THEMA: Dem Lockruf gefolgt.. ein Landy Abenteuer!
04 Jan 2015 09:37 #367815
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  • Sora am 04 Jan 2015 09:37
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Liebe Biggi!
Lange war ich nicht mehr im Forum. Doch heut morgen habe ich Deinen lebhaften und sehr lesenswerten Bericht in einem Rutsch durchgelesen - suuuper! Ich bin natürlich ab sofort auch auf Eurer Reise mit dabei! Sehr schön sind Eure Fotos!
Die Vorfreude steigt, in 7 Wochen steigen wir in Kapstadt aus dem Flieger und starten unser Landi-Abenteuer. Hoffentlich ohne Probleme, da mit dem gleichen Vermieter!!!
Aber Eure Erfahrungen sind zumindest für uns Fomis eine wertvolle Hilfe, um auf verschiedene Dinge bereits bei der Fahrzeugübernahme genauer zu achten! Und der Vermieter nimmt sich das für künftige Vermietungen hoffentlich auch zu Herzen, er möchte doch bestimmt auch Kunden, die sein Unternehmen positiv weiterempfehlen........!?
Liebe Grüße
Carmela
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04 Jan 2015 11:44 #367837
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  • casimodo am 04 Jan 2015 11:44
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Hallo Biggi,

ich habe jetzt den kompletten Bericht Wort für Wort gelesen und ihn bis auf die Teile mit den Komplikationen genossen ! Du beschreibst Eure Erlebnisse sehr informativ und spannend.
Eigentlich bin ich nicht so ein Vieltextfreund, bei Dir passt es aber B)

Das mit Senyati ist wirklich ein Jammer und uns wird immer mehr bewusst, welch Glück wir vor 2 Jahren mit der reservierten Nr. 2 hatten (die Dame des Hauses fand unsere Buchung nicht :evil: und dann hat es nach ewigen Diskussionen und Missverständnissen doch noch geklappt).

Ich bin ab jetzt dauerhaft dabei und freue mich auf die Fortsetzung :)

Liebe Grüße
Carsten
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04 Jan 2015 13:39 #367858
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Hallöle...

@Holger_W: Es freut mich, dass dich unsere Reise interessiert und du dabei bist!
@bayern schorsch: Ich habe eine PM gesendet!
@Sora: ich kann euch versprechen, es wird eine tolle Reise, ;) denn der Landy ist kraftvoll und meistens auch sehr zuverlässig. Viele unserer Probleme hatten ja nicht direkt mit der Maschine zu tun!
@Casimodo: Schön, dich dabei zu haben. Leider habe ich noch viel Text, aber es folgen auch Bilder! Den Text kann man auch überspringen! :woohoo:
@ Eulenmuckels: Ihr Lieben, wahrscheinlich seid ihr enttäuscht, wenn ihr bald erfahrt, dass wir sehr schnell Sambia verlassen :angry: , um Mana Pools zu erreichen, aber danach geht es in den Lower Sambesi NP und in den South Luangwa. Ich hoffe, ich kann dann eure Erinnerungen wieder auffrischen. :cheer:

Biggi
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04 Jan 2015 14:13 #367863
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Bis zum Lake Kariba

Wir wollen heute bis nach Siavonga, um am nächsten Tag den Mana Pool NP in Simbabwe zu erreichen. Eigentlich hätten wir auch südlich den Stausees umfahren können, von Vic.Falls bis kurz vor Kariba. Wir wollten aber einen Tag sparen und denken, diese Strecke ist einfach schneller zu befahren (trotz der Grenzformalitäten!). Daher .... quer durch Sambia.


Immer wieder steht der Randstreifen in Flammen, das Autofahren erfordert äußerste Konzentration.


Mazabuka ist Sambias Zuckerstadt, erneut tanken wir und kaufen frisches Brot. Dieses kostet genau 2 Kwacha! In und um Mazabuka wird fast ausschließlich Zuckerrohr angebaut. Die nächsten 65 Km bis zur Lusaka - Chirundu-Kreuzung wird der Straßenbelag immer schlechter. Dieses ist sicherlich die Folge des, in großem Stil betriebenen Zuckerrohranbaus.




Viele Potholes sind vorhanden, aber mit viel Menpower arbeitet man an den Problemen. Eine Straßenbaukolone ist im aktiven Einsatz, erweitert die Schlaglöcher und versucht sie später zu stopfen.


Der Verkehr hat deutlich zugenommen. Ein Überholen ist hier kaum möglich, also nuckeln wir langsam hinter Überlandbussen oder LKWs her. Wir beobachten, wie lebensmüde riskante Überholmanöver stattfinden, aber die Polizei ist auch äußerst wachsam und bittet hin und wieder zur Kasse. Die Strecke führt über den Munali-Pass zur T2, die Lusaka mit der Grenze zu Simbabwe verbindet.
Ein Großteil des Verkehrs biegt nun nach Lusaka ab, wir folgen dem Zambesi-Escarpment zum Lake Kariba. Endlich darf unser Landy wieder etwas zügiger über einen guten Belag rollen. Die Straße überrascht uns sehr, sie scheint relativ neu ausgebaut zu sein und lässt sich wunderbar befahren.

