach schneller zu befahren (trotz der Grenzformalitäten!). Daher .... quer durch Sambia.
Immer wieder steht der Randstreifen in Flammen, das Autofahren erfordert äußerste Konzentration.
Mazabuka ist Sambias Zuckerstadt, erneut tanken wir und kaufen frisches Brot. Dieses kostet genau 2 Kwacha! In und um Mazabuka wird fast ausschließlich Zuckerrohr angebaut. Die nächsten 65 Km bis zur Lusaka - Chirundu-Kreuzung wird der Straßenbelag immer schlechter. Dieses ist sicherlich die Folge des, in großem Stil betriebenen Zuckerrohranbaus.
Viele Potholes sind vorhanden, aber mit viel Menpower arbeitet man an den Problemen. Eine Straßenbaukolone ist im aktiven Einsatz, erweitert die Schlaglöcher und versucht sie später zu stopfen.
Der Verkehr hat deutlich zugenommen. Ein Überholen ist hier kaum möglich, also nuckeln wir langsam hinter Überlandbussen oder LKWs her. Wir beobachten, wie lebensmüde riskante Überholmanöver stattfinden, aber die Polizei ist auch äußerst wachsam und bittet hin und wieder zur Kasse. Die Strecke führt über den Munali-Pass zur T2, die Lusaka mit der Grenze zu Simbabwe verbindet.
Ein Großteil des Verkehrs biegt nun nach Lusaka ab, wir folgen dem Zambesi-Escarpment zum Lake Kariba. Endlich darf unser Landy wieder etwas zügiger über einen guten Belag rollen. Die Straße überrascht uns sehr, sie scheint relativ neu ausgebaut zu sein und lässt sich wunderbar befahren.
Ein paar Kilometer vor dem Abzweig nach Siavonga befindet sich ein Checkpoint, ab hier gibt es wieder einige Löcher in der Straße. Eine abwechslungsreiche Berg- und Hügelkette durchfahren wir. Zahllose Serpentinen und Kurven, erstaunlich breit ausgebaut, erklimmen oder fahren wir hinab. Links und rechts bleiben die LKWs liegen oder sind gar schon im Graben und stellen eine Gefahr für andere Autos dar.
Manche Fahrzeuge liegen Tage oder gar Wochen hier. Einen ADAC gibt es nicht. Tankstellen gibt es hier ebenfalls nicht, aber junge Männer, die sich die Notlage anderer zu Nutzen machen und Diesel oder Benzin in Kanistern anbieten. Sogenannte bewegliche Tankstellen.
18 Km vor Chirundu biegen wir auf die einsame M 15 in Richtung Siavonga (65 KM) ab. Die Straße hat fast gar keinen Verkehr. 40 KM vor Siavonga passieren wir ein sehr nettes Tongadorf.
Sogar hier werden Körbe und Schalen zum Verkauf angeboten.
Die Gegend ist sehr trocken, hier scheint es aber zur Regenzeit Wasser zu geben.
Nach weiteren 10 KM wird die Straße holperig und löchrig, stellenweise ist sogar Wellblech im Teer.
Kurz vor Siavonga biegen wir in eine Pad zum Sandy Beach. Wir kommen durch eine wunderschöne Landschaft mit Palmen, Baobabs und Sand. Nach nur 10 Km erreichen wir das Sandy Beach Safari Resort. Die Anlage wird von dem Münchner Herrmann geführt und war ein Tipp von Hartmut aus Vic`Falls. Der erste Eindruck ist nicht so berauschend,trotz der Palmen und des blauen Wassers.
Eine tolle Kulisse mit Strand, Palmen, blauem Wasser und Himmel. Aber irgendwie interessiert man sich gar nicht für uns. Ich frage nach den Stellplätzen und man weist uns eine Sandfläche zwischen Booten zu. Die Boote sehen nicht mehr so aus, als würden sie sich noch auf dem Wasser halten können. Irgendwie wirkt die Anlage ein bisschen vernachlässigt.
Wir setzen uns und bestellen ein paar Getränke, dabei überlegen wir noch, ob wir bleiben oder es vielleicht doch anderswo probieren sollen? Hinter uns stehen lange Reihen mit vielen Schulstühlen. Ich erkundige mich, ob hier Unterricht stattfindet, aber es sind die Vorbereitungen für eine Hochzeit.
Unter Palmen und Vogelnestern ist es nett, aber ...
nach dem ich dann die Toilette besucht habe, steht für alle fest, es gibt bestimmt was Besseres.
Unser Landy quält sich die Gravelroad zurück bis Siavonga und es gibt tatsächlich etwas Besseres, das Eagels Rest Resort.
Hier stimmt alles. Saubere Duschen und Toiletten (auch davon existieren Fotos, die zeige ich dann aber nur Picco!) , ein schönes Plätzchen auf einer Wiese am See und dazu auch noch ein Fischer, der mit seinem Mekoro Netze auslegt, im Sonnenlicht des Abends.
Außer uns gibt es noch diverse weitere Gäste, die man aber weder hört noch sonst wie wahrnimmt, weil das Gelände sehr groß ist. Wir genießen dieses Plätzchen!
Der nächste Morgen verspricht ein netter Tag zu werden, aber es ist wieder einer der Grenztage!
Biggi