Ein paar Kilometer vor dem Abzweig nach Siavonga befindet sich ein Checkpoint, ab hier gibt es wieder einige Löcher in der Straße. Eine abwechslungsreiche Berg- und Hügelkette durchfahren wir. Zahllose Serpentinen und Kurven, erstaunlich breit ausgebaut, erklimmen oder fahren wir hinab. Links und rechts bleiben die LKWs liegen oder sind gar schon im Graben und stellen eine Gefahr für andere Autos dar.


Manche Fahrzeuge liegen Tage oder gar Wochen hier. Einen ADAC gibt es nicht. Tankstellen gibt es hier ebenfalls nicht, aber junge Männer, die sich die Notlage anderer zu Nutzen machen und Diesel oder Benzin in Kanistern anbieten. Sogenannte bewegliche Tankstellen.
18 Km vor Chirundu biegen wir auf die einsame M 15 in Richtung Siavonga (65 KM) ab. Die Straße hat fast gar keinen Verkehr. 40 KM vor Siavonga passieren wir ein sehr nettes Tongadorf.


Sogar hier werden Körbe und Schalen zum Verkauf angeboten.

Die Gegend ist sehr trocken, hier scheint es aber zur Regenzeit Wasser zu geben.


Nach weiteren 10 KM wird die Straße holperig und löchrig, stellenweise ist sogar Wellblech im Teer.
Kurz vor Siavonga biegen wir in eine Pad zum Sandy Beach. Wir kommen durch eine wunderschöne Landschaft mit Palmen, Baobabs und Sand. Nach nur 10 Km erreichen wir das Sandy Beach Safari Resort. Die Anlage wird von dem Münchner Herrmann geführt und war ein Tipp von Hartmut aus Vic`Falls. Der erste Eindruck ist nicht so berauschend,trotz der Palmen und des blauen Wassers.



Eine tolle Kulisse mit Strand, Palmen, blauem Wasser und Himmel. Aber irgendwie interessiert man sich gar nicht für uns. Ich frage nach den Stellplätzen und man weist uns eine Sandfläche zwischen Booten zu. Die Boote sehen nicht mehr so aus, als würden sie sich noch auf dem Wasser halten können. Irgendwie wirkt die Anlage ein bisschen vernachlässigt.

Wir setzen uns und bestellen ein paar Getränke, dabei überlegen wir noch, ob wir bleiben oder es vielleicht doch anderswo probieren sollen? Hinter uns stehen lange Reihen mit vielen Schulstühlen. Ich erkundige mich, ob hier Unterricht stattfindet, aber es sind die Vorbereitungen für eine Hochzeit.


Unter Palmen und Vogelnestern ist es nett, aber ...
nach dem ich dann die Toilette besucht habe, steht für alle fest, es gibt bestimmt was Besseres.
Unser Landy quält sich die Gravelroad zurück bis Siavonga und es gibt tatsächlich etwas Besseres, das Eagels Rest Resort.






Hier stimmt alles. Saubere Duschen und Toiletten (auch davon existieren Fotos, die zeige ich dann aber nur Picco!) , ein schönes Plätzchen auf einer Wiese am See und dazu auch noch ein Fischer, der mit seinem Mekoro Netze auslegt, im Sonnenlicht des Abends.


Außer uns gibt es noch diverse weitere Gäste, die man aber weder hört noch sonst wie wahrnimmt, weil das Gelände sehr groß ist. Wir genießen dieses Plätzchen!
Der nächste Morgen verspricht ein netter Tag zu werden, aber es ist wieder einer der Grenztage!

Biggi
Anhang:
Letzte Änderung: 04 Jan 2015 15:13 von tiggi.
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04 Jan 2015 15:39 #367874
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Auf .. zu den Tieren...


Wir erreichen die Staumauer des Karibasee. Der See ist sehr groß und man kann meinen, man steht am Mittelmeer. Ein Ufer ist nicht zu erkennen. Die Grenzformalitäten in Sambia sind schnell erledigt, obwohl wir noch die Tax zahlen müssen und unbedingt von einem Zolldokument eine Kopie benötigen. Diese Bescheinigung gibt man normalerweise ab, wenn man ausreist. Da uns aber alle anderen Papiere fehlten, mussten wir dieses Papier unbedingt bei uns behalten, um zu beweisen, dass es sich um das Fahrzeug handelt. Wir wollen ja wieder nach Sambia einreisen. Also bestehen wir auf einer Kopie. Diese bekommen wir auch kostenlos und zügig! Wir fahren zur Staumauer, ohne weitere Gebühren zu entrichten. Normalerweise zahlt man einen Dollar, um die Straße zu benutzen. Wir vermuten, die Grenzbeamten waren so in unser Kopie-Problem vertieft, dass sie das völlig vergaßen.




Vor der Mauer lassen wir den Wagen stehen und gehen zu Fuß über die 617 m lange Mauer. Ein wirklich großes Bauwerk, welches immer noch nicht beendet zu sein scheint, denn die Chinesen sind noch sehr aktiv am Tunnelbau.




128 m blicken wir in die Tiefe. Eigentlich ist der Bau 1956 begonnen und nur drei Jahre später beendet worden. Ein Jahr später ließ Queen Elizabeth II. die ersten Generatoren starten. 280 KM ist der Sambesi nun aufgestaut. Damals war der Karibastausee der größte der Welt! Die Bevölkerungsgruppe der Tonga mussten umgesiedelt werden, mehr als 57000 Menschen sollten ihre Heimat verlassen, um durch die Errungenschaft des Stromes ein besseres Leben zu führen. Wir sind durch Tongadörfer, auch kurz vor Siavonga, gekommen. Die Menschen leben immer noch ohne Strom! Wir haben das Gefühl, sie sind bis heute Opfer dieser Maßnahme geblieben.


Mit dem Auto erreichen wir den Grenzposten von Kariba in Simbabwe. Eine kleine Holzhütte (noch! Zwei Wochen später finden wir diesen Grenzübergang so nicht mehr vor). Unser Visum ist ok, den Einreisestempel erhalten wir schnell und ziemlich unbürokratisch, aber das Auto...! Das Tripticket dauert und dauert, wieder viele Erklärungen und wenn man denkt, das hatten wir doch schon - nein, jeder Grenzübergang ist immer wieder anders, auch im selben Land. Es gibt zwar Computer, aber das Fernsehprogramm, welches Tag und Nacht über den neuen Flachbildschirm dudelt ist viel interessanter als die Illmis mit einem Landy in Afrika, klar! Wir zahlen wieder 10 US$ für die Carbon Tax und nach einer Stunde erhalten wir das Ticket und denken, jetzt ist es geschafft. Aber da gibt es noch eine Kleinigkeit, die Polizei - schließlich reisen wir ohne Police Clearance. Es dauert wieder einmal, aber wir sind in Afrika! Viele Erklärungen hätte man sich sparen können, wenn, nun ja, aber wir haben die Bescheinigung nicht!!! Grrrrr. , ärgerlich! Nun muss der Motorraum gezeigt werden und eine Polizistin überprüft die Fahrgestellnummer, die mit der Nummer in unserer Kopie und den Papieren übereinstimmen muss und dann endlich, ein letzter Stempel, geschafft! Wenig später stehen wir vor einer Gruppe Zebras in Kariba. Bis hierher dachten wir, das Abenteuer "Grenze" kann nicht mehr schlimmer werden, aber erstens soll man nie zu früh denken und zweitens schon gar nicht in Afrika.

Simbabwe, das zweite Mal 2014

Nun sind wir völlig entspannt, versuchen wieder an Brot zu gelangen und wollen noch ein paar Frischeprodukte einkaufen, aber in Kariba kauft man das besser nicht.



Marktstand!
Hier gibt es nur Maismehl oder Konserven. In einem Shop an der Tankstelle gibt es wenigstens Getränke und Kekse , im Township können wir T-shirts, Hosen oder Maismehl und Öl kaufen. Ok, wir fahren weiter. Unser Ziel ist Mana Pools.
Die folgenden 77 KM bis Makuti sind landschaftlich ganz nett, aber nicht besonders spektakulär.


Wir versuchen in Makuti noch einmal nach Brot zu fragen, aber leider gibt es das auch nicht. Zumindest nicht im Laden an der Kreuzung. Ein Stückchen weiter nach Süden hätten wir welches kaufen können.
Später erfahren wir, dass es in Nyamhunga, kurz vor dem Kariba Airport mehr Geschäfte, Banken und eine bessere Infrastruktur gibt, als in Kariba . Dort hätten wir einkaufen können. Dazu aber mehr auf dem Rückweg.


Biggi
Letzte Änderung: 04 Jan 2015 16:07 von tiggi.
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05 Jan 2015 01:24 #367953
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Guten Abend Biggi,

.....ein grundehrlicher Reisebericht, mit vielen Hochs aber auch mit Tiefs, die ohne zu beschönigen

rüberkommen........sympatisch.........

........bin schon erstaunt, wie der Amadeus-Besitzer eine solche "Empfehlung " an Euch gibt,

ist irgendwie keine gute PR für ihn........... die Amadeus-Fraktion wird jetzt sicher aufheulen, aber ich

kann damit umgehen..... :lol: :lol: :lol: :lol:

mit lieben Grüssen,

BMW
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